Beschwerden über Postdienstleistungen steigen laut Bundesnetzagentur weiter an

Mit der Post ist es vielerorts so eine Sache: Zustellungen verspäten sich oder kommen nicht an und gerne wird auch mal ein größerer Brief derart in den Briefkasten gezimmert, dass man um den Inhalt Angst haben muss. Habe auch ich schon alles aus erster Hand erlebt. Offenbar bin ich damit nicht allein, denn laut Bundesnetzagentur steigen die Beschwerden über die Postdienstleistungen in Deutschland abermals an.

Kommt aber immer extrem auf den Zusteller an. Denn einige sind auch extrem freundlich und klingeln bei mir sogar extra, passt etwas nicht in den Briefkasten. Dann bekomme ich es in die Hand gedrückt. Jedenfalls steigen dennoch die Beschwerden über verspätet zugestellte Post und über regelmäßig wiederkehrende Zustellausfälle. Bis zum 15. Dezember 2019 gingen bei der Bundesnetzagentur 17.167 Beschwerden über die Postzustellungen ein – 1.398 Schlichtungsanträge hat es gegeben.

2018 waren es „nur“ 12.615 Beschwerden im gesamten Jahr, 2017 lag die Zahl noch bei 6.100 Beschwerden. Die Schlichtungsanträge spielten 2018 noch bei 1.092 Anträgen, lagen also bereits Mitte Dezember 2019 höher als im Vorjahr. Knapp 55 % der aktuellen Beschwerden entfallen dabei auf die Briefzustellungen. 34 % drehen sich hingegen um Pakete. Betrachtet man nur die Schlichtungsanträge, dann entfallen dort 75 % auf Paketsendungen.

Hier sind die häufigsten Gründe Verlust, Entwendung oder Beschädigung eines Pakets. Laut Bundesnetzagentur schließen allerdings fast alle großen Paketdienstleister die Teilnahme an einem Schlichtungsverfahren in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus. Das macht es für Kunden schwer, eine Einigung zu erzielen, denn der Rechtsweg lohnt sich wegen der zumeist im Verhältnis geringen Streitwerte nicht.

Die häufigste Ursache für Beschwerden waren verspätete oder falsch zugestellte Briefe, Zustellausfälle sowie die nicht versuchte Haustürzustellung. Letzteres ist bei mir aktuell ebenfalls ein Problem: Oftmals arbeite ich zu Hause im Home Office, finde aber im Briefkasten eine Benachrichtigungskarte vor – der Paketzusteller klingelte bei mir gar nicht erst. Es gab sogar schon Fälle, in denen ich nicht einmal eine Karte erhielt – nur weil der Versender mir die Sendungsnummer im Vorfeld zur Verfügung gestellt hatte, konnte ich ergründen, wo mein Paket gelandet war.

Falls ihr euch mal selbst bei der Bundesnetzagentur beschweren wollt, findet ihr hier ein entsprechendes Formular. Für Schlichtungsanträge könnt ihr wiederum dieses Online-Formular beanspruchen. Bleibt zu hoffen, dass die großen Brief- und Paketzusteller vielleicht 2020 nachbessern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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34 Kommentare

  1. Wohin diese Beschwerden führen werden ist auch klar. Deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und Schulung der Zusteller, sowie eine höhere Quote der Haustür- Zustellung, bei gleichzeitig niedrigeren Versandkosten.

  2. Ich sag nur Hermes. Der größte Kackladen auf Erden. Bisher nur Ärger gehabt, wenn was mit denen hätte kommen sollen.

    • genau das – katastrophe

    • Wenn jemand partout nur mit Hermes verschicken will, ist das für mich ein Grund, dort nicht zu kaufen.

    • Kenne ich, wenn ich in der Versandbestätigung sehe, dass meine Ware mit Hermes versendet wurde ist Ärger garantiert.

      Aber ganz ehrlich wundert mich auch nicht. Bei Hermes arbeiten halt wirklich nur die komplett verzweifelten zu den Ausbeuter Bedingungen. Die entsprechende Qualität gibt es dann halt auch in der Zustellung. Bei Hermes kann man ja schon froh sein, wenn der Zusteller wenigstens ansatzweise die Landessprache beherrscht und man mit ihm reden kann.

    • Bob (der andere) says:

      @ Tobias:
      Habe auch schon oft von Beschwerden über Hermes gehört.
      Ich persönlich kann es aber nicht bestätigen. Bestelle manchmal Möbel und ähnliches bei OTTO. Die werden dann (kostenlos) von/über Hermes geliefert. Bekomme dann ca. 4-7 vorher Brief, wann die Lieferung erfolgt (Tag) mit ungefährer Uhrzeit. Meist rufen die Fahrer am Liefertag an, daß ich der nächste zu beliefernde Kunde bin und geben ungefähre Ankunftszeit an. Die Lieferung wird auch nicht vor die Tür gestellt, sondern in die Wohnung getragen. Sollte ich trotzdem nicht da sein, wiederholt sich das ganze Spiel insgesamt drei mal kostenlos. Ist bisher immer genauso und reibungslos abgelaufen. Kann also nicht meckern über Hermes.
      Mag sein, daß dieser Service auch nur für OTTO-Kunden gilt. (OTTO macht alle Lieferungen über Hermes, ist also ein großer und wichtiger Kunde, denn man nicht verärgert)

      • Möbel werden über die Hermes Spedition ausgeliefert. Anderer Bereich.

      • Hermes gehört zum Ottokonzern. Von daher werden die Ottosachen mit Sicherheit auch bevorzugt behandelt. Davon ab ist der Versand per Spedition etwas anderes als die „normalen“ Pakete.
        Ich selbst kann auch nur negatives über Hermes erzählen. Aktuell befinden sich zwei Pakete seit dem 23.12. im Zustellfahrzeug (lt. Tracking) hier geklingelt oder benachrichtigt hat mich aber noch keiner.

  3. Wundert mich nicht, dass die Anzahl steigt. Bei mir kommen regelmäßig die Briefe nicht an. Bei vielen bekomm ich es sicher nichtmal mit, aber wenn jeden zweiten Monat die Gehaltsabrechnung abgeht und später vom Arbeitgeber an meine 2. Adresse geschickt wird fällt das schon auf. Und ja es handelt sich definitiv um die Schuld der Post und ist nicht bei meinem Arbeitgeber zu suchen.

  4. Ist das ein Wunder?

    Externes Personal, das völlig überfordert und noch stärker Unterbezahlt ist?

    Es gibt genug Dokus und TV-Beiträge über die Arbeitsbedingungen bei den Sub-Unternehmern von DHL. Wer nicht direkt dort angestellt ist, hat nichts zu lachen.

    Und die Gebührenerhöhungen wandern natürlich statt in die Taschen derer, die sich totschuften müssen, in denen der Chefs.

    Solange da nicht gewaltig aufgeräumt und durchgegriffen wird, ändert sich daran auch nichts. Aber ob das Gesetz, das der Auftraggeber für die Arbeitsbedingungen bei seinen Subs verantwortlich ist, jemals kommt, ist die eine Frage. Wie das kontrolliert werden soll eine zweite

  5. Hier im Bezirk sind die Postboten schlichtweg überfordert. Hilfsmittel wie E-Fahrräder sind ja gut, aber auch nur wenn sie zur „Entlastung“ des Personals eingesetzt werden und nicht zur weiteren Belastung. Wenn man sich deren Räder anschaut hat ein Postbote immer mehr zuzustellen, so dass hier in den vergangenen 2 Jahren 6 oder 7 verschiedene Zusteller sich die Hand gaben. Wenige Monate schaffen sie es bis sie an ihrer Belastungsgrenze sind und durch einen jüngere/n ersetzt werden. So geht das hier nun die letzten 2 Jahre. Das jeder Wechsel dann wieder eine Einlaufzeit benötigt bis sie ihren Bezirk kennen ist normal – also wundert es mich nicht dass da dann auch mal was schief geht.

  6. Über unsere Postzusteller (die liefern auch DHL-Pakete aus) und auch dem Hermes-Zusteller kann ich mich nicht beschweren. Sind hier alle zuverlässig.

    • Sprechen die deutsch?

      • Was interessiert es mich, ob der Deutsch spricht? So lange ich mein Paket bekomme, kann der Klingonisch reden, ist mir egal.

      • In meinem Ort, sprechen alle Paketzusteller Deutsch, egal, welcher Verein.
        Hier ist aber auch eher DPD das Problem, da werden Pakete einfach ins Carport gestellt, von der Straße einsehbar.

  7. Was hier auffällig ist, die Post wird seit ein paar Monaten nur noch jeden zweiten Tag zugestellt. Damit habe ich aber in der Regel kein Problem. Die Paketzusteller von DHL und Hermes kenne ich hier mittlerweile alle, die wissen auch, wo sie die Lieferung ablegen sollen. Amazon Logistics ist da anders. Ich habe drei Mitarbeitern versucht zu vermitteln, dass sie die Pakete auch auf der Terrasse ablegen können – keine Chance. Keiner hat Deutsch oder Englisch gesprochen. Ich habe das bei Amazon bis jetzt auch nur pro Lieferung gefunden, wo man einen Ablageort angeben kann, nicht generell.
    Nicht gelieferte Pakete hatte ich in den letzten zwei Jahren nicht.

    • Bei mir mit Amazon null Probleme. Auch mit dem Ablageort.

      • Gibst Du den Ablageort bei jeder Bestellung mit ein, oder kann man das irgendwo für alle Bestellungen zentral einstellen? Das hab ich noch nicht gefunden.

    • Amazon Logistics?
      Wo geliefert denn Amazon schon in Deutschland selbst?

      • Das sind private Zusteller, die auf selbständiger Basis für Amazon ausliefern.

        Seit dem es Amazon Logistik gibt, würde bei mir jedes zweite Paket von denen ausgeliefert, mittlerweile sind DHL und Hermes eher selten. 95% wird bei mir mit Amazon Logistik ausgeliefert.

  8. Arbeite auch im Homeoffice was in den Letzten zwei Jahren der lieferverkehr zu genommen hat gibt die Infrastruktur irgendwann halt nicht mehr her, dann noch die Privatwagen. Glaube das fing an als die Leute dann auch noch Lebensmittel bestellten.

  9. Liegt auch daran, daß viele wohl nicht lesen können. Trotz DINA 4 Schild und sehr großer Schrift mit Hinweis, daß im Einfamilienhaus nicht mehr der alte Name wohnt, kommen oft alte Briefe an, neu werden in Nachbarstraße (gleixher Nachname mit anderer Schreibweise) oder einfach Post von Nachbarstraßen zugestellt. Erst nach zweifacher Beschwerde wurde es etwas besser. Schuld ist aber auch teilweise Amazon gewesen. Die haben Packstationadressen per Deutsche Post (Briefe) zustellen lassen. Ging bislang nur einmal gut.

    • Mit die miserabelsten Adressdaten besitzt Amazon. Anscheinend speichern die jeden Blödsinn, den Kunden so eintippen und bieten es dem nächsten Kunden ungeprüft über das Adressformular zur einfachen Übernahme an.
      Das Deutsche Post (liefert Briefe, Warensendungen, Päckchen und Pakete) und DHL (liefert vorwiegend Pakete, macht aber auch größere Sachen möglich) quasi der gleiche Verein (Deutsche Post DHL Group) sind, ist dir wohl noch nicht aufgefallen? Und ja, auch die Briefzusteller können ihr Zeugs in eine Packstation einlegen…

  10. Scheiß Privatisierung. Warum müssen 6+ Lieferdienste tagtäglich die gleiche Strecke abklappern? Wäre es nicht besser, wenn jeder Fahrer nur ein klitzekleines Gebiet hat und dort alles bedient? Dann würde es sich auch lohnen überall Postabgabe und -abholung anzubieten, auch im noch so kleinen Kaff. Wäre am Ende immer noch billiger und umweltfreundlicher.

  11. Die DHL hat sich in den letzten 2 Monaten etwas völlig abstruses bei uns angewöhnt:
    Das Paket kommt direkt in die Packstation, ob du es dort hinhaben willst oder nicht, völlig egal. Hier wird nicht mal mehr beim Nachbarn abgegeben.

    Warum ist das so blöd?
    Weil gerade hier die Packstation fast 7km weg ist und du direkt durch die Innenstadt der Stadt fahren musst um sie zu erreichen… Gerade die älteren Bewohner (meine lieben Nachbarn) kannten den Begriff gar nicht und haben dann immer wieder bestellt und sich gewundert, dass es einfach nicht ankommt.

  12. Über DHL kann ich mich in unserer Region überhaupt nicht beschweren. Aber hier geht es ja um die Post, und die ist eine absolute Katastrophe. Vor zwei Monaten umgezogen und wie auch schon seit eh und je frühzeitig einen Nachsendeantrag gestellt und auch bestätigt bekommen.
    Irgendwann kam ich dann auf den Trichter, weil ich auf zwei dringende Schreiben wartete (Elterngeld z.B.), dass dieser wohl gar nicht aktiv war, was sich dann auch durch ein Telefonat mit der Post bestätigte. Wäre das nicht schon schlimm genug, kamen dann Briefe – bereits mit der neuen Anschrift adressiert – auch nicht mehr an und gingen an den Absender zurück mit dem Vermerk, unbekannt verzogen. Habe dadurch nun massive Probleme mit der Elterngeldstelle, die mir nun nicht mehr glauben wollen, hier zu wohnen, etc. Sowas gab es früher einfach nicht. zumindest nicht in dem Ausmaße. Da wird einfach alles an fähigem Personal kaputt gespart. Wie bei so vielen Firmen aktuell.

    Und ja, Hermes ist ein krimineller Laden. Das die hier überhaupt noch Geschäfte machen dürfen ist für mich ein Unding!

  13. Allgemein scheint DHL besser als Hermes zu sein, es kommt allerdings auch stark auf den Wohnort an. An meinem vorherigen Wohnort war DHL top, Hermes schlimm. Am aktuellen Wohnort ist es genau umgekehrt. Pakete mit Hermes lasse ich direkt in die Abholstation liefern, einen 200m entfernten Kiosk, der täglich von 09:00-24:00h geöffnet hat.

    DHL ist dagegen richtig schlimm, da gehen die Pakete in eine Filiale, die um 18h schließt, Sonnabends schon um 13h schließt und mittags auch noch Pause macht. Ansonsten gehen die Pakete in die nächstgelegene Packstation, die allerdings 2km entfernt ist und sich in einem Einkaufszentrum befindet, das um 20h schließt und am Sonntag natürlich gar nicht geöffnet hat…

    • Meine Filiale hat sogar mittwochs Nachmittags geschlossen.
      In der Woche nur von 9-12 und dann wieder an vier Tagen von 15-18 Uhr
      Samstags dann nur von10-12 Uhr.
      Super zu erreichen

  14. Bei uns sind DHL und Hermes völlig ok. DPD, GLS und UPS dagegen…

  15. Bei uns alles super. Ich fände eine regionale Aufschlüsselung interessant. Ich habe das Gefühl, dass es in Berlin wesentlich schlechter funktioniert als in Bayern. Berlin, NRW oder Hamburg sind bei Ortsangabe immer auffällig stark bei Klagen im Netz vertreten.

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