DHL liefert Pakete ab Herbst in den Smart-Kofferraum

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Bereits Ende 2015 hatten T-Systems und DHL eine Methode vorgestellt, um in Zukunft Pakete wahlweise nicht nur daheim oder auf der Arbeit abzugeben, sondern auch Wunsch direkt in den Kofferraum zu liefern. Jetzt geht DHL einen Schritt weiter und bestätigt für Herbst 2016 ein Pilotprojekt mit Smart. Bald können Besitzer von Smart-Fahrzeugen ihr Auto als mobile Lieferadresse für Pakete nutzen. Dafür haben DHL und Smart in den letzten Monaten eine eigene Lösung entwickelt. Erstmal testet man das Procedere aber in ausgewählten Städten. Den Anfang macht Stuttgart. Später kommen auch Köln, Bonn und Berlin hinzu.

In den Städten sollen zunächst mehrere hundert Kunden in den Genuss der Kofferraum-Lieferung kommen. Falls ihr mit einem Smart durch eine der Städte kurvt, könnt ihr euch bereits auf dieser Site weitergehend informieren bzw. ab September für die Testphase bewerben. „Smart Ready to Drop“ nennt der Hersteller das Projekt. Wird eure Bewerbung angenommen, übernimmt Smart dann auch für euch die Nachrüstung des Fahrzeugs. Registriert ihr euch bei Smart, könnt ihr im gleichen Atemzug die notwendige DHL-Vereinbarung für die Ablage im Kofferraum abschließen.

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Letztes Jahr hatte DHL die Kofferraumzustellung bereits vorsichtig getestet und wagt nun mit Smart den nächsten, größeren Schritt. Damit das Procedere funktioniert, benötigt ihr sowohl als Smart-Fahrer als auch als DHL-Zusteller eine spezielle App. Der Fahrzeughalter generiert über die App für seine Bestellung eine einmalige Transaktionsnummer (TAN). Der Zusteller erhält dann über jene zeitlich beschränkten Zugang zum Kofferraum und kann jenen orten bzw. öffnen. Neben der Lieferung von Bestellungen lassen sich so übrigens auch Retouren wieder mitnehmen. Sobald das Fahrzeug einmalig geöffnet und wieder geschlossen wurde, erlischt die Zugangsberechtigung automatisch. Der Besteller erhält dann wiederum über besagte App eine Benachrichtigung über die Zustellung.

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Meine Meinung dazu? Die Idee klingt sinnvoll, wenn man sich Pakete nicht auf die Arbeit liefern lassen kann / möchte bzw. viel anderweitig unterwegs ist. Das Auto muss allerdings übrigens in der Nähe der Heimadresse geparkt sein, was die Möglichkeiten etwas einschränkt. Mir tun jedoch in erster Linie die DHL-Zusteller leid: „Mein“ recht plauderfreudiger Zusteller hat ohnehin oft mit der Technik zu kämpfen und dass die Jungs mit Paketen bombardiert werden, für deren Auslieferung sie regelmäßig extreme Überstunden schieben und im Verhältnis wenig Stundenlohn erhalten, ist bekannt. Nun kommen neue Anforderungen dazu und ich drücke den Zustellern die Daumen, das es entsprechend vergütet wird.

Ich selbst fahre weder einen Smart, noch wohne ich in einer der genannten Städte, die an der Pilotphase teilnehmen. Insofern kann ich die Lieferung in den Kofferraum ohnehin nicht ausprobieren. Wärt ihr dabei, sollte DHL nach der Pilotphase großflächig damit beginnen? Würde ihr dafür einen Aufpreis bezahlen? Dem Gros der Kunden dürfte wohl die Packstation als Alternative zur eigenen Haustür bzw. Arbeit ausreichen. Aber mehr Optionen sind natürlich grundsätzlich willkommen, wenn die Bedingungen stimmen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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14 Kommentare

  1. Auf den zweiten Blick finde ich die Idee wenig sinnvoll, da ich zu 95% zu Hause bin oder mit (!) meinem Auto ab einem anderen Ort

  2. So ein Smart ist irgendwie ein recht teurer „Briefkasten“.
    Aber mal davon abgesehen: Wer möchte denn gerne sein Auto zugänglich für den Paketboten machen ?
    Hinterher ist vielleicht das Paket im Auto aber dafür fehlt irgendetwas anderes.

    Und auch in anderen belangen einfach nicht weit genug gedacht imho.

  3. Wer zahlt für evtl. Schäden? DHL? Wage ich zu bezweifeln wenn ich mir so anschaue was mit verlorenen oder beschädigten versicherten Paketen passiert.

  4. Die Idee ist gut und hat Zukunft. Jedoch eignen sich meiner Meinung nach nur Fahrzeuge dafür, die einen abgetrennten Kofferraum haben. Ein Smart hat oftmals noch nicht einmal eine Sichtabdeckung im Kofferraum, aber ich denke, diese wird nachgerüstet bzw ist Standard für diese Aktion.
    So wie ich es verstanden habe, soll hauptsächlich nachts geliefert werden, ansonsten hätte das ja auch keinen Sinn und der DHL Lieferant könnte auch an der Tür klingeln. Für den DHL Lieferanten ist es wohl eine gute Sache, da der nicht mehr 2-3x eine Adresse anfahren muss, bis jemand die Tür öffnet oder ein Versteck gefunden werden muss oder der Nachbar genervt wird… er legt das Paket ab und fertig.

  5. wer hat sich die Einschränkungen einfallen lassen? absolut unbrauchbar
    Die Zustellzeit ist in der Regel ja von 8-17.00 Uhr, also in der Arbeitszeit – somit befindet sich auch das Auto auf dem Firmenparkplatz bzw. in der Nähe der Arbeitsstätte und nicht in der Nähe der Heimatadresse.
    Wenn ich mich an der Heimatadresse befinde, wo liegt dann der Vorteil, wenn ich das Paket vom Parkplatz holen muss? Hinzu kommt, dass in der Freizeit/Urlaub ich evtl. gerade in der o.g. Zeit Erledigungen durchführe und sich somit das Fahrzeug nicht an der Heimatadresse befindet.

  6. Irgendwie coole Idee, aber ich tauch meinen Grand Cherokee nicht gegen einen Smarty ein

  7. meinte natürlich „tausche“, smile

  8. Barneyble says:

    Das klingt eher nach einer Luftnummer. Wenn ich nicht Smartfahrer bin und an der Pilotphase teilnehme, muss ich doch sicher die Umrüstung selbst bezahlen. Warum sollte ich das tun wollen? Da erscheinen mir Paketbriefkästen oder Paketstationen sinnvoller. Den Paketbriefkasten kann ich dann für jeden Dienst nutzen und nicht nur für DHL. Zu Nachtlieferungen ist mir nichts bekannt, aber irgendwie bezweifle ich, dass DHL gerne Nachtzuschläge zahlt, um diese Aktion möglich zu machen.

  9. Da Zusteller auch in die Garage liefern (oder in die gelbe Tonne 🙂 ), ist das neue Konzept wohl nix.

  10. facepalm, dl3no.

    ein bisschen weiter denken, bitte.

    nicht jeder wohnt auf dem land wo niemand in die garage oder gelbe tonne schaut bzw. zugriff hat. in den städten sieht es komplett anders aus, da wird geklaut was das zeug hält.

  11. Schnapps Idee. Erst mal wer zahlt den die Umrüstung? Was ist mit der Haftung für Pakete und vor allem Schäden am Auto. Was ist wenn jemand unterwegs ist mit dem Paket und wo er das Auto abstellt.

    Was sagen Versicherungen. Ein Auto ist eben kein Safe. Erlischt dann bei Einbruch ins Auto der Versicherungsschutz usw?

    In der Praxis ist das doch vollkommen unpraktikabel.

  12. Marcus Lelle says:

    Neue Ideen sind willkommen, aber nicht jede Idee muss gut sein. Ich fürchte, dass das versicherungsrechtliche Probleme aufwirft, wenn jemand Fremdes Zugriff auf mein Auto bekommt.

  13. Andreas Riesebeck says:

    warum nicht gleich den Wohnungsschlüssel einem fremden DHL-Zusteller in die Hand drücken ? Oder andersrum : Welcher Vollidiot denkt sich so etwas aus ?

  14. Ich dachte mir auch erst wie das funktionieren soll, denn die Touren liegen ja fest. Da kann der Fahrer ja nicht erst zur Arbeit vom Empfänger fahren. Aber wenn das Fahrzeug eh zu Hause stehen muss.. dann kann es auch der Nachbar, Wunsch-Abstellort, Balkon, Paketstation oder Filiale entgegen nehmen. Da braucht man kein Auto, was eh nicht da steht bzw nicht besitzt.

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