Deutsche Post: Eckpunktepapier des BMWK bringt verlängerte Zustellzeiträume für Briefe ins Spiel

Zuletzt noch von der Deutschen Post gefordert, nun schon Teil eines Eckpunktepapiers des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): Gesetzesänderungen, die eine spätere Zustellung der Briefpost erlauben. Zwar sei mit einem Gesetzesentwurf nicht vor Sommer dieses Jahres zu rechnen, dennoch möchte man mit seinen Ideen die Grundlage dafür schaffen, Zustellzeiträume für die Briefpost einer Modernisierung zu unterziehen.

Längst schon würden die meisten Bürgerinnen und Bürger eher auf E-Mails und Direktnachrichten setzen, wenn Informationen zeitkritisch am Empfänger ankommen sollen. Das wird aber sicherlich längst nicht für alle gelten.

Stattdessen könnten Vorgaben mit längeren Laufzeiten und höherer Verbindlichkeit den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer in höherem Maße entsprechen.

Bislang wird im Papier auch nichts davon erwähnt, dass Briefe an allen Werktagen – und damit auch an Samstagen – zugestellt werden müssen. Dennoch stehen Überlegungen zu Bezahlmodellen im Raum, bei denen der Absender optional mehr für die Zustellung bezahlt und damit garantiert bekäme, dass die Sendung dann auch pünktlich eintrifft.

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24 Kommentare

  1. „Stattdessen könnten Vorgaben mit längeren Laufzeiten und höherer Verbindlichkeit den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer in höherem Maße entsprechen.“

    Wer kennt es nicht, das Bedürfnis, Briefe einfach langsamer zu bekommen…

    • ausschließlich per Post verschickte Sachen wie Pin oder Karten (zum Beispiel Krankenkassen Karte) und natürlich da wartet man gern länger drauf…wer kennt es nicht. Seien wir ehrlich schon jetzt brauchen Briefe teils 3-4 Tage und wenn es etwas ist wo Fristen gesetzt werden ist das nicht mehr so prall.

      • Von mir können die auch nur einmal in der Woche zu uns die Post bringen, weil öfters gehe ich eh nicht zum Briefkasten nachsehen.
        Das was noch an Post kommt bei uns kann ich problemlos an einer Hand abzählen im Monat, meist dann eh noch Werbung.

        • GooglePayFan says:

          Ich gehe gar nicht anlasslos zum Briefkasten nachsehen. Ich bekomme von meinem Smarthome eine Benachrichtigung, wenn jemand etwas eingeworfen hat!

    • Ja, am liebsten Rechnungen 😉

      • Bekommst du tatsächlich noch Rechnungen ausschließlich per Post? Wie Christian gesagt hat: Meist geht es um Pins, Freischaltcodes, Postkarten u.dgl., das man doch eher gern bekommt, oder? 😉

  2. Ich hätte noch einen Vorschlag, am besten nur noch alle 2 Tage Briefe zustellen und dann noch 30% mehr dafür verlangen, weil dadurch der Service verbessert wird… ach, Moment 😀

    (sowas in der Art hat die Lokale Sparkasse bei uns gebracht, höhere Kontoführungsgebühr und Öffnungszeiten gekürzt, Argument war um den Service zu verbessern).

  3. Lobbyismus vom feinsten, würde ich behaupten.
    Die Post fordert etwas und die Politik springt.

  4. Die ganzen Floskeln wie „flexibel“ bezüglich Filialen und Universaldienst heißt letztlich, dass es auf dem Land in Zukunft höchstens noch Packstationen gibt und wer damit nicht klar kommt hat Pech gehabt. Da haben die Lobbyisten des Postkonzerns mit 8 Milliarden € Jahresgewinn offenbar erfolgreich herum geheult wie schlimm teuer die Filialen doch sind.

  5. Alternativ sollten unsere Volksvertreter private Mitbewerber für bundesweite Postzustellungen zulassen.

  6. Hallo, „Zustellzeiträume für die Briefpost einer Modernisierung zu unterziehen.
    Längst schon würden die meisten Bürgerinnen und Bürger eher auf E-Mails und Direktnachrichten setzen, wenn Informationen zeitkritisch am Empfänger ankommen sollen. Das wird aber sicherlich längst nicht für alle gelten.“ dann muß der Gesetzgeber aber die sog. „Zugangsfiktion“ – drei Werktage nach Absenden gilt ein Brief als zugestellt, womit z. B. Termin- und Zahlungsfristen verbunden sind, abändern. Das müßte dann z. B. auf eine Woche also fünf oder mehr Werktage, ausgedehnt werden. Sonst weerden die Risiken einseitig zu den EmpfängerInnen verschoben . Oder die Verwaltungen / Rechnungssteller usw. müßten – ebenfalls gesetzlich – verpflichtet werden ihre „Terminpost“ mittels höherer zustellkosten wieder schnellstmöglich ausliefern zu lassen. Sonst wäre es interessant wenn VerbraucherInnen gegen diese einseitige Gesetzesänderung zu ihren Ungunsten klagen. Spätestens wenn deshalb Terminvorgaben einfach nicht erfüllt werden können weil der Brief zu spät kam . zu spät kann dabei heißen, daß er zwar noch innerhalb der Frist wirklich zuging, aber innerhalb des Restzeitraums einfach die Vorgaben (z. B. einlegen eines Widerspruchs) nicht mehr möglich war.

    • Sehe ich auch so. Ich kann eh nicht verstehen dass solche Dinge wie Notarunterlagen oder Raten-Rechnungen für Immobilien immer noch per Post kommen. Das muss im Jahr 2023 echt elektronisch und instant laufen, zumal wenn erwartet wird das ich als Betroffener dann sofort springe und Fristen einhalte. Wie soll ich etwas veranlassen von dem ich – dank tagelanger Postlaufzeit – gar nix weiß?!

  7. Liebe Deutsche Post: Wenn man jetzt schon einen extrem schlechten Service und schlecht funktionierende Dienstleistung bietet, durch jetzt schon viel zu lange laufzeiten und schlechte Ausfahrer, wo die Post zudem im falschen Haus im Briefkasten zustellen. Versucht man jetzt nicht intern mal die Prozesse zu optimieren, damit es in Zukunft besser wird, sondern möchte jetzt das ganze als neuen Standard definieren. Mir fehlen da die Worte.
    Ich wandere bald aus Deutschland aus….

    • Jo viel Erfolg mit der negativen Lebenseinstellung, wird überall mit offenen Armen empfangen.

      • Was hat meine Lebenseinstellung mit dem schlechten Service – Dienstleister Post zu tun?
        Verstehe gerade dein Einzeller nicht.

  8. Immer wieder „gern gesehen“: Preise erhöhen und Kundenservice „verschlanken“. Siehe Beispiel Deutsche Bahn. Der Dienstleistungsgedanke verschwindet dann ganz schnell im Hintergrund. Die Privatisierung der Staatsbetriebe in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ging in sämtlichen Teilen zu Lasten der Bevölkerung (Gesundheitswesen, Energieversorgung, Kommunikationsdienstleistungen etc.). Heute wird ausschließlich Gewinnmaximierung der Unternehmen angestrebt. Hier sollte die Gesetzgebung ansetzen und klare Vorschriften für beteiligte Unternehmen auf den Weg bringen.

    • Hallo Manfred, „Preise erhöhen und Kundenservice „verschlanken“. Siehe Beispiel Deutsche Bahn. “ ja, leider. Früher galt man als Fahrgast noch als ehrlicher Kunde , man konnte , wenn es eilig war , einfach in den Zug einsteigen und sein Ticket beim Personal lösen. Jetzt gilt man als Erschleicher von Beförderungsleistungen wenn man nicht vor Fahrtantritt eine Karte gekauft hat – denn der bordverkauf wurde jetzt sogar in den Fernzügen eingestellt. Im Nahverkehr ja schon seit langem. Wird nicht mehr lange dauern bis man auch beim Busfahrpersonal keinen Fahrschein mehr bekommt. Und natürlich nur noch per App und bargeldlos.alles. Service = Schaffner, wärend der Fahrt lösen – Pustekuchen. Armes Deutschland – war alles mal da, konnten wir mal – sogar in Tram oder Stadtbus konnte man sein Ticket während der Fahrt im _Sitzen_ lösen denn da waren SchaffnerInnen die kamen vorbei und verkauften einem das Billet. Naja und Post – meine Uroma bekam ihr Geld , die Rente , vom Geldbriefträger ins haus – gab es später nur noch bei der Aktion sorgenkind als „Fernsehgeldbriefträger“ Sparbier , der die Gewinne reinbrachte – so wurde aus echtem Service Folklore.

      • verstrahlter says:

        Ja die ´Serviceoptimierungen´ sind echt der Hit, gerade wenn man sich nicht gerade regelmäßig damit beschäftigt.
        Ich als Alle-Jubeljahre-Bahnfahrer hab auch mal ´nur´ (weil es zeitlich so eben passte) eine nichtentwertete Karte geholt und gedacht, die könnte ich dann ja im Zug stempeln. Entsprechende Automaten gabs da aber natürlich nicht; und die Kontrolleuse hat mein Anliegen sichtlich verwirrt. Ihr Bodyguardbrecher hat dann kurzen Prozess gemacht, und das Ticket zum Glück wortlos cool abgestempelt, und gut war.
        Das ist auch das ein Teil des Problems an dem korrupten Getue (abgesehen vom Amtsmissbrauch), dass man sich mittlerweile maximal von der zu vertretenden Bevölkerung entfernt, und auch den meisten unserer Gepflogenheiten / Sorgen / und Bedürfnisse losgelöst hat.
        Während man uns das noch falsch lächelnd als Fürsorge verkauft, wird schon fleißig an den nächsten Wahlkampfmärchen – auf gleichem niederen Niveau, inkl. minimalem MHD – getüftelt.

  9. MeinNametutnichtszurSache says:

    Wird spannend, wenn es „offizielle“ Schreiben sind, wo es um das Einhalten von Fristen geht. 🙂

    • Ich hab nichts dagegen, sofern ich gegen Geld den QoS beeinflussen kann.

      Aus meiner Sicht ist es nicht notwendig, dass meine Urlaubskarte für 70ct und der Geburtstagsglückwunsch von Tante Erna für 85ct die gleiche Priorität genießen wie meine Kündigung. Was spricht denn dagegen, wenn man im Standardbrief nur die Zustellung binnen drei Werktagen garantiert aber für die Expresszustellung am nächsten Werktag einen Euro Aufschlag verlangt?

      Bei Dingen deren Zustellung ich als Absender garantieren möchte kann ich ja heute schon bis zu 7€ Aufpreis für ein Einschreiben mit eigenhändiger Übergabe und Rückschein zahlen. Mit einem vergleichbaren Aufpreismodell nicht bezogen auf die Verfolgbarkeit sondern die Geschwindigkeit der Zustellung könnte ich jedenfalls gut leben.

      Wenn man einem Rant von Fefe aus dem November glauben kann ist ein massiver Kostentreiber der Transport von Kleinstmengen per Flugzeug der notwendig wird, weil man Briefkästen auf dem Land zweimal täglich leert und trotz Leerung um 19:30 Uhr noch die Zustellung am nächsten Werktag zu 95% erreichen muss. Wenn das stimmt wäre es durchaus sinnvoll, mit unterschiedlichen Aufschlägen die Zustellung am nächsten Arbeitstag mit Einwurf bis 13:00 Uhr und mit Einwurf bis 19:00 Uhr dazu zu nutzen, die Kunden dazu zu erziehen, ihre Briefe bis 13:00 Uhr einzuwerfen oder ab 13:00 Uhr nicht mehr eine Zustellung am nächsten Arbeitstag zu erwarten. Ökologisch auf jeden Fall.

      Bei uns nimmt zum Beispiel ein Azubi aus dem Vertrieb als letzte Amtshandlung des Tages die Post auf dem Weg zum Bus mit. Streng genommen ist es für die 5 Rechnungen in Papierform auf die einige Kunden bestehen nicht notwendig dass sie trotz Einwurf um 17:00 noch am nächsten Tag zugestellt werden.

      Und ja, selbstverständlich wird damit der 15 Minuten Fußweg zum Bus für den Azubi zur Arbeitszeit, obwohl er ihn ohnehin gehen würde und obwohl er dabei privat telefoniert und eine raucht und selbstverständlich muss der Azubi deshalb 15 Minuten früher los. Fairer Deal für alle.

  10. Die sollen sämtliche Postfilialen, die für berufstätige Menschen sowieso nie auf haben, schließen und das freiwerdende Personal zum Beigetragen einsetzen.

    Briefmarken kann man genauso gut über den Einzelhandel, wie Briefpapier, Zeitungen, Snickers, vertreiben.

    • DerKleineSpitzbube says:

      Gerne email. Stelle gerade fest das bei meinen Kontakten Fax und Brief das non plus Ultra ist.
      Ich hoffe das im Eckpunktpapier auch bedacht wird das man Bürger die Möglichkeit geben muss auf Brief zu verzichten.
      Und meine Kontakte sind gerade Staatlich….

  11. Vielleicht sollte die Post die DeMail weiter voranbringen, damit DeMail-Sender und -Empfänger sicher kommunizieren können. Für Privatpersonen sollte ein Account pro Person kostenlos sein. Für Firmen, Behörden und für die zweite oder x-te Adresse kann man ruhig ein Gebühr verlangen. Das Versenden von Nachrichten kann von mir aus auch etwas kosten.
    Ich bin mir ziemlich sich, das eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung uns in die Digitalisierung trägt. Behörden dürfen vieles nicht per (normaler) Mail verschicken, da es häufig dem Datenschutz nicht gerecht wird. Es muss dann nur noch sicher gestellt werden, dass die Endgeräte sicher sind. Aber auch Briefkästen können geknackt werden oder physische Post aus dem Zustellfahrrad oder der Wohnung/ Haus geklaut werden.
    Eine Verifizierung könnte bei Wahl ja auch über den digitalen Personalausweis erfolgen, sodass es noch schwerer wird den Zugang zu knacken.

    Hätte auch den Charme, das es keine illegale Werbung mehr gibt, da jede Adresse einer Person oder einer Firma zugeordnen könnte. Im Zweifelsfall kann man dann sein Recht erklagen.

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