Deutsche Telekom: Eine günstige Mobil-Flatrate für Schüler – mit Einschränkungen

Interessanter Bericht der dpa. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet von einem Treffen im Kanzleramt, an dem unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Chefin Saskia Esken, Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die Kultusminister mehrerer Bundesländer teilnahmen. Hierbei ging es auch um Schule und Digitalisierung – Bund und Länder planen wegen der Corona-Pandemie nämlich ein zusätzliches 500-Millionen-Euro-Paket, um die Digitalisierung in der Bildung zu beschleunigen. Einer der Punkte ist, dass alle Lehrer einen Laptop bekommen sollen. Von der Telekom soll die Zusage gekommen sein, dass es eine Zehn-Euro-Flatrate für Schüler geben solle. Hierbei gehe es um einen mobilen Tarif, der lediglich Datenvolumen erlaubt, dafür aber unbegrenzt ist. Offensichtlich wird es spannend zu beobachten sein, wie dieser Tarif genutzt wird. So sei der Tarif nur für Bildungsinhalte nutzbar, nicht aber für Netflix. Welche Schüler dieses Angebot erhalten können, sollten die Schulen und Schulträger entscheiden. Da stellt sich natürlich die Frage, was Bildung ist und was nicht. Kai Schmidt, als Lehrer Schmidt auf YouTube unterwegs, hat dazu eine klare Meinung.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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27 Kommentare

  1. 10 GB Armes Deutschland!!!

    • Was?!
      10€ für unbegrenzte Daten wäre ja wohl völlig in Ordnung.
      Wenn die Telekom dann nicht entscheidet was Bildungsinhalte sind und was nicht.

    • Manuel Stey says:

      Wo steht denn was von 10GB?

      Hilft so ein Tarif bei der Lesekompetenz?

  2. Dann geht bestimmt die Netzneutralitätsdebatte wieder los 😀

    An sich ja eine gute Sache. Könnte verstehen, wenn die für Netflix etc. aber nur 1GB geben und Bildungsangebote eben unbegrenzt lassen.

    • Und wie definierst du Bildungsangebote? Wer soll das Festlegen und wie unterscheiden? Ist Netflix ein Bildungsangebot? Was ist, wenn dort gute Dokus laufen. Oder wenn ich „über“ Netflix etwas recherchieren will als Hausarbeit? Youtube? Dort gibt es eine Fülle an sehr guten (auch vom ÖR) Lernvideos auch zu Mathe, Physik. Aber auch viel Müll? Pauschal also Youtube sperren und dann aber die guten Videos ebenfalls untersagen? Oder öffnen und dann aber den „missbrauch“ hinnehmen?

      Ganz abgesehen davon, dass das absolut willkürlich ist. Technisch braucht man das ebenfalls nicht und mit 10€ und einer Limitierung auf sagen wir 2-10mbit/s sollte absolut das ganze möglich sein, ohne, dass die Netze zusammenbrechen.

      Seitens Telekom ist das eine billige Marketingkampagne und alle fallen darauf ein.

      • MoshPitches says:

        Ich erinnere mich an eine Sendung vom ZDF aus dem Geschichtsunterricht (Die Deutschen), in der deutsche Geschichte sehr interessant anhand von Realverfilmungen gezeigt werde. Praktisch eine Mischung aus klassischer Dokumentation und Realfilm. Und wo gibt’s diese Doku zu sehen? Genau, auf Netflix.

        https://www.netflix.com/title/80059454

      • Es gibt die technischen Möglichkeiten, genau zu steuern, welche Inhalte auf einer Webseite abrufbar sind. Man kann durchaus entsprechende Filter setzen, damit Kanäle wie beispielsweise Quarks, aufrufbar sind – die neusten Videos von Capital Bra aber nicht.
        Und doch: Ohne Restriktionen wird das ganze nicht funktionieren. Wir können den Feldversuch gerne mal an einer Schule machen: Jegliche Inhaltsblocker deaktivieren. Mal sehen wie schnell das WLAN der Schule mit sehr gehaltvollen Inhalten geflutet wird. Persönlich schon die Erfahrung mitgemacht. Das Ende vom Lied: Das Schüler-WLAN war Geschichte.

  3. Guter Querverweis 😉

  4. Ich halte das, wenn auch nicht gerade so, für unabdingbar: Es wird zig Schüler geben, deren Eltern aus Bonitätsgründen keinen Internetvertrag abschließen können. Zusätzlich zur Hardware muss es quasi einen niedrigschwelligen Einstieg für finanzschwache Schüler geben, damit sie in Zukunft auch partizipieren können. Im Shutdown habe ich als Angehöriger einer Lehrerin mitbekommen, wie oft mangelndes Internet als (berechtigte) Ausrede angeführt wurde, die Aufgaben nicht zu erledigen. Das galt übrigens auch für einige Lehrer, die sich hinter einer (angeblich) langsamen Internetleitung versteckt haben, wobei ich letztere in der Pflicht sehe, dafür selbst Abhilfe zu schaffen.

    • > Das galt übrigens auch für einige Lehrer, die sich hinter einer (angeblich) langsamen Internetleitung > versteckt haben, wobei ich letztere in der Pflicht sehe, dafür selbst Abhilfe zu schaffen.
      Ich hab hier ein Gigabit-Leitung, ich brauche aber nur 2km weiter ausserhalb der Stadt zu fahren, das ist Internetwüste – mit etwas Glück gibt es magere Bandbreite über LTE, aber DSL oder gar Galsfaser/Kabel – mit Glück in 5 Jahren.

      Das ist leider ich vielen Regionen von Deutschland der „Normalfall“

      Wenn ein Bekannter von mir nich dem Provider die Bude eingerannt währe und Teile der Kosten des Anschluss selber übernommen hätten, währe es auch nicht ans Netz angeschlossen worden – Neubaugebiet in einer Mittelgroßen Stadt.

  5. Sparbrötchen says:

    > Das galt übrigens auch für einige Lehrer, die sich hinter einer
    > (angeblich) langsamen Internetleitung versteckt haben,
    > wobei ich letztere in der Pflicht sehe, dafür selbst Abhilfe zu schaffen.
    Die können auch einfach ganz normal in die Schule gehen, da die Schüler nicht da sind, kann sich jeder Lehrer in einen eigenen Klassenraum setzen und dort die Infrastruktur der Schule nutzen.
    Das hätte auch den Vorteil, dass eventuelle Mängel in der Verantwortung des Arbeitgebers lägen und nicht in der des Lehrers.

  6. Herr Hauser says:

    „So sei der Tarif nur für Bildungsinhalte nutzbar, nicht aber für Netflix.“

    Was ist wenn Netflix Bildungsinhalte zur Verfügung stellt? Prime Video hat es ja auch im letzten Lockdown gemacht.

  7. @Sparbrötchen
    Grundsätzlich eine gute Idee. Ich möchte meinen Abschluss nämlich so behalten, wie er mom ist.
    Nur hat meine Schule noch immer kein WLAN und über LAN gibt’s im Download gerade mal 10 Mbit…

  8. Also eine Familie, die bis jetzt kein Geld für einen echten Internet Zugang hatte, soll dann 10 € für dieses „verkrüppelte“ Angebot ausgeben?
    Ich denke nicht, daß das viel genutzt wird.

  9. Vielleicht 5GB für alles und dann StreamON Education?

    • DAS könnte eine echt gute Idee sein!

      Ich verstehe ja, dass die künstliche, grundsätzliche Einschränkung auf Bildungsinhalte für die Schüler doof ist. Und ich verstehe auch, dass die Telekom nicht will, dass so ein unbeschränktes Angebot die Drähte zum glühen bringt. Und das vor allem nicht, weil die Schüler so viel Lernen, sondern weil sie von Musik über Filme bis hin zu Pornos und dämlichen Tanzvideos alles unbeschränkt teilen bzw. herunterladen können.

      Da wäre ein Angebot 5GB für persönliche Dinge sinnvoll. Denn selbst wenn das aufgebraucht ist, würde StreamON Education noch funktionieren.

    • Da ist es wieder dieses „Neuland“. Und wenn die 5GB durchgelutscht sind, dann funktioniert das StreamON Education ja auch nicht mehr.

      Warum nicht gleich so ein StreamON Edu für alle? Also auch Arbeitslose, Rentner, alleinerziehende Hausfrauen, Migranten, Flüchtlinge. Haben die kein Anrecht auf Bildung oder Weiterbildung?

      Dazu dann noch Zero Rating für die Mainstream Presse, staatliche Webseiten, Online Jobbörsen, usw.

      Oder aber, bietet endlich brauchbare Tarife an, die den Namen Flat auch verdienen, ohne dabei die Netzneutralität zu verletzen.

  10. Für Videokonferenzen mit Jitsi Meet ist es definitiv sehr knapp. Zumal ich ja nicht die einzige Lehrkraft der Schule bin.

  11. Eins sollte man auch nicht vergessen: Wenn es für 10 Euro einen Zugang gibt weil sich viele das Internet nicht leisten können wie sollen die dann Netflix zahlen?

    • Man darf ja nicht vergessen das viele Eltern, in prekären Verhältnissen sich ja auch kein gesundes Essen für die Kinder leisten können, aber für Kippen immer Geld abgezwackt wird. Ähnlich ist es mit Netflix.

      • Was glaubst Du, wie viele Konsolen verkauft werden, wenn das Corona-Kindergeld demnächst verteilt wird…

  12. Mit einem VPN und ein bisschen rumgefummel kriegst du die Content Sperre sicherlich umgegangen. Für einen 10er im Monat lasse ich mich da nicht lumpen.

    • Wenn ich solche Kommentare sehe, verstehe ich die vorgesehenen Beschränkungen.
      Hallo, es geht um ein Angebot für *finanzschwache* Schüler! Nicht um einen neuen, coolen unlimited Tarif, den man ausnutzen sollte.

      Mir scheint eine Datenratenlimitierung unter Ausnahme diverser Lehrangebote aber in der Tat eine bessere Möglichkeit zu sein, als bestimmte Dienste komplett zu blocken.

      Aber im Falle von Netflix (für Lerninhalte sicher zweitrangig) frage ich mich, ob eine Datenlimitierung tatsächlich Sinn machen würde. So eine hohe Datenrate braucht man fürs Streamen ja nicht, von 4k Inhalten vielleicht mal abgesehen. Von daher schwierig, wenn das tatsächlich zeitlich lange zum Streamen genutzt würde…

  13. Ihr würdet euch wunderen Wie viele Eltern Ihren Kinder Geld mit geben, weil sie nicht wissen wie man eine Überweisung tätigt wenn Ausflüge oder sonst was anliegt. Alle kann man nie erreichen. Also ich finde es OK wenn für die Ipads die die meisten schulen ja nun angeschafft haben dann auch einen günstigen Mobilen Tarif gibt. Und ganz ehrlich wenn ich eine VPN mache kann auch die Telekom nicht mehr feststellen ob ich netflix schaue. ich würde das jedenfalls für meinen Sohn buchen für 10€ wenn er sonst alles unbegrenzt machen darf mit min. 25Mbit LTE.

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