Beelink EQ14: Mini-PC für das heimische Büro ausprobiert

Beelink hat mit dem EQ14 einen weiteren Mini-PC im Portfolio, der sich in erster Linie an Nutzer richtet, die einen platzsparenden und energieeffizienten Begleiter für den Alltag suchen.

Das kompakte Gehäuse in Navy Blue ist in seiner Art auffällig, ohne aufdringlich zu sein. Die leicht angeraute Oberfläche wirkt hochwertig. Dank seiner geringen Abmessungen von 126 x 126 x 39 mm lässt sich das Gerät problemlos auf einem kleinen Schreibtisch unterbringen oder mithilfe einer Halterung sogar hinter einem Monitor verstecken. Die Halterung ist aber nicht enthalten.

Der Lieferumfang fällt wie gewohnt bei Beelink aus: Neben dem eigentlichen Mini-PC sind nur ein Stromkabel und ein HDMI-Kabel in der Box. Die Stromversorgung erfolgt über ein intern verbautes Netzteil, sodass kein sperriger Stromkasten nötig ist. Dadurch bleibt der Kabelsalat überschaubar und das Setup insgesamt aufgeräumt.

Das Kernstück des EQ14 ist Intels Twin Lake N150, ein Prozessor mit vier Kernen, der bis zu 3,6 GHz im Turbotakt erreicht. Diese CPU bietet eine TDP von typischen sechs Watt, kann aber je nach Systemdesign kurzzeitig auch bis zu 25 Watt ziehen. Maximal habe ich bei dem Gerät 28 W gemessen. Im Alltag bedeutet das, dass der Mini-PC für klassische Office-Tätigkeiten, webbasiertes Arbeiten und einfache Multimedia-Aufgaben ausreichend Leistung liefert, ohne dabei besonders viel Abwärme zu erzeugen. Die integrierte Intel UHD Graphics mit 24 Recheneinheiten ist für leichtes Grafik-Rendering ausgelegt. Wer jedoch 3D-Games spielen oder aufwendige Videobearbeitung betreiben möchte, wird schnell feststellen, dass die GPU an ihre Grenzen stößt. Beelink bewirbt das Gerät aber auch nicht als Gaming- oder Content-Creation-Maschine, sondern als Büro- und Multimedia-Rechner. Aber auch hier muss man aufpassen, denn mit massivem Multitasking hat das kleine Kästchen schon seine Probleme.

Ab Werk ist der EQ14 mit 16 GB DDR4-RAM bestückt, der im Single-Channel-Betrieb arbeitet. Einen zweiten Steckplatz für Dual Channel gibt es leider nicht, was bei grafikintensiven Anwendungen spürbar Leistung kosten kann. Andererseits reicht die vorhandene Speicherkonfiguration für die meisten typischen Office- und Home-Entertainment-Einsatzszenarien völlig aus. Im Inneren des Gehäuses finden sich zwei M.2-Steckplätze. Einer davon ist mit einer 500-GB-SSD belegt, die in puncto Transferraten zwar nicht an rasante NVMe-Laufwerke heranreicht, aber immerhin solide Lese- und Schreibwerte für alltägliche Aufgaben bietet. Der zweite M.2-Slot unterstützt PCIe 3.0 x4, was ein deutliches Performance-Upgrade ermöglicht, falls man später eine schnellere NVMe-SSD nachrüsten möchte.

Die Anschlussvielfalt fällt für einen Mini-PC dieser Preisklasse üppig aus. Vorn hat Beelink einen USB-C-Port (3.2 Gen2) und einen USB-A-Port (3.2 Gen2) untergebracht, dazu kommt ein 3,5-mm-Anschluss für Kopfhörer oder Headsets.

Hinten sitzen zwei weitere USB-A-Ports (3.2 Gen2), ein älterer USB-A-Anschluss (2.0), zwei HDMI-Ausgänge für den Anschluss von Bildschirmen bis 4K bei 60 Hz sowie zwei Gigabit-LAN-Ports. Letztere sind ideal für kleine Serverszenarien. WLAN steht in Form von Wi-Fi 6 zur Verfügung, ergänzt durch Bluetooth 5.2. Einziges Manko für manche ist der USB-C-Port: Er kann nur Daten übertragen und keine Bildschirme ansteuern.

In der Praxis zeigt sich der EQ14 erfreulich leise. Im Leerlauf oder bei Büroarbeiten bleibt das Gerät praktisch unhörbar. Erst bei längerer und hoher CPU-Auslastung dreht der Lüfter etwas auf, allerdings in einem Rahmen, der selbst in stillen Räumen kaum stört. Da der N150 eher auf Energieeffizienz als auf maximale Performance ausgelegt ist, erwärmt sich das Gehäuse nur moderat. Wer das Gerät mehrere Stunden unter Volllast betreibt, kann allerdings feststellen, dass die CPU nicht dauerhaft den 3,6-GHz-Turbo hält, sondern sich nach einigen Minuten auf niedrigere Werte einpendelt. Der liegt bei knapp 2,9 GHz. Windows 11 Pro ist vorinstalliert und Bloatware ist hier glücklicherweise kein Thema. Die Einrichtung geht zügig, nach wenigen Updates steht das System bereit.

Im Fazit kann man sagen, dass der Beelink EQ14 trotz seines kompakten Formats ein gelungenes Gesamtpaket abliefert. Der Intel N150 Prozessor bewegt sich leistungsmäßig im Einsteigerbereich, dafür überzeugt er aber durch einen geringen Stromverbrauch und geringe Abwärme. Die Möglichkeit, dank zweier M.2-Slots den Speicher zu erweitern, ist ein großes Plus für Nutzer, die ihr System flexibel anpassen möchten. Auch die Dual-LAN-Lösung und das leise Kühldesign sind in dieser Preisklasse nicht üblich.

Wer keine allzu hohen Grafikansprüche stellt und den Mini-PC eher als Schreibtisch-PC, leisen Office-Helfer oder Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer einsetzen will, findet im EQ14 einen zuverlässigen und erschwinglichen Begleiter. Für anspruchsvolles Gaming, hartes Multitasking oder 4K-Videobearbeitung ist das Gerät jedoch nicht ausgelegt, was angesichts der Hardwareausstattung auch nicht überrascht. Wer damit leben kann, erhält einen platzsparenden Mini-PC, der sowohl im Büro als auch zu Hause eine richtig gute Figur macht und dazu mit knapp 190 Euro auch erschwinglich ist.

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14 Kommentare

  1. „Einen zweiten Steckplatz für Dual Channel gibt es leider nicht, was bei grafikintensiven Anwendungen spürbar Leistung kosten kann.“

    Der N150 unterstützt nur Single Channel.

  2. Naja Intel halt, wahrscheinlich kommt das Feature in den N200.

  3. Für 199 wäre es auch eine Alternative für ein Raspberry Pi.

    • He? Ist doch mit einem Rpi nicht zu vergleichen.

      Ein gebrauchter Dell Wyse 5070 oder Fujitsu Futuro 740 sind günstiger als ein Rpi 5 mit gleicher Ausstattung und haben ähnliche/ bessere Leistung. Ersteren hab ich mir erst für 50€ refurbished mit 1 Jahr Gewährleistung geholt. 8GB RAM, 64GB SSD. Dabei verbrauch das Gerät nur so viel (teilweise weniger) Strom als ein Pi (so 4-6W idle). Träumchen.

      Aber das Teil im Artikel… ist ein ganz anderes Biest. Preislich als auch technisch.

  4. War schon 24H2 für W11 installiert oder musste das Update darauf erst gemacht werden und lief es problemlos durch? Besitzt der PC TPM 2.0?
    Hatte schlechte Erfahrungen diesbezüglich mit einem BMax Mini-PC gemacht.

    • – Jede CPU seit 2020 hat fTPM (Firmware TPM) integriert
      – Warum sollte die CPU kein TPM haben? Es ist für Windows 11 schließlich Voraussetzung

      • Mag so sein. In der Vergangenheit hat BMAX auch gerne den i5-1030NG7 verbaut, der, anders als die Generation vermuten lassen könnte, nicht kompatibel zu W11 ist, da hier TPM 2.0 fehlt. BMAX hatte entsprechende Geräte aber mit W11 ausgeliefert, nur scheiterte dann das Update auf 24H2. Scheint beim N150 aber wohl kein Problem zu sein.

  5. Brunnenputzer says:

    Es tut mir leid, aber wo bekommt man den bitte mit Win11 Pro? Auf der Beelink Seite steht gar nichts zum OS und auf Amazon heißt es DOS, also ohne OS.

  6. Die 190€ kostest es aber nur, wenn man glück hat und es nicht beim Zoll hängen bleibt, so wie ich es verstehe. Sonst kommen noch die 19% Mehrwertsteuer oben drauf.
    „Please noted Beelink price is exclusive of tax, the fee depends on local customs policies. „

  7. Habe ein vergleichbares Gerät am Fernseher und nutze es für TV, Streaming und Musik.
    Fire Stick und Sky Receiver nicht mehr extra nötig. Sky Go oder WOW tun es auch.
    Dazu auch gleich WhatsApp, E-Mail und im Netz surfen vom Sofa aus. Mit skalierter Windows-Oberfläche von 125-150% auch aus der Ferne ohne Anstrengung möglich.
    Die kleinen günstigen Geräte sind sehr praktisch.

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