Bravia Core: Sony ruft eigenen Streaming-Dienst für seine High-End-TVs ins Leben

Sony hat heute sowohl neue OLED- als auch neue LCD-TVs vorgestellt. Ich hatte es ja in den jeweiligen Beiträgen schon angerissen: Exklusiv an den Fernsehgeräten der Premium-Marke Bravia XR gibt es zudem einen neuen Streaming-Dienst von Sony. Jener nennt sich Bravia Core. Die Japaner versprechen Qualität, die auf dem Niveau einer UHD Blu-ray liegen solle.

Etwa will man Bitrates von bis zu 80 Mbit/s, Inhalte mit IMAX Enhanced und natürlich auch 4K / HDR und Dolby Atmos liefern. Die Plattform ist durch eine Kooperation von Sony Electronics und Sony Pictures Entertainment entstanden. Sony plant auch, via Bravia Core einige Filme nach dem Kinostart zunächst exklusiv den Bravia-XR-Besitzern anzubieten. Erst danach sollen sie in die weitere Verwertungskette wandern. Gebunden ist Bravia Core zunächst an die neuen Bravia-XR-Modelle aus dem Jahr 2021 – die X90J, X95J, A80J, A90J und Z9J.

Etwas krude wird es aber im Kleingedruckten: Käufer der Bravia-XR-TVs sollen sogenannte Movie Credits erhalten. Wer etwa einen A90J (OLED) oder X95J (LCD) kauft, der bekommt gleichzeitig 10 Movie Credits für Bravia Core. Wer wiederum einen A80J (OLED) kauft, nimmt z. B. 5 Movie Credits mit. Für jeweils einen der Credits kann dann ein Film abgegriffen werden. Der Zugriff auf Bravia Core besteht generell je nach TV-Modell für 12 oder 24 Monate, auch das unterscheidet sich je nach gekauftem TV-Modell.

Einige Einzelheiten sind noch offen: Etwa sprach Sony auch davon, dass es weiteres „Guthaben“ für ältere Filme geben soll, dass sich dann monatlich erneuere. Bravia Core bietet also wohl keine Flatrate, sondern man kann eben monatlich – vorausgesetzt man besitzt einen neuen Bravia-XR-TV – eine festgelegte Anzahl an Inhalten abrufen. Klingt auch ein wenig so, als könnte man sich eventuell weitere Movie Credits dazukaufen – wie bei Mikrotransaktionen in Spielen. Dazu hat sich Sony aber noch nicht im Detail geäußert.

Sony experimentierte in den USA übrigens in der Vergangenheit schon mit ähnlichen Angeboten – ohne größere Erfolge. Ich weiß selbst nicht so genau, was ich von Bravia Core halten soll. Könnte Sony da etwa später eine Expansion des Angebots für andere Geräte planen? Möglich ist das sicherlich, sollte der gewünschte Erfolg eintreten. Allerdings wird der Markt für Streaming-Angebote immer überlaufener. Ein netter Bonus ist Bravia Core sicherlich für Käufer eines XR-Modells.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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14 Kommentare

  1. “ Der Zugriff auf Bravia Core besteht generell je nach TV-Modell für 12 oder 24 Monate“ … also da bin ich mal gespannt. Wollen die das man sich dann alle 12-24 Monate nen neuen TV zulegt? Oder ist der Zugriff für 12-24 Monate kostenlos und dann wird eine Gebühr erhoben? Da ist ja anscheinend noch vieles unklar.
    Ansonsten sehe ich es auch eher als nettes Gimmik, welches man mitnimmt, wenn man den TV eh kauft. Aber extra deswegen kaufen sehe ich (derzeit) nicht.

  2. Ich glaube langsam muss ich wieder meinen Piratenhut aufziehen und die Segel hissen.
    Ständig neue Streamingdienste, alle zu Preismodellen die man als „normale“ Person irgendwann nicht mehr komplett bezahlen kann und will.

    • Ja, und? In erster Linie wird das Angebot doch breiter und nicht fragmentierter. Vieles gab es vorher schlichtweg nicht als Stream und erst seit da Studio einen eigenen Streaming Dienst hat. Die objektiven Gegebenheiten werden doch nicht schlechter, du hast du das Verlangen, auf alles Zugriff zu haben, was man theoretisch streamen könnte. Dabei sollte dir doch die monatliche Kündbarkeit genug Flexibilität ermöglichen. Sony beispielsweise würde ich absolut nicht brauchen. Was haben die denn groß zu bieten? Spider-Man und Gozilla?

      • Das wird ja eben fragmentierter, denn durch neue Streaming-Dienste verschwinden Titeln aus den alten.
        Seitdem Disney+ dazu kam, sind Disney-Filme aus dem Angebot von Netflix oder Prime Video weg.
        Nun muss ich einen dritten Dienst abonnieren, falls ich mal Disney schauen will.
        Wenn noch Hulu, Sony und HBO nach Deutschland kommen, wird es noch fragmentierter!
        Dann muss man entweder jeden Monat je nachdem, was man schauen will, den Streaming-Dienst wechseln oder auf alternative Quellen wie Telegram zurückgreifen.

        • Das betrifft aber nur eine Handvoll Titel im Vergleich zu der Größe des gesamten Katalogs von Disney Plus. Das meiste war zuvor schlichtweg nicht verfügbar per Stream. HBO ist nur bei Sky, die haben selbst im Grunde gar nichts, das man kann also kündigen, ohne was zu verlieren. Der HBO Katalog wäre sogar vollständig, was er bei Sky nicht ist. Hulu wäre ebenfalls ein Zugewinn, weil viele Serien von Hulu wiederum gar nicht auf dem deutschen Markt verfügbar sind. Auch bei Sony gibt es ganz viele Titel aktuell nirgendwo im Angebot. Spiderman, Venom oder Ghostbusters gibt es in keiner Flat bisher. James Bond nur bei Sky. Ich gehe auch zusätzlich davon aus, dass sich der Markt etwas konsolidieren wird. Wer bezahlt den tatsächlich für einen Sony Streaming Service? Die haben nur wenige Interessante Titel.

          • Venom streamt über Joyn+
            Spiderman über Netflix
            Ghostbusters über Prime, Joyn+ oder Ghostbusters 84 über Netflix

            Die Zersplitterung ist ziemlich nervig geworden.
            Mittlerweile muss man erstmal auf Seiten wie Justwatch nachschauen wo etwas bestimmtes läuft. Schön ist die Entwicklung nicht.

  3. Erinnert mich grad an den Amazon Original Comedy Film „Jexi“ ^^.
    Zitat: „Ich brauch keine Freundin, ich hab Netflix, Hulu, sogar Crackle… , die Sony Plattform: Keiner benutzt sie – ICH hab sie!

  4. Also im Prinzip kaufe ich die Filme dann mit einer virtuellen Währung, aber der Zugang bleibt nur 12 oder 24 Monate bestehen, oder wie soll das funktionieren?

    Eine neue Währung einführen ist ja immer eine beliebte Methode um zu verschleiern, dass man Geld einsetzt…

    Ich sehe momentan ehrlich gesagt keinen Mehrwert, zumal das ganze ja sehr exklusiv ist. Highend Fernseher, 2021 Modelljahr etc.

  5. Herr Hauser says:

    Es wird schon Verrückte geben die das alles wieder mitmachen. So wie Trumpisten, die das Kapitol stürmten, weil ihr großer Meister sie dazu angestachelt hat.

    • Wieso verrückt? Der eine investiert sein Geld in dies, der andere in das. Ich sehe hier nur eine weitere Möglichkeit an Content zu kommen, und von der technischen Seite her, hört sich das schon interessant an. Insbesondere wenn ich mir die Bildqualität einiger anderer Streaming-Dienste anschaue. Und wer hat eigentlich gesagt, dass man alle Dienste gleichzeitig abonnieren und somit bezahlen muss?

      • Das ist hier aber keine Flatrate. Wenn Sony beim nächsten TV den Service nicht mehr anbietet, dann kannst du die Filme abschreiben. Das ist zwar bei Amazon, Apple usw. im Rahmen von „Kauf“-Filmen auch nicht anders, aber dort habe ich etwas mehr Vertrauen, dass mir die „gekauften“ Filme länger erhalten bleiben. Hinzu kommt, dass Amazon, Apple und alle anderen nicht an eigene Hardware gebunden sind, bei Sony dein nächster TV aber auch wieder von Sony stammen muss, damit du die „gekauften“ Filme weiter schauen kannst. Alles in allem aber sicherlich ein gutes Angebot, wenn man sich der Einschränkungen bewusst ist. Ich bin auf hdtvtest-Vergleiche zwischen Sony und Apple interessant (bei Apple messe ich 45mbit Downstream, das ist also auch schon ziemlich gut).

  6. Im Video beim Artikel zu den Oleds wird das etwas weiter erläutert. Oled A oder B kaufen und X bzw. Y Filme bekommen (ob geliehen oder dauerhaft ist unklar) inklusive Bravia Core Unlimited Abo für 12 bzw. 24 Monate (was da genau enthalten ist ist unklar).

  7. Ein Streaming Dienst der an spezielle Hardware gebunden ist? Klingt für mich sehr nach Flop.

  8. Die Hardware muss eben auch erstmal den Stream richtig verarbeiten können wenn er mit Bitrates von bis zu 80 Mbit/s daherkommt. Das zumindest mal ein Kriterium um es vorerst auf den neuen eigenen dafür ausgelegten TVs zu tetsten.

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