Brave: Browser in der Kritik

Die Macher des Brave Browsers haben ein cleveres Marketing. Sie reden viel über die Privatsphäre und haben einige nützliche Funktionen im Browser. Auch Webseitenbetreiber möchte man entlohnen, so können sich Nutzer entscheiden, Seiten zu unterstützen, wenn sie bestimmte Werbung zulassen.

Man könnte vermuten: Auch die Macher von Brave müssen Geld verdienen und wollen letzten Endes nur ein Stück der Werbeindustrie sein, oder zumindest etwas Kontrolle haben.

Nun gibt es mal wieder Kritik, denn beim Aufruf bestimmter Webseiten wird über Autofill die ID der Brave-Macher angehängt, sodass diese verdienen, wenn sich ein Nutzer bei einem Partnerdienst anmeldet – selbst im Tor-Modus. Diese Tatsache, zumindest bei zahlreichen Webseiten auch völlig normal, um Einnahmen zu generieren, stößt einigen Nutzern des Browsers Brave sauer auf.

Brendan Eich, ehemaliger CEO von Mozilla und nun eben Co-Founder und CEO von Brave, meldete sich auf die Vorwürfe schon zu Wort.

Er verneint, dass beim Klicken eines Links die Bave-ID angehängt wird. Damit würde man ja quasi jemanden, der jemand anders einlädt und einen Ref-Code weitergibt, um die Einnahmen der Empfehlung bringen.

Eich teilt nur mit, dass die automatische Vervollständigung eines Domainnamens ein Fehler auf seitens Brave war, den man beheben wolle. Ein anderer Mitarbeiter meldete sich ebenfalls zu Wort. Brave nutze Affiliate-Beziehungen, um das Projekt kostenlos für die Benutzer zu unterstützen. Man würde niemals absichtlich etwas tun, das die Privatsphäre oder Daten der Benutzer in irgendeiner Weise verletzt.

Ausführlicher Beitrag von David Gerard

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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46 Kommentare

  1. Habe brave immer gerne genutzt, bin aber mittlerweile beim Samsung Browser gelandet.

    • Was ist denn bei dir dann schief gelaufen ?

      • Was soll denn schief gelaufen sein?
        Brave hat keinen vernünftig umgesetzten Browser weiten dark mode so wie der Samsung Browser nur um ein Beispiel zu nennen.

        • bei allen chromebasierten Browsern kann man über chrome://flags den Dark Mode auf enabled setzen, funktioniert recht gut.

    • FriedeFreudeEierkuchen says:

      Das ist ein wilder Sprung 🙂 Was hat dich zu diesem Wechsel bewogen? Auf Samsung wäre ich jetzt als allerletztes gekommen.

      • Der Samsung Browser hatte letztens grosses Update bekommen und da gab es einige neue nützliche Funktionen, zum Beispiel schließen Button.
        Ausserdem Verbesserungen im tracking Schutz (benutze dafür selbst adguard systemweit), und alle das der komplette Verlauf beim schließen entfernt wird auf Wunsch, etc.
        Dann gefällt mir der komplette dark Mode sehr gut, der auf wirklich allen Webseiten greift, was gerade auch auf amoled Geräten viel Akku spart.
        Und er ist wirklich extrem flott.

        • Herr Thalheim says:

          Habe den Samsung Browser selber lange genutzt. Als mir jedoch klar wurde wie veraltet dessen Chromium Engine ist (aktuell Version 75) bin ich auf den Brave Browser gestoßen, der stets auf aktuellem Stand gehalten wird und auch nicht die unzähligen unnötigen Marketing-Gimmicks des Samsung Browsers hat. Definitiv die bessere Wahl, meiner Meinung nach. Allein schon wegen des Werbeblockers der ganz ohne zusätzliche Plugins arbeitet

          • Für mich ist der Wechsel absolut nachvollziehbar. Der Samsung Browser läuft bei mir viel runder. Zudem ist er der einzige Browser mit vernünftigen Dark Mode.

          • Brave ist ein einziges Marketing-Gimmick, viel Bla über Privacy, nichts dahinter, wie man jetzt mal wieder sieht.

      • Unter Android ist der Samsung Browser wirklich eine gute Alternative die durchaus gelungen ist.

        • Genau, gilt schon länger als einer der besten Android-Browser, läuft auf jeden Fall runder als Chrome selbst.

  2. Habe nie den Hype um Brave verstanden. Nutze Firefox auf dem Desktop und Bromite auf Smartphone und Tablet.

    • Ich habe zum Beispiel nebenher 40 Dollar in 6 Monaten mit dem Brave Browser verdient.
      Dabei hab ich auf keiner Website mehr Werbung, und das wird nicht mal von Websiteanbietern als Adblocker erkannt.
      Das Tracker blockiert werden, merkt man auch im Normalbetrieb.

      Ich wüsste keinen Grund Firefox stattdessen zu benutzen.

      • Wo kommt das Geld her? Und warum bekommst du Geld für die Nutzung einer Software?

        • Kriegt vermutlich das Geld eher dafür, den Browser hier und anderswo zu promoten.

        • Man kann über den Brave Browser geld verdienen indem man werbung zulässt. Davon bekommt man dann 70% der einnahmen gutgeschrieben. Ist ne wirklich nette sache, wie ich finde.
          https://brave.com/de/brave-rewards/

          • Mal davon abgesehen, dass Eve behauptet, keine Werbung zu sehen, halte ich das Konzept das du beschreibst für genauso kaputt, wie das hinter Adblock Plus.

  3. Wenn etwas zu schön ist um wahr zu sein, ist es meistens doch nicht so schön wie es scheint oder schlicht nicht wahr…

  4. Welchen Browser kann man denn empfehlen. Benutze eigentlich Brave, da der mir durch die Privatsphäre sehr sympathisch erschien.

    • Dann mach es doch weiter???

    • Privatsphäre gegenüber *wem* ? Für neugierige Mitbewohner reicht wohl jeder Ingognito-Mode, für andere Zwecke ist mehr Aufwand erforderlich, da ist es mit der Auswahl des Browsers alleine nicht getan.

      Was hast du denn so zu verbergen, bleibt auch unter uns? 😉

      • FriedeFreudeEierkuchen says:

        Vielleicht will er einfach mehr Datenschutz? Soll solche Leute geben, denen das Thema nicht einfach egal ist…

        • Mein Hinweis galt nicht der durchaus weit verbreiteren Gleichgültigkeit mancher Tastaturhelden 😉 sondern dem zu erfüllenden Anforderungsprofil. Sprich: Von welchem Szenario gehe ich aus, wie weit geht mein Vertrauen oder eben Mißtrauen? Sehe ich meine Gerätschaften als sicher an oder muss ich davon ausgehen, dass bereits diese kompromittiert sind oder jederzeit werden können? Wann vertraue ich Software, schon bei Selbstbekundung des Anbieters oder erst nach einem Test durch Dritte? Vertraue ich dem Dritten? Du siehst, die Begriffe Privatsphäre und Datenschutz müssen durchaus präzisiert werden, bevor konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden können.

    • Der neue Edge hat einen guten Tracking Schutz, er hat auch alle Google Tracker entfernt.
      Microsoft nutzt da halt eigene Tracker, dafür ist Edge besser in Windows 10 integriert.
      Edge für Android hat auch das Anti Tracking und einen AdBlock, auf dem Desktop werden auch AddOns von Chrome (Web Store) unterstützt.
      https://www.microsoft.com/de-de/edge

      • Edge ist mit einer der schlechtesten Browser was Datenschutz und Privatsphäre angeht. Jede besuchte Website und jeder Download wird an Microsoft geschickt und über dich wird ein genaues Profil angelegt.

        • Quelle?

          • Er bezieht sich dabei wahrscheinlich auf Microsoft Defender SmartScreen. Das kann man aber erstens in den Einstellungen ausstellen und zweitens ist das bei Firefox und Chrome auch standardmäßig aktiviert, heißt dort bloß Google Safe Browsing.

            • Safe Browsing Funktion ganz anders und ist datenschutztechnisch vertretbar. Dabei wird die Liste der „bösen“ Domains runtergeladen und lokal abgeglichen. Bei Microsoft wird einfach jede Domain an den Server übermittelt.

            • Ja die Studie kenne ich. Die führt ja nur das auf was Max weiter oben geschrieben hat. Und wenn ein „Sicherheitsexperte“ die Schalter zum abstellen nicht findet ist das schon ein komischer Experte.

              • Du scheinst die Studie nicht gelesen zu haben, würde ich dir aber sehr empfehlen. Smartscreen ist nur ein kleiner Teil davon und wie in meinem Kommentar zu Max erwähnt der größte Mist auf Erden. Microsoft übermittelt eindeutig identifizierende Daten, die nicht notwendig sind und lediglich der Profilerstellung und dem Tracking dienen. Was bringt dir ein guter Trackingschutz, wenn der Browser selbst tausendmal schlimmer als jede Webseite ist.

                • Soll ich Dir meinen Alu-Ganzkörper-Anzug verkaufen? Der hilft gegen alles.

                  • Das ist natürlich auch eine Art, mit beunruhigenden Zuständen umzugehen…
                    Etwas mehr Bewusstsein diesbezüglich hätte ich bei einem Technikblog eigentlich erwartet. Aber gut, Rolf, mach was du denkst, will dir deine Browserwahl nicht abnehmen.

                  • Ah, das Aluhut-Nicht-Argument. Damit kann man natürlich alle unliebsamen Argumente wegreden.

    • Ich verwende mittlerweile auf allen mobilen Endgeräten, wie auch auf dem Desktop Vivaldi.
      Bin damit sehr zufrieden.

    • Ungoogled Chromium (portabel, DL über https://chromium.woolyss.com) ist die von mir genutzte Alternative. Über eine Extension bekommst den Store wieder zurück, ansonsten wie der normale Chrome, nur – soweit möglich – ohne Googles Services.

  5. Anfänger says:

    Ich benutze Vivaldi,Brave und Opera 😀

  6. Bockwurst says:

    Scheinbar haben die Kritiker nicht raus gefunden, dass diese selbst auch paar Einnahmen mit generieren können. Immerhin soll man mit dem Browser etwa 200$ pro Jahr generieren können. Bei mir ist auch schon mehr als eine Tankfüllung verdient.

    • Kann man sich das Geld denn auch auszahlen lassen? Soweit ich weiß kann ich damit doch dann nur Webseiten und co unterstützen.

  7. Das ist ja witzig. Kenne deinen Blog hier seit Ewigkeiten.

    Grüße Cryptonator1337 aka Yannick Eckl (blogschrott.net früher)

  8. Wolfgang D. says:

    War wohl nur ein Sturm im Wasserglas, ich finde die Antworten der beiden Leute von Brave glaubwürdig.

    Ich wünsche dem Geschäftsmodell von Brave und Brendan einen Erfolg, ist schön wenn man eine Wahl für weniger Datensammelei bei Chrome hat. Ist für meinen Desktop noch nicht weit genug, aber als Viertbrowser zum Verfolgen der Entwicklung…

  9. Oh, das Teil gibt es ja offenbar schon etwas länger.
    Halte ich aber relativ wenig von, wenn ich mir diverse Vorwürfe durchlese – ob die nun stimmen oder nicht.
    Ätzend finde ich vor allen Dingen das Konzept, Privatsphäre für jeden Nutzer einfach zu machen – auf Kosten derjenigen, die ihre Server dem Tor-Netzwerk zur Verfügung stellen.
    Da darf doch dann gerne mal kommuniziert werden, dass Tor ein Mitmach-Netzwerk ist.

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