Einnahmen mit CD-Verkäufen stiegen 2021 in den USA das erste Mal seit 2004

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In den USA sind die Einnahmen mit CD-Verkäufen überraschenderweise 2021 das erste Mal seit dem weit zurückliegenden Jahr 2004 tatsächlich angestiegen. Das hat jedenfalls die Recording Industry Association of America in ihrem jährlichen Bericht ermittelt. Generell stiegen die Verkaufszahlen physischer Musikmedien erstmals seit 1996 insgesamt an, denn auch Vinyl erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit.

Das ändert freilich nichts daran, dass die Musikindustrie mittlerweile in erster Linie vom Streaming zehrt. Jedenfalls konnte die Musikindustrie 2021 in den USA mit physischen Medien rund 1,65 Mrd. US-Dollar einnehmen. CDs standen für 584,2 Mio. US-Dollar – 100 Mio. US-Dollar mehr als 2020. Es entfielen wiederum mehr als 1 Mrd. US-Dollar auf Vinyl-LPs – 2020 waren es nur 643,9 Mio. US-Dollar. Andere Datenträger wie Musikkassetten, Blu-ray Audio oder auch die Super Audio CD spielen kaum eine Rolle.

Die Grafik der Kollegen von Axios zeigt natürlich, dass die Einnahmen dennoch weit unter dem Niveau liegen, das beispielsweise 2011 erreicht wurde. Den Höhepunkt erreichte die CD als Medium in den frühen 200er-Jahren, als sie im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angab. Zunehmend gewannen denn aber Downloads an Beliebtheit und heute sind es eben Streams via Apple Music, Deezer und Spotify, welche die Nutzer locken.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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20 Kommentare

  1. Long Live Physical Media!

  2. Christian Voß says:

    Nennt mich altbacken oder von vorgestern, aber ich LIEBE Audio-CDs oder gar BD-Audio bzw. DVD-Audio!

    Alleine die Qualität der 5.1-Releases von Depeche Mode, sowas bekommt man nicht mit Spotify oder Apple.

    Bei Filmen und Serien ist es genauso, ich bin einfach einfach großer Fan von physischen Medien, und das immer in der bestmöglichen Qualität. Die ganzen Anbieter mit ihren Lizenz-Wechseln sind mir da einfach zu unstet, mal davon abgesehen dass mein Geschmack über die Portale nur zu ca. 55% abgedeckt wird. Den Rest habe ich noch nie online gesehen.

    Nur mal so am Rande!

    • Bei mir komplett das Gegenteil. Ich habe alles was ich auf physischen Datenträgern hatte und weiterhin habe gerippt und kann es auf all meinen Geräten abspiele. Dazu noch Streaming. Keine Platten, Kassetten, CDs, DVDs und was weiß ich noch wechselm müssen, und viel wichtiger, nicht in irgendeinem häßlichen Regal das ganze Zeug sinnlos in der Bude rumstehen haben. Das fing bei mir Mitte der 90er als Informatikstudent mit den ersten Versuchen mit mp3 an, ich empfand das als Erlösung. Dazu kommt: ich gehöre glücklicherweise zu den 99,99999999999999999999999% der Menschen, die im Blindtest keinen Unterschied zwischen einer CD und einem vernünftig kodierten mp3 hören können. Ich will nicht wieder zurück.

      • This! (Aber Wirtschaft statt Informatik )

      • Ganz meine Meinung.

        Was ich für einen Mist an physischen Datenträgern in meinem Leben hatte. Schellack-Platten, Bandmaschinen, LP, EP, Single, Kassetten, Single-Kassetten (waren in England damals der letzte Schrei), Laserdisc, Minidisc, SACD, DVD-Audio und die CD. Und wahrscheinlich habe ich noch einen Teil verdrängt. Jedenfalls bin ich froh, den ganzen Krempel nicht mehr mit mir rumschleppen zu müssen.

        Digitale Audio-Services machen seit ein paar Jahren erst richtig Spaß. Eben seit die Speicher groß genug, Angebote wie Spotify am Markt sind und das Internet die erforderliche Geschwindigkeit hat. Warum sollte ich da auf Datenträger zurückgehen? Auch die Audioqualität stimmt mittlerweile. Und die Vernetzung und Verfügbarkeit hat auch einen wesentlichen Aspekt der physikalischen Datenträger für immer beseitigt: das Suchen.

        Früher gab es kein Internet, in dem man alles finden konnte, was jemals auf irgendwas gepresst, gelasert oder was auch immer wurde. Man konnte sich auch nicht schnell mal das neue Album von XY anhören. Ja woher sollte man überhaupt wissen, dass die Indie-Band XYZ gerade ein Album herausgebracht hat? Wie gesagt, kein Internet, keine Newsletter und die wenigen Zeitschriften haben entweder sehr spezielle Genre abgedeckt oder nur Pop. Also war man darauf angewiesen, ständig in irgendwelche Musikläden zu gehen. Solche mit Neuware und Second Hand. Dann war Suchen angesagt. Wir haben Stunden verbracht, um dann vielleicht eine Platte von einer Band zu finden, die uns vorher noch nicht bekannt war. Die hat man dann stolz nachhause getragen und der eigenen Sammlung hinzugefügt. Wie soll das heute gehen? Die meisten dieser Läden haben zugemacht, die Branche hat sich digitalisiert und wenn etwas herauskommt, muss man nur die Suchmaschine anwerfen oder sich gleich proaktiv benachrichtigen lassen.

        Einer der letzten Mohikaner, zu denen ich gerne gehe, war PREX: http://www.prex.com/

        Aber auch dafür sehe ich vermehrt keine Gründe mehr. Die Zeit, die ich früher mit Suchen verbracht habe, lasse ich mich beim Musikhören inspirieren.

      • Christian Voß says:

        Naja, ich rippe die auch …. dann aber als FLAC! Und danach wandert das alles auf meinen Storage mit Plex und Emby …

        Ich wüsste in meinem Haushalt auch nicht, wo ich meine Scheiben abspielen könnte …

      • @ kOOk: Gerade die Möglichkeit, sich die Teile ins Regal stellen zu können, war für mich lange Zeit der entscheidende Grund, überhaupt physische Medien zu kaufen. 😉

      • Ich dachte auch keinerlei Unterschied zwischen einer (guten) mp3 und einer CD hören zu können, bis ich das einmal auf richtig guter Hardware hören durfte.
        Es gibt einen Unterschied und zwar keinen Kleinen

        • Da ist was dran. Andererseits liefert Amazon Music und andere schon den Stream in Ultra HD Flac was auch immer aus.
          Den Unterschied höre ich bei meiner Hardware nicht mehr. Weder auf dem Echo Studio, noch auf der Soundbar.
          Der Punkt sind aber die persönlichen Präferenzen. Ich für meinen Teil höre Musik als Unterhaltung nebenbei. Da bin ich nicht bereit für entsprechende Hardware tausende von Euro in die Hand zu nehmen. Für meine Bedürfnisse reicht der Studio vollkommen aus, auch weil bei meinem fortgeschrittenen Alter das Gehör nicht mehr derartiges Wahrnehmen kann. Beim Blindtest auf guter Hardware höre ich keine Unterschiede mehr raus.
          Von daher kann ich auch auf jegliche physische Medien verzichten und mit den gebotenen Streams leben. Besser wird das Gehör nie mehr.

        • Ist aber wenn überhaupt für eine absolut kleine Nische an Enthusiasten reserviert.
          Da ist eine stimmige Abmischung einfach mal um Welten wichtiger für gute Audioqualität.

  3. CDs sind wirklich nach der Kassette das unnötigste Medium für ein Comeback.
    Aber naja, Hauptsache es macht Spaß.

    • Christian Voß says:

      Bitte nicht so Allgemeindeklarationen, danke!

      Aber auf einer anderen Ebene gebe ich dir zumindest in Teilen Recht, denn die CD als solches hat gute Nachfolger, die werden aber einfach nicht vorangetrieben. Schade drum!

      Aber wenn man sich im Video-Bereich umsieht und merkt, dass auch da oft Folgestaffeln nur noch als DVD erscheinen …

  4. Die Sache mit physischen Medien ist eben, dass man sie oft viel bewusster konsumiert.
    Nichtsdestotrotz habe ich mich auch davon verabschiedet, gerade bei Musik, da mittlerweile alles in besserer Qualität und DRM frei zu bekommen. Einzig Vinyl würde mich für Zuhause reizen.

    Es wird Zeit, dass Filme und Serien ebenso ohne DRM dateibasiert käuflich zu erwerben sind.

  5. Nicht das Medium ist relevant, sondern ob ich „die Datei habe“. Filme, Musik, Bücher.

    Erstens: Ich will MEINE Musik haben. Und nicht „Ah, Du magst dies hier, dann dudel ich dir mal das und das und das…“ – Ich will nichts „entdecken“, ich will genau meine Titel hören.

    Zweitens: Ich will meine Musik „haben“. Eine CD wird gerippt und geht dann in den Keller. Wenn irgendein Anbieter Pleite geht oder „Woke Nervensägen“ wieder irgendein Wort im Film nicht mögen – mir egal, ich habe meine Datei.

    Ich bin sehr froh, Bud-Spencer- und Pippi-Langstrumpf-Filme für meine Tochter noch „mit N-Wort“ zu haben, oder den „Kleinen Wassermann“ mit „Brückenweiblein“ und nicht was Generation Disney+ sich da alles furchtbares einfallen lässt.

    Deswegen: Medium egal, aber Kauf. Und offene Formate. Wenn ich tatsächlich mal irgendwas dudeln will, reicht mir YoutubeVanced oder am Rechner mit Adblocker.

    • Wie hast Du die Musik gefunden, die Du „hast“, wenn Du nichts „entdecken“ willst? Ist das nicht ein Widerspruch? Alles was Du heute hast, hattest Du früher nicht und hast es irgendwann entdeckt. Was spricht dagegen, neue Perlen zu entdecken und sie dann zu haben?

      • Man wird doch ständig und allerorten mit Musik übergossen. Da ist nun wahrlich kein Mangel. Zudem ist das Angebot an Classic Rock oder klassischer Musik so groß, da habe ich gar nicht das Bedürfnis nach rasend viel „Neuem“.

        Ich bin konservativer Konsument, ich gucke mir lieber einen alten Clint-Eastwood-Film nochmal an oder höre eines meiner 20 Lieblingsalben.

        Zudem höre ich Musik entweder bewusst oder gar nicht. Sowas wie „Radio dudelt im Auto“ oder „Dein Reco-Channel in Spotify“ gibt es bei mir nicht. In der Wohnung ist Ruhe. Im Auto nur reine Sprach-Sender. Wenn ich Musik höre, dann gezielt ein Album durch, Ende.

        Ausnahme ist, wenn ich z.B. am Wochenende mit dem Auto „über Land cruise“, dann mache ich mir YoutubeVanced auf und schiebe irgendein „Best of 70s Rock“ an.

  6. Ich würde vermuten, dass das direkt mit dem wachsenden Verständnis von Musik und ihrem Wert zusammenhängt. Die Pandemie hat doch gerade gezeigt, dass kleine Künstler nicht von Streams alleine leben können. Deswegen kann ich mir das vorstellen, dass zur Unterstützung ihrer Lieblingskünstler wieder mehr Leute CDs gekauft haben. Juse Ju hat, glaube ich, vorgerechnet, dass ein Albenkauf mit 20.000 Streams vergleichbar ist.

    • Da muss sich Juse Ju aber verrechnet haben. Selbst 2013 hat man als Künstler mit 20k Streams bereits 97,28 Euro verdient. So teure Alben habe ich selten gesehen.

      • Hab noch mal nachgesehen und hatte wohl eine Null zuviel. 2.000 macht mehr Sinn, wenn man mit 0,003 rechnet (Stand Januar 2022). Dann verdient man mit Streams die 6 bis 9 Euro, die man an einer CD verdienen würde. Allerdings hat ja Spotify gerade erst angekündigt am Auszahlungsmodell etwas ändern zu wollen. So in etwa wie das die Gema handhabt, dass man großen Künstlern einfach aus Prinzip schon mal einen großen Brocken der Gelder weitergibt, ohne das genau pro Play abzurechnen.

      • Die Einnahmen je Stream haben sich über die Jahre hinweg aber verringert und nicht erhöht, somit passt dein Vergleich nicht.
        Die Einnahmen dürften eher bei der Hälfte von den dir genannten 97,28 EUR liegen.
        Mich würde auch nicht wundern, dass der Bekanntheitsgrad des Künstlers auch ein wenig mit reinspielt, wie viel Geld er schlussendlich pro abgespielten Stream erhält.

        Es hat ja auch Gründe, wieso viele Titel bekannter Künstler zwischen 2 und 2.5 MInuten gehen.

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