Disney setzt für künftige UHD Blu-rays endlich auf Dolby Vision

Disney vollzieht für seine Ultra HD Blu-rays eine Kehrtwende. Setzte man bislang fast für alle Discs lediglich auf das HDR-Format HDR10, so holt man jetzt endlich breit Dolby Vision ins Boot. Den Anfang machen direkt „Deadpool & Wolverine“ sowie „Alien: Romulus“. In Zukunft sollen so gut wie alle 4K UHD Blu-rays von Disney Dolby Vision einsetzen.

Woher rührt der plötzliche Sinneswandel? Ich vermute man wild, dass Sony damit etwas zu tun haben könnte. Disney hat im Februar 2024 die Bearbeitung seiner Heimkino-Fassungen an die Japaner übergeben, um intern Kosten zu sparen. Sony setzt schon lange Dolby Vision für seine UHD Blu-rays ein und könnte da eben auch Disney überzeugt haben.

Vielleicht hat sich Disney auch die Kritik der Disc-Käufer zu Herzen genommen? Denn da genießt das Studio keinen guten Ruf. Andere Kritik fokussiert sich etwa auf die Abmischungen in „Dolby Atmouse“, weil das Studio in aller Regel den Dynamikumfang stark komprimiert, wohl um die Wiedergabe an TVs und Soundbars zu optimieren. Ebenfalls setzt Disney fast ausschließlich auf BD-66 statt die mit mehr Speicherplatz gesegneten BD-100. Auch hier gibt es entsprechend oft Kritik an der Kompression.

Disney+ behält Dolby Vision bei

Wer keine Discs kauft, wundert sich vielleicht: Denn für seine Streaming-Fassungen bei Disney+ setzt das Studio natürlich seit jeher auf Dolby Vision. Nur bei den physischen Veröffentlichungen sparte man das eben in aller Regel aus. Vielleicht gibt es ja nun auch ein wenig mehr Druck auf Samsung: So gut wie alle TV-Hersteller bieten mit ihren Fernsehgeräten Dolby Vision. Der Marktführer hält sich allerdings fern und schwört weiterhin auf HDR10+, was man seit Jahren zu forcieren versucht.

Nun denn, für mich sind das gute Nachrichten, da ich noch hin und wieder den ein oder anderen Film wegen der überlegenen Bild- und Tonqualität auf Disc kaufe. Wie handhabt ihr das?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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25 Kommentare

  1. War Dolby Vision nicht dieser proprietäre HDR-Standard, der eher von wenigen, hauptsächlich von Apple-Geräten, unterstützt wird, weil man dafür Royalties bezahlen muss?
    Ich bin mehr für offene Standards, HDR10 sowie HDR10+ sind das meines Wissens nach. Somit würde ich diese Standards immer den proprietären vorziehen.

    • André Westphal says:

      Dolby Vision ist extrem verbreitet und wird von fast allen TVs und Streaming-Playern unterstützt.

    • HDR10+ ist kein offener Standard und ist ein Samsung Eigengewächs. Ich persönlich bin froh über die Dolby Vision Entscheidung.

    • Und was hast du davon? Was hat irgendjemand davon, wenn auf das überlegene Dolby Vision zugunsten von HDR10(+) verzichtet wird?

      Ich rieche Moralin …

      • Dolby Vision bietet dynamisches Metadaten-Handling, was bedeutet, dass jede Szene optimal angepasst wird – und nicht nur pauschal wie bei HDR10+. Warum sollte man sich mit Mittelmaß zufriedengeben, wenn man die beste Bildqualität haben kann? Es geht um das ultimative Erlebnis, nicht nur um Kompromisse.

        Aber wenn du HDR10+ willst, ist das okay – manche Leute bestellen auch lieber Vanille-Eis, wenn es Schokoladenfondant gibt. Jeder, wie er mag!

        • André Westphal says:

          HDR10+ ist ebenfalls ein dynamisches HDR-Format und ermöglicht genau wie Dolby Vision eine Szene-zu-Szene oder auch Frame-by-Frame-Anpassung. Was du hier meinst ist das statische HDR10 – ohne das entscheidende Plus.

          • Okay, dann korrigiere ich: Eine mögliche 12-Bit-Farbtiefe (1,07 Milliarden Farben) und 10.000 Nits Spitzenhelligkeit. HDR10+ kann dagegen nur 4.000 Nits und 10-Bit.

            • André Westphal says:

              Das ist immer noch verkehrt, weil auch HDR10+ für bis zu 10.000 Nits gemastert werden kann ;-). Im Übrigen ist das sogar auch beim statischen HDR10 möglich, auch wenn 4.000 Nits üblicher sind.

            • NanoPolymer says:

              Alles nur Maximalwerte in der Spezifikation. Es gibt keinen TV und nicht mal Studio Monitore die das abbilden können.

              Aktuell wird eher im Bereich um 1000 Nits gemastert. Da reicht HDR10+ auch völlig aus.

              Unterm Strich sieht es eh so aus das Demomaterial echt geil aussieht. Bei Filmen sieht man meist keinen Unterschied zur SDR Fassung. Wenn man schon zwei Geräte gegenüberstellen muss um den Hauch von Unterschied sehen zu können sagt das alles.

              In der Technik steckt durchaus was drin. Hier geht es aber wohl eher um Marketing.

    • Ich dachte HDR10(+) ist Samsung exklusiv…

      • Nee das stimmt so nicht – der Standard ist zwar von Samsung – aber theoretisch könnten den auch andere Nutzten. Aber die meisten haben sich (zum Glück) für Dolby Vision entschieden oder bieten die Unterstützung für beiden Formate an (Bsp.: Panasonic)

      • André Westphal says:

        HDR10+ steht auch anderen Herstellern offen, Philips bindet es z. B. parallel zu Dolby Vision ebenfalls ein.

      • nope andere Hersteller wie Philipps oder Panasonic setzen auf HDR10+. Abspielen können auch die MagentaTV One oder eine aktuelle FireTV-Funzel.

  2. Dolby Vision braucht eigentlich niemand, wenn die Geräte ein vernünftiges Autotonemapping bieten würden.
    Viel wichtiger wäre man vernünftiger Ton auf den Disney-Discs.

    • André Westphal says:

      Dolby Vision beinhaltet durchaus mehr – bei FEL-Einsatz liegt tatsächlich eine zusätzliche Bildspur vor, die zu Steigerungen bei der Bildqualität führen kann.

  3. Ich habe bestimmt seit 15 Jahren nichts mehr auf Disc gekauft, evtl. noch länger. DVD hatte ich seinerzeit, Blu-ray habe ich gleich weggelassen.
    Ich habe aber auch gar kein „Scheiben-Abspielgerät“ mehr,
    meine Xbox ist auch ohne Laufwerk.

    Musik und DVDs von damals sind längst digitalisiert, die Scheiben liegen irgendwo auf dem Dachboden.

    Ich vermisse und bereue nichts und möchte auf keinen Fall mehr zurück in die Zeit von Kassette, Minidisc, CD/DVD….

    • Hast Du dann ein NAS auf dem Du „Perlen“ sammelst oder gibst Du dich mit dem zufrieden, was Dir die Streaming Anbieter vor die Füße werfen, nach dem Motto „Friss oder stirb“? Das wäre mir viel zu wenig. Bin aber auch eine aussterbende Rasse…..“Cineast“…..

    • Streaming bietet kein Bild mit hoher Bitrate und HD-Ton.

    • Disney+ muss ja jetzt Indiana Jones 1-3+4 von ihrer Platform streichen – gerade mal nachgeschaut: bei mir stehen die 4K-Versionen nach wie vor brav im Regal.

  4. Wieder mal schlechte Nachrichten. Jetzt setzt sich wohl wieder mal in Standards das schlechtere und vorallem kostenspielerische durch.
    Während HDR10+ kostenlos für Anwender und Gerätehersteller ist muss jetzt für Dolby Vision jeder Gerätehersteller für jedes Produkt Lizenzkosten an Dolby abdücken. Na prima!

    • NanoPolymer says:

      Verstehe ich auch nicht. HDR10+ ist in der Spitze vielleicht nicht so gut wie DV. Aber die Möglichkeiten werden ohnehin bei weitem nicht ausgenutzt das man auch ohne Probleme auf HDR10+ setzten hätte können.

    • Das macht doch sowieso schon so ziemlich jeder Hersteller ausser Samsung. Da wird sich nun wirklich nicht viel ändern.

    • 1. Dolby Vision ist jetzt bereits defacto Standard. Es gibt keinen nennenswerten Teil von UHD-Blurays, die HDR10+ haben. Dolby Vision hat fast jede Disc, außer eben die Disney-Titel.

      2. Der riesige Vorteil von Dolby Vision ist, dass es bereits mit HDMI 1.4 funktioniert. Das heißt, man muss ältere AV-Receiver und HDMI-Extender nicht ersetzen.

  5. Experte für technische Feinheiten in Bild und Ton bin ich nicht. Solange die 4K UHD gutes Bild liefert und der Ton anständig aus den Boxen kommt, war alles in Ordnung. War aber die Tage doch erstaunt was den Unterschied in Bildqualität mit Dolby Vision ausmacht. Meine Umrüstung im Heimkino (Soundbar mit 3D Sorround Dolby Atmos und ein 4K UHD Player mit Dolby Vision) hat mich vollends überzeugt.

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