BMW treibt Wireless Charging für E-Motorräder voran

Der deutsche Fahrzeughersteller BMW soll aktuell große Pläne für elektrische Motorräder haben. Während die deutschen Hersteller ja bei Automobilen eher Nachholbedarf haben, was die Umstellung vom Verbrennungsmotor hin zu elektrischen Pendants angeht, so will man offenbar bei Motorrädern diesen Fehler nicht wiederholen.

Laut einem neu aufgetauchten Patentantrag macht man sich dabei auch Gedanken um die Aufladung. Ein Vorteil der Motorräder liegt dabei durchaus darin, dass sie weniger Platz benötigen und daher auch seltener auf öffentlichen Parkplätzen bzw. am Straßenrand herumstehen, sondern zumeist in Garagen oder Auffahrten bzw. in Höfen Platz finden. Daher ist die Aufladung daheim naheliegend. Und an diesem Punkt sieht BMW möglicherweise Wireless Charging als Option für die Zukunft.

Für Motorräder würde sich die Technik auch eignen, da sie üblicherweise nicht nur über die Reifen, sondern auch über einen Ständer Kontakt zum Untergrund haben. Und genau da wäre dann die Integration von Wireless Charging möglich. So beschreibt es dann auch das Patent von BMW. Am Ende müsste man also nur sein E-Motorrad auf der Ladefläche parken, Ständer ausklappen und dann könnte das Laden beginnen. Bei Autos ist das ein größeres Problem, da die Reifen bekanntermaßen aus Materialien bestehen, die sich nicht gerade für die drahtlose Aufladung eignen.

Ein Nachteil würde natürlich bleiben, den auch Smartphone-Besitzer kennen: Dennoch ist die kabellose Aufladung nämlich langsamer als die kabelgebundene Variante. Wie stark sich die Geschwindigkeiten da bei den E-Motorrädern unterscheiden könnten bzw. wie lange dann die drahtlose Aufladung dauern würde, muss man mal abwarten. BMW dürfte aber, sollte man das beantragte Patent nutzen, sicherlich zweigleisig fahren und neben der kabellosen Aufladung weiterhin auch die kabelgebundene Variante anbieten.

Nützlich wäre die kabellose Aufladung sogar auch für konventionelle Motorräder mit Verbrennungsmotoren. Denn die Zweiräder stehen oft über längere Dauer unbenutzt herum, gerade in den Wintermonaten. Da wäre eine drahtlose Lademöglichkeit ein guter Weg abzusichern, dass der nächste Start nach langer Abstinenz von den Straßen reibungslos verläuft. Warten wir es aber mal ab, denn aktuell kennen wir nur das Patent – konkrete Produktankündigungen fehlen noch.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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7 Kommentare

  1. Hat erst mal große Pläne… Will besser machen… bla, bla, Augenwischerei…

    Fakt ist, momentan hat man nichts vorzuweisen, während andere Hersteller schon in Serie produzieren… Es müsste also heißen: „BMW versucht durch Wireless-Charging-Bullshit für E-Motorräder, von Rückstand bei der Entwicklung abzulenken!“ Sorry, ich fahre bereits ein E-Motorrad und es ist nichts einfacher als ein Kabel einzustecken, sobald die Maschine in der Garage oder auf Terrasse steht! Effizienter ist es auch! Also, was soll der Schwachsinn?!

    • was denn? Ein Zero mit 90 km Reichweite? 😀

      Der Vorteil ist die kommerzielle Verbreitung in Städten zum Beispiel. Motorrad an der Eisdiele / Hotel / Restaurant abstellen, per App laden und Zahlung bestätigen. Keine Gefahr der Beschädigung und unkompliziert

  2. Wireless hat eine Effizienz von 0,6 (induktiv). Damit geben wir den großen Vorteil der Elektromotorisierung, die effektive Energienutzung, auf. Wenn ich 10 kWh laden will brauche ich 6,7 kWh (10 kWh = 0,6; 16,7 kWh = 1) extra nur für das „wireless“. Bezahlen Nutzer von Wireless eigentlich diese Mehrmenge?

    • Genauso ist es. Der Wirkungsgrad des kabellosen Ladens ist so groß, dass es Elektrofahrzeuge unwirtschaftlich macht. Völlig absurde Idee. Und der Autor gibt diesen Quatsch auch noch unkritisch wieder.

      Wirkungsgrad Dieselmotor: 33%

      Energieverluste Kraftwerk: 60%
      Übertragungsverluste Stromnetz: 6%
      Verluste kabelloses Laden: 10-60%
      Ladeverluste LiIon-Batterie: 10%

      Der Wirkungsgrad ist überall mies, sinnvoll sind Akkufahrzeuge damit nur, wenn sie zu möglichst 100% aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden. In der Realität ist das aber nicht der Fall. Auch kostet der Strom an vielen Schnelladesäulen inzwischen 40 ct pro kW/h. Rechnen tut sich Elektromobilität so leider nicht. Da dann noch zusätzlich auf Ladesysteme mit schlechtem Wirkungsgrad zu setzen, ist unsinnig. Das macht das Laden ja nur noch teurer.

  3. Hans Günther says:

    „Während die deutschen Hersteller ja bei Automobilen eher Nachholbedarf haben, was die Umstellung vom Verbrennungsmotor hin zu elektrischen Pendants angeht, so will man offenbar bei Motorrädern diesen Fehler nicht wiederholen.“
    Momentan gibt es doch kaum Nachfrage nach Elektroautos.
    Und die deutschen Hersteller bauen halt das, was nachgefragt wird.

    Zudem ist VW jetzt der erste namhafte Hersteller, der ernsthaft in die Elektromobilität einsteigt.

  4. Wenn der Ständer Kontakt zum Boden/Ladepad haben muss, ist es dann wirklich Wireless? Ich sehe hier den Ständer als Kabelersatz.

    • Als Steckerersatz, denn Du brauchst ja zwei Pole. Und wer Motorrad fährt weiß, wie unwahrscheinlich es ist, das schwere Ding so genau auf der Ladebuchse abzustellen, dass der Stecker reinpasst. Also ein Steckmodul im Ständer ist Quatsch! Und wie groß soll eine Spule im Ständer sein, die ausreichend Leistung induktiv ohne zu große Ladeverluste übertragen kann. Eine Spule mit 60 cm Durchmesser könnte das vielleicht. Aber die will ich nicht am Ständer haben.

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