Deutsche Telekom wird wieder Drosselkom, diesmal an den Glasfaseranschlüssen der Konkurrenz


Vor ein paar Jahren wurde die Deutsche Telekom gerne als Drosselkom bezeichnet, seinerzeit ging es aber darum, dass die Telekom DSL-Tarife mit Volumengrenzen anbieten wollte. Hat sich zum Glück nicht so durchgesetzt. Nun kann man die Bezeichnung „Drosselkom“ dank der Bundesnetzagentur wieder aufwärmen. Jene hat nämlich beschlossen, dass die Telekom bei Anschlüssen quasi Hausrecht hat. Kommt es zu Störungen, haben andere Anbieter das Nachsehen. Aber der Reihe nach.

Die Telekom hat seinerzeit bekanntlich auf Kupfer statt Glasfaser gesetzt. Nun versucht man mit Super Vectoring den Leitungen noch einmal schnelleres Leben einzuhauchen, bis zu 250 MBit/s sind so aktuell möglich. Das Problem: Werden im gleichen Bereich auch Glasfaseranschlüsse genutzt (die dann im Keller eines Hauses eben auf die Kupferleitungen gehen), kommt es zu Störungen durch sich teilweise überschneidende Frequenzen (bei parallel Vectoring oder Super Vectoring  im Haus).

Bei den Glasfaseranschlüssen sieht es so aus, dass wohl nur rund ein Drittel direkt bis in die Wohnungen geht, zwei Drittel aber eben nur bis in den Keller eines Hauses. Wem gehören nun aber die Leitungen innerhalb eines älteren Wohnhauses? Bei Gebäuden, die bis Ende 1987 gebaut wurden, der Deutschen Telekom, weil diese aus der Deutschen Bundespost hervorging, die für die Netze verantwortlich war.

Deshalb kann die Deutsche Telekom nun, wenn es zu Störungen kommt, von anderen Anbietern verlangen, ihre Anschlüsse zu verlangsamen oder gar abzuschalten, um die Störungen zu beseitigen. Der Hauseigentümer kann unterdessen nicht entscheiden, welchem Anbieter er Zugang gewähren möchte.

„Zum Zugang verpflichtet sei nicht der Eigentümer, „sondern der (marktmächtige) Betreiber des Telekommunikationsnetzes, also derjenige, der die Funktionsherrschaft über das Netz besitzt. Dies ist im Falle von Endleitungen als Teil der Teilnehmeranschlussleitung die Betroffene“, heißt es in der Entscheidung der Behörde, die WELT vorliegt.

Für die Konkurrenz bedeutet dies, dass aus den angebotenen Gigabit-Anschlüssen auch einmal welche werden können, die durch Drosselung nur 600 MBit/s liefern. Kabelanbieter sind hier allerdings fein raus, sie nutzen in den Häusern nicht die Kupferleitungen der Telekom, sondern eben das Kabelnetz.

Eine tolle Idee, wie die anderen Anbieter nun agieren können, hat die Bundesnetzagentur auch parat:

„Den Wettbewerbern bleibt es etwa unbenommen, nach entsprechender Übereinkunft mit dem Gebäudeeigentümer eigene Endleitungen im Gebäude zu verlegen und zu nutzen.“

Das mag zwar eine Lösung sein, allerdings keine sehr praktikable, um schnelles Internet auch schnell zu verbreiten. Die Anforderungen an die Leitungen steigen quasi täglich, das Vorgehen von Telekom und Bundesnetzagentur wird dem irgendwie überhaupt nicht gerecht. Rückschritt statt Fortschritt, sponsored by Bundesnetzagentur.

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47 Kommentare

  1. Vllt solltest du noch erklären, WARUM es zu Störungen kommt. Stichwort G.fast z.B. – bei FTTB in Zukunft nicht unwichtig.

  2. Dass ist mal wieder typisch Deutschland. Aber was will man hier auch erwarten.

    • Meinst du, dass Leute Kommentare wie deinen abgeben, ohne sich vorher mit der Materie beschäftigt zu haben? Da müsste ich dir leider Recht geben: Typisch Deutschland. Dabei ist die Enscheidung der Bundesnetzagentur sehr sinnvoll, um die ältere, bestehende Kupfer-Infrastruktur vor dem Störeinfluss von Billig-Glasfaser-Anbietern zu schützen. Ich empfehle dir daher die Kommentare weiter unten zu lesen (z.B. von Trial&Error).

      • € Florian

        „vor dem Störeinfluss von Billig-Glasfaser-Anbietern zu schützen“ – würdest Du diese Aussage bitte erläutern?
        Welche Art von Störung könnte denn von einem Glasfaserkabel ausgehen?
        Und was bitte ist ein „Billig-Glasfaser-Anbieter“?

        Es ist die marode Kupferstruktur, die sowohl Störungen erzeugt als auch störanfällig ist gegen hochfrequente Felder!

    • Wenn irgendwas hierzulande besonders typisch ist, dann solches Gemaule.

  3. Ich bin seit Jahren sehr zufriedener Kabelnetznutzer. Nun ziehe ich um und muss auf DSL umsteigen. Ich muss sagen, mir graut es jetzt schon und befürchte das schlimmste.
    Besonders wenn ich die Preise sehe im Vergleich zu Kabel.

    • Wenigstens keine Einbrüche mehr ab 20 Uhr. Ich habe Kabel mit 400MB/s, ab 20 Uhr bleibt davon 3-7MB7s übrig, am Wochenende gerne mal 1-2Mb/s.

      Mein Bruder hat Super Vectoring von der Telekom, bei Ihm liegen die 255MB7s die er tatsächlich hat, IMMER an. Wirklich immer

      • Kommt wohl drauf an, wo man lebt. Ich habe das Problem nicht. Die 400 (Kabel, Unitymedia) liegen immer an. Tagsüber, abends, an den Wochenenden.

        • GooglePayFan says:

          Über zahlreiche Kommentare zu schwankenden Geschwindigkeiten bei Kabelanschlüssen hinweg habe ich mittlerweile den Eindruck bekommen, dass die Probleme gehäuft bei Vodafone/Kabel Deutschland auftreten.

          Unitymedia scheint seinen Job (von der Schrottbox mal abgesehen) halbwegs vernünftig zu machen…
          Aber das ist ja bald auch vorbei.

      • Bei meinem UM 150 Business-Anschluss liegen auch immer etwa 160 der gebuchten 150 Mbit an 😉

        War aber vor ein paar Jahren auch mal anders.

        Bei Kabel kommt es sehr auf die Wohngegend an. In manchen Gegenden sind die CMTS halt überbucht, in anderen nicht.

        Ich wechsle im Mai aber auch zu VDSL Vectoring der Telekom.

      • Wohnt wahrscheinlich neben dem Verteilerkasten.

      • @Dennis

        Wer ist der Anbieter und was unternimmst Du dagegen?

        Wenn im Winter alle Räume einer Mietwohnung nicht über 15 Grad kommen, kannst Du den Mietzins kürzen.
        Die Frage an die „Gemeinde“: Gibt es bereits Urteile, in welchen Internet-Kabelkunden eine Minderung zugesprochen wurde?
        Meistens reden sich die Anbieter ja mit „…bis zu“ heraus, aber der Extremfall von einem statt 400 MBit/s entspricht lediglich 0,25 der Katalog-Leistung. Ist das „Vertragserfüllung“???

        –> da kann man ja auch gleich sein Zelt neben der Milchkanne aufbauen…

    • Kabel ist shared, vdsl mit einzelnem Port für jeden Anschluß. Lieber so! 🙂
      Ich habe tkom vdsl 100/40. Reicht vollkommen.

  4. Ja, da ist die Telekom doch nicht schuld, wenn die Glasfaserverleger sparen und nur in den Keller (FTTB) und nicht in die Wohnung FTTB legen

    • TierParkToni says:

      Doch, die Telekom ist sehr wohl daran Schuld, denn sie kassiert ja

      1) für 0 € Pacht die Leitungen im Haus (bei Neubauten übrigens auch), dafür muss Sie diese unterhalten

      und

      2) seit Jahren für die letzte Meile den Unterhaltsaufwand von den Providern, und damit auch für den Unterhalt von den Leitungen im Haus.

      Dafür tut Sie aber selber nichts, diese auch zu wirklich zu unterhalten – sprich im Falle eines Falles auch mal zu modernisieren…

      Wir regen uns über die Vetternwirtschaft in RUS bzw. den Ostblockstaaten auf, haben aber hier jede Menge Lobbyisten, die den ehemaligen Monopol-Unternehmen über alle möglichen Wege nur so in die Hände spielen …

      • 0€ Pacht, aber muss das Netz unterhalten… markst du selber, oder?
        Wenn es sich lohnt, warum bauen dann die anderen Netzbetreiber nicht eigene Netze?
        Merkst du schon wieder, oder?

      • Du bist total ahnungslos. Die Telekom bekommt wenige Euro um die Mitbewerberleitungen durchzuschalten und im Störungsfall zu entstören und zwar vom Technikport des Carrier bis zur 1. TAE des Endkunden. So kann 1&1 und Co schön eigene Techniker einsparen

  5. Blacky Forest says:

    „Bei Gebäuden, die bis Ende 1987 gebaut wurden, der Deutschen Telekom, weil diese aus der Deutschen Bundespost hervorging, die für die Netze verantwortlich war.“
    Warum 1987? Hat da jemand genaueres zu? Zu gefühltem und geltendem Recht möchte ich jetzt lieber nichts sagen. Da gibt es viele Urteile, die man so nicht verstehen kann.
    Dreht es sich hier jetzt um Häuser mit mehren (Miet-)Wohnungen, bei denen im Keller dann auf den gleichen Verteiler zugegriffen wird? Ich verstehe nicht, warum es hier zu Störungen kommen kann. Schließlich wird doch die Leitung aufgetrennt. Die einen haben ihren herkömmlichen Anschluss, die anderen GF, ein Modem und dann über die „Klingeldrähte“ irgendwie den Anschluss. Oder eben nicht?

    • Die Glasfaser wird bis in den Keller gelegt. Dort kommt dann ein DSLAM hin für VDSL/G.Fast, so wie es auch die Telekom macht, aber eben im Keller statt auf der Straße. Deswegen ist die Kupferleitung dann so kurz, dass man da bis zu 1GBit drüber bekommt mit Vectoring. Vectoring funktioniert aber nur, wenn alle Kabel die nebeneinander liegen vom gleichen DSLAM betrieben werden, der dann die Störungen zwischen den Leitungen minimieren kann. Ist da jetzt plötzlich ein mix aus Leitungen bis zum Keller-DSLAM und Leitungen bis zum Telekom-Straßen-DSLAM, dann funktioniert das Vectoring nicht mehr, weil der „Glasfaser“-Anschluss eben genausowenig einer ist, wie der VDSL-Anschluss der Telekom…
      Würden die Netzbetreiber ihren Job ordentlich machen, würde die Glasfaser bis in die Wohnung gehen und es gäbe keine Probleme.

      • Blacky Forest says:

        Okay, danke für die Info. D.h. man könnte theoretisch auch zwei DSLAM im Keller aufbauen und hätte kein Problem, aber dafür die doppelten Kosten. Abgesehen davon,dass GF in die Wohnung dann wirklich besser wäre…

        • Man hätte auch mit zwei DSLAM im Keller ein Problem, wenn die mit VDSL/G.Fast betrieben werden. Der Konflikt entsteht in den Kupferleitungen vom Keller in die Wohnungen. Dort würden sich zwei Vectoring-Leitungen Stören. Man müsste schon eigene Kuperleitungen ziehen von jedem DSLAM in jede Wohnung. Dann würde man aber natürlich Glas verlegen.

          • @Apollo

            “ Dort würden sich zwei Vectoring-Leitungen Stören“ – und das ist gut so! Fehlt nur noch der Dritte im Bunde – PLC.

            –> dann kommt es zum Kampf der Dinos, die sich gegenseitig das Leben schwer machen.

            Dabei wäre alles sooo einfach – mit einer dünnen Faser!

  6. Trial&Error says:

    Die Überschrift ist jetzt aber schon recht reißerisch.

    Ich begrüße diese Entscheidung.

    Gerade in Mehrfamilienhäusern gibt es viele „Bestandsanschlüsse“, die nun einmal auf xDSL basieren. Dank Vertragslaufzeiten kann man die nicht einfach kündigen um zu einem „Glasfaseranbieter“ (FTTB) zu wechseln. Außerdem gibt es auch immer noch z.B. Senioren, die auf einen Anschluss von der „Post“ (ok, Telekom) bestehen.

    Würde man die Bestandstechnik nicht schützen, hätten zwar die Kunden des Glasfaseranbieters über G.fast ihre GBit Leitung aber die Kunden mit einem klassischen xDSL Anschluss könnten diesen gar nicht mehr nutzen oder müssten mit Störungen leben.

    Wenn ALLE Parteien des Hauses bei einem Glasfaseranbieter Kunde sind, kann man den reservierten Frequenzbereich ja immer noch freigeben.

    Richtig interessant wird es erst, wenn ein Haus beispielsweise von zwei Glasfaseranbietern mit jeweils eigener Infrastruktur erschlossen wird. G.fast von zwei verschiedenen Anbietern geht nun mal nicht parallel.

  7. Der ganze Artikel hinterlässt bei mir nur Fragezeichen. Wieso stört ein Glasfaseranschluss eine Übertragung über eine Kupferleitung?
    „Das Problem: Werden im gleichen Bereich auch Glasfaseranschlüsse genutzt (die dann im Keller eines Hauses eben auf die Kupferleitungen gehen), kommt es zu Störungen durch sich teilweise überschneidende Frequenzen“
    Wenn im Haus schon ein Glasfaseranschluss liegt, wozu braucht man dann noch einen per Kupfer? Welche Leitungen im Haus sind gemeint, die Kupfer- oder Glasfaserleitungen?
    Ein totales Durcheinander.

    • Bis zum Keller Glasfaser, dort dann der G.Fast/VDSL-Übergabepunkt auf die Kupferleitungen im Haus. Das gleiche, was die Telekom macht, aber der „Graue Kasten“ steht nicht an der Straße sondern im Keller, die Kupferleitung ist viel kürzer, damit (theoretisch) schneller.
      Lösung: Echte Glasfaseranschlüsse bis in die Wohnungen.

  8. die Telekomiker schön die Tiefbauarbeiten machen lassen, dann billig draufmieten und wenn’s Störungen beim VDSL gibt dem Gilb eine lange Nase drehen … da ist natürlich ein Bashing der pösen „Post“ total opportun.

  9. Naja, da übertreibt ihr m. E. etwas.

    Die Sache ist woh eher ein Problem für manche großen Mehrfamilienhäuser. In den meisten kleineren Einheiten wird man wohl selten bei FTTB den Klingeldraht zur Verteilung des Netzwerkes im Haus verwenden.

  10. Korrektur:

    Die Entscheidung Kupferkabel zu verlegen wurde in den 1980ern getroffen und nicht von der Deutschen Post (heute ein Teil davon telekom), sondern von dem damaligen Postminister Schwarz-Schilling. Seine Entscheidung sorgte damals im In- und Ausland für Verwunderung, weil bereits Glasfaser als Zukunft galt..
    Sie ist aber vielleicht zu verstehen, wenn man weiß, dass die Firma seiner Frau, die Sonnenschein KG (bis er Postminister wurde, gehörte sie ihm) Kupferkabel produzierte. Aber wir sind ja keine Bananen-Republik.

    • Und auch herzlichen Dank an Helmut Kohl dafür, dass er zugunsten des Kabelfernsehens den Glasfaserausbau auf Eis legte.

      Aber Internet ist ja eh scheiße wegen der ganzen Hatespeech, Fake-News und „falschen“ Meinungen 😛

  11. @Kai

    Seh ich auch so, falsch ist jede Meinung, die von meiner abweicht. 🙂

    Wir brauchen ein neues aktuelles Demokratieverständnis. Bei der einen Partei gefällt mir die Position, bei einer anderen zu einem anderen Thema deren Position. Ich will nicht mehr darauf beschränkt werden, eine Partei wählen zu müssen.
    Die Piraten waren ein Ansatz, leider stand der Idee auch wieder der Mensch/Politiker im Weg.

    • Was hat denn das mit einem Demokratieverständnis zu tun? Sorry, aber der Ansatz der Piraten wie auch deiner kann nicht funktionieren – kein normaler Mensch hat die Zeit und auch nicht die Fähigkeit, sich mit der Komplexität von allen Themen auseinanderzusetzen. Dafür wählen wir doch eben Leute, die das zumindest Hauptberuflich machen können. Da die aber nun auch nicht zu jedem Thema etwas sagen können (wer kann das schon), gibt es nun mal Referenten, Fachausschüsse und… Parteien. Ja, die alle existieren, damit ich mich nicht mit jedem Kram auseinandersetzen muss (kann ich auch gar nicht). Volksabstimmungen oder was auch immer sonst sind doch in den seltensten Fällen geeignet, den Themen überhaupt gerecht zu werden – die sich meistens weder in 5 Zeilen auf einem Wahlzettel oder in“Ja oder Nein“ fassen lassen.

      • „die das zumindest Hauptberuflich machen können“ xD selten so gelacht!!! Wenn die es wenigstens Hauptberuflich machen würden. Oder generell die „Komplexität“ verstehen… Bei allem nötigen Respekt. Wir brauchen da oben Frische und vor allem Neue Köpfe.

  12. Ich check es nicht. Bitte um Aufklärung.
    Warum wird gerne von FTTH geredet, aber tatsächlich ist der letzte Meter wieder Kupfer?
    Selbst die Dt. Glasfaser handhabt es so. Es gibt doch Router die Glasfaseranschluss haben – oder?
    Dann die Bandbreite – 1Gbit. Wenn jetzt alle in meiner Straße 1Gbit nutzen, gibt es hinten (Backbone) dann Probleme, weil die Kapazität ins Internet nicht reicht?
    Bitte um Unterstützungq

  13. „Die Anforderungen an die Leitungen steigen quasi täglich, das Vorgehen von Telekom und Bundesnetzagentur wird dem irgendwie überhaupt nicht gerecht. Rückschritt statt Fortschritt, sponsored by Bundesnetzagentur.“
    Herausragender Satz. Sowas kann man wirklich nur schreiben wenn man sich keine weiteren Gedanken dazu macht.
    In den Kommentaren wurde hierzu bereits alles geschrieben. Die bestehenden Leitungen quasi zum Abschuss freizugeben hilft gar niemandem. Der ganzheitliche Aufbau, notfalls auch mit Bremsen eben schon.
    Ich lobe die Bundesnetzagentur an dieser Stelle ausdrücklich für die besonnene Entscheidung.

    • @Detrius Sehe ich auch so, das ist die einzig sinnvolle Entscheidung. Aber das kapiert man nur wenn man darüber nachdenkt und sich zumindest etwas informiert.

      Das Glasfaser im Keller endet und dann quasi zu Kupfer wird – weil die Glasfaseranbieter sparen wollen – war mir auch neu. Also müssen sie die Leitungen im Haus neu legen, die einzig sinnvolle Entscheidung.

      Ansonsten würde z.B. in einem Mietshaus das passieren: wenn nur 1 Mieter Glasfaser will, können alle anderen (wieviele auch immer das sind) VDSL nur noch eingeschränkt nutzen – nur damit die Glasfaserfirma keine Kabel im Haus legen muss.

      Die Überschrift ist wie bei der Bildzeitung und der Author Sascha will auch nicht informieren, sondern einfach Telekom bashen.

  14. Man kann die Entscheidung der Bundesnetzagentur tatsächlich nur loben. Warum, wurde ja hier schon zu genüge erklärt.
    Die Überschrift passt halt auch absolut gar nicht, denn es geht nicht um Glasfaseranschlüsse, sondern um Kupferanschlüsse (G.Fast), nur, dass die Glasfaserleitung halt nicht wie bei der Telekom an der Straßenecke (FTTC) endet, sondern im Keller (FTTB).
    Und noch was: auch die Telekom muss ihre Leitungen für die Konkurrenz drosseln. Stichwort DPBO. Damals hat keiner gemeckert…

  15. Die Tagessuppe im Restaurant soll möglichst günstig sein. Wenn man aber eine Fliege als „Fleischbeilage“, aka Funkstörungen darin findet, wird es problematisch!

    Na ja, wer das Internet über ungeschirmte Nachkriegs-Klingeldrähte überträgt, braucht sich nicht zu wundern…
    Bei ADSL mag das noch funktionieren, aber VDSL gehört nicht darüber verteilt!

    • @FranzMann
      VDSL funktioniert einwandfrei darüber!

      Nur die Glasfaserleitungen sind das Problem, wenn die auch über den alten Draht sollen.

      Für den Glasfaseranschluss einfach neue Glasfaserleitungen legen und alles ist gut, aber die Firmen wollen lieber die alten Leitungen für lau nutzen.

      Steht aber alles in vorherigen Beiträgen beschrieben, einfach lesen und das ist alles klar.

      • @sunworker

        Nicht nur in DE, sondern auch in AUS hängt man an der bestehenden Infrastruktur. Den Aussis hat man „Glasfaser für jede Hütte“ versprochen – herausgekommen ist ein Flickenteppich mit VDSL als Material zum Stopfen der Löcher.
        Ja, die Bürger schreien nach schnellem Internet, und ja, VDSL läßt sich erheblich günstiger und zeitnaher realisieren.
        Da aber nichts länger als ein Provisorium hält, wird die T mindestens 10 Jahre lang diese Drahtzugänge nicht umstellen auf das einzige Medium, das es verdient, das schnelle IN zu transportieren.
        Denn es erzeugt keine elektromagnetischen Störungen und läßt auch sich nicht störend beeinflussen.

        Und vor allem _darum_ geht es mir. Die Drossel-Machenschaften interessieren mich nicht – alle großen Firmen führen sich so auf, weil sie den Hals nicht voll bekommen können.

  16. Da hab ich ja Glück das die Telekom gerade bei uns im Dorf eine Glasfaseraktion gestartet hat und das gesamte Dorf mit Glasfaser bis in die Wohnung (FTTH) ausrüstet.

  17. Dieser Unsinn, der in D im Bereich Telekommunikation betrieben wird, ist wirklich kaum noch zu ertragen. Warum hat ein Haus überhaupt zwei „Netzwerk“ Anschlüsse, warum gibt es überhaupt drei Mobilfunknetze?
    Hier werden Milliarden aus dem Fenster geblasen, die nun wahrlich in anderen Bereichen besser ausgegeben werden könnten.
    Das alles ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn, und die meisten Bürger raffen es nicht einmal. Dabei habe ich noch keinen getroffen der zwei Wasseranschlüsse oder drei parallele Stromnetze in seinem Haus hat.
    Wann kommt es endlich zu einer Umkehr?

    • @Nils Bruns

      Du kannst Dich jederzeit in Deinem Kopf auf eine Zeitreise in die 60er Jahre begeben, aber nicht auf Dauer der Lebenswirklichkeit entziehen.
      Ja, weitere Wasser-, Gas oder Stromanschlüsse sind unwahrscheinlich, aber der Vertrieb von Wasser, Energie und Telekommunikation findet nun mal „divers“ statt. Mit allen Vor- und Nachteilen und „Nebenwirkungen“, wie bescheuerten Werbeanrufen.
      Solange alle Beteiligten Steuern zahlen, gewinnt der Finanzminister.

      Der Bürger rafft schon lange nicht mehr die meisten neueren Entwicklungen – deswegen wählen viele ja auch die AFD…

  18. Was soll die BILD-Überschrift? Hast du/habt ihr einen besseren Vorschlag für das Dilemma?

    • Aus meiner Sicht behandeln die Medien das Thema Netzausbau bzw. Digitale Infrastruktur vieeeeel zu sehr mit Samthandschuhen!
      Es müsste eine richtigen Aufstand gegen den derzeitigen Zustand geben, auch wenn die Unternehmen im Endeffekt wirtschaftlich vorgehen und die wahren Schuldigen in der Politik zu suchen sind.

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