Digitales Schulzeugnis mit Blockchain: Bundesländer beginnen bald mit Tests

In Deutschland sind digitale Schulzeugnisse geplant. Erste Tests damit sollen in diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg (bzw. spezifischer Berlin) und Rheinland-Pfalz anlaufen. Der Schwerpunkt liege natürlich darauf, dass die Zeugnisse fälschungssicher, datenschutzkonform und leicht zu überprüfen seien. Die Bundesdruckerei GmbH habe da gemeinsam eine Lösung mit govdigital eG entwickelt, die nicht nur Schulen, sondern auch Universitäten zur Verfügung stehen werde.

Man nutze Blockchain-Technologie für die Sicherheit. Der Testbetrieb beginne im Sommer 2021 mit der Ausstellung der Abiturzeugnisse in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und eben in Berlin. Mittelfristig wolle man aber natürlich die bundesweite Nutzung erreichen. Bis Ende 2022 können interessierte Bundesländer an das Projekt angeschlossen werden. Ab 2023 gehe das digitale Schulzeugnis dann laut der Bundesdruckerei in den Echtbetrieb.

Per Schnittstelle werde die Lösung in bestehende Infrastrukturen integriert und sei auch mit vorhandenen Schulverwaltungssystemen kompatibel. Die gesamte Blockchain-Infrastruktur werde dabei über die Rechenzentren im staatlichen Besitz durch govdigital betrieben. Dabei entspreche die Lösung den gesetzlichen Vorgaben auf Länderebene. Die Datensouveränität bleibe immer beim Zeugnisempfänger, der die Kontrolle über seine eigenen Daten behalte.

Der Ablauf solle sich in etwa so gestalten: Die ausstellende Institution (zum Beispiel eine Schule) exportierte das Zeugnis im PDF-Format sowie die Zeugnisdaten über eine Webschnittstelle (API). Die PDF-Datei werde vom System mit einer XML-Datei angereichert. Anschließend werde die Datei von den verantwortlichen Stellen (zum Beispiel der Schulleitung) freigegeben. Dabei erfolge dann auch die digitale Signierung durch das System der Bundesdruckerei. Daraufhin werde die Prüfsumme der Zeugnisdatei errechnet und mit der eindeutigen Identität der ausstellenden Institution in die Blockchain geschrieben.

Das digitale Zeugnis werde dem Zeugnisempfänger (zum Beispiel einem Schüler) über ein Downloadportal bereitgestellt. Hiermit könne er sich schließlich bei einer Institution bewerben, welche die Gültigkeit bei Erhalt entweder offline durch Prüfung der PDF-Signatur im PDF-Reader oder online über die Prüfseite der Bundesdruckerei verifizieren könne.

Bei der Erstellung des digitalen Zeugnisses werden keine personenbezogenen Daten in der Blockchain gespeichert. Lediglich die dem Zeugnis zugehörige Prüfsumme und die Identität der ausstellenden Institution werden in der Blockchain festgehalten. Bei der Validierung des Zeugnisses wird jene Prüfsumme abgeglichen.

Klingt ja grundsätzlich sinnig. Was sagt ihr dazu?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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36 Kommentare

  1. Mememe : Cryptos sind Kacke, Blockchain ist kacke alles Steuerhinterziehung und Stromverschwendung

    Deutschland : Zieht Zeugnisse in die Blockchain

    • Richard Rosner says:

      Blockchain bedeutet nicht Bitcoin und Bitcoin ist nicht die Blockchain. Das eine hat mit dem anderen also nicht das geringste zu tun

    • Warum immer meckern?
      Ist eine sehr gute Geschichte und ein passender Anwendungsbereicht

      • Nope. Jede staatliche Blockchain ist Unsinn. Blockchain macht man für dezentrale Netzwerke, bei denen es keine Instanz gibt, der man vertraut. Das sollte bei einem Staat hoffentlich der Fall sein. Warum also nicht eine zentrale Datenbank?

        • Ich stimme dir auf der einen Seite zu. Blockchain ist in den letzten Jahren ein krasses Buzzword geworden. Auf der anderen Seite kann es in diesem Anwendungsfall „Hackerangriffen“ zumindest soweit vorbeugen, dass die nicht einfach in der Datenbank alles ändern, sondern die gesamte Blockchain nachstellen müssen. Man hat also die Hürde für das nachträgliche Anpassen (versehentlich oder böswillig) recht effektiv angehoben.
          Ob es natürlich sinnvoll ist, das ganze in eine ellenlange Chain zu prügeln wird interessant. Man stelle sich das Ganze in einigen Jahrzehnten vor. Jedes Jahr beenden zig Schüler ihren Jahrgang. Den Webserver, der effizient über diese Liste iteriert will ich gerne sehen. Aus der Performance Sicht stelle ich mir das somit recht schwierig vor, lasse mich aber gerne überraschen.

          • 50+1 Attacken auf ne Blockchain mit nur einem Betreiber/Nutzer dürften genauso einfach sein, wie auf die SQL als sa zu kommen..

            • Genau das ist es was ich bisher nicht verstanden habe. Man verkauft private Blockchains immer als sicher weil guck mal wie geil PoW bei Bitcoin ist und Stromverbrauch ist kein Thema weil man ja PoW gar nicht benutzt sondern PoA o. ä.. Aber wenn da nur ein Betreiber dahinter steckt … dann kann der ja die Kette mal eben durchrechnen nachdem er was gefälscht hat. Die Sicherheit stelle ich hier in Frage.

    • Was du meinst, ist „Mimimi“ ‍♂️

  2. Richard Rosner says:

    Grundlegend nicht die dümmste Idee. Spart nicht nur sehr viel Papier (vorausgesetzt überall wird die digitale Variante akzeptiert), aber vor allem spart es denn Aufwand rund um beglaubigte Kopien. Mit dem Abizeugnis bekommt man zwar ein paar mit, das kann aber auch recht schnell zu wenig sein. Und dann muss man in Pfarreien ist so Latschen, wenn man für sowas nicht noch Geld blechen will.

    • Wann hast du ein beglaubigtes Zeugnis gebraucht?

      • Die Universitäten verlangen das ganz gerne. Auch für die Anmeldung zum Master wollte meine das gerne nochmal haben.

      • Richard Rosner says:

        Spätestens für die Bewerbung an einer Uni brauchst du auf jeden Fall eine

        • DragonHunter says:

          Hochschulen können in der Regel selber „beglaubigen“.
          D.h. du gehst mit dem Original und der Kopie hin und der stempelt das selbst.
          In NRW bekommen Hochschule dafür das „Siegelrecht“. Ich denke in anderen Bundesländern ist das sehr ähnlich.
          Das geht zwar nicht, wenn man sich postalisch einschreibt, aber das ist ein individuelles Organisationsproblem, keins des Systems.

    • Ich sage nur „Fümpf“ . 😉

  3. Das hat doch nicht mit dem Sinn einer Blockchain zu tun. Können Sie auch gleich einen zentralen Server hinstellen…

  4. „Die gesamte Blockchain-Infrastruktur werde dabei über die Rechenzentren im staatlichen Besitz durch govdigital betrieben“

    Und damit braucht man dann auch keine Blockchain mehr.
    Warum sollte man spätere Zeugnishashes auf früheren aufbauen, wenn die Datenbank eh bei einem einzigen Anbieter liegt?
    Die Idee ist ja nicht schlecht (Überprüfung einer erhaltenen Datei auf Echtheit), aber dafür bringt in diesem Fall eine Blockchain rein gar nichts.

    Vermutlich wird die Blockchain nur genutzt, damit sich irgendjemand hinterher hinstellen und sagen kann „Wir haben was mit Blockchain gemacht! Schaut her wie modern Deutschland ist.“

    • Richard Rosner says:

      Dabei geht es halt schlicht und ergreifend darum, dass du dadurch sicherstellen kannst, dass die Daten im Nachhinein nicht veränderbar sind, weil eben alles aufeinander aufbaut.

      • Aber genau das kann man bzw. wird durch eine Zertifikatsprüfung sichergestellt. Dazu braucht man keine Blockchain. Siehe Digitaler Impfpass.

        • Der digitale Impfpass muss a) nicht fälschungssicher sein. Zudem muss beim digitalen Impfpass b) immer auch die eine zweite Kontrolle stattfinden (mittels PA), um einen Missbrauch zu vermeiden.
          Mich würde mal eine kurze Beschreibung des Workflows interessieren, wie das Zeugnis inkl. Zertifikat von der Schule zur Datenbank und dann von dort an eine Uni/ Arbeitgeber kommt.

          • DragonHunter says:

            Gerade bei sowas wie Covid ist eine gewisse Fälschungssicherheit schon von Vorteil.
            Wir haben ja gesehen, wie kacke das ist.
            Da mit gefälschten Impfunterlagen einen lokalen Hotspot mit Toten zu provozieren ist schon dämlich.

      • Und genau das funktioniert ja in diesem Fall nicht.
        Hier ist zur Eintragung eines Blockes ist die Übereinstimmung der Meinung (eben der Konsens) bei einem (1) Teilnehmer/Datenbankbesitzer (govdigital) nötig.
        Übereinstimmung mit sich selbst…. Toll. Wenn das System von govdigital einen Block ändern möchte, dann können die das tun. Eine 51%-Attacke heißt bei diesem System 100%-Attacke.

        Man hätte genau so gut, den Schulen nur die Eintragung in eine stinknormale SQL-Datenbank bei govdigital anbieten können. Wäre genau aufs gleiche herausgekommen.

        Und wie Kay unten richtig anmerkt, kann man die Unveränderlichkeit durch eine Zertifikatsprüfung eben auch sicherstellen.

        • Du hast vollkommen recht. Blockchain ist in der Politik einfach ein Buzzword das schlicht nicht verstanden wird.
          Es ist „modern“ und da muss man es haben.
          Die Frage ist, warum nur eine Blockchain und nicht fünf. 😀

          Ich tippe darauf das die Blockchain im Endergebnis sinnlos nebenbei läuft und nur dabei ist weil im Pflichtenheft drinsteht das unbedingt eine dabei sein muss.
          Fachleute sagen das es Unsinn ist und die Politik stampft mit dem Fuß und sagt „Ich will aber!“.

        • Klar gibt es auch andere Lösungen, aber was konkret ist so falsch, dass die Blockchain gerade NICHT genutzt werden darf? Was spricht dagegen, außer dagegen zu sein?
          Übrigens: Wenn eine Schule ein Zeugnis heute ändern möchte, kann die das tun. Es gibt – außer beim Schüler – nur ein Original und das liegt in der Schule. Solch ein Fall ist mir aber nicht bekannt. Das Schüler ihre Zeugnisse gefälscht haben, schon.
          Andere Frage, welche verlässliche Zertifizierungsstelle käme denn infrage, die mit Sicherheit auch die Aufbewahrungsfristen überdauert?

          • Ich sage nicht, dass die Blockchain nicht genutzt werden darf. Kann ja jeder machen was er möchte.
            Ich sage nur, dass die Technologie der Blockchain hier absolut keinen Mehrwert bietet.

            Das Schüler ihre Zeugnisse fälschen würde mit einer Eintragung in einer SQL-Datenbank ja auch verhindert werden.
            Wenn das gefälschte Zeugnis einen anderen Hashwert hat, als der des echten Zeugnisses, was ja von der Schule eingetragen wurde, fällt eine Fälschung sofort auf.

            Ich habe auch nichts gegen govdigital. Ich kenne die zwar nicht und kann deren Vertrauen nicht bewerten, aber die können ja gerne die Datenbank betreiben.

            Aber der Vorteil einer Blockchain ist ja, dass die Kopie davon auch auf anderen Systemen läuft. Dieser Vorteil wird bei dem vorgeschlagenen Konzept ja wieder ausgehebelt.
            Ich brauche bei einer Datenbank bei govdigital genau so viel Vertrauen in govdigital, wie bei einer Blockchain die nur bei govdigital läuft.

            Wenn ich das Vertrauen habe, dann ist ja alles gut.
            Meine digitale Signatur für Dokumente wird übrigens von der Bundesdruckerei ausgegeben. Es geht mir also gar nicht darum das ich „denen“ nicht vertraue.
            Aber für das was die vorhaben müssen die nicht noch x Zeit in eine Blockchain investieren. Es geht auch schneller (und vermutlich günstiger).

            • Ich sehe die Blockchain hier als Vorteil:

              Um zum Beispiel ein Zeugnis unbefugt ändern zu können brauche ich viel mehr Wissen / Geheimnisse, als bei der Verwendung von Zertifikaten:
              Ich benötige den private Key des aktuell gültigen Zertifikats der ausstellenden Institution, um ein geändertes Zeugnis zu erstellen. Im Anschluss benötige ich den Zugang zu dem Portal, in dem das Zeugnis hinterlegt wird um einen neuen Eintrag in der Blockchain zu machen. Weiterhin ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Zertifikat bereits widerrufen ist, wenn ein Private Key mal irgendwo abhanden gekommen ist, das würde hier aber geprüft werden. Das Zertifikat darf auch noch nicht abgelaufen sein, sonst wird es hier auch nicht anerkannt. Das Zertifikat darf nicht zu neu sein, denn sonst passt es evtl. nicht mehr zu dem Zeugnis, das ich ändern möchte. Hat man dies geschafft, ist immer noch nicht gesagt, dass eine Fälschung nicht auffallen würde, denn das geänderte Zeugnis passt evtl. nicht mehr in die zeitliche Abfolge der Blockchain (das Ausstellungsdatum variiert zu stark von dem aktuellen Datum).
              Die Verwendung von einer einfachen Signatur ist viel Fehleranfälliger über die Zeit:
              Landet ein Zertifikat auf einer CRL, so werden damit alle bisher ausgestellten Signaturen nicht mehr vertrauenswürdig. Denn ich als Fälscher kann das Datum der Signatur ja zurück in das Jahr drehen, das ich will. Es ist nachher nicht mehr festzustellen, ob die Signatur wirklich vor oder nach dem Widerruf erzeugt wurde. Weiter haben Zertifikate nur eine beschränkte Lebensdauer, danach werden neue erzeugt. Das Ausstellende Institut müsste also regelmäßig alle ausgestellten Dokumente neu Signieren um deren Gültigkeit zu bewahren. In der Blockchain passiert dies implizit durch die neuen Einträge am Ende der Kette. Denn um einen Eintrag wirklich zu ändern müsste ich ja auch den gesamten Rest ändern, wozu ich wiederum die privaten Schlüssel der anderen beteiligten ausstellenden Institute benötigen würde.

              Die BC bietet bestimmt noch weitere Vorteile. Und es gibt auch bestimmt andere Techniken um diese Problem zu lösen, ich denke dies mag keiner bestreiten. Aber ohne weiteres Wissen der Lösung vermag ich nicht zu sagen, dass die Verwendung der BC hier schlecht oder unangebracht und nur für das Marketing ist

    • Sehe ich ganz genauso.
      Mein erster Gedanke dazu war, dass bestehende Technologien, die Smartcontracts ausführen können (zB Ethereum), auch dafür genutzt werden könnten.
      Dann gibt es einen Token, der auf der Blockchain emittiert wird und jeder Token steht entsprechend für ein Dokument. Hier kann dann auch der Hash hinterlegt werden.
      Klar, jede TX kostet bisschen was, aber das ist mit kommenden Updates (Thema Proof of Stake) auch nicht mehr all zu teuer. Und der Betrieb der Infrastruktur kostet nun mal (auch in staatlicher Hand). Dafür hat man aber eine *echte* Dezentralität, an der theoretisch jede Schule mitmachen könnte.

  5. Finde ich sehr gut. Endlich kommen fangen auch die deutschen Behörden an, die Vorzüge der Blockchain zu nutzen. Es muss ja nicht immer die Blockchain genutzt werden, aber gerade bei solchen Anwendungsbereichen ist es doch eine super Anwendung!

  6. Grumpy Niffler says:

    Schon vor Jahren hatten viele Unis auf ihren Immatrikulationsbescheinigungen einen Verifizierungscode, mit dem man auf dem Uniserver der Authentizität abfragen konnte. Das hier scheint mir nicht sehr viel weiter gedacht zu sein, außer dass da jetzt „Blockchain“ drauf steht.

    • Ob man in dem Setup mit zentraler Signaturstelle „Blockchain“ braucht, das weiß ich auch nicht. Aber möglicherweise ist das zukunftsweisend, weil man dann irgendwann kein zentrales System mehr braucht. Die „Schnittstellendefinition“ der Datenformate benötigt man mit oder ohne Blockchain.

      Ich habe mich bei meinen Uni-Zeugnissen aber schon immer gefragt, ob ich diesen Verifizierungscode im Zweifel mit 67 zum Renteneintritt noch nutzen könnte. Gerade dann, wenn jede Uni das selbst betreibt. Das wäre doch die verteilte Blockchain super und ein kompatibles Format in ganz Deutschland oder in Idealfall International.

    • Ok, dann erklär mal, wie du das mit allen Schulen, die Abschlusszeugnisse zur Verfügung stellen, besser hinbekommen willst. i.d.R haben Schulen im Gegensatz zu Unis kein eigenes Rechennetz. Das bedeutet, jede Schule muss die Server und die Infrastruktur zur Verfügung stellen inkl. Admin usw. Der Hintergrund ist, dass die Schule jede Anfragen nach einem Zeugnis bedienen muss. Und das im Rahmen der Aufbewahrungspflichten. Das geht in einer Schullandschaft, in der Schulen gerne auch mal geschlossen werden, eher schlecht.

      • Klar nennt sich iserv und wird von sehr sehr vielen Schulen betrieben. Die Infrastruktur wird vom Land gestellt. Auch Schulen brauchen heute emails, und sowas wie SharePoint und einen Kalender. Die arbeiten jetzt nicht nur auf Papier

  7. Ich finde für sowas ist die BlockcHain prognostiziert.

    Ich halte nichts für krypto Währungen.

    Aber gerade für behördliche und offizielle Dinge ist Bockchain genial.

    Führungszeugnis. Grundbucheintrag. Schufa. Zeugnisse. Befugnisse bzw. scheine. Wie zb. Segelschein jagdschein moboschein kiteschein….

    Aber auch für Lizenzen und Urheberrechte. (und ich meine nicht die nft verarsche)

    Wenn jeder solche Dinge einsehen und überprüfen könnte wären wir um einiges effizienter und geben Betrügern keine Chance.

    • Für behördliche Dinge braucht man eben KEINE Blockchain. Da hat man schließlich die Behörde bzw. den Staat als vertrauenswürdige Instanz, die kann das auch einfach mit einem Zertifikat signieren und fertig. Blockchain braucht man nur, wenn man eben KEINE vertrauenswürdige Instanz hat, so dass die nötige Vertrauenswürdigkeit durch die verteilte Speicherung und Prüfsummen generiert werden muss. Blockchain ist im Prinzip nix anderes als ein verteiltes Notariat. Da niemand vertrauenswürdig genug ist, eine Transaktion zu beglaubigen (das wäre normalerweise der Notar oder z.B. eine staatliche Stelle), wird die Glaubwürdigkeit der Transaktionsdaten halt durch verteilte Speicherung und Prüfsummen sichergestellt.

      In allen Fällen, in denen eine vertrauenswürdige Instanz da ist, reichen Signierung und Datenbank völlig aus.

  8. Ich denke, es gibt bessere Lösungen für das Problem „digitales Abschlusszeugnis“.

    Zum Einen wird davon ausgegangen, dass sich das Zeugnis nicht mehr ändert. Das stimmt so aber nicht, denn es kann durchaus vorkommen, dass das Zeugnis im Nachhinein noch korrigiert werden muss. Mögliche Gründe sind zum Beispiel, dass beim Ausstellen des Zeugnis ein Fehler passiert und deshalb eine Note nicht stimmt, oder dass gegen eine Note Widerspruch eingelegt oder sogar geklagt wird. Dann steht da ein ungültiges Zeugnis in der Blockchain.

    Zum Anderen dienen Blockchains dazu, eine Transaktion zu beglaubigen, ohne auf eine vertrauenswürdige Instanz (Notar) zurückgreifen zu können. Da sich die Parteien nicht gegenseitig vertrauen, werden die Transaktionsdetails verteilt gespeichert und die Prüfsumme der Daten zur Sicherung gegen Fälschung im nächsten Block mitgespeichert.
    Bei Schulzeugnissen haben wir aber eine solche vertrauenswürdige Instanz – den Staat. Wenn man dem Staat nicht vertraut, dann ist das Zeugnis an sich ja auch schon nicht glaubwürdig. Der Staat kann das Zeugnis also auch direkt beglaubigen, dazu braucht es keine Blockchain.

    Das könnte zum Beispiel so laufen: Der Staat (z.B. die Bundesdruckerei) verwaltet für Zeugnisse ein Root-Zertifikat. Aus diesem wird nun für jedes Zeugnis ein einzigartiges Zertifikat abgeleitet. Durch die Signierung mit diesem Zertifikat belegt nun der Staat (bzw. die Schule), dass dieses Zeugnis korrekt ist. Wenn das Zeugnis wegen einer Änderung neu ausgestellt werden muss, dann wird einfach das alte Zertifikat für ungültig erklärt und das neue Zeugnis mit einem neuen Zertifikat signiert. Dadurch wäre das alte Zeugnis auch eindeutig als nicht mehr gültig zu erkennen. Man könnte auch erst für jede Schule ein eigenes Zertifikat ableiten und daraus dann erst die Zeugnis-Zertifikate, dann müssten die Schulen die Zeugniszertifikate nicht jedes Mal bei der Bundesdruckerei anfordern.

  9. Das Zeugnis wird signiert. Schön. Und damit auch fertig. Jeder kann die Echtheit prüfen. Wozu jetzt die Hashes in einer Blockchain lagern? Wo ist der Mehrwert? Erinnert mich an den Impfausweis, der sollte sogar mal fünf Blockchains haben. Auch ohne Mehrwert (und zum Glück sind die jetzt auch weg).

    IT Land Deutschland: wir machen alles später als andere und dann auch extra kompliziert damit es ja nichts wird.

  10. Joe Appleby says:

    Das wird in Berlin gemacht?

    Ich unterrichte in Berlin. Wir haben dieses Jahr keine Abiturzeugnisse verteilt (unsere Oberstufe ist noch neu), aber wir hätten keine digitalen Zeugnisse verteilen können.

    Wir haben an unserer Schule erst seit ein bis zwei Woche Dienstgeräte (Surface Go 2, maximale Ausstattung) und Emailadressen. Auf diesen Geräten existiert keine Zeugnissoftware, da offiziell Berlin keine hat. Es gibt Word Vorlagen von der Senatsverwaltung, es gibt eine Zeugnissoftware eines kleinen Herstellers im Auftrag der GEW, und es soll ein neues System kommen, welches zukünftig Zeugnisse erstellen kann.

    Andere Schulen haben diese Geräte und Mailadressen noch nicht bekommen. Wobei diese ja jetzt verteilt werden.

    Die Word Vorlagen sind .docx Dateien, die eher unschön formatiert sind (was ist ein Einzug und was sind Tabstops?) MS Office ist für uns aber nicht erlaubt wegen des Datenschutzes, so dass Libre Office auf den Geräten installiert ist. Wenn diese die Grundlage sein sollen für die Zeugnisse, dann gute Nacht.

    Ach und Fortbildungen zur Benutzung wurden bisher noch nicht angekündigt. Die Anleitungen zur Inbetriebnahme sind wirklich gut, selbst meine technisch nicht versierten Kolleg*innen haben dies geschafft. Aber ich und die anderen 5 technisch versierten möchten trotzdem nicht unseren 80 Kollegen alles erklären müssen.

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