Cross-Play: Sony verlangt von Entwicklern teilweise Bezahlung

Bei Sony hat sich in den letzten Jahren die Geschäftsstrategie etwas gewandelt, seit Jim Ryan die PlayStation-Sparte übernommen hat. Mein Eindruck ist, dass die Kundenfreundlichkeit, für die man Sony noch zum Launch der PlayStation 4 loben konnte, stark abgebaut hat: Das sieht man z. B. an der zerfahrenen Strategie für Next-Gen-Updates, den erhöhten Preisen für First-Party-Spiele und auch an dem Umgang mit dem Thema Cross-Play. Einige Dokumente aus dem Gerichtsprozess von Epic Games und Apple bestätigten jene Thesen.

Demnach sei Sony der einzige Plattformanbieter, der unter bestimmten Umständen die Entwickler für das Cross-Play-Feature zur Kasse bittet. Cross-Play-Unterstützung erlaubt es, dass Spieler unterschiedlicher Plattformen, z. B. Xbox und PlayStation, gemeinsam miteinander im Multiplayer zocken. Sony stimmt dem aber nur zu, wenn der jeweilige Entwickler wiederum zusagt, Sony für möglicherweise entgangene Einnahmen zu entschädigen. Das ist etwa dann notwendig, wenn der Anteil an PlayStation-Spielern prozentual deutlich höher ist als die Einnahmen, die Spieler auf der PlayStation-Plattform generieren.

Oben seht ihr, wie Sony sich das vorstellt. Im Wesentlichen bittet Sony die Entwickler zur Kasse, wenn das Verhältnis von aktiven Spielern / im Spiel verbrachter Zeit und generierten Einnahmen prozentual aus Sonys Sicht nicht passt. So will man etwa kompensiert werden, wenn meinetwegen die Spieler vorwiegend an einer PlayStation zocken, ihre Käufe dann aber lieber am Smartphone tätigen. Sony behält sich dabei auch das Recht vor, im Zweifelsfall mal in die Bücher des jeweiligen Studios zu luschern.

Die Dokumente schlüsseln dabei auch auf, warum Sony sich so lange weigerte Cross-Play zu unterstützen. Demnach schlug Epic Games schon 2018 mehrfach Cross-Play-Szenarien und gemeinsame Ankündigungen vor. Sony schmetterte die Vorschläge jedoch ab, da nicht klar sei, wie Cross-Play das PlayStation-Geschäft verbessern könne. Sprich: Die Wünsche der Spieler waren wurscht, es ging am Ende um die Zahl unterm Strich. Andere Unternehmen wie Microsoft und Nintendo waren da wesentlich offener.

Allerdings knickte auch Sony im Herbst 2018 ein und ermöglichte dann eben die Cross-Play-Unterstützung – wenn auch mit den genannten Abstrichen. Im Wesentlichen gefiel Sony also der Gedanke nicht, dass sich z. B. ein Spieler im Spiel ein Item an der Xbox kauft und dann an der PlayStation weiter verwendet.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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8 Kommentare

  1. Echodeck says:

    Sony ist wie Apple Zuviel Marktmacht ist für niemanden gut außer den Investoren

  2. 4theplayers, oder?

    Microsoft ist mir momentan deutlich sympathischer.

  3. Ich dachte immer Crossplay steht dafür das ich mit meinem PC gegen jemanden auf der Playstation spielen kann. Wie gehen Sony dadurch Einnahmen flöten? Von dem was hier geschrieben wird bedeutet das aber eher dass ich mein Xbox Spiel auch auf der Playstation spielen kann und dadurch Sony nix verdient? Da kann ich mir aber nicht vorstellen dass das funktioniert. Ich verstehe es nicht.

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