Deutsche Unternehmen planen gemeinsame Registrierungs-, Identitäts- und Datenplattform

Eine Absichtserklärung zur Gestaltung einer gemeinsamen Registrierungs-, Identitäts- und Datenplattform haben einige große europäische Unternehmen unterzeichnet. Zu ihnen gehören Allianz, Axel Springer, Daimler und Deutsche Bank mit Postbank sowie Core und Here Technologies. Ziel ist es, einen einheitlichen Zugang für Online-Angebote zu erschaffen, branchenübergreifend wird dies mit einem Generalschlüssel möglich sein.

Komfort, Datenschutz und Datensicherheit sollen dabei im Vordergrund stehen, sowohl das reformierte EU-Datenschutzrecht als auch die eIDAS-Verordnung berücksichtigen. Gleichzeitig soll die Plattform offen konzipiert sein, damit sie auch im Einklang mit laufenden Vorhaben des Bundes, der Länder und der Kommunen steht. Später wäre dann auch ein digitaler Behördenzugang denkbar, das soll dann aber erst in einer späteren Ausbaustufe erfolgen. Digitale Zahlungs- und Finanzdienstleistungen sind mit der Plattform ebenso denkbar.

Die gemeinsame Infrastruktur der Unternehmen soll eine breitere Marktabdeckung und bessere Vernetzung ergeben, kurzfristig wünscht man sich die Gewinnung weiterer Partner aus den Sektoren eCommerce, Handel, Luftfahrt und Telekommunikation. Erste Gespräche mit der Deutschen Telekom laufen bereits, sind bislang aber noch nicht ergebnisbehaftet.

Eine europäische Antwort auf die internationale Plattformwirtschaft stellt die Initiative dar. Wissenschaftlich begleitet wird das Ganze vom Fraunhofer Institut. Details der Zusammenarbeit der verschiedenen Unternehmen sowie ein Zeitplan für den Start soll in den nächsten Wochen erarbeitet werden, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

18 Kommentare

  1. Macht es den deutschen Geheimdiensten dann garantiert einfacher. Kann mir noch nicht so ganz vorstellen das dies funktionieren soll.

  2. Die wollen ein System einführen, welches die Anonymität im Internet komplett aushebeln soll. Vermutlich soll man sich am Ende zwangsweise Authentifizieren, bevor man überhaupt eine Webseite ansurfen darf – der entsprechende Gesetzentwurf liegt der Bundesregierung bestimmt schon vor. Das wurde von der Politik ja bereits mehrfach gefordert.

  3. @Tobi
    Denselben Käse haben Leute wie Du zuletzt abgesondert, als Facebook WhatsApp gekauft hat. Nur zur Erinnerung!
    Ansonsten: Ja, klar. Hat dann dieselbe „Strahlkraft“ die „De-Mail“. Und genauso viele Leute machen dann auch mit. Wieso Deutsche oder Europäer mindestens 10 Jahre später mit irgendwas ankommen als die Amis oder die Chinesen mit mir schleierhaft. Was ist eigentlich aus diesem europäischen GPS-System geworden?

  4. Herr Hauser says:

    Es gibt in Deutschland einen Personalausweis mit Online-Funktion. Damit kann man sich identifizieren. Irgendwann werden auch die letzten alten abgelaufen sein und dann müsste jeder so einen haben.

    Nur gibt es bisher wenige Anbieter die das überhaupt anbieten (zum einloggen).

    Und Zahlungsanbieter: Giropay ist ein Flop, da nicht alle Banken unterstützt werden und Paydirekt anscheinend auch.

  5. @Der Nachtarbeiter – wenn du zu aufgeschlossen bist um es besser zu wissen und Drecksdienste wie WhatsApp und/oder Facebook nutzt ist dein Bier! Aber, kein Grund andere anzugreifen die, aus gutem Grund, Bedenken haben!

  6. @Der Nachtarbeiter: Du meinst Galileo? Ist mit etwas Verzögerung im Dezember mit 18 Satelliten in Betrieb gegangen. Das Galaxy S8 oder einige Huawei-Smartphones haben sogar Galileo-Support.

    So ganz schlecht finde ich die Idee gar nicht mal. Nutzt man sonst z. B. OpenID von Google, Facebook, Twitter o. ä., hätte man hier eine deutsche Plattform für sowas, bei welchem auch der deutsche Datenschutz berücksichtigt würde. Ist halt die Frage: Was ist schlimmer? Die Daten einem amerikanischen Unternehmen anzuvertrauen oder mehreren deutschen Unternehmen. Wenn es allerdings nur OpenID für Anmeldungen bei Diensten ist, dürfte das auch möglich sein, ohne viele private Daten zur Verfügung zu stellen. Wohlwissend, dass die Unternehmen dann trotzdem wissen, auf welchen Seiten man ist etc. und dadurch ein Profil erstellen können. Genauso wie Google, Facebook & Co.; oder auch WordPress, dadurch, dass bei vielen Seiten WPStats aktiviert ist.

    Abgesehen von datenschutzrechtlichen Bedenken hängt der Erfolg m. E. auch davon ab, wie einfach das von Seitenbetreibern genutzt werden kann – und wie viele es tun. Wenn ich an das gute Beispiel „De-Mail“ denke: Letztlich war es eine tolle PR-Aktion, andere Anbieter wurden dann gar nicht mehr aufgenommen und auf der Seite findet man auch keinerlei Daten, wie man dort als Server-Betreiber mitmachen könnte.

  7. @max
    Die Aluhutträger nerven. Aber glücklicherweise sind sie völlig machtlos. Das gibt mir ein gutes Gefühl.

  8. Als wenn ich meine Daten lieber Allianz, Axel Springer, Daimler, Deutsche Bank und Telekom gebe als z.B. Google. Ne Leute, wozu das ganze und wozu sowas auf nationaler Ebene? Ich sehe da ne neue Schufa 2.0 eher. Ich verstehe auch nicht warum Kommerz und eGovernment so miteinander verbunden werden immer. Das eine sollte vom anderen total unabhängig sein am besten. Estland schafft es auch mit Chipkarten für jeden Bürger… während unser eins nicht mal eine Email an viele Behörden schicken kann.

  9. Find ich ausgezeichnet. Gute Initiative und großes Potenzial!

  10. Glockengaby says:

    Gefällt mir! Jeder der im / bei Silicon Valley schon mal gelebt hat, weiß dass die Amis sich so gar nicht um Datenschutz kümmern.

  11. Eine deutsche Lösung ist aus meiner Sicht schon zum scheitern verurteilt. Wenn man so etwas etablieren möchte kommt man um eine Europäische Lösung nicht herum.

  12. Das kriegen die hier nicht hin, wenn ich schon lese „Zu ihnen gehören Allianz, Axel Springer, Daimler und Deutsche Bank mit Postbank sowie Core und Here Technologies“, deren Hauptbereich ist doch garnicht IT noch das die irgendwas bewirken könnten. Warum nutze ich Gmail? Weil ich da ordentlich speicher und einen haufen Dienste habe die funktionieren und nur einen Login benötigen, was man nicht mal geschafft hat war eine richtig gute wenn nicht sogar bessere Suchmaschine als Google zu entwickeln. Das ist so zu vergleichen wie Tesla mit Apple, die einen können Elektroautos bauen, aber keine Macs, Apple kann Macs programmieren, aber die haben keine Ahnung von Autos. Ich denke man sollte nun verstehen worauf ich hinaus will 🙂

  13. Christian says:

    Wir in Schweden nutzen BankID. Das Verifizieren geht u.A. via App + Pin. Damit logg ich mich bei der Bank ein, beim Einreichen der Steuererklärung, beim Telefonanbieter, beim Stromanbieter, zum Onlineshop, zum Abschließen von Verträgen, … Die Liste ist endlos lang. BankID bieten einfach alle an und der Comfort ist unbeschreiblich gut. Will es nicht mehr missen.

  14. Skeptiker says:

    Ah, ja. Einerseits heißt es immer „benutzt unterschiedliche Logins/Passwörter für unterschiedliche Dienste“, andererseits soll hiermit dann pauschal „alles unter einem Login“ möglich sein. Schöne Sache, wenn das System dann mal gehackt wird (und das wird es garantiert) dann ist gleich richtig viel kompromittiert und nicht nur ein einziger Dienst…

  15. @Nachtarbeiter:
    Aluhutträger? Mal eine Frage, hast Du die Tagesnachrichten der letzten Jahre verschlafen und Casa Snowden uberhaupt nicht mitbekommen? Wer vor Snowden derartige Dinge behauptet hätte, wäre als Aluhutträger beschimpft worden und nach Snowden hat er Techt bekommen. Angesehen davon, jemanden Alutträger zu bezeichnen in,einer Diskussion ist wie einen Nazivergleich einzubauen, man will ohne Argumente Recht bekommen und stellt etwas in den Raum, wo keiner sich zraut zu widersprechen. Bei Nazivergleichen klappt dies, bei Aluhutträger zu Gluck nicht, denn selbsständiges denken wird zum Glück noch nicht als faschistoides Handeln bezeichnet.
    In diesem Sinne, arbeite weniger nachts und lies Dir die Tageanachrichten mal durch.

  16. Hier geht es um Kundendaten. Nutzt man seinen Google- oder Facebook-Account, um sich bei verschiedenen Diensten oder auf unterschiedlichen Geräten anzumelden, können so schön Profile erstellt werden.

    In diesen Markt mit Kundendaten, in der Pressemitteilung nett als Plattformwirtschaft beschrieben, wollen die nun auch einsteigen. Mit Medienkonsum und Interessen (Springer), Bankgeschäften, Aufenthaltsort (HERE), usw lassen sich ebenfalls super Profile erstellen.

    https://www.db.com/newsroom_news/2017/medien/allianz-axel-springer-daimler-deutsche-bank-mit-postbank-sowie-core-und-here-planen-gemeinsame-registrierungs-id-de-11533.htm

  17. @Kalle
    sehe ich eben so, die sind wirklich nur an Daten interessiert. Google, Facebook, das sind IT Giganten die können auch die richtigen Leute finden. Aber selbst wenn ich so gut wäre wie die die bei Google etc. arbeiten, würde ich bestimmt nicht bei den deutschen Firmen arbeiten wollen, die eine Plattform für einen Login anbieten. Die wollen die Jahre zurückgewinnen die sie verbockt haben. Können die vergessen, wird untergehen wie die D-Mail, die müssten ordentlich Werbung machen und Milliarden investieren. Web.de (Made in Germany (TM)) hat nur beschissene 2GB Speicher kostenlos, da lache ich mit meinen 19GB bei Gmail. Sollen die deutschen Unternehmen ihr ding probieren, werden die gehackt ist das geheule groß, dann lernen sie das die noch im Kindergarten spielen und nicht bei den großen Jungs wie Google und Facebook mitmischen können.

  18. @Prov94
    Das könnte sogar funktionieren. Es gibt auch in DE/EU fähige Ingenieure. Meist geht der Sellout halt schnell über den Teich wenn etwas gut genug ist.
    Die Technik dafür gibt es schon. zBsp wird PKCS #12 für das oben erwähnte BankID in Schweden eingesetzt.
    https://en.wikipedia.org/wiki/PKCS_12
    Implementierung und Rollout sind natürlich trotzdem kein Pappenstiel.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.