Bag2Go: Schlauer Koffer mit Funk- und Softwaremodul

Lästige Warteschlangen vor der Gepäckaufgabe am Flughafen könnten bald der Vergangenheit angehören, wenn sich das Projekt von Airbus, T-Systems und Rimowa durchsetzt. Das Projekt nennt sich Bag2Go und soll die Reise revolutionieren.

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Das Fluggepäck am Startort abholen lassen und erst wieder am Ziel in Empfang nehmen. Dies wünscht man sich immer dann, wenn man seine  Koffer zum Flughafen und anschließend vom Gepäckband ins Hotel schleppt.

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Airbus, Rimowa und T-Systems präsentieren während der 50. Internationalen Pariser Airshow erstmals die Vision des intelligenten Koffers, den Fluggäste allein auf Reisen schicken können und der damit das Fliegen mit schwerem Gepäck komfortabler macht. Der schlaue Koffer ist mit einem Funk- und Softwaremodul sowie einem Display ausgestattet. Der Fluggast gibt über eine Smartphone-App alle relevanten Flugdaten ein, überträgt sie an die Fluggesellschaft, die daraus einen Barcode generiert und auf das Display des Gepäckstücks sendet.

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Über diesen Barcode lässt sich der Koffer eindeutig identifizieren, dem Fluggast zuordnen, einchecken und an die Zieladresse schicken. Der für jeden Flug separat erstellte Barcode enthält beispielsweise Informationen zum Gewicht und Besitzer sowie sämtliche Flugdaten. Mit diesen Daten geht der Koffer unabhängig von seinem Besitzer auf Reisen und findet seinen Weg zum Zielort – selbst im Falle einer kurzfristigen Flugplanänderung, einer Verspätung oder eines verpassten Anschlussflugs.

Besitzer und Fluggesellschaft können so – ausser während des Fluges – sehen, wo sich der Koffer befindet, sogar, ob er geöffnet wurde. Der schlaue Koffer soll nicht nur zur Bequemlichkeit der Fluggäste gut sein: Fluggesellschaften können mit dem intelligenten Koffer Kosten für das Gepäckhandling und durch den Verlust von Gepäck verringern. Laut der auf Luftfahrtdaten spezialisierten Organisation SITA entsteht den Airlines jährlich  ein Verlust von 2,5 Milliarden Dollar durch verloren gegangenes oder zu spät zugestelltes Gepäck, wobei je 1000 Passagiere im Durchschnitt mehr als elf Gepäckstücke nicht mehr oder erst nach Tagen wieder auftauchen.

Ob sich das durchsetzt? Eine Ortung würde ich nicht unspannend finden.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. HerrTaschenbier says:

    Ob da nun ein Aufkleber mit Barcode oder ein Display mit barcode drauf ist, wo ist jetzt der Unterschied? Verstehe den Sinn nicht! bisher ist es doch auch so das ein Koffer via barcode zugeordnet und getrackt wird?!

  2. Da sich auch dieses System sicher hacken lässt und damit auch missbrauchen, werden sich alle terroristischen Terroristen dieser Welt sicher freuen ..

  3. DragonHunter says:

    Also bisher weiß ich auch noch nicht wo die Revolution sein soll
    Wenn der Koffer jetzt nen Elektromotor drin hat und von alleine ans richtige Gate fährt, wäre es was anderes, aber so?
    Ortung per GPS wäre vllt. noch praktisch, aber so ganz erschließt sich mir der Vorteil zum bisherigen System einfach nicht, was wohl mit daran liegt, dass alles wischi-waschi erklärt ist.

  4. Bis T-Systems fand ich den Artikel spannend….

  5. Ich möchte nicht wissen, wie lange es dauert bis man in Amerika verhaftet wird, weil man denkt, es sein eine Bombe im Koffer. Ja, ich hab jetzt Bombe gesagt und sollte mir sorgen machen. 😉

  6. Die Flughäfen sind ja jetzt schon anderen Branchen voraus, da hier wirklich global auf ein vollständig vernetztes System gesetzt wird. Würde die Einbeziehung der Fluggäste bzw. der Koffer in das System wirklich klappen, wäre das super und ein schritt in die richtige Richtung.

  7. …was ist jetzt am Gepäckstück selbst anders als vorher? Ausser, dass so ein Markenkoffer dann nochmal 200€ teurer wird? …und noch eine Fehlerquelle ausgetauscht wird: Aufkleber fällt nicht mehr ab (wird nicht mehr abgerissen), dafür geht das Display kaputt, oder der kleine Rechner streikt…weil ja das Gepäck auf seinem Weg von A nach B immer sehr pfleglich behandelt wird. Vielleicht sollte man das bestehende, erfolgreich eingeführte System einfach nur perfektionieren.

  8. Der Vorteil hat sich mir erst erschlossen nachdem ich diesen Artikel über Google gefunden hatte: http://neuerdings.com/2013/06/12/airbus-bag2go/

  9. naja der Unterschied ist doch, dass das Gepäck einen GPS Sensor hat, der seine Position funkt. Kommt es zum Verlust hat man nicht nur die Position des letztens Scans sondern eben die Position des Koffers selbst.

    Dazu soll im Griff ein Gewichtssensor eingebaut sein, so dass man das Gepäck nur anheben muss, um das Gewicht zu erfahren. Praktisch beim Packen. In meinen Augen der größte Vorteil.

    Ich denke für Vielflieger (mich), die häufiger mit Gepäckverlust/verspätung zu kämpfen haben, mag es eine spannende Sache (Spielerei) sein zu sehen, wo das Gepäck hängen geblieben ist. Ein Koffer mit dem Sytem soll 20% mehr kosten. Der GEwichtssensor finde ich spannend, das GPS Zeug muss nicht sein.

    Auch ob es durch das System zu einer deutlichen Zeiteinsparung beim Check-In kommt wage ich zu bezweifeln, schließlich muss man es dennoch aufgeben, und die Airlain wird es dennoch scannen und nochmal wiegen wollen. Naja Spielerei eben.

  10. Mis Cojones (encima tus Madre) says:

    finde da sowas, wie rail&fly spannender, wenn am Bahnhof einchecken kann – das man das Gepäck nicht herumschleppt lässt sich nicht kostengünstig realisieren. Mit UPS oder so abholen lassen am Vorabend – zum Flughafen und das dann ebenfalls per Versand zwei Flugverbindungen vorher ans Hotel überstellt wird – dürfte richtig was Kosten, die Fahrerei ist ja immer 2 mal individualverkehr

  11. „Mit diesen Daten geht der Koffer unabhängig von seinem Besitzer auf Reisen …“. Ein Koffer sollte nur ins Flugzeug, wenn auch der Besitzer einsteigt.

  12. sehe das als total sinnfrei an… überhaupt kein mehrwert für irgendwen!!!

  13. Ok, hier wird das mit „High Tec“ gelöst. Aber ich nehmr meinen Koffer auch immer erst im Hotelzimmer wieder in die Hand. Und ich reise viel.

    Der EK Fahrer kommt und holt mich daheim ab. Nimt meinen Koffer, ab damit in der Kofferraum. Am Airport nimt er den raus und übergibt es dem EK Personal. Die fährt damit zum Checkin. Ich lege meinen Pass vor. Fertig. das nächste mal sehe ich den Koffer, wenn der EK Mitarbeiter den wieder in die Karre läd, im Hotel nimt eh das Hotelpersonal den Koffer aus dem Kofferraum. 10 Minuten später klingelt dann der Hotelboy an der Tür und gibt mir meinen Koffer. Da habe ich den wieder in der Hand. Geht ganz ohne Display, Handy und so ein Kram. Nur nen bissl Trinkgeld kostet das.

  14. Toll, wenn irgendwas ins Display geflogen ist und dieses einen Sprung hat. So wie mit dem Gepäck am Flughafen umgegangen wird, geht das sicher sehr schnell.

    Lieber noch ein paar mehr Fehlerquellen einbauen. Kunden machen sicherlich auch vor Reise gerne noch ein Softwareupdate ihres Koffers, nachdem sie gestern noch dem Toaster eines aufspielen durften.

  15. Definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Nur eventuell ein paar Jahre zu spät und es fehlt ein Logistiker als UPS/DHL halt jemand der brav Deinen Koffer abholt.
    Die Vision dazu wäre, dass in diesem Fall der Flughafen sogar weiter weg sein kann, denn man muss ja nicht mehr soviel schleppen….

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