Chrome: Better-Ads-Koalition legt Standards für weniger aufdringliche Video-Werbung fest

Google setzt einiges daran, Nutzern des Chrome Browsers ein möglichst ungestörtes Surf-Erlebnis zu bieten. So führte man in der kürzlich veröffentlichten 80. Version des beliebten Browsers die Möglichkeit ein, Benachrichtigungen „leise“ zu stellen. Die Benachrichtigungen sollen dann beim Surfen die Nutzer nicht mehr stören. Auch Werbung will man für Chrome-Nutzer unaufdringlicher gestalten und so begann man bereits 2018 damit, lästige und aufdringliche Werbung in Chrome auszublenden, wenn diese gegen gewisse Standards verstößt. Von den Nutzern wurde dies anscheinend positiv aufgenommen, denn Google vermeldete einen Rückgang von Ad-Blockern.

Google kündigte nun – zusammen mit der Better-Ads-Koalition – eine Änderung des „Better Ads Standards“ an. Ab dem 5. August 2020 sollen auch weitere Werbeanzeigen bei Video-Inhalten seitens Chrome gefiltert und ausgeblendet werden. Die neuen Standards ergaben sich auf Basis einer Untersuchung von 45.000 Verbrauchern. Konkret konnte man drei Kategorien aufdringlicher Werbung bei Videos von mindestens 8 Minuten feststellen, welche man künftig unterbinden möchte:

  • Lange, nicht überspringbare Anzeigen oder Gruppen von Anzeigen mit einer Länge von mehr als 31 Sekunden, die vor einem Video erscheinen und nicht innerhalb der ersten 5 Sekunden übersprungen werden können.
  • Anzeigen von beliebiger Dauer, die in der Mitte eines Videos erscheinen und das Erlebnis des Benutzers unterbrechen.
  • Bild- oder Textanzeigen, die über einem wiedergegebenen Video erscheinen und sich im mittleren Drittel des Videoplayer-Fensters befinden oder mehr als 20 Prozent des Videoinhalts abdecken.

 

Die Konsequenzen? Vier Monate Schonfrist möchte man den Besitzern von Webseiten gewähren. Ab dem 5. August wird Chrome dann in sämtlichen Ländern die als „störend“ klassifizierten Werbeanzeigen filtern. Auch an die eigene Nase packt man sich: So möchte man auch die Google-eigene Videoplattform YouTube auf Einhaltung des Standards prüfen und fit machen. Noch in dieser Woche soll das Tool zur Überprüfung von Nutzerfreundlichkeit von Werbeanzeigen auf die neuen Standards angepasst werden, sodass Webseiten-Betreiber ihre Seiten auf die als „aufdringlich“ klassifizierten Werbeinhalte prüfen können.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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5 Kommentare

  1. Fuuu Google, fuuu Werbung, und wenn Ublock Origin und Pi-hole in Zukunft nicht mehr reichen, dann fliegt der halt von der Platte! xD

    • Sagt er und liest einen werbefinanzierten Blog. Wie praktisch, dass die Autoren von Luft und Liebe leben können.

      • Wie praktisch, dass die Autoren von der Aushöhlung deiner Privatsphäre leben. Targeted Advertising ist unethisch und gehört verboten.

  2. Weniger aufdringlich. Video-Ads bleiben bei mir egal wie klein und leise sie sind nervig

  3. Google ist mal wieder so gemeinnuetzig wie man sie nur kennt.
    Bei diesem Schritt geht es einzig und allein darum, das eigene werbebasierte Geschaeftsmodell zu retten (funktioniert nur, wenn nicht zu viele Leute von Werbung genervt sind und deshalb Adblocker einsetzen) und gleichzeitig die Huerden fuer die Werbekonkurrenz so hoch wie moeglich zu setzen.

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