Casio Exilim ZR20 ausprobiert

Anfang Mai bekam ich die Anfrage, ob ich die Casio Exilim ZR20 testen wolle. Eine kleine Kompakte. Bin ich grundsätzlich immer skeptisch. Hatte vor Jahren mal eine Spiegelreflex gekauft, bin immer gut gefahren, bis zu meiner Systemkamera, die bislang auch gute Dienste leistete.

Trotzdem habe ich mal zugesagt und alles, was man bei Google+, Facebook und hier im Blog an Fotos von mir sehen kann, ist mit besagter Exilim geschossen worden – mit Ausnahme einiger „Unterwegs-Bilder“, die ich mit dem Smartphone schoss.

Die Fotos hier im Text sind wacker aus der Hüfte geschossen, der kleine Gartenfreund war unterwegs. Ich bin ja eigentlich sogar ein gut aussehender Fotograf im Körper eines übergewichtigen Bloggers, aber für eines hatte ich nie Zeit: für die schier endlosen Einstellungsmöglichkeiten, die die Kameras so bieten.

Ich sehe zwar grundsätzlich immer und überall Objekte, die eines Fotos würdig wären, durch mangelnde Einarbeitungszeit bei „großen“ Kameras kam leider nie das raus, was man beim Betrachten des Objektives eigentlich im Kopf hatte. Kann vielleicht der eine oder andere nachvollziehen. Also bin ich dazu übergegangen, einfach nur noch das Notwendigste für mich festzuhalten und Objekte, Erinnerungen und Co einfach im Gedächtnis festzuhalten. Von daher kam mit die Casio Exilim ZR20 mal ganz recht. Passt in jede Tasche und weiss mit ordentlichen Daten aufzuwarten: 8-facher optischer Zoom, für Weitwinkelaufnahmen kann man die 25 mm-Optik nutzen.

Megapixel sind bekanntlich nicht alles, dennoch wird die Kamera mit einem CMOS-Sensor ausgeliefert, der 16 Megapixel mitbringt. Muss man so viel Megapixel haben? Der Fotograf wird sagen: der kleine Sensor wäre auch mit 12 Megapixeln gut beraten gewesen, 16 Megapixel hört sich in den Ohren des Knippsers natürlich besser an. Zum Betrachten hat man ein 3 Zoll großes Display mit 960 x 480 Pixeln Auflösung. Neben Fotos lassen sich auch Videos in Full HD auf die SD-Karte beamen.

Die Casio Exilim ZR20 gibt es im Handel in unterschiedlichen Farben, so findet man neben dem von mir getesteten weißen Modell auch  schwarz, silber und violett vor. Tja, wo will man die Kamera, die momentan für um 230 Euro gehandelt wird, einsortieren? Ideale Kamera für ambitionierte Einsteiger und „Drauf-los-Fotografen“? Ja, das passt, wer sich aber ein wenig Mühe gibt, der zaubert auch aus der kleinen Knipse beeindruckende Fotos heraus – es ist ja nicht immer nur die Kamera, sondern das Auge und die Technik des Fotografen.

Man kann diverse Einstellungen vornehmen (auch HDR ist dabei), wie bei jeder Kamera, ich selber bin tatsächlich meistens mit der Funktion Premium Auto Pro unterwegs, dabei erkennt die Kamera die Umgebung usw. und versucht so, das beste aus dem aufzunehmenden Motiv herauszuholen.

Die Kamera bietet zudem knapp 40 verschiedene Voreinstellungen für diverse Szenarien, unter denen sich auch Filter befinden – ganz interessant für Menschen, die zwar Effekte in Bildern haben wollen, dafür aber keine Einarbeitungszeit in Kauf nehmen wollen.

Ein Fazit? Das fällt schwer zu geben, gibt es doch unzählige Kameras von wenig bis viel Geld auf dem Markt. Zumal ich auch keinen Vergleich zwischen diversen Kompakten ziehen kann, außer einer alten Exilim, die hier noch rumlag, gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten. Von daher kann ich nur sagen, was mir explizit an diesem Modell gefallen oder nicht gefallen hat. Leicht und klein, definitiv ein Pluspunkt, seit fast zwei Monaten rühre ich zu allen Gelegenheiten keine andere Kamera mehr an – oder nutze mein Smartphone.

Gefühlt ist die Casio Exilim ZR20 eine flotte Kamera, sie ist ratz fatz einsatzbereit und so in der Lage, schnell Fotos zu machen. Probierfreudige finden diverse Filter vor. Definitiv etwas für Leute, die sich nicht einarbeiten können oder wollen, dank vieler Modi aber auch etwas für den etwas ambitionierteren Nutzer. Deshalb ist es schwer zu sagen, wo sich Casio mit der ZR20 aufstellt – man deckt wohl mehrere Einsatzbereiche ab.

Mit den Bildern und den Videos war ich immer zufrieden, es gab nichts, was mich enttäuscht hätte. Beeindruckend fand ich den Makromodus, den einige vielleicht hier schon sahen, wenn ich Smartphone-Apps vorgestellt habe und ein Smartphone im Teaser hatte – das war dann meistens mit der Casio geschossen. Ich las eine Bewertung, in der der Verwackelungsschutz wohl nicht so gut sein sollte. Auch ich habe Fotos mit Zoom gemacht und kann das so nicht bestätigen. War definitiv ausreichend und ich war sicherlich nicht immer mit einer so ruhigen Hand gesegnet.

Kritik? Nun ja, ich weiss ja nicht, ob ich es der Casio Exilim ZR20 anlasten kann, dass sie mit einer EyeFi-Karte nicht funktionieren wollte. Das sind SD-Karten, die Bilder per WLAN auf den Rechner schicken. Trotz der guten Qualität hätte ich die Kamera eher im Bereich unter 200 positioniert – quasi diese psychologisch wichtige 199-Euro-Grenze. So werden vielleicht die Einsteiger zu günstigeren Geräten im Unter-200-Euro-Bereich greifen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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29 Kommentare

  1. @caschy: in welchem Komprimierungsverhältnis werden denn Fotos hier bei Dir hochgeladen bzw. bei FB (normal und diese ‚höhere Auflösung) und Google+?

  2. @San: ich hab die auf max. 2048 Kantenlänge bei G+, bei FB ist Standardkompression ein, auf dr Platte landen also die größeren

  3. ah ja ok, danke für die Info!

  4. @caschy:

    „Anfang Mai bekam ich die Anfrage, ob ich die Casio Exilim ZR20 testen wolle.“ …und was soll es denn sonst sein?

    Nichts für Ungut, ich wollte nur etwas konstruktive Kritik üben.

  5. @unknown: bei spezifischen Fragen sag einfach Bescheid, dann kann ich vielleicht hier in den Kommentaren was nachlegen 🙂

  6. Makro-Aufnahmen sind aufgrund der extrem kurzen Brennweiten von Smartphones/Digiknipsen doch nie das Problem, nur wer macht schon in der Zielgruppe dieser Kameratypen dauernd Makro-Aufnahmen.

    Interessant wird’s doch eigentlich erst bei ’normalen‘ Aufnahmen bei längeren Brennweiten und unter weniger guten Lichtverhältnissen (aka keine pralle Sonne)… wo’s dann mangels g’scheiter Optik doch gerne unscharf wird und aufgrund eines immer bekloppteren Verhältnis von MP zu Sensorfäche gerne ohne Ende rauscht.

    wenn man oben mal alle Makros weglässt sind die Aufnahme doch recht flau und unscharf, aber vielleicht finden Smartphones User das aufgrund deren noch bescheideneren Qualität ja gut…

    • @Hal: Außer dem iPhone gibt es keine bessere Kamera, jede Android-Optik ist heute noch in Zusammenarbeit mit der Software schrottig 🙂

  7. @caschy:

    Ich finde die Pflanzenbilder auch etwas unscharf, auch im Google+ Album. Könnte eventuell daran liegen, dass die Fotos von der Kamera stark geschärft werden, beim runterrechnen ist das dann so nachteilig, dass Unschärfen entstehen können. Wenn dein Programm das untersützt, probier mal „bikubisch schärfer“ als Algorithmus.

    Ich hatte mir auch nach „Anfang Mai bekam ich die Anfrage, ob ich die Casio Exilim ZR20 testen wolle“ einen kleinen Test erwartet und nicht eine oberflächliche Beschreibung von Funktionen, die derzeit Kompaktkameras generell bieten. Was man vielleicht – auch ohne großes Wissen und viel Aufwand – machen hätte können:
    – 100% Ausschnitt Bildmitte und Bildrand bei Weitwinkel, moderatem Zoom und vollem Zoom
    – 100% Ausschnitt bei wenig Licht, also hohen ISO
    – Da du vom Stabi geschrieben hast: 10 mal mit, 10 mal ohne Stabi bei vollem Zoom ne Zeitung fotografieren und Anteil von Verwackelten zu Scharfen Bildern angeben

    Anders gesagt: Du hast sie ausprobiert und darüber geschrieben, danke dafür. „Testen“ würd ich das aber nicht nennen.

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