B&W Zeppelin Air: AirPlay-Lautsprechersystem für iPod / iPhone / iPad

Ich kam vor ein paar Tagen in den Genuss, den in der Überschrift erwähnten Zeppelin Air von B& W (Bowers & Wilkins) zu testen, eine Premium-Dock zum Premium-Preis. Ich hatte hier im Blog schon des Öfteren Docks und Soundsysteme für den mobilen Sound vorgestellt, in diese reiht sich auch der Zeppelin Air von B&W ein. Der Name kommt, ein erster Blick auf das Gerät lässt es vermuten, von der Form des Lautsprechers. die Frage war sofort für mich: womit kann man den Preis von 599 Euro auch nur ansatzweise rechtfertigen?

Fangen wir einmal mit den technischen Daten an, der B&W Zeppelin Air ist zuerst einmal ein 2.1 Lautsprecher. Kein normaler, er wird mit Apples AirPlay betankt, hier dürfte die Richtung schon einmal klar sein: angesprochen werden Besitzer von iPad, iPhone oder iPod. Natürlich könnte man jetzt auch andere Umsetzungen auf Androids Seiten bezüglich heranziehen, doch dass sich ein Android-Nutzer einen Lautsprecher mit Apple Dock-Connector kauft, ist unwahrscheinlich, weswegen ich hier nur auf die Besitzer eines iGeräts eingehe. Hier einmal die nackten Tatsachen:

Zeppelin Air

Lautsprechersystem für iPod®/iPhone® 

Technische Merkmale

Apple®-AirPlay®-Technologie
Universal-Dock-Connector-Arm
Digitale Signalverarbeitung
Digitalverstärker
Schaltnetzteil
USB-Streaming von PC/Mac®
iPod®/iTunes®-Synchronisation
Flowport™
Fernbedienung 

Chassis

2 x 25-mm-Aluminiumkalotten-Hochtöner (mit Nautilus™-Röhrentechnologie)
2 x 75-mm-Mitteltöner
1 x 125-mm-Tieftöner 

Frequenzgang

51 Hz – 36 kHz ±3dB an der Bezugsachse 

Frequenzumfang

-6dB bei 36 Hz und 42 kHz 

Ausgangsleistung (Verstärker)

2 x 25 W (Hochtöner)
2 x 25 W (Mitteltöner)
1 x 50 W (Bass) 

Spannungsversorgung

100 V – 240 V ~ 50/60 Hz 
Leistungsaufnahme im Betrieb 100 W 
Leistungsaufnahme (Standby) 0,8 W 

Eingänge

iPod®/iPhone® (30-Pin-Anschluss)
Netzwerk (RJ45 Ethernet bzw. drahtlos)
Aux – analog/optisch digital (3,5-mm-Minibuchse)
Streaming, Synchronisation & Firmware-Update (USB 2.0) 

Ausgang

Composite-Video (Cinch) 

Höhe

173 mm 

Breite

640 mm 

Tiefe

208 mm 

Nettogewicht

6,2 kg 

Gehäuse

Schwarz glänzend mit Edelstahl abgesetzt 

Abdeckung

Schwarzer Stoff

Die Einrichtung:

Zuerst einmal muss der B&W Zeppelin Air in das heimische WLAN gebracht werden. Zu diesem Zweck klemmt man ihn an einen Rechner im LAN, ruft eine Konfigurationsseite auf, gibt die WLAN-Daten ein und schon ist das Gerät betriebsbereit und für alle Geräte wie iPhone, iPad und iPod touch in der AirPlay-Funktion des Mediaplayers sichtbar. Nicht nur das, auch iTunes hat bekanntlich eine solche Funktion, der B&W Zeppelin Air kann also auch für den iMac oder das MacBook als Beschallungsverstärker dienen. Alternativ kann vom Mac oder dem Windows-PC auch via USB gestreamt werden. Steht alles im Handbuch, der Lautsprecher macht per Leuchtdiode auf Fehler, bzw. korrekte Arbeitsweise auf sich aufmerksam. Bedient wird der Zeppelin Air nicht nur via iDevice, sondern auch eine Fernbedienung ist im Lieferumfang enthalten.

Der erste Soundcheck:

B&W Zeppelin Air auf meinen Schreibtisch gestellt und via iTunes mal AirPlay angerissen. Direkt vom Stuhl gefegt worden. Nicht vor Begeisterung. Vor Lautstärke. Hatte ein wenig ungünstig mein iTunes eingestellt und dementsprechend laut war es. Aber gut. Ich kann hier mangels Testlabor nichts aussagekräftiges für euch mitgeben – vielleicht sind meine Ohren auch schon total im Ar*ch – als Blage gab es halt immer die volle Dröhnung mit Walkman und Kassetten. Aber: ich empfand den Sound als sehr gut. Satte Bässe und vernünftige Höhen auch noch bei lauterem Betrieb. Aber: das erwarte ich in der Preisklasse auch. Und damit ist in der Tat schon alles gesagt: der B&W Zeppelin Air macht richtig, richtig guten Sound! Wie immer gilt: hört euch so etwas ruhig mal bei Händler eures Vertrauens selbst an, ein übergewichtiger Blogger kann ja alles Mögliche ins Netz schreiben.

Docking-Funktionalitäten:

Der B&W Zeppelin Air funktioniert bekanntlich auch als Dock, euer iPhone kann also geladen und sogar synchronisiert werden, sofern das Gerät via USB am Rechner hängt. Hier gilt zu beachten: die Dock funktioniert für euer iPhone oder den iPod, nicht aber für das iPad. Hier kann zwar gehört, aber leider nicht geladen werden. Ein Minuspunkt bei einer Dock diesen Preises. Neben dem USB-Anschluss findet ihr übrigens auch digitale und analoge Anschlussmöglichkeiten via AUX, des Weiteren ist auch ein Composite Anschluss vorhanden -> Vide über den TV schauen, Sound via Zeppelin. Wird ein Zeppelin Air im Standby über ein WiFi-Netzwerk von einem der Geräte angesprochen, so schaltet er automatisch ein und gibt den gewünschten Audio-Content drahtlos wieder.

Die Optik: 

Geschmackssache. Mein Schwager (dessen iPhone ich mir lieh) fand die Form nicht so klasse, ich persönlich war sehr angetan. Was ein bisschen nervig ist: der Klarlack und die stoffbezogenen Lautsprecher sind ein echter Staubmagnet. Also: mal ab und an mit nem Tuch rüber, sonst sieht der Lautsprecher nicht mehr so knorke aus.

Kurzfassung?

Super Gerät auch für große Wohnzimmer oder mittelgroße Wohnungen. Wer tiefer in die Tasche greift, der kann eine Zeppelin-Flotte aufmachen – das gute Stück ist Multiroom-fähig. Macht auf dem Schreibtisch einen schlanken Fuß, kann ja auch als Lautsprecher für den PC genutzt werden (via USB). Der Klang macht Bock auf mehr, ist wirklich, wirklich gut. Ich persönlich mag das Design sehr. Ob der Preis von 599 Euro gerechtfertigt ist, liegt immer im Auge des Betrachters und daran, ob ihr die nötige Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger aufbringen könnt. Bei mir würde sich solch Anschaffung allerdings Hindenburg-mäßig bemerkbar machen.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

26 Kommentare

  1. @Jens, du alter Applefanboi: Nur weil du das so meinst, ist das nicht so: Philips z.B. hat erkannt, dass es auch noch andere Geräte gibt, und produziert so was: http://www.philips.de/c/audioprodukte/fidelio-fuer-android-as851_10/prd/

  2. @ich

    600€ für excellente Boxen und Verstärker? ja ne is klar und den maybach gibt es gratis dazu oO

  3. Ludwig Mahns says:

    Eine Fehlinfo in Deinem Beitrag bedarf der Korrektur: Das iPad kann geladen werden, zumindest das Einser. Ich habe den Air-Zeppelin und lade daran meine EinserPads, mein 4s und den einen oder anderen Pott. Ansonsten stimme ich Dir zu: Top-Sound.

  4. @ich
    Ich benutze keine Apple-Geräte. Ich bin neidisch auf das für diese Geräte verfügbare Zubehör. Mag sein, dass das in Zukunft meine Kaufentscheidung beeinflusst. Was habe ich von irgendwelchen Standards, für die es nix gibt?
    Ein 249€-Teil mit einem 600€-Teil zu vergleichen, ist wohl ein schlechter Scherz? Und das ist genau der Frickelscheiß, den ich meine, deswegen muss das auch so billig sein. Verschiebbarer Adapter für den Stromanschluss, Übertragung und Steuerung via Bluetooth (dabei ist das Ding physisch angeschlosssen – und Bluetoothkoppelung ist ja auch nicht gerade mit einem Klick erledigt, je nach Gerät funktioniert das Verbinden trotz Koppelung nicht automatisch und muss manuell jedesmal wieder ausgeführt werden), keinerlei Passgenauigkeit (das Handy hängt am USB-Anschluss) und als besondere Fähigkeit, mit der Philips wirbt: Lädt sogar das Gerät! Irre. Im negativen Sinne. Das ist Zeug für Ideologen, aber nicht für Leute, die sich was schönes, fertiges, praktisches hinstellen wollen. Philips ist das egal, warum die Leute kaufen.

    @hoschi
    Es ist prinzipiell denkbar, dass es ähnliches Zubehör für einzelne Geräte gibt, auf denen Android läuft, aber aus genannten Gründen ist das allgemein nicht möglich. Es gibt keinen Dockconnector mit Steuerungsfunktionen, es gibt keine einheitlichen Gehäusemaße. Wenn man nicht alles, was Android ausmacht, aufgibt, dann geht das auch mit „guter Umsetzung“ schlicht nicht. Und einzelne Geräte, bei denen das möglich wäre, weil sie keine „Standards“ benutzen (z.B. das Motorola Atrix), haben nicht ansatzweise die Verbreitung, dass sich das wirtschaftlich lohnt.

    Die Vorstellung, das Apple irgendjemanden bezahlen müsste, um Zubehör zu entwickeln („nicht offiziell“), ist grotesk.

  5. 599,- für das Teil sind ja noch nicht mal das Ende der Fahnenstange. B&O bietet das BeoSound 8 für schlappe 999,- EUR an. Ich habe das Teil live gehört, der Klang ist super!
    Wenn ich die Kohle über hätte, das Ding wäre meins…

    http://www.bang-olufsen.de/beosound8

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.