De-Mail: Die Telekom steigt aus

Das Projekt „De-Mail“ scheint gescheitert, zumindest für die Telekom. Die „sichere elektronische Behördenpost“, unterstützt durch die Regierung, wird von 1&1 (und somit Web.de und GMX) sowie bislang von der Telekom realisiert. Doch Kunden der Telekom bekommen derzeit Kündigungsschreiben – klassisch per Post, da weiß man wohl bei der Telekom, dass viele nicht mehr in ihr Postfach schauen.

Als De-Mail eingeführt wurde, wurde es vielen Kunden als der Heilige Gral der Kommunikation verkauft, man könne extrem viel Zeit sparen, ab jetzt laufe ja vieles digital. Die Wahrheit ist – und das wissen unsere Leser vermutlich selbst – eine andere.

Bei der Telekom hat das Einstellen des Dienstes natürlich auch finanzielle Gründe, laut einem Bericht von Spiegel Online fuhr das Unternehmen dreistellige Millionenverluste ein. Man habe sich „strategisch entschieden, den De-Mail-Dienst aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nur noch bis Ende August 2022 anzubieten„, heißt es in den Kündigungsschreiben an Geschäftskunden. Im September sollen auch die Privatkunden vom bevorstehenden Ende des Angebots unterrichtet werden.

Und Telekom-Kunden, die De-Mail nutzen? Nun ja, jene können mit Glück umziehen, wie es in dem Bericht heißt. Man sei im Gespräch und prüfe Optionen, den bisherigen Telekom-Kunden Angebote für eine „unterbrechungsfreie Fortführung ihrer De-Mail-Konten zu machen“, bestätigt der Geschäftsführer von We.de und GMX.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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45 Kommentare

  1. Thoralf Will says:

    Das war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
    Wie kann man nur auf die Idee kommen, dass so ein Modell irgendwie funktionieren könnte?

    • Da frage ich doch gleich mal: woran hat es Deiner Meinung nach gelegen?

      https://www.youtube.com/watch?v=eHKZlXlqcS4

      • Zum Beispiel, dass man für eine DE-Mail als „Einschreiben“ fast 0,80€ zahlen soll. Für den Versand einer Email.
        https://produkte.web.de/de-mail/preise/

        • Bei der Telekom aber nicht. Habe ich nie bezahlt.

        • Mit den Preisen ist es allerdings wirklich zum Scheitern verurteilt. Völlig unverständlich.

        • Korrekt.
          Zusätzlich für die Option „Persönlich“ (was auch immer das bei einer Mail ist – wird die sonst auch allen anderen DE-Mail Usern zugestellt?) und die Option „Vertraulich“ jeweils noch 12 Cent.

          Dazu der konzeptionelle Fehler, das „Vertraulich“ zwar heißt verschlüsselt, aber eben nicht Ende zu Ende. Es kann auf dem Server entschlüsselt, auf Malware gescannt und wieder verschlüsselt werden – das „Vertraulich“ ist damit an sich schon lachhaft. Dieser Mangel war auch der Hauptgrund, warum CCC und andere IT-Organisationen die de-Mail von Anfang an abgelehnt haben.

          Dabei wäre es ja einfach gewesen: Wenn wir doch schon seit so vielen Jahren ePersos haben aber (fast) keine Anwendungen dafür – warum nicht für die bekloppte de-Mail verwenden?
          – Identität ist damit einwandfrei nachweisbar
          – Hier noch ein entsprechendes Zertifikat für PGP oder S/MIME auf dem Perso zu hinterlegen (oder im de-Mail Postfach und dieses Zertifikat dann mittels ePerso Crypto sichern) wäre ja wohl möglich gewesen. Damit hätte man Ende zu Ende Verschlüsselung und somit einen echten Nutzen gehabt.
          Die lächerlichen Preise hätte man natürlich trotzdem deutlich reduzieren müssen.

          • Ja, aber die Kritik an der Ende2Ende Verschlüsslung war von Anfang an Unfug.

            Im B2B Bereich war Verschlüsslung kein Problem. Dort haben die Kunden ihr bestehendes Outlook (oder was immer) genutzt und die Mail ging über ein Gateway.

            Ziel sollte aber sein, dass man De-Mail als Privatkunde im Browser nutzen kann. Und 2010 gab es leider nichts, was da funktioniert hätte.
            Später wurde End2End Verschlüsslung ja auch im B2C Bereich eingeführt.

            Die Kritik des CCC ging auch schon damals am Kern der De-Mail vorbei, nämlich der Rechtssicherheit.

            • Sehe ich nicht so.
              Bei einer Kommunikation für vertrauliche Unterlagen (Gericht, Behörden, Gesundheitswesen) gehört eine korrekt implementierte E2E Verschlüsselung einfach mit dazu, sonst vertraue ich dem ganzen System nicht. Wie Linus Neumann ausgeführt hat: Ein System, das kostenpflichtig ist (damals 39 Cent pro de-Mail geplant) und über das die Leute nur vertrauliche/wichtige Sachen schicken, dazu nur 3 Anbieter und keine E2E Verschlüsselung – ein lohnenswerteres Ziel für Angreifer gibt es gar nicht.

              Außerdem: Was wäre an einem simplen Zertifikat auf ePerso weniger rechtssicher? Wenn das nachweisbar mit meiner (elektronischen) Identität verknüpft ist, kann ich damit mit JEDEM geeigneten Programm elektronisch signieren und meine Identität nachweisen.
              Fehlt halt noch der Nachweis der Zustellung – aber das haben die bei de-Mail auch nur per Gesetz geregelt, das nämlich den User zur Abholung verpflichtete und die Zustellung auf dem Server schon als erfolgreiche Zustellung definierte. Letzteres kann jeder Mailserver auch bestätigen, ansonsten bekomme ich nämlich eine Fehlermeldung, wenn meine Mail nicht am SMTP-Server des Empfängers zugestellt werden konnte.

              Ich sage nicht, das es nicht Details zu regeln gegeben hätte, aber die Fundamentalkritik war berechtigt. Das Gesamkonstrukt de-Mail hat nämlich das angestrebte so eklatante Mängel, das die wenigen ggfs. ordentlich gemachten Sachen es nicht aufwiegen.
              Und die Zeit hat ja auch gezeigt, das die Anwender es genau so gesehen haben, es wurde nie in der Breite angenommen.

              • Nochmal: Es ging ja E2E Verschlüsslung – wenn Du über das Gateway gegangen bist.

                Im Browser gab es das vor 15 Jahren schlicht und ergeifend nicht. Das ganz Projekt wurde irgendwas zum 2007 oder so gestartet. Die zugehörige EU Richtlinie ist noch älter.
                Später wurder es ja eingebaut.

                Nachweis der Zustellung. Jaaa… auch das war ja damals ein Thema. Und niemand hat es interessiert, dass für Deinen Briefkasten vor Ort die gleichen Regeln galten.

                In den Technischen Richtlinien heißt es „Eingangsbestätigung“. Und genau das ist es: Eingang in den Postkasten. So, wie in der echten Welt auch.

                Die meisten Kritiker haben die grundlegende Idee, nämlich eine rechtssichere Mail (was nicht zwingend auch technisch 100% sicher bedeuten muss) schlicht und einfach ignoriert.

                Auf der anderen Seite hat De-Mail der Post damals zu viel Angst gemacht, dass sie mit einem riesen Aufwand den epostbrief (dessen Doku anfänglich eine 1:1 der Technischen Richtlichen De-Mail waren) gestartet hat

                Ich war damals als externer Berater in das Projekt tief involviert. Daher habe ich natürlich eine etwas andere Sichtweise.

                Gescheitert ist es aus meiner Sicht aus anderen Gründen.
                Es gab nur lokale Lösungen. Die damals vorhandenen Lösungen z.B. in Österreich, Italien und der Schweiz waren nicht kompatibel. Man hätte eine europäische Lösung aufbauen sollen.
                Dann gab es zu wenig Konzerne, welche es eingeführt haben. Und wenn, dass nur sehr rudimentär. Wenn ich z.B. der Allianz eine De-Mail geschickt habe, kam ein Brief per Post als Antwort. Als Privatkunde fehlte mir also der Anreiz.
                Und ja, ich sehe natürlich auch einige Fehler im Design. Allen voran dieser unsinnige Virenscanner den damals irgendjemand für eine superduper vertrauensbildene Maßnahme gehalten – und genau das Gegenteil bewirkt hat.

                • Passt schon, ich denke wir blicken nur aus etwas unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema.
                  Man muss vielleicht hinterfragen, warum das alles unbedingt „im Browser“ funktionieren sollte, ob das vielleicht nicht einfach ein falsches Designziel war.
                  Schließlich haben z.B. die Esten seit Anfang der 2000er gezeigt, das eGovernance auf Basis einer Smartcard/Zertifikatsinfrastruktur machbar ist – und dort hat man offensichtlich auch keine Bedenken gehabt, die Bürger mit bösen Programmen zu überfordern und daher alles in den Browser packen zu müssen.

                  Aber sei es drum, das Ding ist tot, Jim.

          • „Dazu der konzeptionelle Fehler, das „Vertraulich“ zwar heißt verschlüsselt, aber eben nicht Ende zu Ende. Es kann auf dem Server entschlüsselt, auf Malware gescannt und wieder verschlüsselt werden – das „Vertraulich“ ist damit an sich schon lachhaft“

            Falsch.
            Diese Funktion wurde nur Monate nach dem Start nachgerüstet.

            „Dieser Mangel war auch der Hauptgrund, warum CCC und andere IT-Organisationen die de-Mail von Anfang an abgelehnt haben.“

            Richtig ist: „am Anfang abgelehnt habent“.
            Obwohl man auch da schon dafür argumentieren konnte, dass der Sinn von DE-Mail ja eigentlich sowieso die gesicherte Zustellung war und nicht die Verschlüsselung.

            Dass die selben Organisationen und Einzelpersonen nach der Nachrüstung – nachdem also dann alle Anforderungen – sich keinen Deut bewegt haben und ihre Meinung der Realität angepasst haben war schade. Man schaue sich nur diese Diskussion hier an: Das was Du kritisierst ist seit vielen Jahren einfach nicht mehr so wie Du behauptest.
            Schade.

            Man muss DE-mail nicht mögen.
            Aber nach Jahren immer noch die gleichen Lügen darüber zu verbreiten, das ist armselig.

            • „Diese Funktion wurde nur Monate nach dem Start nachgerüstet“
              Als das Kind schon in den Brunnen gefallen war.
              Etwas konzeptionell falsch aufzustellen, zu proklamieren es sei sicher, weil es eben sicher sei („wird nur ganz kurzzeitig entschlüsselt“ „Kann nicht ausgelesen oder gespeichert werden“) und dann auf massive Kritik mit einer OPTIONALEN Funktion nachzubessern, sorgt eben nicht für Glaubhaftigkeit und Vertrauen.

              „Das was Du kritisierst ist seit vielen Jahren einfach nicht mehr so wie Du behauptest.“

              Von https://de-mail.info/:
              „-Transportverschlüsselung
              Alle De-Mail Nachrichten sind während des Versandes nach modernsten Sicherheitskriterien verschlüsselt.
              – Integrierter Viren-Scan
              Die Anti-Schadsoftware prüft Ihre Dokumente oder die des Versenders auf schadhafte Inhalte.
              – Server ausschließlich in Deutschland
              in Hochsicherheits-Rechenzentren.
              – Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
              Besonders sensible Informationen können De-Mail Nutzer auch durchgängig verschlüsselt versenden.“

              Also, nach wie vor Verschlüsselung optional – auch kann ich mir ja nicht sicher sein, ob mein geplanter Empfänger Verschlüsselung überhaupt anbietet, oder ist das etwa verpflichtend für Behörden?
              Hätte man von Anfang an auf E2E-Verschlüsselung gesetzt, hätte man das Problem gar nicht. Es geht an dieser Stelle schlicht um Vertrauen in einen Service.

              Übrigens, von https://de-mail.info/mythen.html:
              „Inhalte, die per De-Mail übertragen werden, können weder mitgelesen, noch verändert werden. Um zu verhindern, dass zusammen mit einer De-Mail Schadsoftware etwa von dem infizierten Rechner eines Nutzers über die sicheren Kommunikationskanäle von De-Mail verbreitet wird, sind die De-Mail-Anbieter gesetzlich verpflichtet, eine Prüfung auf Schadprogramme durchzuführen.“
              Das ist schlicht gelogen. Wenn es auf dem Server entschlüsselt werden kann, kann es auch mitgelesen werden. Es kann auch gespeichert werden. Und es kann, da es nicht von mir signiert ist, auch verändert werden.
              Es ist einfach eine glatte „wir tun das aber nicht“ Behauptung. Die kann ich glauben, oder eben nicht. Vertrauen.
              Man hätte von Anfang an TECHNISCH sicherstellen können, das es verschlüsselt, signiert und somit sicher ist. Wollte man aber aus diversen Gründen nicht und es ist nach wie vor optional.

              Das kann man natürlich versuchen, schönzureden, muss man aber nicht.
              Die Esten schmunzeln sicher über uns, haben sie doch schon seit den 2000ern ein funktionierendes eGovernance System auf Basis Smartcard/Zertifikat, während wir hier immer noch über so ein vermurkstes Konzept streiten.

              • Also zum 4. Mal.
                Es gab 2007 keine End2End Verschlüsslung, die vernünftig im Browser funktioniert hätte. Das war in der Pre-Smartphone Ära.

                Da konnte man nichts technisch sicher stellen. Ich war in dem Projekt damals. Glaub mir, wir hätten es zum Start gemacht, wenn es das gegeben hätte.

                Und ja, die Idee mit dem Virenscanner war doof. Das wollte kein Provider. Aber die Behörde dachte, dadurch steigert man das Vertrtauen in den Dienst,

                Und wie schon mehrfach gesagt, wurde ja eingebaut, als es eine sinnvolle Lösung gab.

                • Sven, ich habe das verstanden. Die Frage ist ja nur, warum musste es denn unbedingt im Browser sein?
                  Außerdem wurde das de-mail Gesetz 2011 beschlossen, nicht 2007.

                  Aber wie auch schon oben geschrieben: Es kann ja sein, das die Designziele technisch nicht alle unter einen Hut zu bringen waren, aber dann waren offensichtlich die Ziele falsch.
                  Es hat von Anfang an das Vertrauen in diesen Dienst untergraben, das ist Fakt.

                  Da hilft auch kein hätte, wenn und aber und auch keine Nachbesserung zum späteren Zeitpunkt, die (auch das habe ich schon geschrieben) rein optional verwendbar ist und nichts am grundlegend defekten Konzept ändert.

                  Aber lass gut sein, wir kommen wohl nicht mehr zu einer Meinung.
                  Die Leute haben mit den Füßen abgestimmt und gut gemeint hat wie immer nicht ausgereicht, es hätte auch gut gemacht werden müssen. Ob das jetzt an überzogener Kritik lag oder an berechtigten Kritikpunkten, können alle Mitlesenden für sich selbst entscheiden.

                  • „Außerdem wurde das de-mail Gesetz 2011 beschlossen, nicht 2007“

                    Ja, aber das Projekt selber startete viel früher. Die Telekom hatte so um 2009 schon ein Pilotprojekt am Start (in Friedrichshafen). Auch die potentiellen Provider waren da schon im Boot. Zum ersten Mal hatte ich 2008 Berührung mit De-Mail

                    Dann kam die Finanzkrise und das Gesetz wurde nicht beschlossen, da es andere Themen gab. Wir mussten aber seitens des Projektes mit dem fertigen Produkt warten, bis das Gesetz durch war. Das war eine echt miese Zeit.
                    Denn es hätte ja noch Änderungen geben können. Außerdem brauchte ja jeder Provider die Zertifizerung und die IT Grundschutz-Prüfung.
                    Das ist der Grund, warum der offizielle Start dann erst zur CeBit 2012 statt fand

                    Das grundlegene Konzept war, dass man Rechtssicherheit schaffte in dem man die Mail dem Brief gleich gestellt hat, Und das war gut.

                    „Die Frage ist ja nur, warum musste es denn unbedingt im Browser sein?“

                    Im B2B Bereich hab es ja das Gateway. Die Idee war, dass die meisten privaten Nutzer auch schon 2007 kein Mailprogramm mehr genutzt haben, sondern ihre Mail im Browser abgerufen haben. Und darum wollte man diesen Weg auf jeden Fall ermöglichen.

          • Warum den „einfachen“ Weg gehen und Standards nutzen. Nein, es muss was extra neues tolles sein. Argh!

          • @Robert „auf dem Perso zu hinterlegen“
            Weiss nicht, was man da drauf hinterlegen soll?

            Ich habe meinen PGP Schlüssel und das S/MIME Zertifikat mit der Ausweis App + E-Perso am Desktop PC im Browser bei der entsprechenden Vertrauensinstanz beglaubigt. Echtheit vom Absender ist somit für jede Nutzung gesichert. Und zwar für meine selbstgewählte Mailadresse beim Anbieter meiner Wahl. So geht Sicherheit heute…

            Dieses DE Mail Zeugs ist für private Anwender einfach zu unflexibel und kostenintensiv, ist von der Entwicklung überholt worden.
            Bin mal gespannt, ob 1&1 nicht auch bald den Stecker zieht, statt noch mehr Geld für tolle Berater eines nutzlos gewordenen Dienstes zu verbrennen.

            • Wolfgang, so ähnlich meinte ich das doch. Du hast deinen Key/Zertifikat jetzt „nur“ beglaubigt. Was man auch hätte machen können: Auf der Smartcard des ePerso

              – direkt ein Zertifikat oder einen PGP-Private Key hinterlegen, so das diese niemals „irgendwo“ auf einem Server oder schlecht gesicherten Privatrechner liegen. Zugriff immer nur genau im Einsatzfall per Smartcardreader und das dann PIN-gesichert
              – ODER Zertifikat bzw. Private Key werden zwar auf anderen Geräten gespeichert, aber noch zusätzlich über die Crypto-Funktionen der Smartcard des ePerso abgesichert, so das sie eben ohne ePerso auch nicht verwendbar sind. Also nicht per Passwort gesichert, wie es ja aktuell meistens gemacht wird, sondern per Challenge/Response mit der Smartcard

              Und der Witz daran ist ja gerade „So geht Sicherheit heute…“ stimmt nicht ganz, denn das ging auch schon zur Einführung des ePerso, also vor weit mehr als 10 Jahren.
              Das wäre auch eine richtig nützliche Funktion gewesen.

              Und an die de-Mail Verfechter: Ja, ich habe verstanden, es ging in erster Linie um „rechtssichere Zustellung“. Hätte man das mit einer technisch sicheren Zustellung gekoppelt, nicht so abschreckend teuer gemacht und außerdem alle Behörden bundesweit (bis runter in die Städte) verpflichtet, das auch innerhalb von 2 Jahren anbieten zu müssen, hätte es vielleicht sogar Anwendung gefunden in der Breite.

          • Auch wenn es jetzt eh‘ egal ist. Bzgl. der Optionen wirfst Du einiges durcheinander.
            Es gibt nicht die 2 Optionen persönlich und vertraulich, sondern eine Option die „Personlich & vertraulich“ heißt.
            Die bedeutet praktisch nichts anderes, als dass man die Nachricht als Empfänger nur mit 2-FaktorAuthentication lesen kann.

            Vertraulich heißt nicht, verschlüsselt. Das ist Blödsinn. Die Option bezieht sich ausschließlich auf die Anforderung, wie der Empfänger die Nachricht liest.

            Und natürlich kannst Du den „Neuen Personalausweis“ zur Anmeldung von De-Mail nutzen.

            • Hallo Sven,
              meine Quelle war https://www.gmx.net/produkte/de-mail/preise/
              Da steht für die Option persönlich werden 12 Cent berechnet und für die Option vertraulich auch 12 Cent. Daher habe ich – fälschlich – angenommen, es wären zwei separat buchbare Optionen. Wenn das nicht so ist, ok, mein Fehler.
              Die Optionen sind leider nicht genauer beschrieben.

              „Und natürlich kannst Du den „Neuen Personalausweis“ zur Anmeldung von De-Mail nutzen.“
              https://www.gmx.net/produkte/de-mail/fragen-antworten/
              Da ist nur die Rede von „Home Ident“ und „Shop Ident“ (unter „Identifizierung“).
              Abgesehen davon habe ich nicht nur gemeint, das man den ePerso zur Registrierung benutzen sollte, weil damit die Identitätsprüfung ja schon erfolgt ist, sondern auch zur Verschlüsselung. Siehe meine weiteren Beiträge hier. Und das hätte Teil des ursprünglichen Konzepts sein sollen, nicht nachträglich optional ergänzt, als schon niemand mehr Lust drauf hatte.

              • Ok, ich habe keine Ahnung, was die Preisliste bedeutet.
                Es gibt folgende Optionen:
                – Absenderbestätigt: Absender hat sich mit 2-Faktor Authentication angemeldet
                – Eingangsbestätigt: Absender bekommt eine Info, wenn die Nachricht im Postfach des Empfängers angekommen ist
                Persönlich/Vertraulich: Empfänger kann die Nachricht nur mit hoher Sicherheit (2 Faktor) lesen

                Zum nPA: Du hattest vor 10 Jahren das Problem, dass Du einfach keinen Zertfikatsanbieter für den nPA hattest. Der ist tatsächlich echt ein Flop gewesen.

                Aber es ist wie es ist. Ich glaube immer noch, die Idee war sehr gut. Die Umsetzung zugegebernermaßen in Teilen mäßig und der Erfolg Null …

        • Ein Einwurfeinschreiben per Brief kommt dann gleich mal auf 3 Euro……. Schräges Bild also.

    • Thomas Höllriegl says:

      „Das Internet ist Neuland!“
      Noch Fragen? 😀

  2. Ach nö, was soll der Mist denn?
    Jetzt habe ich für die Kommunikation mit Finanzamt und Gerichten vor einem Jahr als Telekom Kunde einen DE-Mail Account eingerichtet und jetzt das… Was soll das? Zumal zum Beispiel in Bayern alle Justizbehörden von FAX (im Jahr 2021!!) auf DE-Mail umgestellt haben (wenn auch zögerlich). Die Finanzämter (jedenfalls die Steuerfahndungen) immer noch nicht flächendeckend damit arbeiten…. Eigentlich schade. Hat mir manchen Behördengang und manches Einschreiben erspart.
    Der Umzug zu Web.de und GMX wird ja sicherlich nicht kostenfrei sein.

  3. Ach deswegen die Briefankündigung über ein Schreiben der Telekom. Dachte mir schon, was das wohl sein könnte.

  4. War eh schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt

  5. Das Fax ist tot, es lebe das Fax.

    • Bei Behörden und Gerichten sowieso. Die sehen viel lieber Faxe, weil man die ja nicht fälschen kann :husthust:

  6. Peter Schrumm says:

    Ein weiterer Design-Fehler rächt sich nun: Teil der DE-Mail-Adresse ist der Provider! Wie kann man so etwas designen?

  7. Herr-Mueller says:

    Ich habe in meinem Leben bislang einmal eine DE-Mail versand und zwar an die Deutsche Rentenversicherung. Und dann kam von Ihnen zurück, dass sie den Anhang nicht öffnen können… Hatte sich relativ schnell erledigt das Thema.

  8. Kann mich noch an die Mail damals von GMX erinnern „Sichere jetzt exklusiv deine DE Mail Adresse „Vorname.Nachname@… bevor es zu spät ist. Die Adresse ist jetzt für X Tage für dich reserviert“.

    Dachte mir sofort, dass das Projekt scheitert und hab mir nicht Mal die Mühe gemacht mir die Adresse anzulegen. Mal sehen, wann das komplette Projekt für tot erklärt wird.

    Immerhin geht jetzt mit dem E-Perso etwas mehr (Punkte in Flensburg, Führungszeugnis etc.)

  9. Deja vue. Erinnert sich noch jemand an ePost.de? Die „lebenslange“ E-Mail-Adresse, deren Leben genau 5 Jahre dauerte?

    • Krümelmonster says:

      epost.de funktioniert immer noch. Die App wird auch weiterhin gepflegt. Auch die kostenpflichtigen Dienste (Scannen, Mail zu Brief, etc.) sind noch funktionstüchtig. Es gibt noch viele Geschäftskunden, bei Privatkunden sieht es vermutlich eher mau aus, ich selbst habe meine aber noch und sie ist ganz normal aktiv.

    • Bei mir klappt E-Post auch noch.

  10. Hmm, ich bin mir sehr sicher, dass im ursprünglichen Gesetz oder in den technischen Richtlinien zu De-Mail etwas dazu stand, falls ein Provider seinen Betrieb einstellen will.

    Das ging soweit, dass – falls sich niemand findet der das übernimmt – die aufsichtsführende Behörde den Betrieb sicher stellen muss. Bin jetzt zu faul, alle Richtlinien nochmal zu lesen (vor 10 Jahren kannte ich die auswändig …), aber da war irgendwas. Mag sich aber geändert haben

    • Das wäre ja wirklich mal interessant.

      • Ah, gefunden. §11 De-Mail Gesetz. Hatte ich aber offenbar falsch in Erinnerung.

        Ein Anbieter kann den Dienst an einen anderen Anbieter übergeben. Findet sich niemand, muss die Dokumentation (nach §13) übergeben. Aber der Dienst kann offenbar eingestellt werden, wenn sich niemand findet der das übernehmen will.

        • Prickelnd, wenn man bedenkt, dass man rechtsichere Kommunikation ohne Behördenbesuch mit den Behörden führen können sollte. Aber wie ich oben schon schrieb, davon sind wir noch meilenweit entfernt. Ich werde wohl mein Faxgerät wieder herausholen…. Das wird noch über die nächsten Jahrzehnte so gehen. Genauso wird es mit dem beA für Anwälte sein. So lange noch alte Anwälte Aktenberge per Fax oder Schneckenpost zur Gegenseite wird es auch bei Verpflichtung nächstes Jahr nichts werden.

  11. Schon mal was vom OZG (Onlinezugangsgesetz) gehört? Aus meiner Sicht dürfte das der maßgebliche Grund sein, denn aufgrund der dafür notwenigen Portale – die auch gesicherte eMail-Kommunikation über ein eigenes Postfach beinhaltet – ist DE-Mail mE ohnehin ein Auslaufmodell.

  12. Gibt es eine gute Fax App die möglichst wenig kostet?
    Nur gelegentlich wenige Seiten versenden?

    • Weboberfläche von GMX, bei mir ist Faxversand mit im Tarif. Habe ich immer gerne zum Testen vom Faxempfang beim Kunden benutzt. Fritzboxbesitzer sind ebenfalls fein raus.

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