Daimler will smart mit chinesischer Unterstützung zur reinen Elektroauto-Marke umgestalten

Daimler hat sich mit dem chinesischen Hersteller Geely zusammengetan, um die Automarke smart zukünftig als reinen Hersteller von Elektroautos neu am Markt zu platzieren. Im Rahmen des 50:50-Joint-Ventures wollen beide Unternehmen Produktion, Konstruktion und Design gemeinsam austüfteln und mit smart expandieren. Der Produktionsstandort wird China sein. 2022 sollen dann neue komplette elektrische smart auf den Markt kommen.

Der Vorsitzende des Vorstands der Daimler AG und Leiter des Geschäftsfeldes Mercedes-Benz Cars, Dieter Zetsche, erklärt: „Wir werden gemeinsam die nächste Generation elektrischer smart designen, entwickeln und in China für den Weltmarkt bauen – mit erstklassigen Produktionsstandards und dem hervorragenden Sicherheitsniveau von smart. Wir freuen uns darauf, zukünftig mit allen Partnern unseren Erfolg in China und der Welt weiter auszubauen. Im Werk Hambach wird zukünftig ein kompaktes Elektrofahrzeug von Mercedes-Benz produziert, womit die Arbeitsplätze an diesem Standort mit weiteren Investitionen gesichert werden.“

Im gemeinsamen Aufsichtsrat von smart werden nun jeweils sechs Führungskräfte beider Vertragspartner sitzen. Man teilt sich die Arbeit dabei so auf: Die neue Generation von smart Fahrzeugen wird vom weltweiten Mercedes-Benz Design Netzwerk entworfen und von den globalen Engineering Centers von Geely entwickelt.  Bis zur Markteinführung der neuen Modelle im Jahr 2022 produziert Daimler die aktuellen smart vorerst weiter an den Standorten Hambach in Frankreich (smart EQ fortwo) und am Standort Novo Mesto in Slowenien (smart EQ forfour).

Aufgeben will man Hambach, wie in Zetsches Zitat angedeutet, aber auch 2022 nicht: Dort wird man in Zukunft eben Elektrofahrzeuge für Mercedes-Benz produzieren. 500 Mio. Euro steckt man also sogar noch in das Werk. Das neue Joint Venture will man wiederum noch mit allen nötigen rechtlichen Voraussetzungen 2019 auf den Weg bringen. Die genauen finanziellen Umstände teilt man aber nicht mit und hat das auch nicht für die Zukunft vor.

Somit intensiviert Daimler dadurch nun seine Kooperation mit der chinesichen Geely Technology Group. Im letzten Jahr hatte man bereits eine Kooperation bei einem neuen Premium Ride-Hailing-Dienst in China bestätigt. Zu den smart-Mitarbeitern bei Daimler führt Zetsche noch weiter aus: „Und die Daimler-Kollegen aus smart Entwicklung, Vertrieb und Marketing werden entweder im neuen Joint Venture weiterarbeiten, oder mit ihrem Know-how andere Aufgaben in unserem Konzern übernehmen.“ Arbeitsplätze abbauen möchte man also offenbar nicht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Gute Idee von Daimler, die Chinesen sind uns da um Jahre voraus. Daimler kann so konzernintern die Technologie testen und dann hoffentlich früher als VW, ebenfalls auf reinen E Antrieb setzen.

  2. Alles nur Panikmache. Ich freu mich schon drauf, wenn in 15 Jahren keiner weiß, wie man die Akkus entsorgen soll. Ich werde weiter Diesel fahren, egal was kommt. Blaue Plaketten gibt es zur Not bei Ebay.

    • Genau so reden meine Kollegen auf Arbeit auch. Es wird sich ein System entwickeln, dass zu kontrollieren. Der Anfang wird sein, dass der Diesel plötzlich zum Start der Sommerferie 1;50 kosten wird. Und immer so weiter. Dann nützt auch keine blaue ebay Plakette mehr. Steuersatz wird noch weiter steigen.

      • @ Ronny schon mal überlegt wer Diesel fährt? Das sind in der Regel nicht die, die vom Steuergeld im Rotweingürtel der Stadt bei ner Bionade darüber schwadronieren, wie man das Geld anderer Leute für die eigenen politischen Ziele durchbringt. Provoziert mal die, die in diesem Land Steuergelder erwirtschaften hübsch weiter. Bin mir sicher ihr könnt das, ist in der Regel neben sinnlosem Zeug plappern die einzige Fähigkeit die ihr habt. Mit den Konsequenzen muss man dann halt auf lange Sicht auch leben.

    • Akkubatterien werden schon heute recycelt und sind aufgrund der einzelnen Komponenten sogar sehr begehrt. Diese Technologie wird auch in Zukunft stetig weiterentwickelt, da brauchst du dir keine Sorgen machen. Aus meiner Sicht sollte jedem selbst überlassen werden, ob er lieber ein Diesel, Benziner oder Elektroauto fährt, die bessere Technologie wird sich durchsetzen, es dauert bei dem ein oder anderen nur manchmal länger.

  3. Die Ursprungsidee von Smart bei der Gründung war mal ein E-Auto. Seiner Zeit Voraus aber damals nicht umgesetzt und der Smart Gründungspartner Swatch war raus. Ich habe selber ein Smart als Zweitwagen aber dass was aktuell an Renault Abklatsch angeboten wird lockt keinen Fuchs aus dem Bau. Renault zeigt mit dem Zoe als meistverkauftes E-Auto in Deutschland dass hier etwas verschlafen wurde… Höchste Zeit die Situation zu überdenken und da ist Mercedes Schritt nur richtig. Es kann nur besser werden. Und dass man Batterien nicht Recyceln kann ist ein Mythos https://youtu.be/-DIlVMMz0V0

  4. Andreas_Va says:

    Akku-Autos sind unpraktisch, weil: Keine möglichkeit mehr Reserveenergie im Resevekanister mitzuführen.
    Akkus sind extremst umweltschäflich.
    Akkus sind bei Brand kaum zu löschen.
    Akkus können nach Unfall tödliche Stromschläge begünstigen

    Bessere Alternativen wären:
    Wasserstoffantireb.
    Elektroantriebe ohne Akkus, sondern mit direkter Stromerzeugiung in Echtzeit, wie bei den dieselelektrischen Lokomotiven. Anstelle von Diesel kann auch zur Echtzeit-Stromerzeugung ein Wasserstoffverbrenner installiert werden.
    Als optimalste Variante wäre endlich die Freigabe der freien Raumenergie, wie sie unter Tesla schon experiemntell getestet wurde, aber sofort unter Verschluss kam.

    So lange die genannten Alternativen sich nicht durchsetzen, sind klassische Verbrenner die beste Wahl.

    • Ich bin mir sicher, dass sich freie Raumenergie nicht mit Orgonenergie verträgt, deshalb lehne ich die ab. Da ist und bleibt das primordial kosmische Feld immer!!! homogen, und was bei gleichzeitiger Benutzung von beiden passiert, wissen wir alle. Bei Wasserstoff ist einzig Sonnenwasserstoff akzeptabel. Muss man wissen.

  5. Don Omerta says:

    Mercedes macht drei Kreuze und kommt vor lachen nicht mehr in den Schlaf…. Smart macht seit ca. 15 Jahren herbe Verluste im MB-Konzern. Nun nicht mehr, nun sind die Chinesen da und bezahlen die Verluste. Nebenbei dürfen die dann den Smart als E-Smart entwickeln. Ein Vorteil für beide Seiten. Alle deutschen Autohersteller haben es verpennt, liegt aber auch an den oberen Etagen, die leben in ihrer eigenen Blase. Tesla und die Chinesen werden die neuen Global Player….

  6. Natürlich können die Chinesen was, aber bisher haben sie es leider nich nicht gezeigt, dass sie auch extrem langlebige Produkte auf höchstem Niveau herstellen können. Ich bezweifele, dass man in Europa die üppigen Smartpreise bezahlen wird, wenn das Ding zu hundert Prozent in China zusammengeklöppelt wird. Da scheitern die Chinesen ja schon bei herkömmlichen Benzinern, und gerade nicht am Motor, sondern an allem anderen, was ein Auto ausmacht.

    Im amerikanischen Markt spielt der Smart keine Rolle, in Schwellenländern ebensowenig. Bleibt im Grunde nur der europäische Hipster übrig, oder der chinesische Markt selbst-das wars.

    Davon ab werden wir nie einen Durchbruch des E-Autos erleben. Es gibt die Ladeinfrastruktur nicht und kann sie im öffentlichen Raum auch nicht geben. Guckt euch an, wie viele Autos in einem Straßenzug stehen. Jeder Platz bedeutet eine Steckdose, die wetter- und vandalismussicher sein muss, zudem keine Gefahr des Stromschlages für Passanten (speziell Kinder) sein darf. Das geht real einfach nicht, oder kostet enorm viel Geld, weil im Grunde an jeder Straße jeden Tag jemand die Sicherheit kontrollieren muss, oder so sensibel elektronisch überwacht werden muss, dass beim kleinsten Fehler die gesamte Straße vom Netz genommen wird, bis manuell geprüft wurde.

    Das e-Auto ist ein Spaßmobil für Leute mit eigener Garage und benzinbetriebenem Hauptwagen für alle wichtigen Fahrten. Ein Modell für die Mobilität von Massen ist es nicht. Im öpnv geht es schonmal überhaupt nicht, weil der Bus samt Passagieren das gleiche Gewicht nochmal in Akkus braucht, um vom Fleck zu kommen. Sieht man gut bei den Hybridbussen in unserer Stadt. Nach drei Metern von der Haltestelle weg springt schon der Diesel an, weil da einfach nichts geht.

    Daimler drückt den Chinesen nur die Smartverluste auf. Die Chinesen werden dann eine Smartkopie mit 3 Liter Verbrauch unter realen Bedingungen bringen und das Projekt e-smart verschwindet lautlos in der Versenkung. Wissen auch beide, aber vorher holt man sich nochmal Imagepunkte und gratis Werbung bei den Medien ab, die überhaupt nichts mehr hinterfragen.

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