Donald Trump will ZTE retten

Die Geschichte rund um ZTE haben unsere Leser vielleicht mitbekommen. Bereits Mitte April wurde bekannt, dass das Unternehmen aufgrund diverser Verstöße bezüglich einzuhaltender Sanktionen (keine Lieferung von Smartphones mit Qualcomm-Chips in sanktionierte Länder) gegen Nordkorea und den Iran keinerlei Hard- oder Software mehr aus den USA beziehen darf.

Das bedeutet für ein Unternehmen, welches unter anderem auf Prozessoren von Qualcomm und Software von Google setzt, praktisch einen Wirkungstreffer sondergleichen. So stark, dass das Unternehmen von sich aus bekannt gab, dass man unter Umständen den Betrieb in vielen Bereichen einstellen müsse. Zwar gibt es noch genügend finanzielle Reserven, um Schritte und Alternativen zu prüfen, doch die ganze Geschichte ist bisher ein Damoklesschwert für das 1985 gegründete Unternehmen aus China, welches in Düsseldorf seine Deutschlandzentrale hat.

Nun wirft sich der derzeit wohl bekannteste Politiker der Welt, Donald Trump, ins Rennen: „Der chinesische Präsident Xi und ich arbeiten zusammen, um der großen chinesischen Telefongesellschaft ZTE schnell wieder den Weg ins Geschäft zu ebnen. Zu viele Arbeitsplätze gehen in China verloren. Das Handelsministerium wurde angewiesen, es zu erledigen!twitterte der kontrovers diskutierte Staatsmann am frühen Sonntagabend deutscher Zeit. Da darf man nun mal schauen, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt. Laut eigener Angaben hat ZTE um die 70.000 Mitarbeiter weltweit.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Deliberation says:

    Die Überschrift müsste lauten: „Trump will nun plötzlich ZTE retten, nachdem seine Politik erst für diese Schieflage gesorgt hat“. Als dumm würde ich das aber nicht bezeichnen. Chinesische Elektronik-Firmen kaufen seit Jahren den westlichen Firmen den Schneid ab. Da ist „drücken bis es quietscht“ und dann „lasst uns zusammen mal in das Geschäft von ZTE schauen“ ein gar nicht so übler Weg, in China Fuß zu fassen. Und letztlich ist es eine ähnliche Politik, wie sie uns die chinesische Regierung seit Jahren diktiert, also wenn man als ausländische Firma in China Geschäfte machen will.

    Insofern gehört „Erpressen“ zum Geschäft. Einzig, man muss etwas zum pressen haben. 😉

  2. phrasemongerism says:

    Und wer rettet uns vor diesem Knallkopf?

  3. Ist das verwerflich?für sein Land und Firmen aus seinem Land das Beste rausholen zu wollen? Die jeweiligen Handelspartner werden ja nicht gezwungen sich in Abhängigkeiten zu US Firmen und USA zu begeben.

    • Dann wäre es auch nicht verwerflich, wenn z.B. die EU Strafzölle für Apple einführt, bis Apple endlich in Europa seine Steuern zahlt, wo sie auch den Reibach machen. Oder gleich einen Import-Stopp für iPhones. Apple wird ja auch nicht gezwungen, hier Milliarden einzusacken, aber hier dafür keine Steuern zu zahlen.

      • Richtig. Volle zustimmung

      • Apple hat seine Steuern korrekt nach europäischem/irischen Recht bezahlt, wie es tausende andere europäische Unternehmen tun.
        Da die USA unternehmengewinne mit 35% versteuern, Irland nur mit ca. 12% hat Apple die Gewinne aus dem europageschäft in Irland angespart. Ca. 50 Mrd €. An die möchte Brüssel jetzt ran, in dem es die Vereinbarung zwischen Irland und Apple für rechtswidrig erklärt und 10jahre rückwirkend 35% Steuersatz verlangt, was zwischen 10-15 Mrd € Nachzahlung bedeutet. Argumentation: die Versteuerung war zwar formal korrekt aber verstieße gegen den „Geist“ der europäischen steuerregelungen.

        Geltendes recht bei bedarf rückwirkend zu ändern, wird scheitern und dem Standort Europa schaden.

        • Ziemlicher Stuss den du da schreibst. 1. Nicht Brüssel will das Geld sondern man will, dass es Irland ganz korrekt erhebt. 2. Nein Apple muss keine 35% Steuern in Irland zahlen, sondern soll auch wie andere Unternehmen die geltenden 12,5% zahlen. 3. Apple hat 2014 effektiv lächerliche 0,005% an Steuern gezahlt, weil es einen Steuerdeal abgeschlossen hat. Genau damit hat die EU ein Problem, weil dies nach EU-Recht eine unerlaubte Subvention darstellt.

          • Deliberation says:

            Da hast Du zwar Recht, aber wie lange geht das schon und warum unternimmt die EU nicht endlich etwas dagegen? Also wirksam, kein Gelaber, dass nicht sein kann was nicht sein darf.

          • Der Stuss, den du da schreibst, ist auch nicht viel besser. Du gibst lediglich das PR-Gelaber wieder, das die EU-Kommissarin dir vorgekaut hat.

            Der „Steuerdeal“ ist ein ganz normaler Verbindlicher Vorbescheid: https://de.wikipedia.org/wiki/Verbindlicher_Vorbescheid
            Der steht jeder Firma und jeder Privatperson offen. Du gehst zur Behörde und sagst: „Seht her, das sind die zu erwartenden Gewinne. Gebt mir eine Rate für das kommende Jahr.“ Den Weg hat jede andere Firma auch genutzt. Nennt sich Double Irish. Damit spart Google im Jahr 1-2 Milliarden. Aber das interessiert niemanden.

            Apple hat auf Umsätze in Mitgliedsländern ganz normal Steuern bezahlt. Anders geht’s auch nicht. Die Gewinne werden aber im Rahmen des Double Irish zum grossen Teil an eine irische Forma überwiesen. Das irische Steuergesetz erlaubt es, Gewinne, die im Ausland generiert wurden, anders zu besteuern. Um das auszunutzen braucht es aber zwei verschiedene Tochtergesellschaften. Eine Hauptgesellschaft, die im Land ansässig ist, und eine andere, über die die Gewinne abgewickelt werden. Wenn das so gemacht wird dann kann die EU den Firmen auch nicht an die Karre pissen. Ist halt irisches Steuergesetz. Die EU will aber jetzt herausgefunden haben, dass Apple zwei Zweige der gleichen Hauptgesellschaft benutzt hat, und nicht eine separate Tochtergesellschaft. Nur darauf basiert der Fall. Also ausser Heuchelei nichts gewesen.

  4. Im Prinzip ist es ja schlecht für USA, wenn die China-Hersteller nicht mehr bei Quälcom kaufen.
    Vielleicht hat man ein wenig gedroht.

  5. Süß, da sieht man wieder den gewaltigen Einfluss der vierten Gewalt. Habt ihr euch mal informiert was dieser „Knallkopf“ innenpolitisch für die USA bereits alles erreicht hat?
    Es setzt zwar einen gewissen IQ voraus, allerdings sollte man auch mal ausländische Presse lesen, um nicht wie ein Dummbatz auf den Dauer-Shitstorm gegen Trump rein zufallen und sich hier blamieren bzw. in dasselbe Horn zu blasen, weil es sich ja nicht gehört, ein gutes Haar an Trump zu lassen 😉
    Man Leute, die Realität ist nie schwarz (Trump/Putin sind dumm/böse) oder weiß (beide sind Gutmenschen), denn sie ist immer grau!

    • Was die Knallcharge erreicht hat wissen wir. Nicht mehr als ein paar Strohfeuer gezündet und Leute mit entsprechendem mega IQ weisen das als Erfolg aus.
      Und nein, die Auslandspresse sagt nix anderes als die Deutsche. Hat sich in der internationalen Presseschau des DLF kaum mal anders angehört. Aber die verfälschen ja.

      • Redest du in der vierten Person von dir oder kennst du hier alle persönlich?
        Achso, internationale Presse liest man in Form von übersetzten Zitaten des Deutschlandfunks, das ist richtig…. sinnfrei.
        Die Knallcharge hat jedenfalls mehr erreicht als du.

        • Würdest du uns das an ein paar Beispielen erläutern, damit wir überhaupt eine Chance haben, dafür oder dagegen zu argumentieren?

          • Mo, nur echte Könige schreiben im Plural.

            Trump ist sicher bei vielen Medienunternehmen unten durch. Seine Ansichten sind weder populär, er ist nicht charismatisch und er kann seinen Narzissmus nicht mit „Ellen“ bei einem Tänzchen weglächeln. Und das die meisten seiner eher guten Deals entweder negativ beschrieben oder unterschlagen werden ist dir möglicherweise entgangen.

            Quellen kann du mit wenigen Klicks von Google erfahren, was auch eher hilft ein eigenen Bild zu zeichen, denn in poltischen Diskussionen folgt der Frage nach der Quelle meist deren Verwerfung, da sich jedes Medium in der Vergangenheit schuldig gemacht hat und oft auch gar kein Wunsch nach Informationsgewinn bestand.

            Let’s go!

  6. Die Sanktionen wurden unter anderem wegen verbotener Geschäfte mit Nordkorea verhängt. Da es hier unter Mithilfe Chinas zu einem politischen Kompromiss zu kommen scheint, könnte das eine politische Gegenleistung sein.

    Die Position der EU zu diesem Konflikt ist bedeutungslos mangels Machtoptionen. (Kein miliär, keine verbündeten, dafür viel heiße Luft)

  7. da geht es nicht um arbeitsplätze da geht es um geld.

    ratet mal welcher staat viele US Papiere hält und was passiert wenn er die verkaufen würde 😉

  8. Wie BLÖD muss man sein, um zu glauben, dass Trump irgendwen oder irgendwas „RETTEN“ will???!!!
    Außer seinem Geld-Vermögen will der GAR NICHTS retten.
    Es wird Zeit, dass China ihm mal ans Vermögen geht.

  9. „Straf“zölle verlangt die EU bei US-Importen, die waren nämlich bisher höher.

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