Deutschland will weiter in die Halbleiterindustrie investieren

Foto von Thufeil M auf Unsplash

Die deutsche Bundesregierung bereitet laut dem Medium Bloomberg neue umfangreiche Investitionen in die heimische Halbleiterindustrie vor. Diese Nachrichten kommen zu einem Zeitpunkt, nachdem Intel seine Pläne für eine 30-Milliarden-Euro-Chipfabrik in Magdeburg vorübergehend auf Eis gelegt hat.

Das Bundeswirtschaftsministerium habe laut Bericht angekündigt, Chipunternehmen bei der Entwicklung moderner Produktionskapazitäten zu unterstützen. Nach Informationen von Teilnehmern einer Veranstaltung (sicherlich die Industriekonferenz 2024) soll sich das Fördervolumen auf etwa 2 Milliarden Euro belaufen. Das Ministerium selbst spricht von einem Betrag im „niedrigen einstelligen Milliardenbereich“.

Die Europäische Union hat mit dem European Chips Act von 2023 das Ziel gesetzt, den europäischen Marktanteil an der globalen Produktionskapazität bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Deutschland hat dabei bereits erste Förderungen im Rahmen des „EU Chips Act“ an Intel sowie an ein Joint Venture zwischen Infineon und TSMC in Dresden vergeben.

Das Bundeswirtschaftsministerium plant, mit den neu vorgeschlagenen Mitteln 10 bis 15 Projekte zu fördern. Diese sollen verschiedene Bereiche abdecken, von der Produktion von Rohwafern bis zur Montage von Mikrochips. Mal schauen, ob es dabei bleibt, wenn die Neuwahlen durch sind.

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3 Kommentare

  1. In einer Gesellschaft die seit 20 Jahren zu einer dienstleistungsgesellschaft sich wandelt und zu den anderen Ländern aufschließt ist das sicherlich der richtige Weg um weiterhin die top3 zu sein

  2. Beim Chips Act geht es um 43 Mrd, und jetzt nochmal um 2 weitere. ARM lag beim Börsengang letztes Jahr bei 54 Mrd.

    Die Frage, die mir im Kopf rumschwebt: Mit diesem und dem Geld, das man in Intel, TSMC und Samsung stecken will, könnte man zum Beispiel ARM kaufen, eine von einem großen Team betreutete EU weite Linux Distro bauen lassen und dann ASML mit einem non-EU Export Embargo belegen – mit der gleichen Argumentation wie es die Amerikaner mit ihrem non-China Embargo tun. Dann bräuchte man noch einen zuverlässigen Lieferanten von seltenen Erden (der nicht die USA ist) und wäre damit in 10 Jahren villeicht nicht ganz auf dem Level wie die USA, aber zumindest mal ein großes Stück autarker bzw. weniger globalisiert, als wir es heute sind?

    • Nur weil die Marktkapitalisierung von ARM bei 54 Mrd. liegt, heißt es nicht, dass der Preis des Unternehmens auch dort liegt. Als Microsoft den Kaufwunsch von Blizzard veröffentlichte, hat das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von ungefähr 45 Mrd. USD gehabt. Der endgültige Preis für die Akquisition liegt bei ca. 75,4 Mrd. USD, also 67,6% mehr als es offiziell Wert ist. Das ist aber üblich bei einem Kauf eines Unternehmens. Wenn man den gleichen Prozentsatz nimmt, dann würde ARM 90,5 Mrd. kosten.

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