Backup und Synchronisation mit Robocopy

Ich habe mich lange geweigert Robocopy zu nutzen. Im Nachhinein muss ich sagen: ein Irrtum meinerseits. Jeder, der sich Gedanken um Backup und Synchronisation macht, der sollte sich die kostenlose Software aus dem Hause Microsoft anschauen. Gehört sie bei Windows Vista zum Lieferumfang, müssen sich Benutzer älterer Versionen von Windows Robocopy nachträglich installieren. Dazu lädt man sich die Windows Server 2003 Ressource Kit Tools herunter und installiert diese.  Ich werde hier nur in der Kürze die einfachen und wichtigen Funktionen vorstellen – so wie ich sie nutze. Profifunktionen und Skripte solltet ihr bald bei meinem Blognachbarn Jörg lesen können – seines Zeichen Admin. Er kündigte ja an, etwas über Robocopy schreiben zu wollen – man darf also gespannt sein.

Ich setze kein Raid-System ein – sondern besitze eine Netzwerkfestplatte als zentrale Datensammelstelle im Netz, nebst einem Fileserver, auf dem die Software für die Auslieferung von Daten an meine WLAN-Multimedia-Clients im Haushalt läuft. Des Weiteren wird dieser Fileserver genutzt um Daten zu sichern – von der Netzwerkfestplatte und den noch vorhandenen drei anderen Computern.

Kommen wir nun zu Robocopy, dem Kopiersklaven. Wer nicht Freund der Kommandozeile ist, der sollte sich unbedingt die portable grafische Oberfläche für Robocopy namens faRoboGUI ansehen – meiner Meinung nach die beste Oberfläche für Robocopy.

Wer sich nicht mit den teilweise kompliziert anmutenden Kommandozeilenoptionen  herumärgern will, der sollte sich zum Anfang eh erst mit der GUI beschäftigen.

Eine einfache Synchronisation auf Kommandozeilenebene würde so lauten:

robocopy Quelle Ziel /MIR

Dabei würden alle Dateien des Quellordners in den Zielordner kopiert. Was ist aber nun, wenn man Dateien und Ordner ausschließen will? Hier kommt die erwähnte faRoboGUI ins Spiel.

Ich erkläre mal das Anlegen eines Jobs anhand von mehreren Screenshots.

Erster Schritt ist das Anlegen der Pfade. Quelle und Ziel eben.

Im zweiten Schritt hat man die Möglichkeit die berühmt-berüchtigten Kommandozeilenparameter zu setzen, die Robocopy den Ruf eines schwer zu bedienenden Programms mit eingebracht haben. Reine Synchronisation lässt sich mit dem Schalter /MIR erreichen, die anderen Möglichkeiten werden euch erklärt, wenn ihr mit der Maus über die jeweiligen Punkte fahrt.

Die Filter bieten ein ähnlich kompliziertes Bild – doch ein Klick auf den großen Button “Liste” macht den ganzen Spaß schon sympathischer.

In der Liste kann man wunderbar auswählen, ob man bestimmte Dateitypen und Ordner nicht sichern will – oder vice versa.

Zu guter letzt kann man den ganzen Job als stinknormale Batch speichern und dementsprechend ausführen:

Die so erstellte Batch kann man prima in den Taskplaner von Windows einbauen um so automatisiert seine Ordner zu synchronisieren. Nachdem ich nun meine komplette Synchronisation auf Robocopy umgestellt habe kann ich sagen: einfacher und Ressourcen sparender geht es nicht mehr.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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69 Kommentare

  1. JürgenHugo says:

    @Rudi:

    Die inkrementelle Sicherung mach ich auch (mit Personal Backup) – nicht nur für zwischendurch – sondern ganz normal auf eine externe Festplatte.

    Eine Vollsicherung ist doch nur beim ersten Mal nötig – dann doch nur in grösseren Abständen – als doppelter Boden sozusagen, oder siehst du das anders?

    Was anderes wär´s natürlich bei hoch sensiblen/wichtigen/existentiellen Daten – wo man 150% Sicherheit braucht – oder?

  2. Zwangsjackenpunker says:

    imho sollte man aufpassen mit Begriffen wie „Backup“ und „Synchronistaion“.

    Denn m.W. spiegelt Robocopy die Daten, also Quelle -> Ziel. Wenn etwas auf dem Ziellaufwerk vorhanden ist, was die Quelle nicht enthält, wird es gelöscht. Das ist bei einer Synchronisation nicht der Fall.

    Und ein Backup ist es nicht, weil die gesicherten Daten nur so lange erhalten bleiben, solange nicht mit Robocopy erneut gespiegelt wird.

  3. JürgenHugo says:

    @an den „Punker“:

    Wenn ich an/in der Quelle was lösche – dann hab´ich doch meistens einen Grund dazu – brauch´ich nicht mehr, gefällt mir nicht mehr etc. Warum sollte ich das denn „Backupen“?

    Beim Back up will ich doch wichtige (oder zumindest für mich wichtige Daten – das können auch nur schöne Wallpaper sein) absichern – und was ich gelöscht habe, das war eben nicht mehr wichtig.

    Und synchronisieren verstehe ich so, das in dem Moment, wenn ich das Backup mache, an Quelle und Ziel exakt dasselbe ist. Also – wenn ich an der Quelle was lösche – dann muss das auch im Ziel „weg“ sein.

    Wenn mich nicht alles täuscht, passiert genau das , wenn ich (bei mir mit Personal Backup) „Synchronisieren“ auswähle – und genau so soll das ja auch sein.

  4. Rudi Ralala says:

    … noch nie was aus Versehen gelöscht?

  5. Wenn ich Robocopy manuell auslöse, dann sollte genug Zeit sein, die Datei aus dem Backup herauszukramen – ansonsten gibt es genug Schalter, um Dateien nicht zu löschen =)

  6. JürgenHugo says:

    @Rudi:

    Ist mir auch schon passiert – allerdings sehr selten – und noch nie was existentiell wichtiges.

    Würde mich schon ärgern – aber deswegen alles doppelt absichern, weil man es vieleicht, evtl., irgendwann doch mal bereut – das Löschen meine ich?

    Ich gebe zu – bei ganz wichtigen Daten – oder wenn ich mir nicht sicher bin – dann bin ich auch eher für „verwahren“ – aber alles hat seine Grenzen.

    Wenn man alles aufhebt – dann hat man kein Back up – dann hat man eher so´ ne´Art „Rumpelkammer“. 😛

  7. Sorry die Frage passt jetzt zwar nicht so ganz aber was hast du für eine Netzwerkfestplatte und hast du diese auch gecrypt? Bzw. wie encrypst du diese? Mit nem Client PC denn intern auf dem Nas kann man ja soweit ich weiß nicht entcrypten.

  8. hi leute,
    hab das ganze ein wenig verfolgt und bin letztendlich auf ein problem gestoßen. wollte zwei verzeichnisse synchronisieren, nein kein backup! also wenn in der quelle eine ältere datei vorhanden ist als im ziel, soll die „ziel-datei“ nicht mit der älteren überschrieben werden! mit der faRoboGUI nicht lösbar.

    hab nach diversen seiten lesen, vielen seiten lesen, endlich den entscheidenen parameter gefunden!

    /XO

    schließt vom kopiervorgang ältere dateien aus. So kann man sicher gehen, dass neuere dateien im ziellaufwerk nicht mit älteren überschrieben werden.
    Vielleicht hilft es ja jemanden! 😉

  9. @robbi
    Falsch, faRoboGit bietet dir die Möglichkeit /XO zu nutzen im Reiter Filter – dort findest du alle Switche. Sieht man auch im dritten Screenshot von oben =)

  10. @caschy
    oh verdammt ich habs auch schon bemerkt! tut mir leid…. platz hier verschwendet! naja dann ist halt auf die funktion nochmals hingewiesen 🙂

  11. Hallo,

    ich habe ein Problem in der folgenden Batch-Datei
    if „%1x“ == „x“ goto Ende

    echo Soll das System P:\%1 kopiert werden? (J/N)
    choice /c:jn /t:n,30 /N
    if errorlevel 2 (
    goto Ende
    ) ELSE (
    goto Start
    )

    :Start
    robocopy P:\%1% C:\Versuch /mir /B
    copy /V /Y c:\dms\123456\hdhabser.fil c:\Versuch

    :Ende
    @echo on

    mein Problem ist, dass bei einem Verzeichnisnamen von 6 Stellen folgender robocopy-Aufruf getätigt wird:
    robocopy P:\123456VERSUCH /mir /B

    Ich habe auch schon versucht die Verzeichnisse mit “ zu trennen. Auch dies gelang nicht. Hat hier jemand eine Idee, wie ich sonst einen Variablen Source-Pfad annehmen kann?
    Gruß

  12. Schaut euch doch mal diese Freeware an. Diese verwendet Robocopy als Engine und – das ist Robocopy mal wirklich komfortabel. Mann kann sie auch auf einen Stick Kopieren und es ist erlaubt, sie sogar in kommerziellen Umgebungen einzusetzen.

    Gruß Mark

    link text

  13. @Mark
    Habe ich mir eben angeschaut. Kommt an hier genanntes nicht ran.

  14. S. Winkler says:

    Also ich habe mir die GUI von rbcSYNC auch mal angesehen. Ich kann überhaupt nicht bestätigen was caschy da schreibt.

    Keine andere GUI übermittelt Protokolle per E-Mail, bietet die Fülle von Option, ist so einfach zu bedienen und hat eine solch ausführliche Beschreibung
    und – die Software muss nicht installiert werden.

    Downloaden und entpacken – fertig.

    Ein Lob an den Hersteller und auch dafür, dass es als
    Freeware auch in kommerziellen Umgebungen eingesetzt
    werden darf.

    Hier nochmals der Link zur Beschreibung

    link text

    und der Direkte Download

    link text

  15. @S. Winkler: Vielleicht sollte man – sofern man eine Software so über den grünen Klee lobt auch erwähnen, dass man selber der Ersteller dieser Software ist. Hätte mir persönlich besser gefallen. Einfach mal darauf achten, welche E-Mail-Adresse man beim Kommentieren abgibt 😉

  16. JürgenHugo says:

    @Caschy + S.Winkler:

    Also – wenn ich Software erstellen könnte, was ich (noch?) nicht kann – oder einen (meiner Meinung nach) guten Tip hätte – da würd´ ich im Kommentar eher 2-mal darauf hinweisen das die von mir ist, als es zu „verheimlichen“! 😛

  17. Hallo Jungs,

    ich habe da noch mal kurz eine Frage an euch. Ich mache mein Backup mit Robocopy und dem Parameter /E (alle Verzeichnisse inkl die leeren). Funktioniert soweit so gut. Aber er kopiert mir die schon vorhandenen und oder unveränderten Dateien immer wieder neu. Im CMD Fenster steht dann da Newer oder Older. Das hat zur Folge, dass der Kopiervorgang natürlich sehr Lange dauert. (/MIR hat übrigens den gleichen Effekt bei mir)

    Welches Parameter muss ich nehmen, damit er mir einfach nur die neuen bzw veränderten Dateien kopiert? Auf dem Ziellaufwerk sollen aber keine Dateien gelöscht werden.

    Danke schoneinmal und eine Gute Nacht! 🙂

  18. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Software (rbcSYNC) weder von einem MARK noch von einem S. Winkler ist.

    Für die GUI zu Robocopy ist Herr Steitz von der Fa. STEITZ® IT-Solutions verantwortlich.

    Er hat auch die Erlaubnis erteilt, dass sie in kommerziellen umgebungen eingestzt werden darf.

    Es handelt sich bei den Freewareversion meist um Versionen, die dem aktuellen – kostenpflichtigen Release – vorausgingen.

    und an caschy sei mal die Fragen erlaubt:
    – was fehlt denn?
    – was können die anderen mehr?

    Als kleine Anmerkung: Keine der vorgenannten GUI´s für Robocopy ist in der Lage, die Prozesspriorität zu ändern – sie sogar auf Realtime zu setzen wenn es sein muss.

    Welche GUI für Robocopy verschickt E-Mails mit den Protokollen?

    und bevor iches vergesse und bevor jemand mit unermüdicher Recherche darauf kommt: der Author der Software ist auch in der Truppe von 247-b2b.com aktiv.

    @Caderno
    Sieh dir doch einmal rbcSYNC an. Allein die Erklärungen die Du dort findest sollten Dein Problem lösen.

  19. @Business Service

    Wieso hat denn der „S. Winkler“ mit der gleichen E-Mail-Adresse kommentiert wie ihr? 😉

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