Bundesregierung nickt Zukunftspaket ab

Die Bundesregierung hat ein Konjunktur- und Zukunftspaket vorgestellt. Die vereinbarten Maßnahmen haben ein Volumen von 130 Milliarden Euro. „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz über das Maßnahmenpaket. Zu den Eckpunkten gehört auch ein Zukunftspaket, welches 50 Milliarden Euro umfasst. Hierbei  geht es auch um steuerlicher Forschungsförderung für die Entwicklung von Quantencomputing und Künstlicher Intelligenz.

Auch die verstärkte Nutzung der Wasserstoffenergie und eine verbesserte Förderung von Elektrofahrzeugen sind Teil des Pakets. Zudem wird die bereits geltende zehnjährige Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis zum 31.12.2025 gewährt und bis 31.12.2030 verlängert.

Welche Elektrofahrzeuge förderfähig sind, ist bisher nicht auf der Webseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu sehen, allerdings soll bei Fahrzeugen bis zu einem Kaufpreis von bis zu 40.000 Euro die Förderung des Bundes von 3.000 auf 6.000 Euro steigen.

Man investiere zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau moderner Ladesäulen-Infrastruktur, die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität und die Batteriezellfertigung, unter anderem in weitere mögliche Standorte. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur als notwendige Voraussetzung zum Hochlauf der E-Mobilität wird beschleunigt.

Meines Erachtens ein guter Entschluss: Eine Kaufprämie für Verbrenner soll es nicht geben. Hier einmal knackig kurz ein paar Eckpunkte des Konjunkturpaketes, welches in seiner gesamtem Länge hier hinterlegt ist.

  • Absenkung der Mehrwertsteuer: Vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 2020 soll der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden. Das rege den Konsum an und sei sozial gerecht ausgestaltet, weil die Mehrwertsteuer von allen gezahlt werde, so die Kanzlerin.
  • Kinderbonus für Familien: Einmalig erhalten Eltern 300 Euro pro Kind. Für Alleinerziehende werden die Freibeträge verdoppelt.
  • Stärkung der Kommunen: Der Bund erhöht seinen Anteil an den Kosten für die Unterkunft von Bedürftigen, gleicht die Gewerbesteuerausfälle der Kommunen zur Hälfte aus und stärkt den Öffentlichen Nahverkehr sowie den Gesundheitssektor.
  • Entlastung bei den Stromkosten: Die EEG-Umlage soll ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt werden.
  • Zukunftspaket: 50 Milliarden des Programms gehen in ein Zukunftspaket unter anderem mit steuerlicher Forschungsförderung für die Entwicklung von Quantencomputing und Künstlicher Intelligenz. Auch die verstärkte Nutzung der Wasserstoffenergie und eine verbesserte Förderung von Elektrofahrzeugen sind Teil des Pakets.

Unabhängig davon, dass es erst einmal gut ist, den Ausbau von Ladenetzen und Forschung zu fördern, muss man mal schauen, was die Absenkung der Mehrwertsteuer, die ja auch nur temporär ist, wirklich dem Menschen bringt (also auch die, die sich jetzt nicht freuen, dass die Förderung von E-Autos erhöht wird, sondern die, die eh wenig haben) – hat dieser nun mehr Geld in der Tasche und gibt auch mehr aus, was die Wirtschaft im Umkehrschluss ankurbeln soll? Fühlt sich für mich momentan nicht richtig an.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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85 Kommentare

  1. Was ist mit Glasfaser? Mit schnellem Internet?
    Ach ne, hat ja keine Zukunft.

    • Warum sind doch alle fertig ausgebaut wenn sie per DOCSIS versorgt sind….
      Das man die angepriesenen 1GBit/s (im Down) nur meist in den Nachtstunden bekommt kapiert ja kein Politiker weil das Vodafone ja nicht in die Werbung schreibt….

      • Und weil es pauschal so auch nicht stimmt? Bei mir kommen immer um die 900 MBit an.

        • natürlich gilt das pauschal nicht.
          Gehst du aber aus den Städten raus ist ein Segment schon mal ein ganzes (größeres) Dorf.
          Da ist zu Stoßzeiten nichts mit 100MBit/s bei versprochenen 1000… Und trotzdem gilt dieses Gebiet fertig ausgebaut auf 1GBit/s und wird so frühestens in 20 Jahren FTTH bekommen.
          Vom Upload ganz zu schweigen.

          (man sieht ja wo die Telekom FTTH ausbaut… z.B. in Stuttgart….)

        • Du armer, unser aller Mitleid

      • Da hat sich zumindest sch viel getan. Ich konnte bei meinem Kabelanschluss zu Kabel Deutschland Zeiten froh sein, wenn Abends 5% der eigentlich vorhandenen Bandbreite ankamen. Oft war nicht einmal das der Fall.

    • Kannst dir ja einen Anschluss legen lassen.

    • Ist die Branche etwa so sehr von Corona betroffen? Dann hat sie mit diesem Paket doch wenig zu tun, nicht?

    • Es sind mit mehreren Mrd Euro geförderte Ausbauprojekte in der Pipeline (in der Ausschreibung, oder im Bau). Noch mehr Geld wird das nicht beschleunigen, denn die Baukapazitäten sind schon seit Jahren ausgelastet.

      • Oft hängt es aber auch schlicht an bürokratischen Hürden, auch wenn sich in dem Bereich bereits viel getan hat.

    • Das war auch mein erster Gedanke beim lesen des Artikels.
      Es gibt zwar mittlerweile immer mehr Gebiete die wenigstens mit 100 Mbit/s angebunden sind, aber zum einen ist das bei weitem noch nicht überall die Regel, und zum anderen werden 100 Mbit/s in einigen Jahren schon der Mindeststandard sein um die dann aktuellen Anwendungen halbwegs sinnvoll nutzen zu können.

  2. Cool. Dann gibts den E-Up ja bald für Umme…

    • Wahrscheinlich nur, wenn du vorher einen Diesel-VW hattest 😉

    • E-Autos sind für Privat totaler Giftmüllchaos aber die Regierung war, ist und bleibt Dumm, leider.

      • Als Zweitwagen für die Stadt finde ich so einen E-Up durchaus praktisch. Mit 6.000 Euro Förderung würde sich das auf Dauer durchaus rechnen. Wenn ich mal nur durchrechne was der Passat in der Stadt verbraucht: 10 Liter a 1,30 Euro = 13 Euro/100 km oder 130/1.000 km pro Monat.
        Der E-Up braucht 14kwh a 30 Cent = 4,20 Euro/100 km oder 42 Euro /1.000 km Monat. So sind da schon mal 90 Euro gespart, dazu noch keine KFZ Steuer, kaum Kosten für Verschleiss. Ölwechsel etc…

        Finanziell durchaus attraktiv als Zweitwagen für die Stadt…

        • In der Stadt ist der Erstwagen schon das Erkennungszeichen der besonders faulen unter den asozialen. Ein Auto braucht man außerhalb der Städte, in den Städten gibt es Busse, Bahnen, Fahrräder und viele Wege, die so kurz sind, dass ein paar Schuhe ausreicht.

          • Schön, dass du meinst glauben zu können, meine oder unsere Lebensumstände beurteilen zu können und Autofahrer als faule Asoziale zu bezeichnen. Von daher hast du dich gleich mit deinem ersten Satz aus der Diskussion rausgeschossen. Ciao.

          • Onkel Wanja says:

            Na klar, was der öffentliche Nahverkehr leistet, haben wir ja während der Coronakrise gesehen. Wie gut das die Leute mit den wichtigen Jobs noch eigene PKWs hatten. Wenn du jung und fit bist ist das Fahrad toll, aber mit zunehmendem Alter kommen die Gebrechen, dann ist es vorbei mit radfahren und weite Strecken laufen. Aber daran denken unsere linksgrünen Egoisten nicht. Ich würde die Städte komplett grün machen. Keine PKWs, keine Busse, keine Müll- oder Rettungswagen, keine Zulieferer und auch keine Feuerwehr. Dann können die Körnerfresser den ganzen Tag mit ihrem Rad im Kreis fahren und an einer Blinddarmentzündung eingehen. Leben wie im Mittelalter, das ist es was die grünen Khmer wollen. Und wer nicht genauso wirr in der Birne ist wie sie, kommt ins Lager zur ökologischen Umerzieung.

  3. Okay, alles nicht verkehrt, wenn auch schwamming formuliert. Aber kommt da noch etwas für das Baugewerbe, Sanierung Schulen, Kita, Infrastruktur?

    • „Für Erweiterungen, Umbauten oder Neubauten von Kitas und Krippen soll es eine Milliarde Euro zusätzlich geben – auch, um die Hygienesituation zu verbessern.“ Quelle Tagesschau.de
      Zumindest Kitas bekommen etwas…
      Schulen werde natürlich weiterhin zugrunde gespart, wir wollen ja schließlich auch in Zukunft kognitiv am Weltmarkt vorne mit schwimmen 🙂

    • Wieso sollte man das Baugewerbe fördern? Wir haben seit Jahren einen Bau-Boom, jeder halbwegs qualifizierte Handwerker ist langfristig ausgebucht. Daran hat sich durch Corona nichts geändert und wird es auch nicht.

  4. Wer hätte gedacht, dass es nur eine weltweite Pandemie braucht, um die Digitalisierung, die Elektromobilität, usw entscheidend voranzubringen? 😀

    • Elekromobilität ja, aber nicht mit PWKs für Privatnutzer die nicht mal 1h am Tag damit rumfahren aber die Umwelt 10fach verschandeln als jedes normale PKW (einbezogen sind nicht nur Sprit sondern auch die sonstige Uweltbelastungen)

  5. Die Absenkung der Mehrwertsteuer bringt erstmal dem Einzelnen nix. Das 99-Euro Smartphone wird deshalb ja nicht weniger kosten, der Händler wird die 3% dankend mitnehmen.

    • Die Briten haben das 2008/09 schon mal ausprobiert. Da wurden 75% der Senkung an den Kunden weitergegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass es aufgrund der Situation tatsächlich mehr wird.

      • Das ist auch logisch. Dafür sorgt schon allein die Konkurrenz. Keiner kauft ständig Smartphones. Es geht um Waren des tägl. Bedarfs.

        • Das Brötchen wird dann also statt 38 Cent nur noch 37 Cent kosten? Der Liter Milch statt 99 Cent nur noch 97 Cent? Kann man glauben, muss man aber nicht…

        • Wobei da die 3 Prozentpunkte auch nicht kriegsentscheidend sind. Rechne doch mal durch was Du im Monat für Lebensmittel ausgibst, und dann schau was Du sparst wenn dafür nun 2-3 Prozent weniger Mehrwertsteuer anfällt. Das ist wirklich absolut vernachlässigbar.

    • Vielleicht ist das auch genau der Sinn den Händlern, Gastronomen und sonstige Unternehmen damit eine Förderung zu geben? Gerade hochpreisige Produkte werden dadurch günstiger, da hier die Händler im starken Wettbewerb stehen.

  6. Ich bin gespannt, ob die MwSt-Absenkung nicht zu einer Preiserhöhung führt: Leute sind die Preise gewöhnt, also wir entweder die Ersparnis durch den Händler mitgenommen, der Preis etwas abgesenkt und am Ende durch die erneute Erhöhung auf 19% höher beibehalten. Und gegen Ende des Jahres wird man noch schnell Mitnahmeeffekte haben wollen und die Kunden vor der bevorstehenden erneuten Preiserhöhung warnen, die dann zum 1.1. kommt. Am Ende wird alles teurer.

    Ganz zu schweigen von dem E-Auto-Zuschuss. Selbst ein Corsa-E kostet über 30k. Enorm viel Geld für ein kleines Auto. selbst wenn das ganze mit der Prämie auf etwas unter 30k geht, ist das irre viel (Stichwort: Eigenkapital für die eigene Immobilie, Hypothek etc.). So wird es doch nur wieder bei Firmen ankommen, die ihre Flotte günstiger erneuern wird.

    • Viele Händler werden garnix machen und die 3% mitnehmen. Deren geschäfte sollen ja auch angekurbelt werden…

      Clevere Händler werden krumme Preise machen, damit es nach MWSt-Absenkung aussieht, dabei aber die Preise unauffällig nach oben krumm anpassen.

      Und zum 1.1. werden dann die 3% auf alle Fälle oben drauf gehauen.

      Von Mitnahmeeffekten zum jahreswechsel garnicht zu reden.

      Ist aber sicher alles nur Schwarzmalerei, ist ja so noch nie nicht bei irgend ner MWSt-Erhöhung gelaufen….

      Die Förderung der E-Mobiliät ist ja ganz nett, auch dass man was für die Infrastruktur tun will. Aber meiner Meinung nach verkehrt rum aufgezogen. Der Knackpunkt ist und bleibt die Infrastruktur, dort müsste man deutlich intensiver investieren. was nützen mir alle Preisenkungen bei den Autos, wenn ich die Karre nicht geladen bekomme? Selbst wenn jetzt mehr Leute ein E-Auto kaufen sollten (was ich in der Masse noch bezweifle), dann verschärft sich ja damit auch wieder die Ladeproblematik. In Summe wirds also nicht besser.

      • 2,5 Milliarden für den Ausbau der Ladesäulen….

        • Allerdings sehe ich auch nicht den Staat in der Veerantwortung die Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Aufgabe des Staates sollte es aus meiner Sicht nur sein, entsprechende Infrastruktur zu ermöglichen (durch Grundstücksangebote, weniger Bürokratie etc…). Der Rest liegt aus meiner Sicht in den Händen der Anbieter. Die wissen aber wohl, warum sie nicht schon längst mehr investiert haben.

      • Heißt das ich kaufe einen Renault Twizy für 7650 Euro und bekomme 6000 erstattet? Weil dann hol ich mir sofort einen als Stadtauto. oO

        • Diesen und den oberen kommentar bitte löschen, sollte unten als neuer Beitrag hin. sorry

    • Die Prämien sollten abgeschafft werden, keine für Privatnutzer / Wenigfahrer, das ist der falsche Weg.

  7. Mwst. sehe ich auch kritisch ob das soviel nützt, denn der eine oder andere Produzent wird das ausnutzen und die Preise erhöhen. Nunja aber was macht man richtig oder falsch in hiesigen Zeiten, ich nehme die Regierung nicht oft in Schutz, aber für die ist es auch schwer den richtigen Hebel zu finden da man ja irgendwo irgendwie einigermaßen alle gerecht werden muss.

    Was ich nicht verstehe das Kinderpässe bald nur noch ein Jahr gültig sind, das sind unnötige Hürden die keiner braucht

    • Sicher kann man viele Dinge anders machen, vielleicht auch besser. Alles in allem ist das aber durchaus beachtenswert was die GroKo da alles anstellt. Das ist sicher auch dem guten Wirtschaften der letzten Jahre geschuldet. Ist schon erstaunlich, dass Deutschland voraussichtlich relativ glimplich durch den ganzen Corona-Mist kommt. Seien es die Todezahlen und der Epedemieverlauf oder jetzt das ankurbeln der Wirtschaft und die Arbeitslosenzahlen. Nach allem was sich abzeichnet, kommt Deutschland wieder mal besser durch so eine Krise als die anderen. Scheint ja doch nicht alles so schlecht in Deutschland zu sein, ne?

  8. 300€ pro Kind, temporäre Steuersenkungen, milliardenschwere Rettungen eigentlich gesunder Unternehmen. Klingt ja alles sehr nett auf den ersten Blick. Aber wer soll das denn bitte alles bezahlen? Dafür werden wir noch eine sehr, sehr lange Zeit bluten müssen.

    • „Bluten“ ist da schon deutlich zu hart formuliert … also persönliche Nachteile wirst du wohl kaum erwarten müssen.
      Mit den Maßnahmen soll ja letztlich ein dauerhafteres – und damit auch teureres – Absacken der deutschen Wirtschaft verhindert werden. Und wenn man die Maßnahmen so anschaut, geht – meiner Meinung nach – vieles davon in die richtige Richtung.

    • Die EZB kann doch unbegrenzt Geld drucken und bei 0% kann die Regierung wieder Schulden aufnehmen. Dank dem Falschgeldsystem leben wir über unsere Verhältnisse.

      • Falschgeldsystem?

        • Das momentane Geldsystem ist duch nichts gedeckt, es sind einfach nur Schulden und die Zentralbanken können es beliebig vermehren.

          • „beliebig vermehren“ …. ganz so einfach ist es dann doch nicht. Und ein „Falschgeldsystem“ wird halt trotzdem nicht draus. Wahrscheinlich ist der aktuelle Zustand nicht optimal, trotzdem erleben wir vergleichsweise besonnenes Verhalten bei den Zentralbanken (EZB und Bundesbank). So zu tun, als würde gerade unbegrenzt Geld verstreut werden entspricht schlicht nicht der Wahrheit.

            • Das echte Geldsystem war durch Gold gedeckt, jetzt sind es nur noch bunte Papierscheine. Besonnenes Verhalten bei den Zentralbanken? Die kaufen Anleihen ohne Ende, obwohl sie das gar nicht dürfen. Die ganzen Schulden der Welt können nicht mehr zurückgezahlt werden und müssen irgendwann genullt werden. Wir leben in einer Illusion des Wohlstandes, in Wirklichkeit sind wir alle hoch verschuldet.

              • @0byte: Das ist in der Tat wahr. Volker Pispers hat diese Thematik schon vor knapp 20 Jahren (!) wieder und immer wieder in seinen Programmen thematisiert. Damals haben wir alle über seine hervorragende Eloquenz und die Art es uns aufzuzeigen, gelacht.

                In diesem Zusammenhang empfehle ich den Film „System Error – Wie endet der Kapitalismus?“

                • Das sollte in der Schule gelehrt werden, aber dann würden die Menschen de Betrug erkennen. „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh“, meinte der Autopionier Henry Ford

              • „Die kaufen Anleihen ohne Ende, obwohl sie das gar nicht dürfen.“ … da gehen die Meinung sehr deutlich auseinander, wie auch bei der Bindung an Gold. So zu tun, als hättest du Recht und andere nicht, spiegelt die Diskussionen – die übrigens fähigere Leute schon länger führen – nicht annähernd wieder. Sich nur auf die eine Sicht als die richtige einzulassen führt letztlich nur dazu, dass man nicht weiter kommt und Entscheidungen – die ja auf der Ebene auch immer nur Kompromisse abbilden – nicht verstehen kann.

                • Ja, wir spielen die Musik auf der Titanic einfach lauter! 🙂

                  • Stimmt, wir werden voll untergehen … hat man ja schon an den Nachwirkungen von 2008/09 gemerkt, die letzten Jahre war Deutschland ja quasi am Abgrund, fast pleite, wirtschaftlich schon fast Dritte Welt …

                    • Seitdem pumpen die Zentralbanken Unmengen an Geld in das System, sieht man ja an den Aktienmärkten.

              • ach ja…die Mär vom „es zählt nur, wenn es durch Gold gedeckt ist“.
                Das ist Blödsinn.
                Am Ende ist der Wert des Geldes immer das Vertrauen, das die Bevölkerung darin hat.
                Sprich: nehme ich Geldscheine für eine Leistung entgegen, weil ich weiß dass ich mir davon einen Tag später auch noch Dinge im gleichen Gegenwert kaufen kann?
                Die Frage kann derzeit klar mit JA beantwortet werden. Kein Mensch macht sich Gedanken darüber, ob der Wert mit Gold gedeckt ist.

                Weiter gedacht: wodurch bemisst sich denn der Wert von Gold? Das ist ein ebenso künstliches Konstrukt. Der Fakt, dass es relativ selten ist, zählt nicht. Gibt zig Elemente, die noch seltener sind.

                • Es ist egal durch was es gedeckt ist, durch Gold oder Platin. Nicht gedecktes Geld etnwertet sich ständig, bis es irgendwann bei Null ist und erst dann macht sich der Mensch Gedanken.

                  • Und auch das stimmt nicht. Wäre es so, dann hätte es ja seit den 70ern permanent bergab gehen müssen. Der Goldstandard hat die Weltwirtschaft in den 1920er Jahren maßgeblich und massiv geschädigt und dazu zurück zu wollen ist nicht nur in der Hinsicht absolut falsch.

              • Ist doch egal, wenn wir verschuldet sind. Irgendwann wird man diese Schulden eben Nullen müssen, in dem Moment bekommen wir dann alles geschenkt, was wir eigentlich auf Pump erhalten haben. Ist doch super!
                Ich habe niemandem was geliehen, von mir aus können wir sofort alle Schulden Nullen. Wir sollten nicht von sowas abstand nehmen, weil dann die reichsten 2% Pipi in die Augen bekommen.

          • Doch das Geldsystem ist gedeckt, nähmlich mit den Glauben und den Vertrauen der Bevölkerung in den Euro.

            • Ironie? 🙂

              • nee..100 Prozent richtig.
                So funktioniert das Geldsystem.
                Kein Mensch fragt sich, ob er seinen Geldschein in Gold umtauschen kann.
                Das muss er auch nicht. Es basiert einzig und allein darauf, dass du weißt, dass du morgen für den Geldschein im gleichen Wert Waren bekommst.

                • Seitdem der Dollar nicht mehr Gold gedeckt ist, hat er 83% an Wert verloren. Der Euro hat 75% in 15 Jahren an Wert verloren. Gold dagegen ist immer stabil geblieben…

                  • Achso? Der Goldpreis steigt also nicht wegen immer weiter steigender Nachfrage und immer komplizierterer Förder-Bedingungen?

                    Deine Sichtweise ist nicht nur einseitg, sie blendet entscheidende Aspekte einfach komplett aus.

      • Wirklich begrenzte sind nur die natürlichen Ressourcen auf dieser Welt. Alles andere spielt keine Rolle.

  9. Heißt das ich kaufe einen Renault Twizy für 7650 Euro und bekomme 6000 erstattet? Weil dann hol ich mir sofort einen als Stadtauto. oO

  10. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Ach Leute, nicht zuviel Schwarzmalerei – alle Logik und Statistiken der letzten Jahre sagt mir dass 3% Mehrwertsteuer weniger schon ne mittlere Sensation bedeuten [können].
    Einige Händler werden natürlich auch wieder unbedingt Leute abzocken müssen, aber unterm Strich wird jeder der nicht ganz naiv losshoppt davon profitieren können.

    • Dass die psychologische Wirkung unbestritten ist, zeigen ja die Diskussionen hier. Man denkt per se, dass man Schnäppchen machen kann und ist kauflustiger.

      Wenn man sich aber anschaut, dass die Reduzierung der MwSt. um 3% bewirkt, ist das ziemlich unrational.
      Ein Produkt, das vorher 100 Euro gekostet hat, kostet jetzt „nur“ noch 97,49 Euro.
      (100 EURO / 1,19 * 1,16)
      Haut hier doch keinen aus dem Sessel, oder?

      Klar, bei höheren Beträgen wird die absolute Ersparnis auch größer. Statt 1000 Euro zahlt man nur noch 975. Aber selbst da bekommt man durch etwas Recherche und Geduld wesentlich bessere Rabatte.

      Am Ende reine Psychologie 🙂

      • „Klar, bei höheren Beträgen wird die absolute Ersparnis auch größer. Statt 1000 Euro zahlt man nur noch 975. Aber selbst da bekommt man durch etwas Recherche und Geduld wesentlich bessere Rabatte.“

        Aber was ist, wenn du die durch Recherche besseren Angebote gefunden hast und kaufst, dann aber noch ZUSÄTZLICH 3% Mehrwertsteuer sparst? Wäre das nicht geil?? Merkste selber. ne?

  11. Und wieder werden Verluste privatisiert…

    Nicht Olaf Scholz zahlt das, sondern wir alle über Steuererhöhungen. Die Unternehmen sind nicht wegen Corona in Schieflage (wenn sie es denn überhaupt sind), sondern weil sie keine Rücklagen gebildet haben und zu unflexibel auf sich ändernde Marktlagen reagieren.

    Es gibt überhaupt keinen Grund, Elektrofahrzeuge zu subventionieren. Die haben mit Corona nichts zu tun. Da kann man auch rote Schuhe subventionieren, hat auch nichts mit der Krise zu tun. Letztenendes zahlen so die Steuerzahler die Strafzahlungen der Autobauer, das ist doch irre!

    Gastronomie muss ebensowenig „wiederaufgebaut“ werden. Es gibt kein Recht auf Gewinne. Wenn ein Laden heute zu macht, macht eben morgen ein anderer auf. Das ist keine Grundversorgung, sondern ein Dienstleistungsangebot. Die miserabelsten Löhne zahlen, 60% vorbei an der Kasse abrechnen und nun wird die Hand aufgehalten.

    Der Markt regelt doch alles! Also, dann lasst ihn mal regeln! Denn wenn wir das Geld für Autos und Restaurants verballern, ist für Krankenhäuser, Altenpflege und Rente nichts mehr da!

    • Schon dein Eingangsstatement ist falsch, weil genau verkehrt herum 😉 Und der Rest ist auch nicht besser

    • Krankheit, Pflege und Rente ist doch ein ähnliches Konzept wie Gastronomie. Der einzelne Bürger verballert sein Geld, anstatt was auf die Seite zu legen und plötzlich tritt der Fall ein und man hält die Hand auf, damit einem möglichst viel gezahlt wird.

      • Hallo!!
        wir bezahlen jede Mende Steuern damit der Staat ein Gesundheitssystem etabliert auch wenn wir alles „verballern“ geht ein Teil der Steuern daraus in das System. Dann kommen da noch unsere Krankenkasenbeiträge dazu die locker ausreichen das gewisse Kassen Milliarden auf der hiohen Kante haben und das Geld für vollkommen überteuerte Geschäftsführer und Ausichtsratmitglieder verpulvern.
        Und schauen Sie sich mal um in Europa ob es z. B. in den nördlichen Ländern diese Unverschähmtheiten gibt, dass Kranke und Alte so maaslos ausgenommen werden über Selbstbeteiligungen…

    • Ist diese Art der Sichtweise nicht viel zu simple für dieses aktuelle komplexe Problem? Was bringt es denn, jetzt 30 bis 40% aller Restaurants hopps gehen zu lassen? Da hängen dann auch wieder massenhaft leerstehende Immobilien und Arbeitslose dran. Das gleiche in allen anderen Bereichen. Manchmal sind Probleme komplexer als es auf den ersten Blick erscheint und es lohnt sich eben doch, bestimmte Branchen für eine unverschuldete Notlage über Wasser zu halten, Stichwort zB: Kurzarbeitergeld. Wenn du deinen Vorschlag umsetzt, haben wir amerkianische Verhältnisse in Bezug zB auf Arbeitslosenzahlen. Nein, danke. Dass etwas getan wird ist gut und richtig. Bei der Umsetzung kann man sicher geteilter Meinung sein.

      • So komplex ist das auch wieder nicht. Wenn wie Sie sagen 30–40% Restaurants faktisch insolvent sind, dann hätten die auch mit Steuergeld kaum eine Chance, dieses Jahr zu überleben. Zum einen werden die Steuererhöhungen bei vielen zu weniger Restaurantbesuchen führen, und viele gehen sowieso nicht mehr ins Restaurant, da nach aktueller Datenlage dies im Grunde die einzigen wirklichen Infektionsorte sind. Es gab die ganzen Masseninfektionen nur bei Restaurantbesuchern.

        Wenn man denen jetzt Geld gibt, nur damit sie erst zu Weihnachten Pleite sind, hilft das niemandem. Das wird nur gemacht, um sich die Wählergunst zu sichern, aber es ist keine Lösung.

        Die Notlage ist aber durchaus selbstverschuldet. Wenn ein Unternehmen bereits nach 4 Wochen auf Staatshilfe angewiesen ist, dann ist das nur durch Misswirtschaft zu erklären. Oder das sich das Geschäftsmodell generell nicht rechnet. In beiden Fällen sollte man das nicht weiterführen.

        Und weshalb sollen alle dafür zahlen, auch die, die sich Restaurantbesuche selten oder nie leisten können? Die Gastronomen können sich doch selber retten, einfach die Preise verdreifachen und wer sein Lieblingsrestaurant „retten“ will, der kann das doch dann bezahlen. Warum sollen andere des Besserverdieners Suppe günstig halten?

        In Amerika sind unterm Strich nicht mehr arbeitslos, als bei uns. Die Verhältnisse sind längst gleich. Nur das man bei uns nicht so schnell wieder in Arbeit kommt.

        • Welche Steuererhöhungen sollen das denn sein, die dafür sorgen, dass die Leute weniger ins Restaurant gehen?

  12. Mehrwertsteuerabsenkung bedeutet pro verkonsumierten 1000er 25 € mehr auf der Tasche. Der Hartz 4 Empfänger hat also 10 € mehr im Monat, der Durchschnittsverdiener ca. 40 €.

  13. „Es gab die ganzen Masseninfektionen nur bei Restaurantbesuchern. “

    Nein, bekannt ist nur der Fall in Leer, wo es mehr eine private Party war, beid er massivst gegen die Hygieneregeln verstoßen wurde. Der Pächter hat inzwischen übrigens aufgegeben, da sein polizeiliches Führungszeugnis welches er nicht abgegeben hatte, Einträge enthielt.

    Sollte es weitere bekannte Fälle geben wo es nachweislich „Masseninfektionen“ gab, bitte eben eine Quelle posten. Danke.

    „Die Notlage ist aber durchaus selbstverschuldet. Wenn ein Unternehmen bereits nach 4 Wochen auf Staatshilfe angewiesen ist, dann ist das nur durch Misswirtschaft zu erklären. “

    Auch das ist Unsinn. Mein Arbeitgeber hat durch die Coronakrise in 2,5 Monaten ca. 600.000 Euro Einnahmeausfälle. Unverschuldet. Gesundes Unternehmen dem von jetzt auch gleich alle Einnahmen wegbrechen. Wo ist das denn Misswirtschaft.

    Manchmal ist es eben doch etwas komplexer in der Realwirtschaft.

    • Ist doch egal, was dein AG für Einnahmeausfälle hat. Im Zweifel geht er eben Pleite. Wenn das Unternehmen etwas gemacht hat, wofür es einen Bedarf gibt, dann wird kurz nach der Pleite ein überlebender Mitwettbewerber den Marktanteil übernehmen oder ein neuer Unternehmer starten. Da können dann auch die Ex-Arbeitnehmer unterkommen.
      Es löst sich dadurch ja nichts real existierendes in Luft auf, nur Geld (das sowieso nur auf Papier existiert). Alle Unternehmen, die etwas machen was wirklich wichtig ist, sind sowieso nicht betroffen, weil ja alles wichtige weiter läuft trotz Corona.

      • Wow, du hast echt überhaupt keine Ahnung, wie die Wirtschaft da draußen läuft, oder?

      • Wenn Bildung ein Bedarf ist (ist das ist es wohl, sieht man an einigen Beiträgen hier), dann wird so schnell kein Mitbewerber unseren Platz einnehmen können. So einfach ist das nicht…

      • Du hast wirklich erschreckend wenig Ahnung von dem über was Du hier sprichst. Dir fehlt es schon an ganz grundsätzlichem Marktverständnis, das wurde in den Beiträgen mehr als deutlich.

  14. Hurra! Die Salami kostet dann nächsten Monat nicht mehr 1,99€ sondern nur noch 1,95€. Was mache ich mit dem ganzen Geld, dass dann plötzlich liegen bleibt? In Puff tragen kann ich die ganze Kohle ja nicht, ist noch geschlossen…
    🙂

  15. Zu den Hobbyvirologen kommen jetzt die Hobbyökonomen, so ein Deutscher mit Internetzugang kann und weiss einfach alles!

    Der mehrheitlich positive Tenor der Ökonomen in der Tagespresse spricht für sich. Falls es denn jemand tatsächlich interessiert.

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