Coronavirus wirkt sich auf die internationale TV-Industrie aus

Coronavirus (COVID-19): Ein Thema, das aktuell die Menschen weltweit bewegt. Viele Leute schalten da auch den Kopf ab – wenn ich etwa von Hamsterkäufen oder aus Krankenhäusern gestohlenen Desinfektionsmitteln lese, dann schüttele ich nur den Kopf. Am wichtigsten sollte dabei natürlich sein, dass die Erkrankten entsprechend behandelt werden und der Virus eingedämmt wird. Allerdings hat der Coronavirus auch auf die Industrie weitreichende Auswirkungen.

Die Absage diverser Events, etwa des Mobile World Congress 2020, der GDC oder auch einzelner Hersteller-Veranstaltungen, ist dabei nur ein Teil des Gesamtbildes. Auch in den Fertigungsstätten, die eben vorwiegend in Asien liegen, kommt es zu Einschränkungen durch den Virus. Im Bezug auf die TV-Industrie, wo ja zuletzt LG und Samsung gerade erst zahlreiche neue Modelle mit Verfügbarkeiten und Preisen vorgestellt haben, sollen die Auswirkungen des Coronavirus mindestens bis Mai 2020 spürbar sein.

Im Februar und März 2020 sollen die Hersteller bereits bei der Produktion Einbußen von bis zu 30 % hingenommen haben. Xiaomi etwa, die ja mittlerweile auch Fernseher anbieten (sogar in Deutschland) können offenbar im März ca. 20 % weniger TVs ausliefern, als bisher geplant. Die Chinesen rechnen da auch für April immer noch mit einem Minus von 10 bis 15 %. Im Hinblick auf die gesamte TV-Industrie rechnet man damit, dass selbst im Mai 2020 noch je nach Hersteller die Fertigung um bis zu 15 % hinter der ursprünglichen Planung im Normalzustand liegen könnte.

Mit einer Erholung der Produktion bzw. des Marktes rechnet man dann wieder ab Juni 2020. Deswegen hat Xiaomi etwa seine Erwartungen im Hinblick auf die TV-Auslieferungsmengen für 2020 auch nicht gesenkt. Derzeit sind im Übrigen aber zunächst die Preise für TV-Panels gestiegen, da es zu Ausfällen bei Zulieferern in China gekommen ist. Viele Panel-Hersteller setzen deswegen aktuell auch Prioritäten und beliefern vorzugsweise ihre größeren Partner.

Im Handel schlagen sich die Querelen bei der Produktion aktuell noch nicht nieder, was aber auch daran liegt, dass ja erst einmal Lagerbestände abverkauft werden. Samsung soll da im Übrigen von den größeren TV-Herstellern wohl mit am besten dastehen, weil das Unternehmen auch Werke in Mexiko, Tschechien, Ungarn und Vietnam betreibt und nicht ganz so stark wie andere Unternehmen auf die chinesische Produktion angewiesen ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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13 Kommentare

  1. Alex Resch says:

    Sollte das „Ungarn“ heißen?

  2. Das tragische dabei ist, dass das nicht zu einem Umdenken führt wenn es darum geht, wie wir wirtschaften und wie wir eigentlich leben wollen. Die Industrie jammert und was macht der Staat? Gibt nach und schnürt wieder irgendwelche Pakete von denen am Ende doch nur die oberen paar Prozent profitieren. Anstatt das Geld jetzt zu nehmen und es zielgerichtet und sinnvoll in die Eindämmung des Virus zu stecken. Naja, was soll man sagen. Corona wird halt Merkel-like angegangen: Man sitzt es einfach aus. Man reagiert lieber als zu agieren. Wird schon nicht so schlimm werden. Die paar alten und kranken Menschen, die dafür bezahlen müssen, nehmen wir halt hin. Die sind wirtschaftlich ohnehin als Humankapital nicht zu gebrauchen und alles andere als profitabel.

    Tut mit Leid mit dem Zynismus, aber Sarkasmus reicht bei dem Thema leider nicht mehr aus.

  3. Das Thema wird uns noch sicher das ganze Jahr begleiten, bis sich die Produktion mit dem ganzen Rückstau wieder normalisiert hat.

    Bei Fernsehern sehe ich das Thema aber ganz entspannt, der Markt ist eh übersättigt und wirkliche Fortschritte wie OLED Technik in halbwegs brauchbaren Größen noch sehr teuer.

  4. Durch das Coronavirus werden sehr viele Konsumenten Einkommen verlieren. Durch die vielen Einkommensverluste wird sicher weniger gekauft und damit wird die geringere Produktion ausgeglichen. Höhere Preise durch geringere Stückzahlen, wird es auch geben. Wegen den fehlen Finanziellen Mitteln werden Smartphones oder Fernseher ein paar Monate länger halten.

  5. Das Coronavirus zeigt uns doch nur wie anfällig die Weltwirtschaft ist, wenn etwas Ungeplantes passiert. Niemand war auf ein derartiges Szenario vorbereitet. Der Umgang mit der Coronakrise führt uns die Unfähigkeit unserer politischen Kaste, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, ganz krass vor Augen.

  6. Die Krise könnte ja auch missbraucht werden, um die Preise künstlich hochzuhalten und somit mehr Gewinne zu erzielen.

    • Höhere Preise werden kommen wenn die Krise wieder abflaut. Das in Krisenzeiten unbefriedigte Kaufbedürfnis wird dann schamlos ausgenutzt werden. Denkt an meine Worte!

  7. Habe heute einen Weltuntergangsschreier gesehen, die werden jetzt ernst genommen. Die Apokalypse naht meine Freunde!
    Deckt euch mit Klopapier ein, soll helfen.

  8. Hauptsache, die Preise purzeln während der Massenhysterie. Dann hätte der vernünftige Teil der Welt wenigstens auch seinen Vorteil aus der Dummheit der Anderen

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