Cambridge Audio Yoyo M im Test

Ich bekam aktuell die Cambridge Audio Yoyo M zum Test angeboten. Lautsprecher, die auf dem Papier viel versprechen. Da es sich um multifunktionale Lautsprecher handelt, war ich natürlich erst einmal ganz Ohr. Kann man auf den Tisch zum Computer stellen und via AUX oder Bluetooth ansprechen. Dazu ein USB-Anschluss (um Smartphones zu laden), des Weiteren ein fest verbauter Akku, um die Cambridge Audio Yoyo M losgelöst vom Strom mobil zu nutzen. Das tönte erst einmal gut.

Ich hole aber mal vorher kurz aus.

Ich hab extrem gute Ohren und ich höre den ganzen Tag Musik. Ich habe ein Home Office und nebenher läuft grundsätzlich immer irgendwelche Musik. unterschiedlicher Art, je nach Tagesform. Und wenn jemand den ganzen Tag im Home Office Musik hört, dann sollte das passen. Also wenn man Musik mag und Wert auf Klang legt. Das tue ich. Der Handlungsreisende, der acht Stunden am Tag im Auto sitzt, legt auch Wert auf ein entspanntes Fahren.

Dazu mag ich einen ordentlichen Schreibtisch, allzu groß sollten Lautsprecher also nicht sein – und nicht aussehen wie ein Teller bunte Knete. Lautsprecher sind eine Anschaffung für viele Jahre. Wenn es passt, dann passt es – auch wenn die auserkorenen eben auch einen Euro mehr kosten. Ich habe mir berufsbedingt schon x Geschichten angehört, seit 9 Jahren ist aber ein System mein Begleiter. Das Teufel Motiv 2. Gibt es in der alten Form nicht mehr, bei einem Defekt meines Gerätes würde ich sicher versuchen, noch eines irgendwo zu bekommen, notfalls gebraucht.

So viel zu meinen Aussagen. Ich muss einfach, auch wenn es nicht immer leicht ist, alles mit meinen Setup und Erfahrungen vergleichen. Ganz einfach, weil ich dies euch, den Lesern, schuldig bin.

In Sachen Optik machen die Cambridge Audio Yoyo M auf jeden Fall etwas her. Drum herum befindet sich eine stoffliche Umhüllung der Experten Marton Mills aus Yorkshire. Wer es schick mag, ist sicherlich auf der richtigen Seite, wobei dies natürlich auch im Auge des Betrachters liegt. Schlicht, aber schick.

Die Einrichtung ist ebenfalls simpel. Was soll man groß erzählen? Bluetooth und / oder Klinke sind kein Problem, beide Lautsprecher lassen sich per Knopfdruck koppeln, sodass man ein Stereopaar hat, die Lautstärke synchronisieren die Lautsprecher untereinander. Wer mag, der kann alles an seinem Quellgerät regeln, alternativ bieten die Cambridge Audio Yoyo M auf der Oberseite auch eine Steuerungsmöglichkeit für die Lautstärke.

Hat man die Lautsprecher nicht allzu weit von sich weg positioniert, dann ist auch eine Gestensteuerung möglich. Ein Wischen mit der Hand über die Oberseite von links nach rechts pausiert ein Lied, ein Wischen in die andere Richtung spielt den Song wieder ab. Alternativ kann man auch von rechts nach links wischen, wenn man einen Titel überspringen will. Schön gedacht, schlecht gemacht. Funktionierte bei meinem Testmodell absolut unzuverlässig.

Der Klang. Und hier ziehe ich natürlich Vergleiche, wobei nicht alles, was hinkt, auch ein Vergleich ist. Ich vergleiche soundtechnisch mit dem Motiv 2, welches aber sicher seine Vorteile hat, weil es ein 2.1-System ist, also einen Sub hat. In der Gesamtheit hat in punkto Sound weiterhin mein Teufel Motiv 2 die Nase vorne. Klingt runder und ausgewogener. Aber eben – mit Sub.

Wer die Zusatz-Geschichten wie Akku, Bluetooth und USB beim Cambridge Audio Yoyo M nicht benötigt, zudem Platz für einen Sub hat, der schaue sich besser woanders um, wenn der Sound stimmen soll. Betrachtet man den Cambridge Audio Yoyo M alleine für sich – im Vergleich zu anderen Stereo-Lautsprechern mit diesen Funktionen und Abmessungen, dann hat er wirklich einen recht guten Sound, doch dazu gleich ein zwei Worte mehr. Er schafft sogar etwas, was das Motiv 2 nicht schafft: Man hat nicht nur den Eindruck, dass der Sound von links und rechts kommt, der Sound kommt gefühlt auch von vorne. Strahlt also besser ab.

Um mich mal etwas freier von Erfahrungen zu machen, hab ich das Zimmer gewechselt und die Cambridge Audio Yoyo M ein paar Stunden betrieben. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie sich parallel nur mit einem Gerät via Bluetooth verbinden lassen. Also Laptop und Smartphone zusammen war nicht möglich. Nun zum eben Angesprochenen: Der Sound ist grundsätzlich gut. Dabei kommt es aber auch drauf an, was ihr so hört. Warren G. und Regulate kommt richtig gut rüber, sobald aber etwas Schrabbel im Spiel ist, Broilers, Nirvana und Co in laut, dann geht dieses runde Musik-Feeling für meine Ohren verloren. Und so etwas könnte ein Problem sein, wenn der Musikgeschmack unterschiedlich ist und die Erwartungen hoch. Ja, Jammern auf hohem Niveau, aber ich will es nicht unerwähnt wissen.

Die Akkunutzung: Der Cambridge Audio Yoyo M hat einen Akku, das prädestiniert ihn nicht nur für die Nutzung ohne Kabel, sondern auch draußen. Für unterwegs? Sorry, nein. Da schleppe ich keinen 1,5 Kilo schweren Lautsprecher mit, der einen feinen Stoffüberzug hat, der zwar robust, aber auch nicht so leicht zu reinigen wirkt. Für 24 Stunden Nutzung sind beide Yoyo M ausgelegt, allerdings kann man diese auch vorher schaffen, nämlich dann, wenn man der Meinung ist, diese den ganzen Tag auf voller Leistung laufen zu lassen. Macht keiner.

Die Zusatzfunktionen des Cambridge Audio Yoyo M. Ein USB-Anschluss versorgt euer Smartphone – und dies sogar, wenn der Lautsprecher abseits vom Netz ist, denn er hat ja einen Akku. Ebenso funktioniert er als Konferenzsystem, denn man kann auch die Telefonie über die Lautsprecher ausgeben, das erweist sich ebenfalls als praktisch, wenn man es denn braucht.

Ganz ehrlich? Wer genau die Zusatz-Geschichten braucht, der kann sich die Cambridge Audio Yoyo M gerne mal selber anhören. Für 349 Euro haben sie mich allerdings eher enttäuscht, als dass ich sagen würde, dass ich sie euch empfehlen würde. Der Sound ist Geschmacksache – je nach Genre, die Gestensteuerung gab kein gutes Bild ab und über die Verzögerung des Audiosignals zum Bild eines Videos bei Bluetooth-Verbindung möchte ich auch nicht reden, denn diese Asynchronität nervte auch.

Schade, hatte mir im Vorfeld mehr versprochen.

Positiv zu erwähnen: Sehr gute Verarbeitung, nette Optik und gute Zusatzfunktionen wie USB-Anschluss zum Aufladen von Smartphones oder das Mikrofon für die Telefonie. Dazu gleich drei Strom-Adapter für die Nutzung auch im Ausland.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Alexander Mauß says:

    wie Cashy schon schreibt kommt es immer auf das Anwendungsfeld und die persönlichen Bedürfnisse an… ich persönlich habe lieber einen dezidierten Lautsprecher pro Anwendungsfall als die eierlegende Wollmilchsau… 😉
    konkret:
    – mobiler Bluetooth Lautsprecher UE Boom2: super robust, wasserdicht, tragbar und klingt ausreichend gut für etwas Musik in der Küche, im Bad oder in der Ferienwohnung
    – guter Klang im Wohnzimmer: ASW Cantius 512, die ich in der Regel über einen Chromecast Audio anspreche, der an meinen alten Verstärker angeschlossen ist
    – Büro: Behringer MS20

    Zurück zum Produkt: Für mich nicht interessant – wenn ich es tragbar mit Akku will, dann reicht mir „ganz ok“ beim Sound und dann sollen die Geräte auch tragbar sein. Wenn sie kabelgebunden bzw. fest installiert sind, dann will ich guten Sound und dann ist Bluetooth für mich nicht relevant, dann sollten sie eher Wlan-fähig sein… und 350 Euro finde ich da schon ein Brett.

    my 2 cents
    Alexander

  2. Ich kenne weder den y0y0 noch die Teufel Boxen , aber wenn man mal richtig kLang auf dem Schreibtisch haben will, dann sollte man sich mal die KEF LS 50 wireless anhören. leider ist der Preis außerhalb jeder Realität , aber ich habe bisher auf nichts vergleich_bares gehört.

  3. Für mich wäre schon der Soffbezug/-überzug der Boxen ein KO-Kriterium.
    Ich mag es, wenn mein Equipment sich gut reinigen lässt, das ist hier absolut nicht gewährleistet.

  4. Danke für eine weitere ehrliche Meinung…

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