BleachBit: Open Source-Alternative zum CCleaner

Die Zeiten haben sich – in einigen Sachen glücklicherweise – geändert. Computer sind einfacher zu bedienen, sodass man oftmals gar nicht mehr in die Verlegenheit kommt, großartig etwas aufräumen zu müssen. Ich meine – wer damals unter DOS Speicher freigeräumt hat und bei anderen Systemen lange defragmentiert und jedes Kilobyte von temporärem Zeug gelöscht hat, der wird sich über die heutige Ausgangslage sicher freuen.

Die heutigen Probleme mit Software sind andere, das hat damit zu tun, dass Firmen natürlich irgendwann Geld verdienen müssen oder wollen, auf der anderen Seite will man nicht alle Kunden vergraulen. Bestes Beispiel in der jüngsten Vergangenheit: CCleaner. Seit gefühlten 100 Jahren auf dem Markt, war es viele Jahre ein beliebtes, kostenloses Tool.

Irgendwann brachte man eine Pro-Version für Unternehmen und 2017 wurde man vom Anbieter für Sicherheitssoftware, Avast, geschluckt. Avast sind die, die auch AVG übernommen haben. Zugutehalten möchte ich den Machern des CCleaners, dass sie so viele Jahre für die Community entwickelt haben. In heutigen Zeiten sieht das oftmals anders aus, da gründen irgendwelche Leute Firmen ohne ein wirklich langfristiges Ziel, da steht der Exit, also der Verkauf nach spätestens zwei Jahren auf der Agenda.

Jüngst erst sorgte der CCleaner für Kritik, nicht abschaltbare, intransparente Datenerhebung war Stein des Anstoßes. Die Entwickler reagierten, versprachen auch, Dinge zu ändern. Dennoch wird bei vielen Menschen das Vertrauen weg sein. Sollten diese eine Alternative suchen, dann weise ich noch einmal auf eine, auch portable, Software hin, die ich hier im Blog 2011 vorstellte.

Sieht fast noch aus wie damals, ist aber erst in diesem Jahr mit vielen Neuerungen in Version 2.0 erschienen. BleachBit, wie aus der Überschrift zu entnehmen, ist Open Source. Nicht nur für Windows zu haben, sondern auch Linux. Zwar bei weitem nicht so bunt wie CCleaner, aber auch mit einigen Werkzeugen, die einige Nutzer vielleicht nützlich finden.

Persönlich sehe ich es so: Eigentlich muss man solche Tools nicht einsetzen. Es ist so: Klar gewinnt man Speicherplatz in irgendeiner Form, dieser ist aber weniger wichtig als früher, da höchstwahrscheinlich in größerer Form vorhanden als damals.

Des Weiteren wissen viele sicher nicht, was da so ein Tool überhaupt sauber macht. Wenn man es nur zum Löschen des Papierkorbs und des Verlaufs im Batch nutzt, dann ist das ok. Ansonsten sollte man sich lieber immer noch auf Porgramm-Basis um irgendwelche Störer kümmern.

Nicht jeden Scheiß installieren, nicht jeden Scheiß nutzen und vor allem nicht jeden Scheiß im Internet anklicken. Das ist schon die halbe Miete.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Ich spende ein „L“
    einzubauen im 4. Absatz bei „Bog“ 🙂

  2. 7. Absatz – „Porgramm-Basis“
    Aber Danke für die Vorstellung des Tools, werde ich mir als CC Ersatz mal anschauen.
    Grüße aus Do-Körne

  3. Rene Flemming says:

    Nicht jeden Scheiss installieren. Klingt per se erstmal gut.

    Allerdings können das nur Leute umsetzen, die schon wissen was sie tun.

    Wenn Lieschen Müller ein Kartenspiel per Chipdownlader installiert, kommt auch mal ungefragt anderer Kram mit.
    Beim Javainstaller wars mal die yahoo (oder ask) Toolbar, selbst sf.net hat zeitweise ungefragt andere Software mit installiert.

    Mit den Cookies im Browser fange ich nicht an.

    Von daher sind CCleaner und Co für mich als Supporter eine nützliche Hilfe.

  4. Es geht doch nicht um Speicherplatz, sondern schon immer um Sicherheit. Wenn ich sehe, wieviele Leute überhaupt nicht wissen, was ihr Browser alles so speichert, dann muss man sich nicht wundern. Manch einer speichert ja sogar alle Passwörter da oder akzeptiert alle Cookies und löscht diese auch nie.

    • PaulBrusewitz says:

      Schon klar. Und Du weisst natürlich ganz genau, dass das Cleaner-Tool alle diese sensiblen Daten einfach nur löscht und nicht vorher noch schnell auswertet und an den Programmierer des Cleaner-Tools überträgt.

      [ ] Du hast Ahnung von Sicherheit

      • Ja genau. Ich bin da ganz konsequent. Schließe auch nie meine Haustür ab, weil ich nicht ganz genau wissen kann, ob ZIKON nicht einen Zweitschlüssel vorhält. Würde denen nie den Triumph gönnen, mich Genie überlistet zu haben. Dann soll lieber der Kleinkriminelle dieselbe Chance haben. Da bin ich total sozial, lieber „Paul“.

      • Dir ist schon klar, daß das Programm hier OpenSource ist und genau das daher ohne Probleme überprüft werden kann?

        [ ] Du hast Ahnung von OpenSource

  5. Hab auch einige Zeit Bleachbit benutzt, unter Linux. Das machte bei Ubumtu irgendwo noch Sinn, bei Arch nicht mehr. Da ja auch Browser- Extensions gute Dienste tun, zB. Cookies Autodelete, ist da auch schon mal viel unter Kontrolle (auch mobil zB. im Yandex Browser).

  6. Michel Ehlert says:

    Ich nutze CC schon lange und bin zufrieden damit.

  7. Es kommt immer darauf an, wie man solche Tools benutzt. Das vielfach gerügte „Damit zerschießt man sich nur das System“ ist per se nicht richtig. Man sollte schon wissen, was man tut, ansonsten lässt man besser die Finger davon.

    Auch die von einem Vorschreiber genannten Bedenken, die Daten würden eventuell zu Avast übertragen, sind ganz einfach zu beseitigen: Allen Prozessen von CCleaner via Firewall den Outgoing Traffic blocken, fertig ist die Laube.

    Als Admin nutze ich schon ganz gerne den CCleaner, da man mit ihm eine Menge an (ja, auch an verschiedenen Stellen in Windows mit Bordmitteln machbar…) Dingen kompakt zusammengefasst in einer GUI erledigen kann — nicht mehr und nicht weniger.

    BleachBit nutze ich auf Linux generell ab und zu, da kann man einige Leichen bequem entfernen.

  8. Ich spende ein „n“.

    14.Absatz: ….auch AVG übernommen habe „n“.

  9. KeyserSoze says:

    Um sich nicht „jeden Scheiß“ bei einer Installation unterjubeln zu lassen,
    empfehle ich ein kleines Ressourcen schonendes Tool Namens Unchecky,
    hier mal der link zur Original Seite ; )
    https://unchecky.com/

  10. Das ist generell der Punkt. Mein PC läuft viele Jahre stabil, wo andere nach einigen Wochen zu mir kommen, weil lauter seltsame Nachrichten erscheinen. Ich kann es selbst nie nachvollziehen, aber dein letzter Absatz sagt genau das aus! sehr gut!

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