DeepL will durch neuen KI-Meilenstein den Abstand zu Google Translate massiv erhöhen

Über DeepL haben wir hier im Blog ja schon einige Male berichtet. Zuletzt erwähnten wir Ende 2019 die neue Beta-App für Windows und macOS. Nun geben die Entwickler bekannt, dass ein neuer Meilenstein erreicht sei. Man habe die KI hinter DeepL durch ein Update extrem verbessert, was den Qualitätsvorsprung gegenüber beispielsweise dem beliebten Google Übersetzer noch einmal massiv vergrößern werde.

Nutzen könnt ihr DeepL weiterhin unter der gewohnten URL, DeepL.com. Laut eigenen Aussagen habe man aber durch die Weiterentwicklungen hinter den Kulissen den Sinn der übersetzten Sätze in der jeweiligen Zielsprache deutlich optimiert. Auch die Formulierungen sollen durch die neuen Systeme professioneller ausfallen. Bestätigung will man da von professionellen Übersetzern erhalten haben.

In Blindtests ließ man 119 längere Textabschnitte parallel mit DeepL, Google Translate und z. B. dem Microsoft Translator übersetzen. Professionelle Übersetzer wählten dann, ohne Kenntnis der Programme im Hintergrund, die jeweils aus ihrer Sicht beste Übersetzung aus. Viermal häufiger als andere Systeme sollen die Profis laut den Entwicklern DeepL gewählt haben. Man geht allerdings wenig in die Details dazu, wie die erwähnten Verbesserungen, die ab sofort greifen, erreicht worden sind. Vielleicht will das deutsche Start-up es der fetten Konkurrenz aus Übersee da auch nicht zu leicht machen, nachzuziehen.

Vage erklärt man nur, man habe „viele Neuerungen in der Mathematik und Methodik neuronaler Netze erreicht.“ Innerhalb der nächsten Monate wolle man DeepL zudem um viele weitere Sprachen aufrüsten. 2019 stellte man auch viele neue Mitarbeiter ein, sodass mittlerweile mehr als 60 Menschen bei DeepL werkeln. 2020 wolle man die Anzahl der Mitarbeiter nochmals verdoppeln.

Solltet ihr mehr zu den genannten Blindtests erfahren wollen, dann könnt ihr unter diesem Link etwas mehr zu den Ergebnissen nachlesen – traue schließlich keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Habt ihr DeepL schon verwendet und könnt selbst die Überlegenheit gegenüber beispielsweise dem Google Übersetzer so für euch bestätigen?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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38 Kommentare

  1. Ich bin damals deinen Tipp zu Deepl gefolgt und möchte den Übersetzer nicht mehr missen.
    Zwar nutze ich nur Deutsch – Englisch und umgekehrt, aber das funktioniert hervorragend.
    Die absolute Stärke liegt auch im Erkennen von Fachtexten.
    Auch Rechtschreibfehler und Schreibstile werden korrekt übersetzt.
    Echt top!

  2. Wenn es Übersetzungen gibt, benutze ich schon jetzt bevorzugt Deepl. Es bringt einfach die besseren Resultate.

  3. Mirko Schwamm says:

    Auch ich schreibe Berufsbedingt viele E-Mails in englisch. Der Umstieg auf DeepL war hier wohl die beste Entscheidung seit langem. (Grammarly ist in dem Kontext auch zu empfehlen)
    Leider gibt es jedoch hier noch keine Android App, das wäre noch der Bringer.
    Die Windows App funktioniert ebenfalls 1A und erleichtert durch Tastenkombis (2 x STRG+C) die Übersetzung nochmals erheblich. Aktuell laufen durch meine Anregung bereits Pläne hier unser Übersetzungsbüro durch die Pro DeepL Version abzulösen. (Wir haben Sysanfos etc. zu übersetzen)
    Somit -> uneingeschränkt zu empfehlen!

    • Ich benutze DeepL am Handy über die Webseite. Ist zum Glück responsive und man hat in der Mobilen Ansicht einen Kopieren Button (Prominenter zumindest) mit dem man den Übersetzten Text kopieren kann. funktioniert auch super

    • joshuabeny1999 says:

      Digitec, ein schweizer Onlineshop nutzt DeepL bereits für Produktbeschreibungen. Somit haben Übersetzter nun mehr Zeit für das Übersetzen der Magazinbeiträge.

  4. Ich nutze DeepL um zwischen Deutsch und Englisch, Niederländisch und Spanisch zu übersetzen. Bei Englisch und Niederländisch finde ich die Übersetzungen im Vergleich zum Google Translator meist besser. Beim Spanischen kann ich es nicht sagen da ich kein bisschen Spanisch spreche aber es gelingt mir trotzdem, mich gut mit einer spanischen Gesprächspartnerin zu unterhalten, die ihrerseits weder Deutsch noch Englisch spricht. Das finde ich ist schon eine tolle Leistung von DeepL. Toll finde ich auch die Möglichkeit, sich im Zieltext Alternativen vorschlagen zu lassen, die halt manchmal besser passen. Ich hoffe nur, dass DeepL weiterhin für private Nutzer kostenlos bleibt.

    • Spanisch ist so eine Sache, weil Spanisch auch nicht immer gleich Spanisch ist. Ich spreche sehr rudimentär Spanisch, sorge mir DeepL gerne mal für Lacher auf der anderen Seite der Leitung, aber das ist mit Google das gleiche. Mit Englisch ist das Ergebnis deutlich besser.

      • Das mit Spanisch kann ich bestätigen. Das liegt aber mit unter daran, dass südamerikanisches Spanisch teils einen ganz anderen Wortschatz verwendet als spanisches Spanisch. • Abgesehen davon finde ich aber, dass deen deutlich besser funktioniert als beispielsweise dees. Wo Englisch teils ganze Sätze korrekt übersetzt werden muss ich in Spanisch in jedem Satz korrigieren und mindestens die passende Alternative raussuchen.

  5. Fritz Mukula says:

    Am Ende läuft es wie immer – irgendein US-Konzern macht DeepL ein Angebot, das sie nicht ablehnen können.

    • Wenn Sie erkennen dass sie sonst keine bessere Angebote bzw Verdienstwege sehen, wäre es den Leuten von DeepL übel zu nehmen?

  6. Ich übersetze viele englischsprachige News-Artikel mit DeepL und empfinde die Übersetzung, vor allem von Fachsprache und Sachzusammenhängen, als hervorragend.

    Und zum Thema Übernahme:
    Arbeiten nicht alle Start-Ups darauf hin, die Kuh auch irgendwann zu melken?

  7. Ich unterschreibe das auch. DeepL ist seit Veröffentlichung hier auch mein Favorit bei Übersetzungen.

  8. DeepL ist wirklich heftig ich habe das Gefühl die werden noch von Google aufgegkauft die haben es echt gerissen. Google kann da einpacken.

  9. Ich finde den Abstand zu Google Translate schon jetzt massiv.

  10. Seit ich Deepl kenne war ich von den Ergebnissen echt positiv überrascht!
    Bei vielen Texten merkt man kaum das eine Maschine hier übersetzt hat, so flüssig klingt alles. Auch fachliche Texte werden immer sehr gut wiedergegeben. Mir fehlt nur eine App – aber mit der mobilen Website klappt es auch ganz ordentlich von unterwegs!

  11. Wie würde dann die richtige Übersetzung ins englische lauten?

    „Heute ist ein ganz schöner Tag“

    • Microsoft -> „Today is a very nice day“
      Google -> „Today is a very nice day“
      DeepL -> „Today is quite a day“
      🙂

      • Ganz wichtig bei Übersetzern: Satzzeichen am Ende nicht vergessen:

        „Heute ist ein ganz schöner Tag.“ DeepL -> „It’s quite a day today.“
        „Heute ist ein ganz schöner Tag“ DeepL -> „Today is quite a day“

        Bei diesem Beispiel nicht so auffällig aber teilweise wird die Übersetzung immens besser wenn Satzzeichen richtig gesetzt werden. Insbesondere der Punkt am Ende.

        • Vielleicht habe ich ja in der Schule nicht aufgepasst aber ich würde es eher wie Onkel Google übersetzen und nicht mit „quite“ wie deepl

          • Hab ich gesagt, dass er das richtig übersetzt hat? [x] Nein.
            Hab ich gesagt, dass ein Punkt am Ende bei der Eingabe in den meisten Fällen ein anderes Ergebnis bringt? [x] Ja.

            Mein Vorschlag wäre: „Today is quite a nice day.“ gewesen, denn „very nice day“ wäre „sehr schöner Tag“ was auch nicht richtig ist.

            Das Problem ist, dass der deutsche Satz „Heute ist ein ganz schöner Tag“ ja schon ziemlich holprig/umgangssprachlich klingt. Ich würde ja eher sagen „Heute ist ein recht schöner Tag.“. Und wenn man einen guten deutschen Satz hat schneiden auch alle Übersetzer gut ab:

            Google+MS: „Today is a pretty nice day.“
            Deepl: „Today is quite a beautiful day.“

            • Nun ich meinte dich nicht persönlich. Aber hast schon recht, der Satz ist etwas „holprig“ spiegelt aber m.E. schön die noch fehlende Qualität der diversen Übersetzungen wider

              • Naja, wie willst du aus einem „schlechten“ deutschen Satz einen „guten“ englischen Satz machen?
                Ich meine wenn man vorne Mist reinwirft kann man wohl kaum erwarten, dass hinten Gold raus kommt. Ich finde das verlangt einem Übersetzer ein bischen viel ab, zuerwarten, dass er (ich sags mal plump) Bild-Zeitungs-Deutsch auf FAZ-Englisch übersetzen kann.

                Generell stimmt es schon, dass da noch Luft nach oben ist. Aber man muss auch berücksichtigen, dass es nie DIE richtige Übersetzung gibt, sondern immer mehrere Mögliche. Gib den Text 10 menschlichen Übersetzern und sie werden ihn unterschiedlich interpretieren.

                Und so ganz ohne Zusammenhang könnte dein Satz auch ganz anders interpretiert werden:

                Beispiel: „Das ist eine ganz schöne Kiste.“ kann bedeuten, dass die Kiste hübsch ist, kann aber auch bedeuten, dass du über ein Auto sprichst, dass eine ziemliche Kiste ist.

                Genauso könnte mit „Heute ist ein ganz schöner Tag.“ etwas wie „Puh, heute ist ein ganz schöner Tag.“ gemeint sein also ein ganz schön anstrengender Tag und dann ist „Today is quite a day.“ gar nicht mehr so komisch. Denn „It has been quite a day.“ bedeutet es war ein ganz schön anstrengender Tag.

                Für einen zusammenhangslosen holprigen deutschen Satz finde ich haben alle 3 Übersetzer gar nicht so schlechte Arbeit geleistet. Denn sie können aus nur einem Satz gar nicht wissen wie du ihn gemeint hast wenn es mehrere Interpretationen gibt.

    • Mein Favorit: „Today is quite a nice day.“, schafft leider keiner der Übersetzer.

  12. Ich habe früher viel zu viel Zeit gebraucht, um Mails an die ausländischen Partner so zu verfassen, dass auch unsere technischen Fachbegriffe (Fahrzeugbau) für Non-Native-Speaker verständlich sind. DeepL ist da da eine ganz enorme Hilfe, zum einen, weil die auch Fachbriffe (fast) immer korrekt übersetzen und, noch viel wichtiger, sogar den Kontext erkennen und beibehalten. Was einen aber nicht abhalten sollte Korrektur zu lesen. Hin und wieder muss ich doch etwas nachbessern. Den Text einfach blind abschicken sollte man nicht.
    Ich habe in der Firma auch vorgeschlagen, DeepL Pro zu erwerben.

  13. Würde mich nicht wundern, wenn Google Deepl bald aufkauft. Der Vorsprung ist jetzt schon enorm.

  14. DeepL leistet deutlich bessere Ergebnisse, gerade im Kontext, als Google.
    Bei „einfachen“ Sätzen oder Texten geht Google auch, keine Frage.
    Allerdings nutze ich es um z.B. Beschreibung von Speisen ins Englische zu übersetzen. Und da klingt DeepL einfach runder.
    Da bei den Erläuterungstexten zu Speisen auch keine „Betriebsgeheimnisse“ vorkommen stört die Speicherung und Auswertung auch nicht weiter.

  15. Ich kannte Deepl schon lange bevor es hier das erste mal erwähnt wurde und seit dem ersten Tag bevorzuge ich es gegenüber google. ABER, Übersetzungen sind nicht perfekt bzw. ist das Ergebnis der Übersetzung manchmal auch das Gegenteil vom Original. Erst gestern habe ich einen spanischen Text auf Englisch übersetzen lassen (ich kann spanisch, aber halt nicht perfekt) und es wurden 2 komplette Sätze bei der Übersetzung weggelassen (das war übrigens das erste Mal zu sehen), dadurch ergab sich dann vom Sinn her das komplette Gegenteil vom Original. Und wie gesagt, hin und wieder (selten, aber doch) ergibt ein Übersetzter Satz dann auch das Gegenteil vom Original.
    Grundsätzlich finde ich aber Deepl Übersetzungen besser wie google, ich werde deepl natürlich weiterhin nutzen, aber man sollte sich nicht 100% auf das Ergebnis verlassen.

  16. Will man Texte einer Website übersetzen reicht auch ImTranlator aus. Da macht der Google Übersetzer keine gute Figur, finde ich.
    ImTranslator kommt ja als Addon oder Extension und ist daher gegenüber DeepL sehr leicht einsetzbar.

  17. Problem bei allen Übersetzern, die ich bisher probiert habe ist, dass sie immer den Umweg über die englische Sprache machen. Wohl, weil die meisten Entwickler der Tools in USA oder Indien sind. Wenn man aber z.B. einen Text vom Spanischen ins Deutsche übersetzt merkt man, dass nicht nur die informelle Anrede („du“) zumindest bei Google Translate immer durch „Sie“ ersetzt wird, sondern dass auch besitzanzeigende Fürwörter wie „dein“, „sein, „ihr“ irgendwie konsequent falsch interpretiert werden. Bin gespannt auf das Update von DeepL!

  18. DeepL ist super, der grosse Vorteil von anderen Uebersetzern ist aber vor allem die integrierte Bilderkennung.
    Google hat sich bei Translate viel zu lange ausgeruht, meiner Meinung nach ist Yandex Translate in vielen belangen besser.

  19. Deepl ist bei Sätzen und Texten unschlagbar, wenn man englisch oder französisch kann versteht man die Übersetzung dann auch.
    Allerdings ist google mit der Spracherkennung und dem Dolmetscher voraus. Das kann Deepl leider (noch?) nicht. Mal sehen wie lange es noch dauert bis Alphabet den ganzen Laden aufkauft.

  20. Weil hier angesprochen wurde, dass die Übersetzung immer über englisch läuft – da bin ich mir nicht sicher ob das wirklich so ist, denn ich gehe sehr oft wirklcih den Weg über die englische Übersetzung – also deutsch auf englisch und dann in andere Sprachen, weil das Ergebnis meiner Erfahrung nach dann oft besser ist. – Genauso in die andere Richtung, immer zuerst in Englisch und dann erst weiter übersetzen.

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