Digitale Vernetzung für Bus & Bahn: Mobilitätsdatenverordnung beschlossen

Die Mobilitätsdatenverordnung zur digitalen Vernetzung für Bus und Bahn hat die Zustimmung der Bundesländer erhalten. Das teilte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur am Freitag mit. Was will man damit bewirken? Nun, dank der Verordnung, sollen deutschlandweite Daten zu Fahrplänen, Routen und Ticketpreisen künftig auf einer Plattform, dem sogenannten Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM), zur Verfügung stehen.

Auf dessen Grundlage können dann wiederum App-basierte Mobilitäts- und Informationsdienste für Endkunden entwickelt werden. Das soll es etwa erleichtern, den Pendlerverkehr über Verkehrsverbundsgrenzen hinweg zu planen. Die Zustimmung der Bundesländer bzw. des Bundesrats war wesentlich, um dafür den Weg zu ebnen. Jeder einzelne Busfahrplan in Deutschland, jede Abfahrtzeit einer U-Bahn, etc. – alles soll sich an einem Ort finden. Denn für die Verkehrsbetriebe sei es verpflichtend, die Daten zu hinterlegen.

Damit möchte man verhindern, dass Nutzer bei der Planung von Reise- oder Pendlerrouten auf der Website oder in der App ihrer Wahl noch „Keine Auskunft möglich“ lesen. Nächstes Jahr soll der MDM auch Infos zu allen Bahnhöfen und Echtzeitdaten für den gesamten öffentlichen Personenverkehr zur Verfügung stellen.

Die Verordnung konkretisiert auf der Grundlage des Gesetzes zur Modernisierung des Personenbeförderungsrechts vom 16. April 2021 (BGBl. I Seite 288) die Bereitstellungspflicht von Daten der Mobilitätsanbieter. Die Pflichten zur Datenbereitstellung aus dem Personenbeförderungsgesetz treten allerdings stufenweise in Kraft. Deshalb setzt die Mobilitätsdatenverordnung im ersten Schritt eben auch nur auf die Bereitstellung von statischen Daten im Linienverkehr. Zum 1. Januar 2022 kommen weitere Datenkategorien und zum 1. Juli 2022 auch Echtzeitdaten hinzu.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Die Bahn ist und bleibt ein Witz. Gerade erst wieder mehrmals Bahn fahren müssen. Kein einziger Zug kam so an, wie er sollte. Der eine hatte ein Gleiswechsel mit neuer Wagenreihung (bringt jemanden, der nicht viel Bahn fährt schonmal durcheinander), der andere hat sich halb entkoppelt und der eine kam mit verringerten Platz an, weshalb die Leute, die gebucht hatten, alle hin und her gelatscht sind und keiner wusste wohin, weil der gesamte Zug überfüllt war. Später dann nur noch Ruheabteil gebucht, aber ruhig war es da auch nicht und das interessierte auch niemanden vom Personal.

    Kurzum… zuletzt wieder beruflich fahren müssen und nur genervt gewesen. Verspätungen hatten sie auch fast immer, aber das schlimmste ist einfach, dass du dich auf nichts verlassen kannst. Würde mich jetzt nicht einmal mehr trauen, im Zug Musik zu hören, da ja plötzlich der halbe Zug entkoppelt werden kann. Null entspannung – nur Stress,

    • therealThomas says:

      Sowas hab ich auch schon erlebt. Wie kommt es dazu, dass spontan die Hälfte des Zuges woanders lang fährt? Und wenn es nicht spontan ist, warum landet man dann mit seinem reservierten Platz nicht direkt in der Hälfte, die Richtung Zielbahnhof fährt?

    • Das ist schon der Normalzustand. Ich fahre nicht mehr mit der Bahn und wenn ich ein Zug zum Flug habe, nehme ich immer einen Bahn die durchfährt, damit ich nicht umsteigen muss, weil das geht immer in die Hose. Dann buchst du einen Platz und die Wagenreihung ist gedreht, das bekommst du dann auch erst kurz vor Abfahrt mit und muss zum anderen Zugende sprinten.
      Durch Fahrplanänderungen wird aus einer täglichen Pendlerstrecke von 55 Minuten gerne mal eine von 65 oder mehr Minuten, weil der Anschluss so knapp getaktet ist, das du auf die nächste Bahn warten musst.
      Im Winter darf es möglichst nicht schneien, sonst bricht das Chaos aus. Aus einer Stunde Pendeln kann dann auch mal 1 3/4 Stunde mit fünfmal umstiegen werden.
      Lösung: Auf das Auto umsteigen, dort dauert es zwischen 35 und 45 Minuten je nach Verkehrslage. Der große Vorteil: Im eigenen Auto ist es genau so warm oder kalt wie ich es möchte und ich bleibe noch von Mitfahrer verschont, die Ihre Gerüche in die Bahn mitbringen (Essen rauchen etc.)

      Aber gut, demnächst, mit dieser einen bestimmten Partei, dann eben nur noch ÖPNV und Lastenrad, Prost Mahlzeit…

    • Ein Witz sind eher Reisende, die sich nicht richtig informieren!

      Gleichwechsel –> Bahnansage oder DB Navigator beachten
      Wagenreihung –> DB Navigator nachschauen … immer aktuelle Wagenreihung
      Entkuppeln — > Am jeden Fahrzeug steht die Zugnummer und es gibt halt planmäßige Entkoppeln bei Zügen –> Wagenreihung beachten
      Ruheabteil –> Sie haben kein Ruhebereichticket gekauft und somit auch keinen Anspruch drauf

      Kurzum sich als Fahrgast informieren , nennt man Hol und Bring-Schuld 😉

      • Da wird sich mein Arbeitgeber aber freuen, wenn ich während der Arbeit laufend meiner Holschuld nachkomme, damit ich weiß, wie, wann und wo ich nach Hause komme.
        Aber mal im Ernst, wer mit dem ÖPNV fahren möchte, hat nicht unbedingt das Interesse, sich laufend und das laufend ist durchaus ernst gemeint, über Änderungen zu informieren.
        Wenn mein Zug nach Hause um 16:15 fährt, dann gehe ich 20 Minuten vorher zum Bahnhof. Wenn dann dort erfahre, dass sich in den letzen 15 Minuten etwas geändert hat, darf ich wohl fragen, ob die Informationspolitik des Verkehrsmittelanbieters meinen Wünschen entspricht.

  2. Warum bei uns in D solche Verordnungen immer stufenweise in Kraft treten ist vollkommen unverständlich. Die Vorlaufzeit und die Absprachen mit den Betroffenen, hier die Verkehrsdientsleister, dürfte doch lange genug sein um sich an einem Stichtag auf die verordneten Gegebenheiten vorzubereiten und die Umsetzung vollumfänglich frei zu schalten. Was die Echtzeitdaten betrifft müsste das eigentlich eines der ersten nutzbaren Features sein. Viele Verkehrsbetriebe bedienen ja schon seit einiger Zeit ihre „intelligenten“ Haltestellenanzeigen mit Echtzeitdaten.

    Insgesamt ist diese Verordnung allerdings sehr zu begrüßen. Dann ist endlich Schluß mit dem App-Wirrwar für verschiedene Verkehrsverbünde und Alle müssen ihre Daten standardisiert zur Verfügung stellen. Das macht App-Entwicklern das Leben hoffentlich etwas leichter. Ich z.B. nutze, wenn ich ausnahmsweise mal im ÖPNV oder im Fernverkehr unterwegs bin, die Öffi-App und hab mich manchmal über unvollständige Daten geärgert oder darüber immer ein neues Verkehrsnetz auswählen zu müssen. Die Apps der Verkehrsdienstleister bieten teilweise den Mehrwert von Online-Tickets, was für mich als Wenignutzer des ÖPNV eher eine untergeordnete Rolle spielt.

    • Ich finde das schon in Ordnung, dass es eine Vorlaufzeit gibt. Keiner arbeitet ja auf Verdacht etwas aus, was am Ende ganz anders aussehen könnte.

      Man hätte das Thema sicherlich früher angehen können, aber Verordnungen „ab morgen“ gelten zu lassen, ist ja unrealistisch.

  3. Auch wenn echtzeit-Daten inzwischen von fast allen Veerkehrsverbünden und den Anbietern, die in diesen Verbünden fahren, zur Verfügung gestellt werden heißt das ja nicht automatisch daß sie alle das gleiche Datenformat haben . Sie sind also per se weder verbundübergreifend austauschbar und noch weniger so ohne Weiteres in eine gemeinsame Struktur einbindbar. Sowas kann man nicht per Beschluß innerhalb weniger Wochen umsetzen. Das hat selbst in manchen Verbünden gedauert bis das verbundintern funktionierte , denn wie gesagt ein Verbund besteht ja auch verschiedensten Verkehrsträgern die in diesem Verbund zusammengeschlossen sind. Allein das alles zu harmonisieren so daß die Daten des busbetriebs A auch in der Anzeige bei busbetrieb C noch richtig angezeigt werden können hat manchmal schon gedauert – und das jetzt bundesweit ist echt ne hausnummer. In manchen Regionen fahren Kleinunternehmen mit ein paar wenigen Bussen Linienverkehre im Auftrag von Verbünden. Da ist nicht immer die DB Regio oder andere große Träger mit großen IT-Abteilungen dahinter … der ÖPNV ist in Deutschland über jahrzehnte regional gewachsen und hat sich regional strukturiert – das jetzt alles zu vereinheitlichen, und sei es nur bei der Datenzusammenführung ist nicht so einfach wie sich das einige hier vorstellen.

    • Es ist ein Kreuz mit diesen verflixten Daten und ihren verschiedenen Formaten. Aber man müsste sowas natürlich auch wollen, anstatt sich im hochsubventionierten ÖPNV als Kleinunternehmer zu versuchen ein goldenes Näschen zu verdienen…

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