Bundesnetzagentur untersagt bestimmte Bedingungen der Roaming-Nutzung der Tarifoption „Vodafone Pass“

Das Thema Vodafone Pass oder auch Telekom StreamOn wird immer in Sachen Netzneutralität begutachtet und sowohl von Nutzern als auch in der Politik bewertet. Nun hat sich heute die deutsche Bundesnetzagentur zu Wort gemeldet und bestimmte Bedingungen der Roaming-Nutzung der Tarifoption „Vodafone Pass“ untersagt.

„Vodafone Pass kann weiterhin gebucht werden, jedoch sind Anpassungen für die Nutzung in der EU erforderlich. Wir sorgen dafür, dass Vodafone Pass auf Reisen genutzt werden kann wie zu Hause“, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Kritikpunkte der Bundesnetzagentur zur Netzneutralität hat Vodafone zwischenzeitlich ausgeräumt.“

Die Nutzung des Angebots „Vodafone Pass“ ist derzeit nur im Inland unbegrenzt möglich, so die Bundesnetzagentur. Seit Juni 2017 müssen Mobilfunkanbieter Roaming-Dienste im EU-Ausland zu den gleichen Konditionen wie im Inland anbieten. Vodafone muss die Zubuchoption Vodafone Pass daher auch für die Nutzung im europäischen Ausland öffnen. Das kann beispielsweise der Music Pass sein, der das durch Streaming verbrauchter bestimmter Musikdienste nicht auf das im Vertrag enthaltene Volumen anrechnet.

Roaming-Anbieter dürfen die Nutzung von Daten im EU-Ausland aber mit einer angemessen Nutzungsregelung (fair-use-policy) begrenzen. Vodafone behält sich vor, das Roamingvolumen für die Nutzung im EU-Ausland auf 5 GB pro Vodafone Pass zu beschränken, so die Bundesnetzagentur weiter.

Auch in Sachen Netzneutralität sei man weitergekommen. Anders als beim Zero Rating-Angebot „StreamOn“ der Telekom wird Videoverkehr bei „Vodafone Pass“ derzeit nicht gedrosselt. Vodafone behält sich aber vor, dass Videoverkehr auf SD-Qualität beschränkt wird, soweit dies rechtlich zulässig ist. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass Vodafone insbesondere den Ausgang des StreamOn Gerichtsverfahrens berücksichtigen wird.

„Vodafone Pass“ war ursprünglich so ausgestaltet, dass Inhalteanbieter ohne eine App nicht teilnehmen können. Dritte hatten im Verfahren geltend gemacht, dass dies eine Hürde darstellen und die Wettbewerbschancen dieser Inhalteanbieter sowie die Medienvielfalt beeinträchtigt werden könnte. Vodafone hat inzwischen eine geänderte Version des Service Provider Vertrages vorgelegt, der die Bedenken ausräumt. Der Vertrag ist auch auf der Homepage von Vodafone veröffentlicht.

Die Anforderungen der Bundesnetzagentur an eine transparente, offene und diskriminierungsfreie Teilnahme an „Vodafone Pass“ sind nunmehr erfüllt.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

5 Kommentare

  1. Also wird der Vodafone Pass indirekt abgeschafft. Denn der unbegrenzte Videostream im Urlaub wird Vodafone zu viel kosten.

    Das Selbe gilt natürlich auch für Pass-Produkte der Telekom.

    • Wieso „indirekt abgeschafft“? Er wird gar nichts abgeschafft. Für die Nutzung im EU Ausland hat Vodafone ja die FairUse Regelung eingeführt. Das hätten die nicht gemacht, wenn es sich nicht rechnen würde.

  2. RIP Netzneutralität. Hin und wieder gab es ja noch Hoffnung auf ein bezahlbares ungedrosseltes Datenvolumen. Oder zumindest 20-50 GB, nicht die lächerlichen 1-5 GB für ~50 €. O2 geht hier definitiv in die richtige Richtung, aber leider hinkt das Netz noch hinterher.
    Jedenfalls brauchen sich D1 und D2 nicht mit mehr Datenvolumen oder günstigeren Preisen zu beeilen, gibt ja jetzt das tolle StreamOn und Vodafone Pass (wobei letzteres auch noch zusätzlich Geld kostet!).
    Hier mal Netzneutralität von Burger King erklärt: 🙂
    https://youtu.be/ltzy5vRmN8Q

  3. Es gibt leider immer noch keinen AR Pass. 🙁 Also ist das Angebot zumindest für mich nutzlos.

  4. Ja, O2 ist das wirklich auf dem richtigen WEg – wenn sie nicht 4G für das Datenvolumen nach dem ungedrossenlten Kontingent ausschließen würden .
    Ich wäre sowieso dafür statt 100 und mehr MBit/s anzubieten , ungedrosselt und flat einfach verschiedne Geschwindigkeitsstufen anzubieten: wenn man zu Hause mit 16 mBit als Einzelperson auskommen kann, dann sicher auch unterwegs -das für günstiges Geld ohne Drossel und mit LTE – prima! Wer schnellere Datenraten will, zahlt mehr . Das wär doch ne echte Maßnahme.! LTE muß sein damit auch Voice over LTE unterwegs uneingeschränkt funktioniert und auch HD-Voice . Dafür würden sogar 6 mBit Datenrate sogar für Musikstreaming und Video in SD reichen.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.