China-Phones: Retter der Smartphone-Welt oder Ticket in die Hölle?

Smartphones aus China: Für euch sind sie in den Kommentaren immer wieder ein heißes Thema. Dabei kristallisieren sich oftmals zwei recht klare Fronten heraus. Die einen von euch nutzen die China-Phones, um (manchmal etwas unfaire)  Vergleiche im Preis- / Leistungsverhältnis mit hiesigen Modellen anzustellen. Die anderen laufen Sturm, sobald Caschy, Saschy, Benny, Olli oder ich über ein Smartphone aus China berichten. Eh nicht relevant für Deutschland, schlechte Qualität und auch die vermeintlich unverantwortliche Herstellung kommen dann zur Sprache. Doch was kann man denn nun wirklich über China-Phones festhalten?

Letzten Endes kann ich euch hier nur meine subjektive Meinung wiedergeben. Dazu sollte ich vorneweg erklären: Ich habe mittlerweile viele Geräte aus China in der Hand gehabt. Derzeit nutze ich ein Xiaomi Mi Mix 2 als mein Haupt-Smartphone. Aber auch von Herstellern wie Vernee, Oukitel, LeEco und kleineren Buden wie Bluboo oder Nomu wanderten schon Testmuster über meinen Schreibtisch. Insofern behaupte ich einfach mal, durchaus einen gewissen Eindruck von „der Szene“ gewonnen zu haben.

Hersteller wie Honor, Huawei oder OnePlus klammere ich im Hinblick auf die China-Phones an dieser Stelle übrigens eher aus, da sie eben international anbieten. Es soll hier also um die Marken gehen, welche für die typischen Importgeräte verantwortlich sind: Xiaomi, Meizu, Elephone, etc.

Pro China-Phones

Was spricht denn nun eigentlich für die Smartphones aus China? Bzw. warum sind einige Geräte, wie z. B. das Xiaomi Redmi Note 4 oder auch das jüngst von Caschy getestete Xiaomi Mi A1, so beliebt als Importe? Nun ja, die meisten von euch nennen bestimmt die gleiche Antwort wie ich: das Preis- / Leistungsverhältnis. So bekommt ihr als Import aus China z. B. für weniger als 150 Euro Modelle mit 5,5 Zoll, 1080p, 6 GByte RAM und Co. zugesteckt – teilweise tatsächlich mit guter Verarbeitung. Klar, da gibt es natürlich die Aufs und Abs. Aber es lässt sich schwer abstreiten, dass man bei vielen China-Phones deutlich bessere Technik fürs Geld bekommt, als würde man in Deutschland zuschlagen.

Ganz besonders gilt das eben, wenn man in der Einstiegs- bzw. unteren Mittelklasse unterwegs ist. In meinem Bekanntenkreis sind viele Menschen beispielsweise nicht bereit mehr als 200 Euro für ein Smartphone auszugeben. Oft höre ich Argumentationen wie: „Ich bezahle doch nicht mehr für ein Smartphone als für ein Notebook!“ Trotzdem kommen dann aber natürlich solche Ansprüche wie „Muss schnell laufen, guten Bildschirm und eine tolle Kamera haben!“ – ihr kennt diesen Widerspruch zwischen dem angedachten Budget und den Erwartungen an das Gerät bestimmt auch von Tech-Laien aus eurem Freundes- oder Familienkreis.

Tja und tatsächlich empfehle ich in derlei Fällen dann manchmal zu einem Import aus China zu greifen. Mein Vater etwa nutzt aktuell ein Xiaomi Redmi Note 5A, das für seine Zwecke (WhatsApp, Wecker, Fotos) vollkommen ausreicht. Für unter 100 Euro hätte er wohl sonst kein vergleichbares Smartphone bekommen. Für ihn ist die Marke schnurz und LTE benötigt er ebenfalls nicht, da er ohnehin nur ein einfaches Prepaid-Angebot nutzt. Gerade für Gelegenheitsnutzer können China-Phones somit eine feine Sache sein. Allerdings ist natürlich wo viel Licht ist auch viel Schatten.

Contra China-Phones

Denn auch wenn das Preis- / Leistungsverhältnis China-Phones auf den ersten Blick für Gelegenheits-Nutzer ideal wirken lässt, haben gerade jene mit vielen Stolpersteinen zu kämpfen. Ich erinnere mich etwa, was für ein Kampf es war MIUI 9 als Global ROM auf das Xiaomi Mi Mix 2 zu hieven. Dafür musste ich erst einen Antrag bei Xiaomi stellen, um die Berechtigungen zu erhalten – was nur über eine chinesische IP klappt. Zudem muss das Smartphone mit dem MI-Konto verknüpft werden. Auch das geht nur, wenn das Smartphone mit einer chinesischen IP unterwegs ist. Die ROM dann im Fastboot-Modus auf das Gerät zu flashen, mag euch und mir unkompliziert erscheinen. Für einen Laien ist der ganze Aufwand aber sicherlich konfus.

Beispielsweise hatte ich selbst reichlich Ärger mit dem Xiaomi Redmi Note 5A: Ab Werk gibt es das Gerät nur mit China ROM. Ich wollte meinem Vater die vor einigen Wochen veröffentlichte Global ROM aufs Phone hieven. Leider leistete sich Xiaomi einen Bug, mit dem viele Gleichgesinnte zu kämpfen haben – das Flashen scheitert in der letzten Etappe, wenn das Gerät sozusagen schon „blank“ ist. Am Ende musste ich also die China ROM erneut auftreiben, neu aufspielen und auch den Play Store über den Recovery-Modus wieder manuell auf das Redmi Note 5A hieven. Derlei Sperenzchen erlebt man mit hierzulande gekauften Geräten eher nicht.

Dazu kommt, dass leider viele Händler auf sogenannte Shop ROMs setzen. Das wird so gehandhabt, wenn man das Smartphone gerne exportieren will – etwa an die gern gesehenen, zahlungsfreudigen, deutschen Besteller. Letztere wünschen sich aber die Möglichkeit das Betriebssystem auch in deutscher Sprache zu verwenden. Gibt es dazu keine Option seitens des Herstellers, basteln die Händler aus China sich ab und an eigene ROMs zusammen. Leider werden jene dann auch gerne mit Spyware und Werbung gespickt – auch das habe ich schon bei einigen Testgeräten festgestellt. Die Geräte mit Shop ROMs kranken dann größtenteils zudem an verschlechterter Performance gegenüber den Herstellervarianten.

Dann sind da natürlich auch die klassischen Gegenargumente: Vielfach fehlt etwa LTE Band 20, das in Deutschland in ländlichen Regionen relevant ist, bei den Smartphones aus China. Außerdem habt ihr keinen Anspruch auf Garantie oder Gewährleistung, wenn ihr einen Import direkt bei einem Händler aus China bestellt. Gut, auch Conrad bietet nun hierzulande Geräte von Xiaomi an. Aber dort sind die Preise wiederum entsprechend angepasst, wodurch sich dann kaum noch Vorzüge gegenüber Konkurrenzmodellen ergeben, die es ohnehin bei uns zu kaufen gibt.

Ach ja, dann ist da auch noch die Software: Die Android-Oberflächen wie Xiaomis MIUI oder Meizus Flyme sind in der Regel kunterbunt, verzichten auf einen App-Drawer und erhalten oft nur in Ausnahmefällen Updates. Wobei das Traurige ist, dass man das leider auch über viele hiesige Modelle behaupten kann. Und Ehre, wem Ehre gebührt: Auf dem Hersteller Vernee wurde in der Vergangenheit gerne rumgehackt. Als ich aber beispielsweise das Vernee Thor E zum Testen vorliegen hatte, erhielt es innerhalb von drei Wochen vier Updates – etwa in der ersten Juli-Woche direkt den entsprechenden Sicherheits-Patch. Manchmal staunt man also durchaus.

(K)ein Fazit

Letzten Endes ist es mit den China-Phones wie mit so vielen Dingen, die ihr als Importe kaufen könnt: Seid ihr risiko- und experimentierfreudig, dann kann man eventuell ein Schnäppchen machen und ein Gerät ergattern, für das man hierzulande das Doppelte zahlen müsste, wollte man vergleichbare Technik in Händen halten. Doch wehe, wenn dann ein Defekt auftritt: Im Gegensatz zu einem in Deutschland neu erworbenen Smartphone, guckt ihr dann in die Röhre.

Ohnehin sind China-Phones eine Nische und werden das wohl auch bleiben. Ja, es sind schon deutlich mehr Anwender wegen der Preis- / Leistungsverhältnisse auf die Importe aufmerksam geworden. Aber Otto-Karl von nebenan runzelt doch eher bei Namen wie Xiaomi, Meizu oder Oppo die Stirn und will lieber etwas „Bewährtes“ auf das er sich verlassen kann. Und entsprechend kauft jener, selbst wenn er nur 100 Euro ausgeben will, irgendeinen Knüppel von Huawei, LG oder Samsung.

Was mich interessiert: Habt ihr selbst schon China-Phones genutzt oder im Bekanntenkreis empfohlen? Ich selbst bin mit dem Xiaomi Mi Mix 2 aktuell relativ zufrieden – würde mir lediglich eine bessere Kamera wünschen. Da war ich von dem LG G6 dann doch verwöhnt. Benny hat lange ein ZTE Axon 7 in Gebrauch gehabt und war auch dem Xiaomi Mi6 sehr zugetan. Wie sehen denn eure Erfahrungen aus und was haltet ihr im Allgemeinen von China-Phones?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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60 Kommentare

  1. Also ich habe seit 1 Jahr ein Doogee Titan T3 in Gebrauch. Es kam damals direkt von Amazon Deutschland. Der Grund für diesen Kauf war 1. man sieht fast nur noch Samsung und Apple ( nicht meine Welt ) 2. bis auf wenige Ausnahmen sehen Smartphones im Grunde alle gleich aus. Liegt halt in der Natur dieses Gerätetyps.
    Nur ich war noch nie ein Mensch der mit der breiten Masse mit geht und macht, oder haben muss was alle haben oder gerade in ist. Ich habe schon immer nach dem etwas anderen gesucht und geschaut.
    Smartphones mit 5 Zoll und größer sin nicht meins. Iphone SE und Sony Xperia compakt einfach zu teuer. Nun ja das T3 hat zwar nur einen 4,7 Zoll Display aber sehr breite Ränder und ist im Endeffekt ein ganz schöner Klotz. Aber es ist anders !!! Jeder der es sieht fragt mich erst mal Löcher in den Bauch was das für ein Gerät ist. Also ein Hingucker. Was soll ich sagen ich bin absolut zufrieden mit dem T3, Empfang hab ich fast Überall ( auch da wo das Iphone SE im gleichen Netz keinen hat ), das Display ist auch relativ gut im direkten Sonnenlicht lesbar, GPS-Fix innerhalb von Sekunden, hab es im normalen Alltag noch nie ins stottern gebracht, komme mit einem Akku 2 Tage hin
    ( stelle allerdings auch viel im System rum, was ich auch bei anderen Geäten mache die dann länger laufen). Das S7 Edge von meiner Frau hat da mehr Theater gemacht. Und wenn ich dran denke was das gekostet hat. Muss ich einfach zu frieden sein. Eins sollte man sich vieleicht auch mal vor Augen halten, Nutze ich die Leistung von einem Gerät wie S8 oder Iphone 8 wirklich ( beide kommen schon bald an die 1000 Euro) oder will ich es einfach nur haben oder oder oder……. Aber das ist ja alles Geschmacks und Ansichtssache. Meine Ansicht jedenfalls kennt Ihr ja nun.

    Grüße an alle Technik Fans ( weil das ist es doch was wir gemeinsam haben)

  2. Ich habe mir dank Caschy das Xiaomi Mi A1 in der grossen Version (4GB/64GB) als Global/International Version sprich mit LTE-Band 20 über einen Prager Händler mit deutscher Versandadresse bestellt. Preismäßig lag ich damit zwischen GearBest und Conrad. Meine Wünsche waren 5.5″ mit möglichst unverbasteltem Android, regelmäßige Sicherheit/SW-Updates, mehr als die vorhandenen 2GB/16GB mit Option auf Dual-SIM und Micro-SD – gern auch als geteilter Slot.
    Seit dem Kauf trudelten bereits 1x Android und mehrere Sicherheitsupdates rein und die einzige nennenswerte Schwäche ist die fehlende Camera-Stabilisierung. Jeder der jetzt deswegen schreit, sollte mal ehrlich sein und seine Camera-Einstellung durchsehen, ob die überhaupt aktiviert ist. In den höheren Preisklassen mag ja eine empfehlenswerte optische Stabilisierung Einzug gehalten haben, darunter gibt es häufig eine mehr oder minder brauchbare digitale Stabilisierung. Zumindest bei meinem Samsung war die jedoch so lahm, daß der Verwacklungsschutz größtenteils deativiert blieb und für Aufnahmen bei wenig Licht (Wohnzimmer reicht vielfach schon aus) wird jede Stabilisierung komplett deaktiviert. Kurze Aufnahmen bekommt man jedoch meist auch so in ausreichender Qualität hin und einige längere wie die 45 minütige Einschulung wurden im angelehnten Zustand (Favoriten sind Türrahmen, Laterne etc) gemacht, daß wird jetzt auch nicht anders werden. Notfalls könnte man das auch entweder hochprofessionell mit einem Gimbal (je nach Anbieter ab 50 Euro) inklu nerviger Fragen, ob man von der Presse ist oder einen kostengünstigeren Einbeinstativ (15 Euro) händeln, wenn man denn unbedingt will…

  3. Ich verwende ein Vernee Thor und bin damit zufrieden. Wie wohl bei 99% aller Nutzer muss es nicht immer das allerneueste Smartphone sein. Das bilden sich viele einfach nur ein.
    Einzig NFC vermisse ich bei den China-Geräten. Dieses Feature wird da quasi nicht geboten.

  4. Ich hatte vor ein paar Jahren ein Samsung S3, aber da hat sich der Akku extrem Erhitzt, das sogar eine Hitzewarnung kam, also akku aus dem handy raus genommen und zum abkühlen weeeeit weg gelegt. Später war das Gerät im Eimer und ich sagte, nein, ein Samsung hole ich mir nicht mehr, andere Hersteller haben mich nicht gereizt, also wollte ich einem unbekannten Hersteller, abseits des deutschen Marktes probieren. So stieß ich auf tradingShenzhen und auf Xiaomi, und das Mi3 habe ich mir dann geholt, lief alles wunderbar, trotz fest verbauten Akku, klar ich habe die Technikkenntnisse, so habe ich auch mal updates manuell eingespielt und geflasht, aber es war nichts wo ich einen Support für bräuchte. Da der Akku aber nicht entfernbar war ohne das handy zu zerstören, habe ich nach 2,5 Jahren das Gerät in die Schublade gepackt und werde mich damit beschäftigen und es als Minicomputer/Server nutzen, wenn ich Zeit habe.
    Mein jetziges Gerät ist das Mi5s (Wollte eigentlich IR-Blaster, war aber nur im M5, shit happens 😉 ), hier war es mehr tricky, shoprom, bootloader gesperrt, unlock klappte innerhalb 1h SMS von Xiaomi ohne IP vortäuschen. Und am ende habe ich halt das neue MIUI v9 drauf bekommen und erhalte jede Woche Updates, ich bin zufrieden 🙂 werde aber auch keinen anderen Hersteller probieren, Xiaomi hat sich einen Platz bei mir erobert^^

  5. Ich habe als Bastelgerät auch noch ein Vernee Thor. Für sein Geld ist das ein wirklich nettes Gerät. Mein Hauptgerät ist ein iPhone. Wenn man von einem iPhone kommt, merkt man schon, wo Vernee gespart hat. Der Unterschied bei Bildschirm, CPU, Audio, Kamera, Fingerprint-Sensor usw. ist gigantisch. Aber bei einem 100 Euro Handy muss der Hersteller irgendwo Abstriche machen. Trotzdem ist das Thor ein brauchbares Gerät für Smartphone-Einsteiger oder preisbewusste Käufer.

    Was ich nur sehr lustig finde ist die Tatsache, dass die chinesischen Android-Hersteller oftmals ein wesentlich besseren Update-Support bieten, als große namhafte Hersteller (*Hust* Samsung *Hust*). Insbesondere Xiaomi supportet seine Geräte wirklich extrem lange.

  6. Nachdem ich in den letzten Jahren immer Geräte der bekannten Marken wie Sony, Samsung und Motorola hatte, bin ich jetzt zufriedener Besitzer eines Vernee Thor E. Die fehlenden Garantieleistungen gleicht das Gerät allein durch den Preis schon aus – damit hatte ich bei den Markengeräten schon genug Ärger.

  7. Ich habe jetzt seit vier Wochen ein Xiaomi A1 und bin sehr zufrieden. Solide Verarbeitung und Stock Android für 225 €.

  8. Ich habe/hatte zwar selbst noch kein “China-Phone“ möchte aber mal etwas zum Argument “miese Qualität“ sagen.
    Es mag zwar sein das die Qualität bei manchen Geräten nicht stimmt bzw. schlecht ist, doch das dürfte kaum an dem Produktionsstandort China liegen.
    Denn nahezu ALLE (Ausnahme Samsung, LG usw.) Smartphones und teilweise auch deren Komponenten werden in China hergestellt und meist auch montiert.

    Dazu gehören auch die High-Quality Smartphones aus dem Hause Apple (und andere)

  9. Wer sein Paket am Zoll vorbei bekommen hat und danach auch nicht selbst zur Verzollung auf das Amt zugegangen ist hat übrigens Steuerhinterziehung begangen.

    Bei der Bucht ging das mit den „Privatverkäufern“ mit tausenden Bewerbungen am Anfang auch scheinbar gut. Dann hat der Fiskus einen Crawler programmieren lassen und seitdem bekommen solche „Privatverkäufer“ mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Steuerprüfung ins Haus. Jahre rückwirkend.

    Auch der Selbstimport aus China erzeugt durch die Bezahlung einen Papertrail. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass der Fiskus das dauerhaft ignoriert. Zumindest bei größeren Beträgen wie Laptop oder den besseren Smartphones.

  10. Wir haben bei uns im Haushalt 5 Xiaomis Redmi4. 3 Octacor und 2 Snapdragon. Die Dinger sind echt der Hammer. 4100 ma/h Akkus, ständig Updates, eine wirklich tolle Qualität, Global Rom nahezu ohne Bloatware. Für diese 5 Spitzentelefone bekommt man nicht mal ein Iphone x. Habe ein Dienst- Iphone das in der Schublade rumgammelt. Dualsim ist das Zauberwort. Wir sind alle hochzufrieden.

  11. In den China Phones sind „Standard-Komponenten“ von Qualcomm, Mediatek, etc. verbaut, die es genauso auch in den sog. „Markengeräten“ gibt/gab.
    Ist ja nicht so als ob die Chinesen, in irgendeinem Hinterhof, selbst die Chipsätze und Displays zusammen frickeln.
    Ich habe hier auch mehrere Chinaphones und keines davon, hat wirkliche Probleme, wie z.B. brrennende Akku, Abstürze mit Reboot…*räusper“ „RESPRINGS“ :-P, gehabt.
    Einige (mit Qualcomm SoC), laufen jetzt mit Lineage 7.1.2, also alles gut.

    Was ich hier aber immer wieder erheiternd finde, sind die selbst ernannten Moralapostel, Blockwarte und Fiskus-Fanbois, die es mit ihrem Geschwafel permanent so zu drehen versuchen, als sei jeder Chinaphone-Nutzer, generell ein Steuerbetrüger und somit zumindest ein Schwerverbrecher.
    Wenn das Ding beim Zoll hängen bleibt, zahlt man halt die paar Kröten…ansonsten eben, Glück gehabt.
    Wayne…
    😀

  12. Südamerika: Die Schwester meiner Freundin ist noch Schülerin, bekommt KEIN Taschengeld und jobt daher als Haushaltshilfe, muss mit ca. 65€/Monat auskommen, inklusive Bekleidung. Von den Eltern gibt es nur Unterkunft und Verpflegung. Üblich so auf dem Land.

    Als ich über ein paar sinnvolle Apps für Schüler stolperte, Mathe- und Englischtrainer und ihr die empfahl, grinste mich ihr Smartphone an. Samsung ace 4. 4″, 0,5 Ram, 4GB Rom, ein schöner Riss im Display, ausgewaschene Farben. Die Batterie hält noch etwa 1h, das Gerät hängt praktisch permanent am Netzteil. Außer Whatsapp und Facebook ging da gar nichts.

    Was soll man da machen? Habe mich dann mal umgeschaut, was es für 50-60 € so gibt. Ansprüche sind einfach: Facebook, Whatsapp, ein wenig Internet und ein paar Lernprogramme, vielleicht das ein oder andere Selfie, ein paar dutzend mp3 Titel, Teenager eben. In den Geschäften vor Ort gab es für 80-100€ alte Samsung Modelle mit 0,5/4 oder 1/8 Ram/Rom und 2000 mAh Batterie, ähnliches Bild bei Huawei. Garantie ist hier auf 1 Monat begrenzt, aktuelle Modell recht teuer.

    Also ins Internet gegangen und ein Bluboo X30 ausgewählt. Kostet ca. 60€, 5,5″, normale Auflösung, 2/16 GB Ram/Rom, 3350 mAh Batterie, Android 7, wird mit einem Siliconcase und Schutz-Glas inklusive geliefert, perfekt geeignet. 30€ habe ich ihr zum Geburtstag erlassen, den Rest zahlt sie die nächsten Monate ab. Hat sich gefreut wie ein kleines Kind.

    Meine persönliche Prognose: Die China-Marken werden die zweite und dritte Welt aufmischen und innerhalb der nächsten zehn Jahre den Markenherstellern nur noch den Premium Bereich überlassen, so wie das in anderen Teilen der Unterhaltungselektronik schon geschehen ist.

  13. Ich habe jetzt vier Asus Zenfones nacheinander gehabt, die Geräte wurden von Generation zu Generation besser, wobei mir schon das erste Gerät gefallen hatte.
    Und nach weniger als einem Jahr hole ich mir den Nachfolger, ohne groß Verluste zu machen.
    Jetzt habe ich das Umidigi Z1 Pro, auch geil.

    Für mich waren von Anfang an Dual Sim Geräte interessant, und da war die Auswahl auf dem deutschen Markt einfach extrem mies.

  14. Ich war bisher begeisterter Nutzer des Xiaomi Mi 4C mit CM/Lineage OS.
    Seit kurzem nutze ich nicht weniger begeistert das Xiaomi Mi A1 als Global Edition mit 4/64 GB Speicher, wirklich guter Dual Kamera und allen wichtigen Frequenzbändern. Was besseres ist für das Geld im Moment schwer zu bekommen.

  15. André Westphal says:

    @ Christopher

    Danke erstmal :-).

    1. Doch benötigt man bei Xiaomi – mittlerweile sowohl am PC als auch am Gerät selbst. Ersteres generell und letzteres nicht bei allen Smartphones – aber es war z. B. beim Xiaomi Redmi Note 5A und Mi Mix 2 so. Ohne China-IP – keine Verknüpfung des MI-Accounts mit den Phones möglich. Findet man auch bei Google direkt Infos dazu. Ist aber noch verhältnismäßig „neu“.

    2. Ist leider falsch – bei Xiaomi sind, ich glaube seit diesem Jahr, vielleicht auch schon 2017, die Bootloader mittlerweile grundsätzlich gesperrt. Ohne Unlock geht nix.

    @Hermann

    Es gingt auch nicht allgemein um Prepaid / LTE, sondern speziell um den Tarif meines Vaters und dass der eh kein LTE hat / braucht und es deswegen für ihn egal ist ob Band 20 dabei ist :-).

  16. Xiaomi Redmi Note 3 pro und jetzt ein Xiaomi Note 4x 4g. Das 4x bekommt OTA Updates und MIUI 8/9 finde ich persönlich sehr angenehm. Kaufgrund waren Preis, Akkulaufzeit und Performance, einzig die Kamera fällt etwas ab.
    Aber klare Kaufempfehlung.

  17. @André Westphal:

    Komisch, ich teste berufsbedingt verdammt viele Xiaomi Smartphones und ich habe für die Schritte noch NIE eine chinesische IP benötigt. Sollte sich da tatsächlich mal wieder etwas verändert haben, dann hat es mich noch nicht erwischt. In dem Fall nichts für ungut.

    Bezüglich Bootloader Unlock: Es ist mir klar, dass bei Xiaomi Smartphones der Bootloader gesperrt ist. Trotzdem musst du ihn bei den meisten Smartphones für die Global ROM nicht zwangsläufig entsperren. Wie schon im ersten Kommentar gesagt: Nach „XiaoMiTool“ googeln und bescheid wissen.

    Gruß,
    Chris

  18. Ich habe mich relativ viel mit Telefonen aus China beschäftigt, da ich 2014 selbst in China gelebt habe.
    Ich habe dort selbst eines der ersten Xiaomi genutzt für umgerechnet gerade einmal 100 euro war es absolutamente ausreichend. Später mit einem OnePlus 2 war ich auch sehr zufrieden, bevor ich, wieder in deutsxhland, mit einem bluboo auf die nase gefallen bin.
    Jetzt nutze ich das LG G6 und muss sagen, ich hätte mir lieber 100-200 euro gespart. Ausser der besseren Kamera, die allerdings auch nicht perfekt ist, sehe ich im alltäglichen nutzen keinen Vorteil gegenüber einem mehr als 2 Jahre alten OnePlus, dass damals neu 300 euro gekostet hat.
    Selbst das fehlende band 20, in der chinesischen Version war es nicht vorhanden, hat mich im Alltag nicht gestört. Ich lebe allerdings auch in der Stadt.
    China Handy oder nicht? Letztendlich muss es ein paar Dinge können: telefonieren, Internet, genug Speicher und eine ordentliche Kamera, kleine Casual Games und wehe es ruckelt. Die Marke ist dabei egal und gefertigt sind die eh alle in Shenzhen. Loben will ich Xiaomis MIUI. Die Oberfläche ist echt gut und durchdacht und lauft auf meinem Tablet noch immer. Google Services könnte ich nachträglich problemlos installieren.
    Mein nächstes Gerät wird wieder um die 200 euro kosten. Mehr sind mir Telefone nicht wert. Für das übrige geld habe ich mir eine richtige kamera gekauft.
    Anders formuliert: wenn man China als Option mit einbezieht und ein bisschen vergleicht, gibt es genügend gute Handys, die den Alltag meistern und zu dem Preis zu haben sind, egal wo sie herkommen. Dazu gehört übrigens auch ein Motorola direkt von Amazon Deutschland.

  19. André Westphal says:

    Ich hatte das mit der China-IP auch beim Redmi Note 5A zum ersten Mal – beim Mi6 war es noch nicht der Fall. Aber beim Mi Mix 2 dann leider auch. Beide Male wurde zur Verbindung von Phone und Mi-Account zwangsweise eine China-IP benötigt. Aber das haben sie dann eben wohl auch noch nicht so lange eingeführt. Man kann es halt durch VPN-Apps umgehen, aber es ist gerade für Laien natürlich eine zusätzliche Hürde.

    Wenn man die Rechte für die grundsätzliche Bootloader-Freigabe bei Xiaomi beantragt, braucht man halt auch eine chinesische IP am PC und muss da auch mit einer VPN-Lösung arbeiten – sonst bekommt man bei der Anmeldung immer eine recht unverständliche Fehlermeldung. Das wurde auch erst dieses Jahr irgendwann eingeführt, meine ich.

    Ah, ich sehe, dass das Xiaomi Tool wohl teilweise bei gesperrtem Bootloader funktioniert, das kannte ich in der Tat nicht. Da das Flashen aber natürlich grundsätzlich ein gewisses Risiko mit sich bringt, muss man dann abwägen, ob man das auf dem Wege machen möchte, aber ne Option könnte es dann ja sein.

  20. Die Einschätzung, dass sich die Xiaomi-Geräte über Conrad Elektronik preislich kaum noch von den Geräten unterscheiden, die es sowieso in Deutschland gibt, kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab seit einigen Monaten ein Xiaomi Redmi Note 4, gekauft über honorbuy mit Versand aus der EU (Italien). Bei Conrad kostet das Gerät 209€. Wo sonst bekommt man für 209€ ein Handy mit 64GB, FullHD-Display in 5,5″, wertig verarbeitetem Alugehäuse und einer dank 4.100mAh-Akku enormen Akkulaufzeit? Bei Samsung bekommt man für den gleichen Preis mit Glück das A3: ein 4,7″ Handychen mit einer Auflösung von 720×1280 Pixeln, unzureichenden 16GB und einem 2350mAh-Akku, der nur bei intensiver Nicht-Nutzung ohne Ladegerät bis zum Abend kommt – und einem mit Bloatware vollgemüllten System.

    Ja, die Oberfläche von Xiaomis MIUI ohne AppDrawer ist auch nicht so meins, aber das lässt sich mit einem Launcher nach Wahl problemlos beheben (bei mir läuft Nova Launcher). Updates für MIUI gibt es regelmäßig. LTE Band 20 ist vorhanden. Mich wundert nicht, dass das Xiaomi Redmi Note 4 zu den beliebtesten Geräten gehört. Mein erstes China-Handy war das OnePlus One, mein Zweites das Xiaomi Redmi Note 4 – und mein letztes war das noch lange nicht.

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