Bericht: Zoom plant eigenen E-Mail- und Kalender-Dienst

Die Video-Konferenz-Software Zoom hat in diesem Jahr wohl so viel Fahrt aufgenommen, wie man es sich seitens des Unternehmens im letzten Jahr wohl noch nicht träumen ließ. Medienberichten zufolge plant man nun sein Portfolio um E-Mail- und Kalender-Dienste zu erweitern und damit Bereiche jenseits von Videokonferenzen zu ergründen.

Bereits im nächsten Jahr soll Zoom den geplanten E-Mail-Dienst zu Testzwecken an den Start bringen. Der Kalender-Dienst soll später folgen, da ist der Entwicklungsstand derzeit aber nicht genau bekannt. Ob man damit allein den Konkurrenz-Anwendungen beispielsweise von Google und Microsoft Feuer unter dem Hintern machen kann? Nun, Zoom ist sich wohl dessen bewusst, dass man da weitaus mehr und umfassendere Tools zur Hand hat, daher will man dem Angebot auf kurz oder lang wohl ebenfalls mit einer „Enterprise-App-Suite“ entgegentreten. Dafür sprechen auch Stellenanzeigen, welche das Unternehmen kürzlich aufgegeben hat. Neu ergründet werden sollen da unter anderem die Chat-Funktionalitäten sowie Integrationen wie jene von Dropbox.

Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich Zoom zu den Berichten noch nicht geäußert. Ob man an den derzeitigen Plänen festhält, wird sich zeigen. Sollte da in nächster Zeit ein Durchbruch gelingen, welcher Home-Office und Remote-Work etwas Abbruch tut, könnte man da möglicherweise wieder etwas zurückrudern.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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21 Kommentare

  1. Peter Schrumm says:

    Einer Firma, die in der Vergangenheit mehrfach gezeigt hat, dass ihr die Sicherheit ihrer Anwender eher unwichtig ist, würde ich ganz sicher nicht meinen Kalender oder gar meine Emails anvertrauen.

    • FriedeFreudeEierkuchen says:

      Du nutzt daher welchen Dienst?

      • Naja, im Vergleich zu Zoom hat eigentlich jeder eine bessere Reputation. Sogar Facebook, lol.

        Ich bin nicht der Vorposter, aber da du fragst: Ich nutze Google und ProtonMail.

      • Posteo? Mailbox.org?

        • FriedeFreudeEierkuchen says:

          Ok, ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt: Ich bezieh mich auf die Aussage von Peter Schrumm. „Einer Firma, die in der Vergangenheit mehrfach gezeigt hat, dass ihr die Sicherheit ihrer Anwender eher unwichtig ist“
          Da würde ich gerne sehen, wen er tatsächlich besser findet. Zoom hat in den letzten Monaten immer sehr schnell auf Probleme reagiert und ständig Verbesserungen ausgerollt. Beim Thema Videokonferenz habe ich nichts zu meckern bei Zoom – im Gegensatz zu den Konkurrenzdiensten die ich mir angesehen habe.

          Wenn du dich auf Maildienste beziehst: Ich nutze auch Posteo und ich sehe auch nicht ganz, wohin Zoom mit einem Maildienst gehen will. Hoch integrierte Kommunikation? Um das gut hinzubekommen müssten sie in zu viele neue Felder einsteigen (Mail, Messenger, …) Scheint mir nicht sinnvoll.

      • Ich würde niemals meine Kontakte oder den Kalender bei Zoom ablegen, dann kann ich den Kram ja gleich als Handzettel in unserer Innenstadt verteilen.
        Da vertraue ich lieber auch in Zukunft eher Mailbox.org und ProtonMail.

        • FriedeFreudeEierkuchen says:

          Die Zielgruppe eines Maildienstes bei Zoom ist sicherlich völlig anders, als die von Posteo, Mailbox.org oder ProtonMail. Das dürfte sich an Firmen und Organisationen richten, nicht an Privatleute.

    • Seh ich ganz genau so.
      Zoom hat in Punkto Sicherheit erst was geändert, als ihre Lügen schon durch die Öffentlichkeit geisterten. So ignorant ist sonst nur Facebook.
      Deshalb hoste ich Kalender und Kontakte auch auf meinem NAS.
      Mail läuft über Posteo und die Postfächer in meinem Webhosting Paket.

  2. Middle of the Road says:

    Microsoft ist seit Jahrzehnten in den meisten Unternehmen auf diesem Planeten gesetzt. Mit den Exchange-Services, mit Outlook. Das ist der Standard. Und die Teams-Anwendung reicht für Konferenzen problemlos aus. Womit will Zoom denn da punkten?

    • Von ~60€ auf 320€ pro Aktie in einem Jahr und für fragst womit sie Punkten wollen? Die Frage ist eher womit sie gepunktet haben 😀

      Sicherheit fällt ja schon Mal raus.

      • Middle of the Road says:

        Der Aktienkurs interessiert mich – ehrlich gesagt – nicht.

      • FriedeFreudeEierkuchen says:

        „Sicherheit fällt ja schon Mal raus.“
        Warum genau?
        Von den Videokonferenz-Anbietern hat sich Zoom dieses Jahr am meisten bewegt und an sehr vielen Stellen den Dienst verbessert. Sie standen auch stark in der Kritik, aber sie haben gehandelt. Was ich jetzt bei den anderen nicht beobachten konnte. Die löbliche Ausnahme ist JITSI, die ihren Dienst sehr aktiv weiter entwickeln.
        Mich würde also sehr interessieren, von was genau du sprichst und welchen Dienst du stattdessen empfiehlst?

        • Du interpretierst zu viel in meine Aussage. Ich meinte nur, dass das Thema Sicherheit bestimmt nicht für den starken Kursverlauf verantwortlich ist. Also muss Zoom auch irgendwas sehr richtig gemacht haben.

    • Oliver Müller says:

      Es wird Zeit, das zu ändern, Exchange und Outlook sind die Seuchen der IT. Aber bitte nicht mit Zoom, da kommt man dann vom Regen in die Traufe.

      • Middle of the Road says:

        Bitte keinen Open-Source-Quatsch.

      • Offensichtlich gibt es ja im Business Bereich keine Open Source Software, die das Zeug dazu hätte, MS irgendwie auch nur ein paar Marktanteile abzuknöpfen…..

        • Es gab mal einen Gegenpart zu MS in Sachen Office / Exchange / Sharepoint. Hieß Lotus und wurde von IBM übernommen. Die Office-Line wurde prakt. ignoriert (auch wenn man es später versucht hat wiederzubeleben). Und bei Notes hat man es irgendwie geschafft, dass die Kunden zu MS Exchange geflüchtet sind.

  3. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Ah, ok. Das habe ich dann falsch verstanden. Ja, ich finde, dass Zoom ziemlich viel richtig gemacht hat. Und nach sehr, sehr vielen Stunden Zoom Nutzung – auch in sehr großen Meetings – sind wir immer noch sehr zufrieden.
    Ich war dieses Jahr – wie viele andere – plötzlich verantwortlich für ein paar Teams, die von Präsenz auf Online-Meetings umstellen mussten. Ich habe dabei alle verfügbaren Dienste verglichen und mich – auch unter genauem Blick auf die ganzen Kritikpunkte – für Zoom entschieden.
    Ich war sehr überrascht, dass sich im Frühjahr die ganze Kritik auf Zoom eingeschossen hatte. Die ganzen Probleme der anderen Anbieter spielten in der Presse und in den Diskussionen gar keine Rolle. So wurden z.B. die vielen Sicherheitslücken die WebEx immer wieder hat auch in der Fachpresse nicht thematisiert. Performanceprobleme bei Teams wurden nur sehr verständnisvoll betrachtet. Bei den anderen Diensten wurden gravierende Datenschutzprobleme gar nicht thematisiert. Anwenderfehler (kein Passwort, kein Warteraum) wurden Zoom angelastet. Die Berichterstattung und Diskussion war in so einer Breite durch die Presse und Foren einseitig, dass mich das wirklich sehr gewundert hat. Manchmal habe ich mich gefragt, ob das eine PR Aktion der etablierten Anbieter war.
    Wir denken immer noch über eine eigene JITSI Instanz nach, aber selbst die Leute vom Freifunk München sehen bei großen Meetings noch Probleme. Dem JITSI Projekt traue ich aber noch viel zu.

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