Ceconomy: Mutterkonzern von Media Markt und Saturn entlässt ca. 3.500 Mitarbeiter

MediaMarkt und Saturn gehören beide zum Mutterkonzern Ceconomy. Letzterer stand schon vor der Corona-Krise auf wackligen Beinen, muss nun aber weitere Verluste hinnehmen. Als Konsequenz plant man die Entlassung von ca. 3.500 Mitarbeitern. Dabei soll auch die Entschlackung der Verwaltung im Vordergrund stehen. So führe man nun eine einheitliche Organisationsstruktur für Media Markt und Saturn ein.

In Österreich sind Media Markt und Saturn ja bereits verschmolzen. Nun könnte man so einen Schritt auf lange Sicht auch in Deutschland für möglich halten, da ohnehin bereits die Prozesse im Hintergrund vereinheitlicht werden. Die neue Organisation solle laut Ceconomy die Standardisierung von Prozessen vereinfachen und die Effizienz in den Landesgesellschaften erhöhen. Darüber hinaus werden regionale Ländercluster gebildet und bestimmte Länder organisatorisch zusammengelegt.

Europaweit geht man da ebenfalls ans Werk: In jedem der derzeit rund 1.000 Stores werde eine Standardorganisation eingeführt, die von einem Chief Customer Officer geleitet werde. Dabei sei auch ein Ziel, das Kundenerlebnis stärker in den Fokus zu nehmen und zu verbessern. Die Märkte an sich werden von administrativen Aufgaben entlastet, um sich stärker auf die Kunden auszurichten.

Mitarbeiter werden eine neue Mitarbeiter-App erhalten, die unter anderem Informationen zu Produktverfügbarkeiten und Mitbewerberpreisen, sowie Coupons und Video-Produktinformationen beinhaltet. Das soll ebenfalls für Kunden von Vorteil sein. Gleichzeitig werde man nun 14 defizitäre Märkte dauerhaft zu schließen. Die Zahl der europäischen Märkte könne sich in den kommenden Monaten darüber hinaus gehend nochmals leicht verringern.

Der Abbau der genannten 3.500 Vollzeitstellen werde laut Ceconomy vorwiegend im europäischen Ausland stattfinden. Man erwartet insgesamt durch die Tranformationsprozesse Einsparungen von über 100 Mio. Euro im Jahr. Diese werden mehrheitlich ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wirksam werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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47 Kommentare

  1. das wird erst der anfang sein. die digitalisierung wird einige neue arbeitsplätze bringen, natürlich. aber viel mehr leute werden plätze verlieren. hoffentlich sinken dann wenigstens die hauspreise…

    • Welche „hauspreise“?

      Ich sehe den Niedergang von Saturn und MediaMarkt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits ist es schon ironisch, dass gerade der Player vom Internetmarkt fertig gemacht wird, der die mittelständische Struktur vor Ort systematisch platt gemacht hat.

      Andererseits beschäftigen diese Märkte noch Menschen, vor allem auch teilweise sehr fähige Berater (tatsächlich, kein Witz). Und natürlich boten die Märkte die Möglichkeit, Waren vor Ort zu begutachten, bevor man sie kauft. Wenn das nun wegfällt, wird noch mehr durch die Gegend geschickt.

    • therealThomas says:

      Immer mehr habe ich das Gefühl, dass immer mehr Arbeitsplätze durch eine kleinere Anzahl an Arbeitsplätzen (größtenteils) in der IT-Branche ersetzt werden. Auf Dauer mag das vielleicht billiger/wirtschaftlicher sein, aber das kann ja auch nicht unendlich so weitergehen. Jedes Jahr bleiben abertausende Stellen in der IT-Branche offen, weil es nicht ausreichend qualifizierte Bewerber gibt.
      Wie sollen wir alle Arbeitsplätze durch solche in der IT ersetzen, wenn da die Leute jetzt schon knapp sind?
      Die Frage ist nur: gibt es nicht genug Menschen, die für diese Jobs grundsätzlich qualifiziert sind oder fördern wir falsch/schlecht oder beides?

      Ich finde das ein sehr interessantes Thema, aber mir ist das Ende ungewiss. Wenn tatsächlich mal hypothetische 40% aller Arbeitsplätze in der IT-Branche wären und die bisherigen im Verhältnis 1:2 ersetzt wurden. Was machen wir mit den ganzen arbeitslosen Menschen, für die es keine Arbeitsplätze mehr gibt?

    • Das kann man wirklich nur hoffen, dass sich der Immobilienmarkt mal wieder etwas abkühlt. Ist wirklich nicht mehr feierlich was da schon seit Jahren los ist.

      • Von was sprechen wir? Gewerbe- oder Privat Immo.? Bei uns in Südostbayern sind die Gewebeimmo im Vergleich zu den Privat en eher stabil geblieben

        • Klassisches 1-2 Familienhaus. Bei uns sind die Preise stark gestiegen. Da werden selbst für Ruinen Preise aufgerufen (und auch noch von irgendjemand bezahlt) die nicht mehr feierlich sind.

          Und das weit abseits einer klassischen Großstadt.

          • Dafür sind die Zinsen für die Finanzierung extrem gesunken, was die monatliche Rate (und darauf kommt es letztlich an!) auf einem ähnlichen Niveau bleiben lässt.
            Frag mal jemanden, der in den 80ern für 10-13% sein Haus Finanziert hat. Da waren zwar die Grundstückspreise im Verhältnis nicht so hoch wie jetzt, aber die Rate trotzdem sehr hoch.
            Wir haben unser Haus 2016 gekauft zu einem Preis, den ich 10 Jahre davor nie bezahlt hätte oder von dem ich immer dachte das könne ich mir nie leisten. Aber wenn ich meine monatliche Rate anschaue, ist die so hoch wie ich damals (zu niedrigenren Immobilienpreisen) kalkuliert hatte. Da ging ich von geringeren Kaufpreisen aus, aber auch von deutlich höheren Zinssätzen (hatte mal mit 4,5% kalkuliert und zahle jetzt 1,4%, also nicht mal ein Drittel)

            • Und man zahlt dann noch weiter ab wenn man schon tot ist oder gibt das belastete Haus an die Kinder weiter? Verliert einern seinen Job wird das mit Kredittilgung auch nicht mehr so easy.

              • 1.) Unser Haus ist abbezahlt, bis ich in Rente gehe. (Und das sollte auch in den meisten Fällen so sein!)
                2.) Wenn Du Deinen Job verlierst, wird es mit der Miete genauso schwierig, wie mit einer Kreditrate.
                3.) Würde ich lieber ein Haus erben, auf dem noch ein paar Schulden sind als gar nichts.

                Leben ist immer Risiko! Und manche Risiken muss man eben eingehen.

              • Kann passieren, wenn man etwas blauäugig rangeht. Und klar, ein Risiko bleibt, gerade heute, wenn deine Firma dank Lockdown plötzlich die Grätsche macht.
                Aber insgesamt haben die sinkenden Zinsen die Preise in den Ballungsgebieten und den attraktiven Gegenden nicht aufgewogen. Klar, ich bekomme im dt-poln. Grenzgebiet in Sachsen Herrenhäuser hinterher geschmissen. Aber für deren Preis bekomme ich im Umkreis von 150 km um München nicht einmal einen Grundstück, unbebaut. Vielleicht ist das eine Blase, vielleicht. Aber dank des Menschenimports seit 2015, der Urbanisierung, der Unattraktivität im Bereich Mietwohnungen zu investieren (bspw. in Berlin) und dank Corona (hey, es ist supergeil wochenlang Lockdown in einer winzigen Etagenwohnung ohne Balkon und Garten auszuhalten, oder?), mache ich mir keine Sorgen, dass da etwas platzt. Korrekturen vielleicht. Schnäppchen, wenn der kurzarbeitende Kollege nicht mehr zahlen kann? Sicherlich. (Auch so eine asoziale Folge von Corona & Lockdown: Öffentlicher Dienst und Beamten sind die Gewinner der Krise.)

                • Eine „asoziale Folge“ ist das nicht: In den letzten 10 Jahren haben Angestellte im öffentlichen Dienst deutlich (!) schlechter als in der freien Wirtschaft verdient.
                  Keiner weiß das besser als ich, da ich vor nicht allzu langer Zeit aus der freien Wirtschaft in den öffentlichen Dienst gewechselt habe.
                  Es gibt eben meistens Zyklen im Leben, mal sind die einen ganz oben und mal die anderen. Wer genug Weitsicht hat versucht immer oben mitzuschwimmen. 🙂

                  • Du hast das nicht verstanden. Ich bezog mich nicht auf die absolute Höhe des Verdienstes. Es geht mir nicht um Einzelfälle, die sind uninteressant. Sondern auf die Verteilung von ökonomischem Risiko in der Gesellschaft. Beamte, ÖD haben nunmal kein wirtschaftliches Corona-Risiko. Sie konnten und können es sich zB leisten, härter Lockdowns etc. zu fordern, denn das Risiko, die Last tragen andere. Und im extremen Fall profitieren sie vom Leid der anderen überproportional. Das ist wohl die Definition von asozial auf die Gesellschaft bezogen.

                    • Da profitiert niemand vom Leid anderer, es gibt in dieser Krise einfach keine Gewinnner. Fingerpointing auf Leute, die Corona nicht so hart trifft wie andere ist völlig daneben.
                      Wobei ich allerdings mitgehe, die Last dieser Krise muss gerecht verteilt werden. Es kann z.B. nicht sein, dass der Gastronom pleite geht und sein Vermieter die volle Pacht kassieren kann. Da darf es auch einen solidarischen Beitrag von Leuten mit stabilen Arbeitsverhältnissen geben: ÖD oder Branchen, die durch die Krise gerade massiv Umsatz machen.

  2. Nen großen Teil wird ja wohl Österreich treffen mit der Zusammenlegung.

  3. Nicht verwunderlich.
    Vieles kostet dort deutlich mehr als online und eine Beratung ist sowieso nicht existent oder erfolgt nur einseitig durch Leute direkt von einer Marke.
    War schon lange nicht mehr in einem solchen Laden gewesen.

    • Ah, Du meinst diese lustigen Mitarbeiter, die keine sind. Da will man den einzigen „vermeintlichen“ Mitarbeiter fragen, wo es Druckerpatronen gibt und der Typ sagt „ich bin nicht vom MediaMarkt, ich bin von Samsung“ (oder so). Das habe ich auch schon des öfteren erlebt und jedes Mal habe ich mich gefragt, warum zum Geier das sein muss.

  4. Puh, bestimmt schon 10 Jahre nicht mehr im Media Markt gewesen. Habe auch nicht vor dies zu ändern.

  5. Da jeder Saturn / Media Markt immer mit Geizhalspreisen (seriöse Händler) mitgegangen ist, habe ich nach Möglichkeit immer dort gekauft 🙂

    • Ganz ehrlich, mir wären realistische Marktpreise lieber als im Zweifel ewig auf einen Mitarbeiter warten zu müssen, der mir dann vielleicht, vielleicht auch nicht, die Ware zu einem realistischen Marktpreis gibt.

      Da kann ich mir den Aufwand auch gleich sparen und im Internet bestellen.

      • Keine Ahnung musste nie warten.
        Beispiel Nintendo Switch.
        Saturn: 329€
        Amazon: 299€

        Bin zu einem Verkäufer gegangen hab gesagt, dass ich die kaufen will, bei Amazon oder sonst wo aber 299€ kostet. Er hat es bei Idealo / Geizhals kurz gecheckt und mir dann auch den Preis gegeben. Somit musste ich auch nicht 2-3 Tage warten….

      • André Westphal says:

        Wie da mitgegangen wird, hängt sicher auch vom Markt ab michaels „jeder“ kann ich hier im Norden definitiv nicht bestätigen. Da wird dann eher so mit Argumenten gekommen, wenn man online bestelle, habe man ja nicht hier den Service, etc. oder, dass Preise der Konkurrenz grundsätzlich erst einmal nicht von Interesse für Saturn und Media Markt seien.

        Ich kaufe durchaus mal was bei Saturn oder Media Markt – aber immer nur bei speziellen Angeboten. Da kann man schon mal Bestpreise erwischen. Abseits dessen empfand ich die Preise auch generell als zu hoch, weswegen ich da noch so gut wie nie spontan etwas gekauft habe.

        • Ja, diese Arroganz habe ich auch schon erlebt, daher spare ich mir den Weg in den lokalen Media Markt schon länger gleich.

        • mit „jeder“ waren auch nur die gemeint, die probiert habe. Die nördlichsten dabei waren Hannover / Hamburg / Bremen die Ecke….

          • Wie lange ist das ungefähr her? Ich habe während dem Studium zwischen 2012 und 2015 bei Media Markt gejobbt. Da gab es die klare Anweisung, dass Onlinepreise und Marktpreise zwei paar Stiefel sind. Lediglich Angebotspreise von Saturn werden mitgegangen.
            Ingolstadt hat immer damit argumentiert, dass es vor ein paar Jahren mal eine Aktion gab, bei der jeder Internetpreis mitgegangen wurde und die Leute das heute noch im Hinterkopf hätten, es aber eben nur eine zeitlich begrenzte Aktion war.

            Deshalb wundert mich diese Pauschalisierung „jeder“ jetzt etwas. Zumal die Gewinnspannen bei 90% des Sortiments wirklich nicht so hoch sind, als dass sich der Markt das leisten könnte. Geld verdient wurde damals eigentlich nur mit Zubehör (Kabel, Druckerpatronen, Taschen/ Hüllen, USB-Sticks, Festplatten, so ein Krams eben) und Provisionen von Garantieverlängerungen. Die eigentlichen Geräte haben im Schnitt vielleicht 1.5% abgeworfen. Haushaltsgeräte mehr, Elektronik weniger (tlw. mit Verlust verkauft).

            • 5-8 Jahre, das ist ja ewig her. Jetzt gehen alle Märkte mit den großen Anbietern mit. Also den Amazon Preis (sofort lieferbar, kein Mega-Tagesangebot, nicht Marktplatz) bekommst du in jedem MM/Saturn.

              • Ich habe einen Bekannten, der immer noch immer im gleichen Media Markt arbeitet, vorhin mal angeschrieben. Es soll definitiv nicht mit den Preisen mitgegangen werden. Stattdessen lautet die Dienstanweisung „Küchenpsychologie:“ wenn der Kunde den Eindruck macht, dass er online kauft, wenn er keinen günstigeren Preis bekommt, dann gibt es eine Tabelle mit Gewinnspannen, welche für bestimmte Warengruppen mindestens bleiben müssen. Entsprechend dieser Tabelle kann dann ein Nachlass gegeben werden oder der Preis sogar an den Onlinepreis angepasst werden. Die Zielspannen dürfen aber nicht unterschritten werden. Wenn der Kunde jedoch nicht den Eindruck macht ernsthaft online kaufen zu wollen, sollte er keinen Nachlass bekommen, dann soll auch keinerlei Rabatt gewährt werden.

                Du hattest also vermutlich einfach nur Glück mit den richtigen Artikeln.

        • „Gibt es bei MediaMarkt eine Tiefpreisgarantie?

          Eine Tiefpreisgarantie, wie wir sie in der Vergangenheit hatten, bietet MediaMarkt nicht mehr an. Die Preise im Internet verändern sich laufend und werden auch für unseren Onlineshop in unserem Ermessungsrahmen angepasst. Als Kunden können Sie deshalb sicher sein, für jedes Produkt einen absolut fairen, attraktiven und wettbewerbsfähigen Preis zu erhalten.

          Im Hinblick darauf, dass in Einzelfällen andere Online Mitbewerber ein Produkt zu einem noch günstigeren Preis anbieten, möchten wir Sie auf Ihre Vorteile durch unser Multichannelkonzept mit unseren über 260 MediaMärkten aufmerksam machen:

          Eine kompetente Beratung und das reale Ausprobieren Ihres neuen Wunschprodukts durch unser geschultes Marktpersonal.
          Die kostenlose Lieferung in den Markt und Bezahlung direkt in Ihrem MediaMarkt vor Ort.
          Die unkomplizierte Serviceabwicklung sowie Rückgabe und Umtausch auch für Online bestellte Produkte direkt in Ihrem MediaMarkt.“

          Quelle: https://faq.mediamarkt.de/app/answers/detail/a_id/12294/~/gibt-es-bei-mediamarkt-eine-tiefpreisgarantie%3F

          Die haben also auch kapiert, dass ein Ladengeschäft eben Geld kostet.

          • Diese Tiefpreisgarantie gab es mal vor ca. 3 Jahren. Das haben die aber nur einige Monate durchgehalten, hat zu viel Geld gekostet, jetzt gilt es nur noch für die großen Mitbewerber.

  6. Hmm… bin mal gespannt, wo die Reise noch hingeht. Ich bin ja prinzipiell ein verfechter des (lokalen) Einzelhandels und kaufe eigentlich so gut es geht bei mir in der Innenstadt ein. Aber gerade beim Media Markt und Saturn bin ich schon so oft „auf die Schnauze“ gefallen, dass ich es mir mittlerweile zweimal überlege, ob ich da nochmal hingehen soll.

    Allein schon die zwei Erlebnisse in den letzten Tagen / Wochen:

    1. Ich wollten den neuen Xiaomi Scooter (1S) kaufen. Im Media Markt gab’s dazu ja eine Aktion (ich glaub der Roller war für um die 390,- EUR im Angebot). Der Media Markt vor Ort hatte keine mehr vorrätig. Dann hab ich bei Saturn angerufen und gefragt, ob ich dort auch den Preis vom Media Markt bekomme (ist ja die gleiche Firma). Laut Telefon wäre dies möglich. Vor Ort dann: „Ne, geht auf keinen Fall.“ Der Preis dort lag dann sogar über der UVP bei um die 450,00 EUR! Nach längerem diskutieren hab ich einen ganz tollen Rabatt auf 399,00 EUR bekommen… Mittlerweile ist der E-Scooter auch bei Saturn billiger… ich fühle mich dezent verarscht…

    2. Ich habe mir das Mi Band 5 online auf der Seite vom Media Markt vorbestellt. Abholung ab dem 04. August möglich. Am 04. August natürlich keine E-Mail und keine Info. Also bin ich hin und wollte Nachfragen… wurde dann erstmal etwas unfreundlich darauf hingewiesen, dass ich doch auf die E-Mail warten muss und nicht einfach so kommen „darf“… Nice… hab dann gefragt, wann denn das Band nun kommt. Wusste niemand. Vielleicht in zwei Wochen. Hab dann gleich storniert und bei Amazon bestellt. Hatte am nächsten Tag das Band im Briefkasten.

    Die Liste liese sich noch fortsetzten. Ich find’s halt echt schade, weil ich gerne in Läden mit Technikzeugs bin und mir das Anschaue und dort auch kaufen möchte…

  7. Das ist natürlich sehr Schade das es mal wieder auf dem kleinen Mitarbeiter ausgetragen wird, allerdings waren die Probleme schon lange abzusehen. Meine Mediamarkte in Umkreis waren anscheinend besonders schlecht, der Kundenservice, wenn man davon sprechen will, sehr sehr sehr schlecht. Ich habe nur ein paar Mitarbeiter über die Jahre kennengelernt die wirklich was drauf hatten, das war aber eher die Ausnahme. Meist waren die Mitarbeiter die man dort antraf nicht in ihrer Abteilung, erzählten Märchen, wollten nur aufschwatzen oder hatten nicht wirklich viel Ahnung von dem was sie verkaufen wollten. Was ich da alles über die Jahre erlebt habe, davon könnte ich ein Buch schreiben. Ich kann mich noch daran erinnern das ich Boxen vom LKW runter gekauft habe oder das es Palettenverkäufe gab, die innerhalb Minuten leer waren, weil der Preis unschlagbar war. Die größten Schwächen sehe ich im Kundenservice, in den Produkten und im Preis. Die Reaktion auf neu aufkommende Produkte ist auch äußerst träge. Wie lange hatten die keine Produkte für Smarthome, die haben ewig gebraucht um Xiaomi ins Sortiment aufzunehmen. Denen ihre Produkte Einkäufer und Marktforscher würde ich als erstes an die frische Luft setzen. Neue Produkte bekommt man eher im Netz als bei Mediamarkt. Bis die ein neues Produkt bekommen hat man es bestellt und getestet und dann Dauer es immer noch Wochen bis es im Mediamarkt verfügbar ist. Das Sortiment wirkt wie aus dem vorherigen Jahrzehnt und irgendwie sind die auch da stehen geblieben. Es ist schon erstaunlich das gerade der Markt, der vor 25 Jahren den Einzelhandel praktisch Platt gemacht hat nun auch vor den selben Problemen steht. Wer sich nicht weiter entwickelt und stehen bleibt wird zwangsläufig vom Markt verschwinden.

    • So ist es doch mit vielem im Leben. Irgendjemand hat eine tolle Idee und macht damit seine Mitbewerber platt, bis es wieder einen Nächsten gibt, der das gleich macht. Wenn man sich nur auf seinen Lorbeeren ausruht, ist man automatisch irgendwann weg vom Markt. Beispiele gibts da viele, vor allem in der Technikbranche: Grundig, Nokia,… irgendwann mal vielleicht auch Apple oder Mercedes, wer weiß.

    • Gerade mit dem Kundenservice habe ich bisher (oder zumindest in letzter Zeit) nur gute Erfahrungen gemacht. Zweimal ein Produkt gekauft (einmal Saturn, einmal MediaMarkt), das mir dann zu Hause nicht so gefallen hat wie gehofft, die haben sie dann ohne Murren zurückgenommen. Das eine Produkt wurde sogar noch in einem anderen Saturn gekauft, hat auch niemanden gestört.
      Andererseits habe ich in dem gleichen Saturn auch schon gestanden und eine Dreiviertelstunde auf einen Berater gewartet, bevor ich dann gegangen bin. Immerhin konnte ich die Zeit nutzen und herausfinden, dass der Kühlschrank, den ich kaufen wollte, online über 100 Euro weniger gekostet hat. Und an der Kasse war man dann auch ein wenig pampig, als ich sagte, dass die mal ihre Abteilungen mit Personal besetzen sollten, damit Kunden eben nicht nach einer Dreiviertelstunde Warten einfach wieder gehen.

  8. Ich erinnere mich noch gut an den Start von Saturn in Hamburg.
    Das damalige Ziel/Ergebnis u.a. das alteingesessene „Brinkmann“-Kaufhaus zu ruinieren. Hat damals gut funktioniert.
    Nun holt die Geschichte ein. Tragisch allein für die Mitarbeiter*innen.

  9. Die Preise mit Zubehör sind schon ziemlich gepfeffert. Eine Handyhülle oder Panzerglas als Displayschutz? Erstmal 10€ aufwärts dafür fällig.

  10. Es sind nicht nur die Preise.
    So ist Amazon auch nicht immer der billigste Anbieter, sogar eher selten.
    Ich kaufe trotzdem da, weil Rücknahme und Gewährleistung zuverlässig ohne Hickhack schnell funktionieren. Weil gerade bei Elektronik die Ware oft erst beim Kunden reift und man diese Dinge braucht.
    Dass Service was anderes als Verkaufsgespräch ist lernen die nie, aber da sind sie nicht alleine (zB Filialbanken).
    Und dann wundern wenn Kunden abwandern.

    • therealThomas says:

      +1
      Die Filialbanken schmücken sich mit „Service“, den es bei der Online-Bank nicht gäbe.
      Wenn ich bei N26 nach den Kreditkarten-Konditionen suche, finde ich sie auch. Wenn ich dann den Support frage, bekomme ich eine ordentliche Erklärung und einen Hinweis darauf, wo ich die Informationen finde.
      Bei der Sparkasse sind die Konditionen nicht auf der Website auffindbar (Aussage eines Freundes, der dort arbeitet) und meine „nette“ Beraterin konnte mir die Frage nicht beantworten und wollte mir eine neue, kostenpflichtige Kreditkarte verkaufen…

      • Und ich kann mich noch lebhaft an die Diskussion mit der Sparkassen-„Beraterin“ erinnern, die mir bei einer Anlageform partout nicht sagen wollte oder konnte, wie die zu erwartende Rendite sein könnte. So im Stile „legen Sie ihr Geld an, dann kann ALLES passieren“. Als ich dann meine Hausbank wechselte. meldete sich der Leiter des Kundenservice bei mir und bedauerte meinen Weggang, denn „man sei jetzt im Service zertifiziert“. Das habe ich nicht mehr kommentiert, denn es zeigt die Ignoranz dieser Servicewüsten-Betreiber. Mir zwei Wochen nach einem schlechten Service mit einer Zertifizierung zu kommen, zeigt deutlich, dass hier nichts, aber auch gar nichts verstanden wurde.

        Aber wie gesagt, die Geschichte um Saturn und MediaMarkt ist eine ironische. Erst zerstören sie die gesamte lokale Konkurrenz, bei der Service und Kundennähe eben etwas kostete, und das mit damals teilweise irren Lockangeboten. Und nun werden sie von einem weiteren Player am Markt selber zerstört, der sie nochmal unterbieten kann.

        • @Tandeki
          Mit der Sparkasse hatte ich auch schon meinen Spaß, da hat die Beraterin entgegen meines ausdrücklichen Wunsches gehandelt, und genau das gemacht was ich ausdrücklich nicht wollte.

          War damals dann der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte und ich habe mir eine andere Bank gesucht.

  11. letzt endlich ist das ein hausgemachtes. Problem, wir gewähren als EU Irland und den Niederlande ihre Steuerpolitik und die entscheiden am Ende wie unsere Innenstadt aussehen werden

    • Hä, wie meinst Du das? Ceconomy sitzt doch in Düsseldorf, oder?

      • „Double Irish With a Dutch Sandwich“ meint er sicherlich. Die großen Internetanbieter zahlen in der EU kaum Steuern und machen mit ihren Kampfpreisen den lokalen Handel kaputt.

  12. westernworld says:

    media markt nutze ich nur noch click&collect weil praktischerweise im selben einkaufszentrum wie mein edeka e-center beheimatet und ich mir so das theater mit dhl & co spare.
    auf gar keinen fall gebe ich mir je wieder die großfressige apodiktik der üblichen großraumdiscostyler die dort üblicherweise als verkäufer posen.

    einem dieser vertreter sagte ich schon vor zehn jahren das ihnen wenn sie so weiter machen nur die alten und die dummen als kunden blieben und so scheint es wohl auch zu kommen.

    • Geht das dort denn entsprechend schnell? Meine letzte Erfahrung, etwas im Geschäft zu reservieren war, dass ich am nächsten oder übernächsten Tag nach der Reservierung einfach auf gut Glück losgefahren bin und das Produkt ganz normal gekauft habe. Die Mail, dass ich es jetzt abholen kann, habe ich dann ignoriert, da die erst nach gut einer Woche kam.

      • westernworld says:

        @lasse nein lief bis jetzt gut. wenn die ware eingetroffen ist schicken sie eine mail und gut ist. ware ware war immer auch tatsächlich da. es handelte sich bisher aber ausschließlich um artikel die vom zentrallager angeliefert wurden.

        sollte amazon früher oder später auf den trichter kommen statt packstationen flächendeckend abholkioske zu betreiben wird es für mediamarkt/saturn aber auch mit diesem modell schnell rum sein.

  13. Die besten Kunden bei Media-Saturn sind bzw. demnächst waren doch ohnehin die eigenen Mitarbeiter. Bei jeder Beratung, bei jedem Produkt:

    „Das ist gut, habe ich selbst zu Hause…“

    Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen…

  14. Traurig ist, dass ich nicht das Gefühl habe, dass dort wirklich gekämpft wurde. Zum Beispiel, indem es gute Beratung gibt, das Shop in Shop Prinzip fällt und auch dieser verkaufspsychologische Blödsinn, dass die gleichen Kabel von verschiedenen Herstellern über den ganzen Markt verteilt sind, damit man beim Irren durch die Gänge noch Spontankäufe macht. Es wurde rein gar nichts innovatives probiert, man fährt einfach sehenden Auges auf den Abgrund. Die Märkte lassen sich dabei kaum von einem in den 90ern Unterscheiden. Wobei ich fairerweise sagen muss, dass vermutlich jegliche Innovation den Niedergang nicht aufhalten würde. Früher oder später sind die weg. Selbst mit bester Beratung kann man sich diese auch ergooglen. Irgendwelche Heimkinosysteme sind halt keine Raketentechnik. Ich war mal in Polen und dort konnte man auf einem Display seine Schuhe auswählen, die kurze Zeit später über einen kleinen Aufzug ankamen. Da dachte ich „At least they try it“. Die deutschen Märkte haben keinerlei Idee, wie sie ihr Einkaufserlebnis verbessern können und werden somit noch nicht mal in einer Nische überleben können. Spätestens wenn die Menschen versterben, die mit dem Internet nicht umgehen können.

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