Disney will seine Streaming-Angebote aggressiv vorantreiben

Disney sieht sein Streaming-Angebot Disney+ als seinen Weg in die Zukunft. Das ist kein Geheimnis. Und der Erfolg gibt dem Unternehmen recht, denn bisher konnte man sehr viele Kunden binden. In Zukunft will Disney da wohl noch konsequenter auf Disney+ setzen. Im Gegensatz zu Warner will man seine Strategie im Bezug auf Kinofilme aber noch nicht zementieren.

Warner hatte angekündigt, dass 2021 alle neuen Kinofilme in den USA zeitgleich zum Start in den Lichtspielhäusern auch bei HBO Max ihren Einstand geben. Damit überrumpelte man wohl viele Kreative und auch Partner. Insbesondere der renommierte Regisseur Christopher Nolan zeigte sich verärgert und bezeichnete HBO Max gar als „schlechtesten Streaming-Anbieter„.

In Zukunft will Disney nun weiterhin einige Filme weiterhin ins Kino bugsieren. Andere sollen jedoch direkt zu Disney+ wandern. Doch auf lange Sicht werden beim Streaming-Angebot alle Filme von Disney zu Hause sein. Das Angebot wächst und könne laut einigen Analysten wohl bald auf 100 Mio. Abonnenten kommen. Investoren rechnen damit, dass Disney in Zukunft noch mehr Geld in sein Streaming-Angebot investieren wird.

Dabei will man aber bei Kinofilmen von Fall zu Fall entscheiden. Einige werden wie geplant im Kino anlaufen, andere ohne Zusatzkosten zu Disney+ andern – wie etwa „Soul“ von Pixar. Anderen soll es so ergehen wie „Mulan“. Sie werden hinter eine weitere Bezahlschranke gepackt und erst nach einiger Zeit für alle Abonnenten zur Verfügung gestellt. „Black Widow“, zu dem es da übrigens kürzlich derartige Spekulationen gab, soll wie zuletzt geplant im Mai 2021 im Kino anlaufen.

Für Disney gilt dabei: Hochkarätige Kinofilme sind ein gutes Mittel, um Abonnenten anzulocken. Halten könne man sie aber am besten durch fortlaufende Serien. Und da will Disney natürlich weiterhin mit etwa „The Mandalorian“ punkten. Aber auch Marvel-Shows wie „Loki“ oder die Weiterführung von „Willow“ sollen die Kunden bei Laune halten.

Zu erwähnen ist aber, dass Disney aktuell mit Disney+ offenbar kein Geld verdient. Stattdessen verbuchte die Direct-to-Consumer-Sparte des Unternehmens zuletzt Verluste von 2,8 Mrd. US-Dollar für das Fiskaljahr 2020. Die Verluste sollten 2022 wohl ihren Höhepunkt erreichen. Erst ab 2024 könnte man da Gewinne erwirtschaften, wenn man keine kostenintensiven Rollouts mehr vornehmen müsse und die Produktionskosten für Inhalte sich normalisieren.

Es soll aber auch eine Verschiebung geben: Disney will Geld von linearen TV-Angeboten abziehen und es auf Disney+ und andere Angebote verlagern. Disney gehören Sender wie der Disney Channel, ABC und FX. Klingt definitiv alles sehr spannend. Ich selbst habe Disney+ zwar abonniert, nutze das Angebot aber extrem selten. Eigentlich werde ich wohl nur wegen der Simpsons und „The Mandalorian“ dabei bleiben. Wie geht es euch?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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21 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach muss Disney für Disney+ einen 18+ Katalog hinzufügen. Dies kann man super in Kombination mit Hulu (das ihnen ja auch gehört) machen.

    Das heißt wenn man aus dem „Family Mode“ geht hat man eben Disney+ und Hulu Inhalte und somit auch Filme wie Deadpool oder die ganzen 16+ und 18+ Inhalte ihres ganzen Medienimperiums.

    Der Disney+ Katalog ist toll, aber ich schau fast nie rein da mir einfach die Breite des Angebots fehlt. Keine richtig ernsten Themen, keine Gewalt, kein Sex, kein Horror.

    Selbst die „Elefanten Doku“ von National Geographic die wirklich sehr bildgewaltig ist kann man sich kaum geben, da die Moderatorin mit einem redet als wäre man ein 8 Jähriges Kind. Kaum auszuhalten.

  2. Ich gehe gerade wieder vom Streaming weg. Schaue nicht viel und gehe nun immer die iTunes Angebote (3,99) durch. Kaufe 2 Filme im Monat und baue mir so weiter eine schöne Bibliothek auf.

    Das Umdenken kam, weil bei Prime immer wieder Filme genau dann rausgenommen wurden, als ich sie sehen wollte, während viele Klassiker gar nicht verfügbar sind.

    Ich kaufe jetzt wieder, schaue weniger Mist und ausgesuchter, was mir gut tut und mir auch mehr Zeit zum lesen gibt. Ist gesünder so und ich habe Filme für immer, nicht nur, solange ich das Abo besitze.

    • Kannst du dir die FIlme denn von iTunes herunterladen und dann lokal verwalten? Weil sonst bist du ja auch an den Anbieter gebunden

    • So mache ich das bereits seit 2 Jahren, ich schaue immer mal wieder bei iTunes nach Angeboten und konnte mir dadurch schon eine ordentliche Mediathek aufbauen, mit Filmen von denen ich weiss, dass ich sie nicht nur einmalig konsumiere, das kommt im Endeffekt günstiger als jedes Abo. Nur noch gelegentlich mal ein Abo, wie jetzt für Mandalorian, und gut ist.

      • Pro Tipp: Eine Wunschliste anlegen und alle Filme von Interesse draufpacken. Ich schaue dann immer nur alle paar Tage in die eigene Wunschliste im iTunes Store. Da früher oder später eigentlich jeder Film für 3,99 im Angebot ist, kaufe ich ihn dann direkt.

        • Mache ich mir der App „CheapCharts“, bekommst dann auch eine Benachrichtigung sobald ein Film günstiger ist.

          • Und momentan läuft ja auch gerade wieder die Aktion „31 Tage, 31 Angebote“…jeden Tag ein relativ aktueller Film oder auch mal ein Bundle besonders günstig.

            • Oft sind die Bundles aber auch teurer. Aufpassen! Gestern True Detectives Staffel 1 für 4,99 gekauft und Staffel 2 für 9,99 Euro. Da warte ich ewig drauf, weil ich die Serie liebe. Die dritte ist mir mit 22 Euro noch zu teuer, ehrlich gesagt. Das Bundle kostet dort aber nach wie vor 60 Euro, also mehr als die Staffeln einzeln kosten.

    • Bei iTunes Käufen gilt das gleiche wie bei anderen Anbietern: Ladet die Filme runter, denn sobald Apple mit dem Filmverleiher seine Verträge kündigt, verschwinden auch die Filme aus der Online-Bibliothek. In dem Moment ist es egal ob ihr diese gekauft habt. Was ihr nicht auf der Platte habt, habt ihr dann verloren.

      Und immer daran denken, dass aktuell gekaufte 4k Titel bei iTunes im Download nur Full HD sind. Nur gestreamt sind die Filme in 4k.

      • Bei Steam sind Spiele, die entfernt werden, weiterhin als Download verfügbar. So würde ich das auch erwarten, weil gekauft eben gekauft ist.

  3. Ich bin gespannt ob diese Strategie aufgeht. Wenn Kinos in einer nicht all zu fernen Zukunft stärker marginalisiert sein werden, frage ich mich schon, weshalb viele Menschen für einen Einzelabruf bezahlen sollten, der irgendwann sowieso Teil des Katalogs sein wird. Eine Pandemie ist da sicherlich eine Sondersituation, in der viele Menschen nach Unterhaltung lechzen. Zu normalen Zeiten dürfte es deutlich schwieriger werden, dass Abonnenten bezahlen, um einen Film etwas früher sehen zu können. Kino ist eben eine gemeinsame Aktivität für den Abend innerhalb eines bestimmten Rahmens. Wenn ein Kinofilm aber nicht länger ein Kinofilm ist, sondern nur ein aktueller Film, warum dann 20 Euro dafür bezahlen? Ich könnte mir durchaus Vorstellen, dass die Marginalisierung der Kinos sich noch als eher ungünstig erweisen wird und man sich bei der großen und wachsenden Konkurrenz der Streaminganbieter, nicht ohne weiteres erlauben kann, für einzelne Filme Ticketpreise einzufordern, sondern sie schlicht braucht, damit die Kunden nicht monatlich wechseln.

    • Man wird sehen. Vor allem wird mehr Geld in Marketing investiert werden müssen. Zumal: Wenn ich den Film online gesehen habe kaufe ich diesen nicht mehr auf DVD.

  4. Klaus Mehdorn Travolta says:

    @denhoppe
    An Hulu ist Disney aber nur beteiligt – es gehört ihnen also nicht. Da hängt vor allem auch noch NBCUniversal mit drin.

    Aber vermutlich werden in den USA viele der ’normalen‘ ABC und FX etc. Inhalte statt bei Disney+ eben bei Hulu gezeigt.
    Kennt sich da jemand aus, es wird ja mit werstreamt-warum-was-wo leider nicht übersichtlicher. Also wo kann man denn die restlichen Erwachsenen-Inhalte der zu Disney gehörenden ‚Player‘ streamen?

  5. Soweit ich gehört hab, soll doch Disney mit „Disney 18+“ die Erwachsenen ansprechen und nicht nur Kinder. Auch wenn der Name eher nach XXX klingt, sollen dort eben genau die Filme geben wie man sonst nicht findet: Alien, usw. Gehört ja auch alles zu Disney (20th Fox).
    Ich leihe mir immer Filme aus und mach mir ne Privatkopie (Bildschirmaufnahme). Ist ja erlaubt. Filme landen auf dem NAS und so ist eine gewisse Bibliothek entstanden.
    Trotzdem hab ich noch Netflix und Disney. Jedoch ist die Auswahl leider eher gering geworden bzw die Kinder schauen hier eher ihre Serien.

  6. Thomas Höllriegl says:

    Zu Beginn wollte ich schlicht alles sehen, was ins MCU und ins Star Wars Universum gehört. Star Wars hat sich aber erledigt, die Fime sind so schlecht dass mich das restliche Franchise nicht mehr interessiert, das haben sie gründlich kaputt gemacht. Bleibt noch das MCU. Dann ein paar Dokus nebenbei, The World according to Jeff Goldblum ist eine kleine Perle und ein paar andere Shows. Aber ob ich zukünftig auf ein dauerhaftes Abo setzen werde? Ich werde es wohl so machen, dass ich es ein Jahr aboniere, alles ansehe was es neues gibt und dann zwei Jahre pausiere. Wenn man jedes Jahr einen anderen Streamer mietet, hat man auch immer was zu schauen und sieht letzlich alles.

  7. Disney könnte zu dem größten streaming Anbieter überhaupt werden. Da sie der familienfreundlichste Anbieter sind.

    Leider fehlen noch zu viele lehrinhalte bzw. lehrreiche Produktionen, damit man als Eltern disney mit nem guten Gewissen für die kleinen abonnieren kann.

    National Geographic ist da schon mal Nen guter Schritt in die richtige Richtung. Aber der größte Teil des Weges steht disney noch bevor.

    Ps ich wollte mir auch disney für einen Monat für the mandalorian und die simpsons abonnieren. Aber hab sie mir dann doch lieber in HD als mkv heruntergeladen

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