„Black Widow“: Außergerichtliche Einigung zwischen Disney und Scarlett Johansson

Ich hatte darüber gebloggt: Die Schauspielerin Scarlett Johansson strebte eine Klage gegen Disney an. Ursache: Der Film „Black Widow“ startete parallel im Kino und beim Streaming-Anbieter Disney+ im VIP-Bereich. Die Schauspielerin vermutete, dass ihr dadurch Einnahmen entgangen seien, die sie sonst durch ihre Beteiligung am Kinoeinspielergebnis erhalten hätte. Daher wurde eine Summe von 80 Mio. US-Dollar zusätzlich zur bereits erhaltenen Gage von 20 Mio. US-Dollar gefordert. Doch nun ist hinter den Kulissen eine Einigung erzielt worden.

Zunächst gab es da gegenseitige Anschuldigungen: Disney warf Johansson vor, die Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Kino zu ignorieren. Die Anwälte der Schauspielerin warfen wiederum dem Unternehmen und seinem Management vor, auf Kosten der Kreativen Disney+ pushen zu wollen. Letzten Endes wurde man sich aber offenbar außergerichtlich einig. Die genauen Bedingungen des Deals wurden aber unter Verschluss gehalten. Die Schauspielerin erklärte bereits, sie sei sehr glücklich, dass man die Sache habe regeln können. Sie freue sich auf weitere Zusammenarbeiten.

Der Vorsitzende der Disney Studios, Alan Bergman, schlug einen ähnlichen Tonfall an: Auch er äußerte Zufriedenheit über die Einigung und die Vorfreude auf die weitere Zusammenarbeit bei vielen Projekte. Eines davon sei Disneys „Tower of Terror“. Am Ende war die Klage also offenbar mehr ein Machtspielchen in der Öffentlichkeit.

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25 Kommentare

  1. Wie ich neulich schon vermutet habe….die einigen sich still und heimlich.
    Es ist gelaufen wie man das halt macht…viel fordern und dann froh sein, wenn man 1/3 bis 1/2 davon wirklich bekommt.

    • Genau so, zack, lag der Koffer mit dem Geld, bildlich gesprochen, auf dem Tisch und kurz danach war die Sache dann auch wieder vom Tisch. So läufts doch oft. :shruggieemoji:

  2. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Irgendwie unsympathisch, bin da mehr bei Disney: ‚… warf Johansson vor, die Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Kino zu ignorieren‘.

    • Wieso mehr bei Disney? Johanssons Gage hing halt auch an Erfolg an der Kinokasse. Durch das fast gleichzeitige Angebot auf Disney+ wurde das Kinogeschäft noch weiter geschwächt. Ob sie sich für die Kinobetreiber interessiert sei mal dahingestellt. Aber als neutraler Beobachter würde ich mich tendenziell auf die Seite der Schauspielerin stellen.

      • Dieses Argument liest man bei dieser Diskussion immer wieder, dabei ist das reine Spekulation und weiter nichts! Keine Mensch kann mit 100%iger Garantie sagen, dass der Erfolg und somit die Einnahmen an den Kinokassen tatsächlich soviel höher gewesen wären, wenn der Film in den ersten Wochen exklusiv im Kino gelaufen wäre! Die Pandemie und somit die Auswirkungen auf den Kinobetrieb gab es so in dieser Form noch nie, weshalb eine theoretische Rechnung über angebliche Einnahmen eben genau das bleibt, eine theoretische Rechnung! Die Kinobranche schwächelt nach wie vor, obwohl sie seit Wochen wieder die Türen öffnen dürfen. Die breite Masse hat einfach kein Bock unter solchen Bedingungen in massen ins Kino zu rennen. Die Argumentationen seitens der Dame basierten von Anfang an auf Spekulationen, Wunschdenken und Vergleichen zu vergangenen Filmen, welche unter komplett anderen Umständen ihren Kinostart hatten. Mehr als nur ein bisschen Wackelig, dass Standbein auf das man sich da gestützt hat!

        • Die Frage aber lautet, warum es Theorie bleiben wird: Genau, weil der Film aus dem Kino genommen wurde und auf der eigenen Plattform (von Disney) veröffentlicht wurde, woran übrigens die Chefs Anteile von Erfolg dieser haben sollen.

          Ja, es sind theoretische Werte, aber das sie nicht in der Praxis ermittelt werden konnten, liegt nicht in der Schuld Scarlett Johanssons.

          • Der Film wurde keineswegs aus den Kinos genommen um ihn dann auf der eigenen Plattform zu veröffentlich. Die Veröffentlichung auf der Plattform erfolgt parallel zum Kino!

            Ist ist und bleibt einfach Fakt, dass die Ursprüngliche Klagesumme seitens SJ einfach eine willkürliche Summe ist, die auf Wunschdenken und theoretischen Rechnungen basiert! Was hätte die gute Frau den getan, wenn der Film tatsächlich exklusiv im Kino erschienen wäre, er dort aber ein totaler Flop gewesen wäre und ihre Anteile an den Kinoeinnahmen somit nur ein Bruchteil von dem gewesen wäre, die sie über die Klage eingefordert hat? Hätte Sie dann Disney verklagt weil IHR Film scheiße war und nicht angekommen ist?

            Die einzig sinnvolle und nicht realitätsferne Klage wäre daher eine entsprechende Anpassung der Gewinnausschüttung bzgl. der zusätzlichen Einnahmen über Disney+ gewesen und nicht eine an den Haaren herbeigezogene Wunschsumme!

            btw: Natürlich war das vorgehen Disneys nicht korrekt und ein Vertragsbruch, dass ändert aber nichts daran, dass dieser Fall zeigt, wie realitätsfern diese Schauspieler und ihre Manager mittlerweile unterwegs sind und einfach nicht den Hals voll bekommen können!

    • Die „Auswirkungen auf das Kino“ hat doch Disney teils selbst verursacht, indem sie Filme parallel gleich auf der eigenen Plattform veröffentlicht haben.

      Bisschen wie wenn du zum „kellnern“ angestellt wirst und im Vertrag steht, dass du nur am Wochenende arbeitest und sonntags 100€ pro Stunde bekommst … am folgenden Freitag beschließt der Arbeitgeber, dass sonntags geschlossen bleibt. Ist halt nicht so geil, wenn dir was zugesagt wird und dann die Parameter einseitig verändert werden, sodass sie die Zusage ja nicht direkt brechen, aber du trotzdem nicht bekommst, was dir zusteht.

    • Ich auch. Was wäre ein Schauspieler ohne die Produzenten, Geldgeber und alle anderen Menschen und Firmen im Hintergrund? Ein Schauspieler macht keinen Filmhit. Keiner Einzelperson sollte 80 Mio. dafür bezahlt werden, dass sie so tut jemand anderes zu sein.

  3. Sie freue sich auf weitere Zusammenarbeiten. lol
    Erstmal schön den Arbeitgeber verklagen aber dort weiter arbeiten wollen, is klar…
    20 mille reicher ist sie sicherlich geworden dadurch

    • Gier frisst eben Hirn. Für eine Fortsetzung würde ich eine andere Schauspielerin nehmen…

      • Wer will denn den Film ohne sie gucken?
        Viele Leute schauen Filme nur wegen Lieblingsschauspieler an.
        Black Widow ohne die Black Widow?

        • Geht gut. Sie ist sowieso tot. Und jünger wird sie auch nicht. Schaue die Marvel Filme sicher nicht wegen ihr.

      • naja sie wurde ja mit dem Film Black Widdow aus dem Marvel Universaum geschrieben. Die kommt nicht mehr zurück 😉

    • Na ja. Was heißt Arbeitgeber. Sie wird wie viele Schauspieler*innen in der Preisklasse eher freiberuflich tätig sein.
      Sollte eine Black Widow in einem kommenden Marvel-Film noch einmal relevant sein, wird sich Disney hüten, die Schauspielerin auszuwechseln. Das kommt ja eher selten gut an, wenn es keinen guten Grund gibt und ist dann im Zweifel teuer.

      Bin da auch bei Phantastische Tierwesen gespannt, ob die Entscheidung von Warner gegen Depp an der Kinokasse nicht nach hinten losgeht.

    • Für Disney eher „Portokasse“… Wenn man überlegt wieviel Kohle die Marvel Filme einspielen….
      Und letztendlich war der Film dadurch auch zusätzlich im Gespräch.
      Auch negative Werbung ist Werbung.
      Ich jedenfalls habe erst dadurch von dem Film erfahren…. (bin aber auch kein großer Marvel Fan)

  4. Ziemlich gierig die Dame. 100 Millionen nur weil sie die Hauptrolle gespielt hat? Interessanter Einblick in das Filmegeschäfft. Ein Film von dem Kaliber müsste ich drehen und ich müsste nie wieder arbeiten und vermutlich 2-3 Generationen danach auch nicht mehr. Ich finds krass. Die Kinder die ihr Vermögen erben sind dann die neuen Eliten und es werden immer mehr, man muss nur genug Geld drucken.

    Ich glaube kaum das sie viel weniger als die geforderten 100 Millionen bekommen hat.

    • Sie sehen das ein wenig zu eng (missgönnen warhscheinlich auch den Profifussballern ihre hohen Gagen?):
      Der Akteur verlangt nur einen Anteil an den Gewinnen, die der „Ausbeuter“ Arbeitgeber macht. Das ist im normalen Business auch so: Arbeitnehmer werden (soweit sie gut genug verhandeln) nach dem Wert bezahlt, den sie für ihren AG darstellen/erwirtschaften.

      Warum sollte der Arbeitnehmer da ‚den Reichen‘ noch mehr Geld überlassen, um nicht ‚gierig‘ zu erscheinen? Die Karten kosten nicht soviel, weil der AN so viel verdient, sondern weil ‚der Markt diesen Preis hergibt‘.

    • Ja. Daa alles ist obszön und pervers. Ganz besonders wenn man bedenkt, dass ein Schauspieler ohne die 1000 anderen Menschen, die an einem Film abreiten, ein absolutes gar nichts wäre. Der setzt sich ins gemachte Nest und bekommt mehr Kohle als fast alle anderen zusammen.

  5. Tower of Terror hört sich gut an.

  6. Herr Hauser says:

    Ich gehe mal davon aus das neue/verlängerte Verträge entsprechende Passagen enthalten, damit sowas nicht mehr passiert.

    Auch würde ich als Disney eine Zusammenarbeit mit dieser Person überdenken.

  7. Ich vermute eher, dass in Disneys Rechtsabteilung Köpfe rollen werden.

    Denn wenn die nicht in der Lage sind eindeutige und wasserdichte Verträge mit den Schauspielern zu machen muss man sich eben Leute suchen, die ihren Job auch beherrschen.

    • Ich denke, zu dem Zeitpunkt als der Vertrag gemacht wurde, stand nicht zur Debatte den Film parallel ala Stream zu veröffentlichen,

  8. Ich finde die Story darum so richtig irrelevant. Jetzt gibt es leute die auf Disney’s seite sind and manche auf Scarlets Seite. Am ende war das ein business deal und blieb einer. Meiner Meinung nach recht unnötig das an die öffentlichkeit zu hängen von so vielen Seiten.

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