Bose verabschiedet sich von Augmented Reality

Bose verabschiedet sich aus dem Bereich Augmented Reality. Falls ihr verpasst hattet, was Bose da so getrieben hat: Mit den Bose Frames brachte man da ein Wearable auf den Markt, das mit Audio-AR punkten sollte. Scheint aber kaum jemanden interessiert zu haben und so zieht Bose nun die Reißleine.

Auch in Sachen Software hatte Bose mitgemischt und Entwicklern sogar ein SDK zur Verfügung gestellt. Dabei kam aber im Wesentlichen heiße Luft raus, wie ich damals auch in meinem Test der Bose Noise Cancelling Headphones 700 bemängelt habe, da es schlichtweg kaum Entwickler gab, die Bose AR unterstützt haben.

Bose AR ist deswegen nun auch Geschichte. Ein Sprecher des Unternehmens hat bestätigt: „Bose AR ist nicht das geworden, was unserer Vision entsprochen hätte.“ Man sei aber gute Dinge, dass man Elemente der entwickelten Technologien für andere Zwecke einspannen könne. Bose ist dabei nicht allein: Viele AR-Start-ups mussten dichtmachen und Magic Leap, jahrelang mit viel Presserummel bedacht, sind ebenfalls versackt.

Bose wich mit seinem Augemented-Reality-Konzept, das sich auf Audio fokussierte, von der Konkurrenz ab. Von Erfolg gekrönt war dieser individuelle Ansatz aber auch nicht. In den letzten Monaten sollen die zentralen AR-Schlüsselfiguren Bose bereits verlassen haben. Schon im April 2020 machte der Hersteller sein AR-SDK dicht und gewährte keinen Zugriff mehr. Auch Hinweise auf AR wurden nach und nach von der Unternehmens-Website entfernt.

Aktuell steckt Bose ohnehin in der Krise, denn der Hersteller hat seine Ladengeschäfte in Europa, den USA, Australien und Japan geschlossen. Es wurden dadurch natürlich auch Mitarbeiter entlassen. Der Wegfall der AR-Unterstützung ist nun wohl weniger für Kunden traurig, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es viele Nutzer gegeben hat, sondern mehr für Entwickler. Etwa erstellten die Entwickler von Playcrafting einige Games für Bose AR, die nun nutzlos sein werden.

Habt ihr Bose AR genutzt oder kennt Nutzer? Oder zuckt ihr angesichts dieser Neuigkeit eher mit den Schultern?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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10 Kommentare

  1. Ich hab die Brille 2 x testen können. Eigentlich war der Sound ganz cool über die Knochenübertragung!

    Bin aber leider Brillenträger und war mir zu viel Aufwand da noch Gläser mit Sehstärke extra zu kaufen.

    • Bei mir hat das mit der Knochenübertragung entweder nicht funktioniert oder ich habe es nicht kapiert. Für mich hat sich das angehört, als ob ein kleiner Lautsprecher in der Brille herumklapperte. Zudem stand mir die Brille gar nicht…

      Bezüglich Andrés Frage: irgendwie zucke ich mit den Schultern, aber andererseits frage ich mich auch, was Bose denn für neue Produkte in Petto hat. Produkte einstellen bringt Bose ja auch nicht weiter. 😉

    • Ich hab sie auch mal testen können: Wahnsinn! DER Sound aus der Brille und die Umwelt bekommt ab 30cm Abstand nichts mehr mit. Echt cool das Teil, war mir aber dann trotzdem zu teuer, mehrere Premium-Kopfhörer gehen zu sehr ins Geld…

  2. Hab die Brille gestern erst wieder in der Hand gehabt und hab mir gedacht dass das halt ein Flop mit Ansage war. Genau wie die unausgereiften Sleepbuds oder diesen Lautsprecher, den man sich um den Hals legt. Ansonsten macht Bode aber einen guten Job. Die neuen Multiroom Produkte sind gut und die Software macht keinen Ärger. Die 700er Kopfhörer sind auch toll.

    • Die Sleepbuds haben aber durchaus ihre Fanbase bekommen. Auch wenn ich das selbe wie Du dachte, als ich das Produkt in Florida das erste Mal in der Hand hatte.

  3. Tja das Feld wird halt enger. Gefühlt kaufen sich alle nur noch Airpods und Audiohersteller, die nichts anderes zu bieten haben, gehen dann gerne mal unter. Aber war Bose nicht eigentlich im Autobereich immer eine Empfehlung wert? Ich kenne sie glaube auch nur daher.

    • Ich glaube Porsche setzt auf Bose. Und ja, die machen sich im Auto sicherlich gut, weil das deren Fachgebiet ist.. kleine Lautsprecher, großer Sound.
      Ansonsten ist Bose hauptsächlich bekannt für Heimkino Sound, danach für Bluetooth Speaker und Kopfhörer …und danach kam das Multiroom System, bei dem sie hinter Sonos sicherlich der größte und beste Anbieter in diesem Bereich.

  4. Ich fand die Brillen furchtbar hässlich. Mich wundert es nicht dass das nichts wurde.

  5. Was ist denn Audio-AR?
    AR ist ja eigentlich, dass ich die Umgebung mit virtuellen Inhalten überlagere oder anreichere. Wenn ich das jetzt auf Audio übertrage heißt es entweder mehr Lärm zum bestehenden Lärm dazu oder den bestehenden Lärm durch anderen ersetzen. Letzteres machen Noise Canceling Kopfhörer doch schon super und ersteres will keiner.

    Oder seh ich da was falsch?

    • André Westphal says:

      Bose meinte damit z. B. lokal bezogene Inhalte: Beispielsweise latscht du an ner Sehenswürdigkeit vorbei, dann kommen automatisch Audio-Infos dazu. Man blieb da aber eigentlich die ganze Zeit sehr diffus und das kam alles nie so recht in Fahrt.

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