Deutsche Welle: Ausstrahlung über deutsche TV-Plattformen wird weitgehend eingestellt

Die Deutsche Welle stellt ihre Verbreitung über mehrere innerdeutsche Vertriebswege bzw. speziell TV-Plattformen für den dt. Markt ein. Das geht auf eine Entscheidung der Medienanstalten zurück. Letztere vertreten die Ansicht, dass die Deutsche Welle dort nichts zu suchen habe, da sie primär für die Versorgung im Ausland und eben nicht im Inland zuständig sei. Entsprechend wird man die Deutsche Welle bald nicht mehr bei etwa Magenta TV, Joyn, Sky Q, Zuhause Kabel und Zattoo vorfinden.

Trotzdem können Interessierte den Auslandssender weiter empfangen – beispielsweise via YouTube. Man sah aber einen Konflikt mit dem gesetzlichen Auftrag. So steht im Deutsche-Welle-Gesetz zur Aufgabe (Paragraf 3): „Die Deutsche Welle bietet für das Ausland Rundfunk (Hörfunk, Fernsehen) und Telemedien an.“ Daher habe man sich nun entschieden, das Programm der Deutschen Welle nicht mehr auf innerdeutschen TV-Plattformen zu verbreiten. Unter anderem hat die FAZ über diese Entscheidung berichtet.

Stein des Anstoßes war auch ein Verfahren, das in Hessen eingeleitet worden war und sich um die Deutsche Welle bei Magenta TV drehte. Das Verfahren wird angesichts der Entscheidung aber eingestellt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Sehr schade. Habe die Deutsche Welle auch im Inland gerne geschaut. Youtube ist natürlich ein Weg, aber minimal aufwändiger. Die Deutsche Welle hat schlicht einen anderen Fokus als viele andere Sender. Ist für mich ein toller Baustein für ausgeglichene Medien aus verschiedenen Richtungen.

  2. Einerseits verständlich, weil sie keinen Rundfunkauftrag für das deutsche Inland haben.
    Andererseits auch etwas schade, weil ich deren Programmauswahl als nette Alternative empfinde (auch weil Teile des Programms vom ÖRR stammt).

    Übrigens auch empfangbar im Livestream:
    https://www.dw.com/de/live-tv/s-100817

  3. Bin verwundert, hätte jetzt eher Kommentare wie „wer guckt das schon?“ erwartet.
    Mir geht es zumindest so 😀

  4. Gucke den Sender auch gerne. Finde es interessant zu sehen wie das politische Geschehen in Deutschland für das Ausland dargestellt wird.

  5. Ich muss zugeben, bis das Thema mit dem Verbot von RT in Deutschland aufkam und darauffolgend Verbot von DW in Russland, war mir nicht bewusst, dass es die Unterscheidung in DE gibt für Innland- und Auslandsender, wobei bei Innlandsendern der Staat nicht der Besitzer sein darf oder mehrheitlicher Finanzgeber.

    Als ich mich dann etwas eingelasen hatte in das Thema, empfand ich es wiederum als Heuchelei, wenn DW trotzdem überall empfangen werden kann und als Sender geführt wird, obwohl es im Staatsbesitzt ist und genau deswegen RT verboten wurde. Diese Meldund macht mich wiederum zuversichtlicher und ich finde es richtig und konsequenter. Der DW oder RT schauen soll, soll sich dann bemühen, und eien Webseite aufrufen.

    RT und Sputnik News hätte schon vor Jahren verboten werden sollen, der zu späte Verbot hat mMn dazu geführt, dass die russische Propaganda in DE Ihre Saat schon gesäht hat. Das Beispiel von RT sollte bewusst gemacht haben, dass alle Sender geprüft werden müssen und entsprechend der Richtlinie auch alle Verboten werden sollten, die im Staatsbesitzt sind und von Staat finanziert werden, seien es russiche, amerikaniche, chinesiche etc.

  6. Seltsame Entscheidung. Ich verstehe den Auftrag aber der gilt genauso im Inland. Die Trennung finde ich etwas übertrieben.

    • Christian Voß says:

      Der Bund darf nun mal im Inland keinen Rundfunksender betreiben, ist weiterhin gültige Rechtslage. Adenauer hat es mit dem ZDF damals versucht und das Bundesverfassungsgericht hat ihn entsprechend zurecht gewiesen.

  7. Manfred Korn says:

    Und das bei Euro 400 Mio/Jahr: soviel bekommt die DW an Steuergeldern und nun sehen es noch weniger Leute für ihr Geld. Die DW ist ein ziemlich merkwürdiger Verein, der immer mehr Geld will. Begonnen hat die DW als Kurzwellen Radiosender, der in aller Welt beliebt war. Das war zu altbacken, laut Intendant Limbourg (von SAT1) und viel zu billig. Ich möchte wieder den guten alten und preiswerten KW-Rundfunk der DW als Informationsquelle auf Reisen (wie ORF, BBC, usw. es immer noch machen).

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