Deutsche Telekom: Vier Millionen Glasfaser-Anschlüsse bis 2024

Die Deutsche Telekom hat eine Partnerschaft mit IFM Global Infrastructure verkündet. Die IFM ist mit 50 Prozent an der Ausbaugesellschaft GlasfaserPlus GmbH beteiligt. Das entstehende Joint Venture soll nun den Glasfaserausbau auf dem deutschen Markt vorantreiben. Bis 2028 will man so vier Millionen zusätzliche Glasfaseranschlüsse (FTTH) ausbauen, welche Gigabit-fähig sind. Insbesondere im ländlichen Raum und in Fördergebieten wird ausgebaut. Dieses Ausbauziel gilt zusätzlich zum bisherigen Ziel mit 10 Millionen Haushalten bis 2024 insgesamt.

Durch die geplante 50/50-Struktur üben beide Partner gemeinsam die Kontrolle über das Joint Venture aus. IFM zahlt für den 50 Prozent-Anteil an GlasfaserPlus GmbH einen Kaufpreis von 0,9 Milliarden Euro. Die Hälfte davon wird mit dem Einstieg fällig, die übrigen 50 Prozent werden abhängig vom Ausbaufortschritt des Joint Ventures gezahlt. Die Gesamtbewertung des Joint Ventures aus Sicht des Investors beläuft sich damit auf 1,8 Milliarden Euro.

Ab 2022 nimmt die Deutsche Telekom dafür sechs Milliarden Euro im Jahr in die Hand sowie weitere Gelder für die Investition in GlasfaserPlus. Bis 2030 ist ein Investment von mehr als 30 Milliarden Euro in Glasfaser, inklusive der Investitionen in die Ausbaugesellschaft, geplant. Das Joint Venture sieht man als „wichtiges Element der Ausbaustrategie“, um – insbesondere im ländlichen Raum – den Ausbau voranzubringen. Bis 2028 sollen acht Millionen Haushalte im ländlichen Raum mit Glasfaser versorgt sein.

Das Joint Venture ermöglicht nun weitere vier Millionen ländliche FTTH-Anschlüsse bis zum geplanten Zeitpunkt. Die gemachten Angaben sind hierbei vorbehaltlich sämtlicher ausstehender Genehmigungen. Das entstehende Netz wolle die Telekom auch Wettbewerben „diskriminierungsfrei und zu wirtschaftlichen Bedingungen“ öffnen. Im kommenden Jahr sollen etwa knapp 1,2 Millionen FTTH-Anschlüsse entstehen, so die Telekom. Bis 2024 hat man das eben angesprochene Etappenziel von 10 Millionen Anschlüssen. Ab 2024 will man jährlich weitere 2,5 Millionen FTTH-Anschlüsse ausbauen.

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22 Kommentare

  1. Bundesburger mit Tomate und Salat says:

    „Insbesondere im ländlichen Raum und in Fördergebieten wird ausgebaut“

    Das ist inzwischen ja standard… und genauso dämlich wie die Situation als die ländlichen Gebiete komplett ignoriert wurde. Inzwischen hat sich das Problem einfach nur verlagert… Am A… der Welt haste GBit… In der Stadt teilweise noch immer den Stand von vor 20 Jahren. Kriegt Deutschland eigentlich irgendwann noch mal irgendwas hin? Vielleicht sollte wir einfach zu machen…

    • wenn das entsprechende Ministerium mal aus der Hand derer ist, die es über Jahrzehnte versaubeutelt haben, besteht zumindest eine Chance

      • Und was soll das Ministerium machen. Die Telekommunikationsinfrastruktur liegt in privater Hand. Der Staat hat hier nur bedingt Möglichkeiten. Wenn die DTAG und VF nicht wollen, dann wollen sie nicht.
        Und wenn jetzt wieder das hohe Lied auf die Dt. Bundespost gesungen wird. Früher wurde über die fehlenden Alternativen zur Bundespost gemeckert. Jetzt gibt es die Alternativen und es wird auch gemeckert.

    • Ich hab hier auf dem Land „nur“ DSL250k, Glasfaser liegt zwar bei mir 2m vor der Haustür, aber ich hab keinen Anschluss und ich hab natürlich auch kein Kabel zu meinem Haus. Da müssen sie den Fußweg noch mal auf buddeln und alle Häuser anschließen.
      Ich nehme das gilt dann auch als „versorgt“ 🙁

    • die Ganzen Jahre haben die Städter gelacht und die Dörfler verspottet weil sie nix schnelleres bekamen …
      jetzt lachen wir ;-P

    • Gerade die Telekom baut ja auch viel in Städten FTTH aus.

      Die zusätzlichen 4 Mio Haushalte, die das neue JV bis 2028 ausbauen soll, werden eben vor allem ländlich sein.

    • „Vielleicht sollte wir einfach zu machen…“ – Richtig, dann gründet sich eine BI, die gegen das Aufreissen der Rollatorwege ist. 🙂

  2. Was bringt mir Glasfaser von der Telekom, wenn mich das am Ende ein Vermögen kostet? Hatte letztens ein Neukunden Angebot gesehen, 250 Mbits für ca 80 Euro ..

    • Das sind die Monopol-Angebote von „Deutsche Glasfaser“ & Co.
      In den Dörfern feiern alle den Ausbau. Dass die keine Wahl haben beim Anbieter und der Netzbetreiber es dann mit den Preisen übertreibt, merkt seltsamerweise niemand.
      Die Telekom bietet die ganz normalen Preise weiterhin an, wenn von denen ausgebaut wird.

      • Bitschlumpf says:

        Der privatisierte Ausbau der Infrastruktur ist doch der falsche Weg… Das sieht man zum einen daran, dass nur die Rosinen gepickt werden – also Ausbau da, wo sich schon vorher genug Kunden finden oder wo bedingungslos gefördert wird – und zum Anderen durch die entstehenden Monopole wenn ausgebaut wird. Die Infrastruktur gehört in staatliche Hand und in jedes Haus. Bezahlt wird das, über die Förderungen, ja auch jetzt schon zu großen Teilen von Steuergeldern. Die privaten Anbieter können dann Ihre Angebote auf diese Infrastruktur aufsetzen und auf dieser Ebene gegeneinander konkurrieren. Das kann der Qualität und den Preisen nur gut tun.

    • Der 250er Tarif liegt laut Telekom-Homepage regulär bei EUR 54,95 pro Monat. Ich weiß nicht, wo da immer geschaut wird.

    • Dann muss man aber auch richtig hinschauen. Das war sicherlich inkl. Magenta TV und Netflix.

      Wir zahlen für 500 Mbit inkl. Tel und Mobilfunkflat 60€, wobei die ersten 6 Monte 19,99€ kosten. Hauptsache Glasfaser, auf die 5-10€ kommt es mir im Monat nicht drauf an.

    • Tarife mit gleicher Geschwindigkeit kosten bei der Telekom bei VDSL und FTTH gleich viel.

      80 Euro war entweder der Gigabittarif. Oder wie von hank vermutet ein Vertrag mit diversen Zusatzdienste wie MagentaTV, Netflix etc.

  3. Hier im Dorf wird jetzt FTTH installiert, obwohl VDSL verfügbar ist und fast im ganzen Ort Kabel.
    Ok, im kleinen Gewerbegebiet gibt es kein Kabel, aber VDSL.
    Ob die Strategie so richtig ist, weiß ich nicht, aber persönlich freut es mich.

    • Selbstverständlich ist es die richtige Strategie. Was will man im Gewerbegebiet mit VDSL? Mit einem Mini-Upload können schon teilweise kleinste Unternehmen nicht mehr vernünftig arbeiten.

  4. Weil immer gerne gemeckert wird, mal drei Gründe warum der GF-Ausbau sich noch ziehen wird.
    a) Die größten Telcos in D – DTAG und VF sind hoch verschuldet. Bitte die Bilanzen der Mutterkonzerne mal zu Gemüte führen.
    b) Kapazitäten GF-Ausbau. Selbst wenn ausreichend Geld vorhanden wäre, scheitert es an den Kapazitäten. In BY hat man unter E. Stoiber in den 00er Jahre die Behörde aufs Minimum heruntergefahren. Folge: In den Bauämter fehlt das Personal.
    c) Nachfrage. Es gab vor einigen Tagen eine Meldung, dass in GF-Gebieten, keine 100% Nachfrage nach GF besteht, da offenbar einige (oder viele) der bestehende VDSL-Anschluss oder Kabelanschluss reicht.

    • Robert T. Online says:

      „a) Die größten Telcos in D – DTAG und VF sind hoch verschuldet. Bitte die Bilanzen der Mutterkonzerne mal zu Gemüte führen.“

      Zitat aus den Q2/2021 Zwischenbericht der Telekom:

      „Sprung von fast 150 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro beim Konzernüberschuss“

      Hab schon schlechtere Zahlen gesehen…

  5. Der Glasfaserausbau in Deutschland ist einer Industrienation unwürdig. Der Kunde zahlt völlig überteuerte Preise für lahme Anschlüsse. Die Netzbetreiber sollten sich schämen.

    Zum Vergleich:
    Wir haben hier in der Schweiz 10Gbit/s Glasfasernetz bis in die einzelne Wohnung (XPS-PON). Ein 10Gbit/s Anschluss kostet umgerechnet ca. 35 Euro im Monat und beinhaltet eine Festnetz- und Mobilfunk Flatrate sowie über 270 Fernsehprogramme. Das TV Programm kann man zeitversetzt schauen und es sind Aufzeichnungen bis zu 7 Tagen zurück abrufbar. Zusätzlich gibt es einen Online Videorekorder inklusive. Eine feste IP ist ebenso im Preis enthalten.

    Bei den 35 EUR muss man noch berücksichtigen, dass die Schweizer mindestens doppelt soviel verdienen, wie die Deutschen. daher sind die 35 EUR/Monat leicht zu stemmen.

  6. Hieß es nicht mal 2Mio. Anschlüsse mehr pro jahr?
    Also zumindest kann ich mich an solch eine Verkündung Anfang des Jahres erinnern…

    • Ja. Ab 2024 sollen es 2,5 Mio Haushalte pro Jahr werden.

      Daran hat sich auch nichts geändert. Das Joint Venture soll zusätzlich nochmal 4 Mio HH bis 2028 ausbauen.

      Die Ankündigung „2 Mio pro Jahr“ ab 2021 ist übrigens schon von 2018. In den letzten drei Jahren hat man das erreichen dieser Marke um ein Jahr auf 2022 verschoben.

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