Dreame D10 Plus im Test: Saugroboter mit Wischfunktion

Dreame hat einen neuen Wisch- und Saugroboter auf den deutschen Markt gebracht. Starttermin bei Amazon Deutschland ist der 24. Juni. Der Preis des Dreame D10 Plus soll 399,99 Euro betragen. Seit einigen Wochen fährt das Modell durch unser Haus, sodass ich hier kurz ein paar Erfahrungen mit dem neuen Modell der Mittelklasse zum Besten geben kann. Wie immer handelt es sich dabei um subjektive Aussagen.

Bei den Wisch- und Saugrobotern finde ich Dreame ganz gut, da die Modelle sich in der App Xiaomi Home verwalten lassen. Dreame bietet mittlerweile aber auch eine eigene App an, welche die identischen Möglichkeiten bietet. Muss man mal schauen, wie Dreame das Ganze später macht – Roborock hat sich ja auch emanzipiert und macht seine Staubsaugerroboter nur noch über eine eigene App benutzbar. Letzten Endes ist das natürlich kein Beinbruch, doch wenn man – so wie ich – Xiaomi-Geräte im Einsatz hat, kann man eben eine App und somit einen Account sparen.

Nun zum Wisch- und Saugroboter. Der Dreame D10 Plus saugt und wischt, setzt aber nicht wie W10 Pro und W10 auf die rotierenden Mopps. Klassisches Wischtuch, welches unter dem Sauger angebracht ist – das war es. Dazu gibt’s eine Absaugstation mit einem Beutel, der 2,5 Liter fasst. Rein technisch erinnert der Neue sehr an den Z10 Pro, allerdings setzt man zur Hindernisvermeidung lediglich auf LDS und den mechanischen Stoßfänger. Die Unterschiede habe ich einmal über diesem Absatz eingefügt.

Einen Testbericht zum Z10 Pro findet ihr übrigens hier.  Zu bedenken gebe ich bei den Saugern von Dreame immer: Augen auf, wann man kauft. Oft gibt’s die im Angebot. Wenn ich mir jetzt den Dreame W10 anschaue – der startete für um 900 Euro und ist im Angebot für 730 Euro zu haben. Oder der gute Dreame Bot D9 Max – der startete für 400 Euro und war schon für 299 Euro zu haben.

Nun aber zu den Erfahrungen mit dem Dreame D10 Plus. Der Wisch- und Saugroboter kommt nicht allein, sondern er bringt eine Absaugstation mit. Die benötigt Beutel. Zwei sind im Lieferumfang mit dran. Ebenso im Paket liegen die Seitenbürste, die Wischplatte mit Tuch, das Netzkabel und die Bedienungsanleitungen. Ich fand das bei Roborock damals schick, dass die eine Absaugstation anboten, die ohne Beutel auskommt. Das macht aber irgendwie leider kein Hersteller mehr.

Ein Plus gibt’s für die Station als solche aber dennoch, denn Dreame liefert eine richtig gute Station mit, die auch eine sehr stabile Standfläche bietet. Oftmals hat man ja bei Ladestationen von Wisch- und Saugrobotern den Fall, dass da lediglich ein dünnes und wabbeliges Stück Plastik liegt. Ansonsten ist der Dreame D10 Plus positiv unauffällig. Klassisch rund eben. Das Staubfach sitzt unter der oberen Klappe, unten gibt’s die rausnehmbare Hauptbürste und dort befindet sich auch der Wassertank mit dem Tuch, welches für das Wischen zuständig ist.

Im täglichen Einsatz: Nach dem Einrichten und der ersten Erkundungsfahrt des Dreame-Roboters solltet ihr eine Karte des Geschosses, bzw. eurer Wohnung haben. Sollte der Roboter Räume nicht getrennt haben, so könnt ihr dies selbst festlegen – oder auch Zimmer zusammenführen. Dass man sich ein paar Minuten mit der Karte beschäftigt, ist selbstverständlich. Man legt Räume fest, kann dynamische Routen planen, virtuelle No-Go-Zonen einrichten und einstellen, dass bei angestecktem Wischer kein Teppich gewischt wird. Ebenfalls lassen sich auf Wunsch bestimmte Bereiche reinigen und auch eine manuelle Fernsteuerung steht über die App zur Verfügung.

Der Dreame D10 Plus ist über die App in der Lage, mehrere Geschosse zu speichern. Hier als Tipp: Vor der ersten Fahrt die Ladestation nicht zu gut verbauen, denn für das Erfassen einer Karte eines weiteren Geschosses muss einmalig die Ladestation in diese Ebene gebracht werden. Treppen und „Abgründe“? Kein Problem, wir haben im Obergeschoss mehrere Möglichkeiten, nach unten zu fallen – der Dreame D10 Plus hat es bislang noch nicht geschafft, in die Tiefe zu stürzen. Müsst halt nur schauen, dass nicht allzu viel herumliegt – eine spezielle Hinderniserkennung für Kleinkram gibt’s bei dem Modell nicht.

Die App lässt euch auch Reinigungszeiten planen, ebenfalls sind die Saugstärke (bis 4.000 pa) und die Wasserzuführung einstellbar. So kann man beispielsweise die Fliesen in der Küche ordentlich nass wischen, das Laminat dann aber nur mit wenig Feuchtigkeit abziehen. 3 Stufen habt ihr da zur Auswahl. Zusätzlich kann man in den Einstellungen festlegen, dass der Sauger auf Teppichen seine volle Leistung ausspielt. Jene werden auf Wunsch automatisch erkannt und dann dementsprechend der Boost angeworfen. Und wer mag: Alexa und Google Assistant werden auch unterstützt, so kann man den Robo per Sprachbefehl losschicken.

Ich schrieb es schon häufig in meinen Berichten: Wir haben hier im Haus viele schwarze Fliesen, glänzend und matt, dazu einige Läufer. Man sieht alles, was aber nicht wirklich schlimm ist. Ich habe mich an den Staubsaugerroboter gewöhnt und bin dementsprechend nicht genervt, wenn in der sauberen Küche mal etwas auf den Fußboden fällt. Ganz im Gegenteil, ab und an fege ich was von der Arbeitsfläche, weil ich weiß, dass der Roboter gleich fährt.

Der Dreame D10 Plus fuhr fehlerlos durch meine Bude und reinigte alles weg, was sich ihm in den Weg legte. Dabei ging er rücksichtsvoll mit seiner Umgebung um. Nicht verschweigen werde ich hier allerdings, dass ich zum Test gerne mal diverse Dinge auf den Fliesen verteile, um Sauger zu testen – und bei allen ist es so, dass mal eine Kleinigkeit liegenbleibt. Sieht man normalerweise nicht, ich auf den schwarzen Fliesen aber schon. Ist aber nicht wild.

Bedenken muss man auch, dass Ecken aufgrund der Bauform nicht gereinigt werden. Des Weiteren ist es bei mir in der Küche so, dass ich einen Versatz der Schränke habe. Der Laserturm denkt also, dass in seiner Höhe Feierabend wäre, er fährt also nicht ganz an den Rand des Schrankes, unter den er passen würde. „Unter“ dem Schrank ist also ein ungereinigter Streifen, das empfinde ich als nervig, daran ist aber bislang jeder Roboter gescheitert. Ob nun Teppich oder Hartboden, das schafft der Dreame D10 Plus eigentlich spielen. Aber: Je nach Verschmutzungsgrad solltet ihr vielleicht eine höhere Saugstufe wählen, das ist zwar dann lauter, aber eben auch kräftiger, wenn mal Kaffeebohnen oder so im Weg sind.

Tja – und beim Wischen? Der Dreame D10 Plus zieht halt einen feuchten Lappen durch die Bude. Letzten Endes bekommt man beim Wischen eher ein Staubwischen hin als echtes Feudeln. Der fehlende Druck auf Flecke bedeutet auch hier: So eine Lösung kann gar nicht alles wegwischen. Bei starken Verschmutzungen wie eingetrocknetem Ketchup oder so müsst ihr per Hand ran. Das Wischen ist nur was für ganz einfache Verschmutzungen, die geringes Ausmaß haben oder frisch sind – und dann solltet ihr auch das Tuch flott reinigen, denn ihr wollt sicher nicht, dass dieses durch die ganze Bude gezogen wird.

Unterm Strich? Der Dreame D10 Plus verrichtet unauffällig und meist sehr anständig seinen Dienst. Seine Stärke ist das Saugen. Das Wischen klappt auch, allerdings hat er – wie alle Roboter mit dieser Technik – eben nur einen feuchten Lappen, der durch die Räume gezogen wird. Das Gesamtpaket stimmt, die Verarbeitung ist gut – und die Leistung auch.

Wie immer gilt: Wisch- und Saugroboter sind keine Smartphones oder Ähnliches. Da muss man nun nicht alle ein bis zwei Jahre aktualisieren. Als Neueinstieg ok, oder wenn man von einem wirklich durchgerockten Gerät kommt. Alternativen? Massig in der Preislage. Ohne Station gibt’s noch den klasse Dreame D9 Max, der günstiger ist – oder eben auch was von Roborock. Das sind tatsächlich so die zwei Marken, auf die ich immer erst ein Auge werfen würde – aufgrund der Erfahrung mit zahlreichen Geräten in den letzten Jahren.

Weiterführende Tests:

Testbericht Roborock S6 MaxV

Roborock Q7 Max+ im Test

Testbericht Roborock S7

Testbericht Dreame W10

Testbericht Dreame Bot D9 Max

Testbericht Dreame Bot Z10 Pro

Testbericht Roborock S5 Max

Testbericht Roborock S6

Testbericht Smart AI S7

Testbericht Yeedi Mop Station

Testbericht iRobot Braava jet m6

Testbericht Roborock S7 MaxV Ultra

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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5 Kommentare

  1. Rainbird-1 says:

    Ich persönlich halte von solchen Wischroboter rein Garnichts, warum?
    Wie schon geschrieben, mit Flecken kommen Sie nicht zurecht, an Ecken kommen Sie nicht gut heran. Was mich stört ist das Geschmiere mit einem Tuch, Bürste und einem Wasserbehälter über die komplette Fläche. Für mich hat dies mehr mit verschmieren als mit Wischen zu tun. Beim Wischen, wechsle ich mehrmalig mein Mopp (mache diesen sauber). Bei starken Verschmutzungen wechsle ich zwischendurch das Wasser. All dies können diese Geräte nicht!

    Ebenso benutze ich unseren Saugroboter nur für die Reinigung zwischendurch, ein bis zweimal in der Woche muss trotzdem der große Sauger angeschmissen werden! Diese Helfer dienen für „zwischendurch“ eine Reinigung ersetzen Sie trotzdem nicht! Bei Kinder und Haustieren schon zweimal nicht!

    • So ein Quatsch. Seitdem wir unseren dreame d9 haben, musste ich unseren Boden nie wieder saugen, da der Roboter das 1x täglich erledigt . Klar, die Ecken macht man alle 2 Wochen mal manuell, aber das geht ja dann viel schneller, wenn schon eine Grundsauberkeit gegeben ist.
      Gerade mit Kindern ist das eine riesige Erleichterung zb nach dem Essen unter dem Tisch.
      Und unterm Bett haben sich früher immer die Staubmäuse angesammelt, bis man sich endlich mal wieder durchgerungen hat dort zu saugen. Heute macht der Roboter das ganz allein…
      Und ein schöner Nebeneffekt ist, dass man eine größere Motivation hat abends die Wohnung aufzuräumen, damit der Roboter arbeiten kann. Und schwupps ists sauber… Beste Anschaffung seit langem. Wenn unser großer Sauger irgendwann das zeitliche srgnet wird er durch einen kleinen Akku betriebenes Handgerät ersetzt. Das ist die ideale Kombination zu einem Saugroboter.
      Wischen nutze ich nicht. Das hilft nur gegen Staub.

      • Rainbird-1 says:

        Mag für Dich ein Quatsch sein. Auf vorhandenen Teppichen ausschließlich einen Saugroboter zu nutzen empfinde ich als als Quatsch. Gerade mit Hund und Kinder sollte da nochmals ein Konventioneller Sauger mit Elektrobürste drüber! Aber Meinungen zu Sauberkeit sind eben auch verschieden.

  2. Wir haben einen Dreame L10 Pro und sind damit super zufrieden. Wer unbedingt eine Absaugstation benötigt, sollte m.E. auf den Dreame Z10 zurückgreifen, der inzwischen schon für 440Eur zu haben ist und faktisch baugleich zum L10 ist (eben plus Absaugstation). Für meine Begriffe sind beide Geräte die beste Wahl bei Saugrobotern aus dem Hause Deame.
    Der Dreame D9 Max und der hier besprochenen und darauf basierende Dreame D10 Pro sind leider funktional gegenüber5 dem sehr guten Dreame D9 sensortechnisch abgerüstet (Seitensensoren sind entfallen).
    Für das Wischen setzen wir auf einen „manuellen“ Wschsauger von Tineco.. Das ist um Längen hygienischer als mit den hier erwähnten Saugrobotern mit Drecklappenhintersichherziehfunktion und das Ergebnis wirklich überzeugend.

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