Back to the 90s: Fünf sehenswerte 1990er-Klassiker bei Amazon Prime

Klassiker bei den Streaming-Anbietern: Viele schöne Filme und Serien gibt es bei Amazon Prime und Netflix zu finden. Nach einer kleinen Zusammenstellung mit Filmen und Serien aus den 1980er-Jahren, hatte ich ja begonnen euch weiteres Material aus den 1990ern bei Netflix nahe zu legen. Nun geht es direkt weiter im Takt und es folgen fünf Filme, die ihr euch bei Amazon Prime Video zu Gemüte führen könntet.

Mit Sicherheit werdet ihr natürlich eigene Vorstellungen von Filmen und Serien aus den 1990er-Jahren haben, die man auch heute unbedingt noch anschauen sollte. Deswegen freue ich mich natürlich erneut auf Comments mit Anregungen. Erwähnen muss ich zuletzt noch: Ein Film wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wäre bei mir z. B. auf Position 1 gelandet. Leider haben ihn aber weder Netflix noch Amazon Prime Video im Repertoire. Ich musste also zu den Titeln greifen, die auch tatsächlich aktuell bei den Streaming-Anbietern verfügbar sind.

5. Die Üblichen Verdächtigen

Kevin Spacey sorgte leider zuletzt durch einige Skandale für Aufsehen, ich finde aber man sollte Privatleben und berufliche Errungenschaften durchaus auseinander halten. Denn dass Spacey ein exzellenter Schauspieler ist, dürfte kaum jemand bestreiten. In Bryan Singers Frühwerk „Die Üblichen Verdächtigen“ aus dem Jahr 1995 setzte sich aber nicht nur Spacey ein Denkmal. Der Neo-Noir-Thriller überzeugte Kritiker und Publikum mit einem Twist, den damals kaum jemand kommen gesehen hatte. Ihn hier zu verraten würde einem Verbrechen gleichkommen, schlimmer als all das, was ein gewisser Keyser Söze verübt hat.

Ich habe den Film dabei tatsächlich erst vor wenigen Jahren gesehen, als ich anfing mich etwas mit Bryan Singers älteren Werken zu beschäftigen. Insofern bin ich aber vielleicht ein gutes Beispiel für jemanden, der bezeugen kann, dass „Die Üblichen Verdächtigen“ auch im Jahr 2018 noch spannende Unterhaltung bietet, welche das Gros aktueller Produktionen in den Schatten stellt.

4. Forrest Gump

Ja, mittlerweile kann man Robert Zemeckis „Forrest Gump“ (1994) schon als reichlich schmalzig bezeichnen. Man muss also schon etwas auf gefühlsduseligen Kitsch stehen, um mit dieser romantischen Dramedy warm zu werden. Tom Hanks (übrigens der Lieblings-Schauspielers meines Kollegen Caschy) überzeugt hier als nicht allzu intelligenter aber sehr warmherziger Forrest Gump, der ein aufregendes Leben führt, das sich kaum einer zu erträumen gewagt hätte.

Man kann sich nun streiten, ob „Forrest Gump“ dabei eine positive, moralische Botschaft sendet oder vielmehr in Phrasendrescherei abdriftet. Ich mag den Film immer noch sehr gerne, denn er hinterlässt mich stets mit einem positiven Gefühl. Ich denke, es fällt schwer diesen Film ernsthaft zu hassen und dass es sich hier um einen emotionalen Streifen mit tollem Cast handelt, kann man nur schwer leugnen.

3. Fight Club

David Fincher ist in dieser Liste genau so vertreten wie im Netflix-Pendant mit „Sieben“. Sein Film „Fight Club“ floppte 1999 im Kino und spaltete auch die Kritiker. Im Heimkino wendete sich aber schnell das Blatt und heute gilt dieser rotzige Film mit Edward Norton und Brad Pitt als Kult. Auch hier ist es ein gewagter Twist, der am Ende den Blick auf den ganzen Film umkrempelt.

Unter rebellierenden Jugendlichen mit einem Hang zur Subkultur ist „Fight Club“ auch heute ein beliebter Dauerbrenner. In den 1990ern reihte er sich neben „Trainspotting – Neue Helden“ in einer neuen Riege umstrittener Filme ein, die im Kino provozierten und die Konsumgesellschaft in Frage stellten.

2. American Beauty

Das zweite Mal taucht Kevin Spacey nun in dieser Liste auf. Verdientermaßen erhielt er dann auch für das 1999 von Kritikern umschwärme „American Beauty“ einen Oscar. Auch Regisseur Sam Mendes durfte eine dieser fünf Auszeichnungen mitnehmen, welche das Drama meines Erachtens zu Recht erhielt. Manch einer hält diesen Film heute rückblickend für etwas überbewertet. Jene Meinung kann ich aber absolut nicht teilen. „American Beauty“ hat mich seit seinem Erscheinen mehr als einmal zum Lachen, zum Weinen und auch zum Nachdenken über das Leben und den Tod gebracht.

So demontiert der Film gewissermaßen die amerikanische Vorstadt-Idylle, ohne dabei aber in Nihilismus abzudriften. So gibt es immer wieder Momente, die einen lauthals auflachen lassen. Wenn Spaceys Charakter Lester Burnham etwa beginnt aus seiner Durchschnittlichkeit auszubrechen und dabei trotzig vor seiner irritierten Frau im Bett masturbiert – auch eine Weise die sexuelle Frustration zu durchbrechen – ist das zugleich eine tolle Charakter-Szene wie auch absurd-komisch. Und auch Sprüche wie Zitate wie „Sehen sie mich an: Ich hol mir unter der Dusche einen runter. Das wird der Höhepunkt meines Tages sein, von jetzt an gehts nur noch bergab!„, vergisst man aufgrund des süffisanten Humors und der ehrlichen Tristesse nicht so schnell.

1. Terminator 2: Tag der Abrechnung

„Terminator 2: Tag der Abrechnung“ gilt unumstritten als einer der besten, wenn nicht sogar der beste, Actionfilme aller Zeiten. 1991 nahm sich dieser Film nämlich nicht nur Zeit für die damals revolutionären Effekte, sondern auch für die Charaktere. Etwas, das heutzutage leider viele Ballereien vergessen. Ja, auch Action mit flachen Protagonisten kann Spaß machen. Doch emotional mitgerissen wird man nur, wenn auch die Figuren des Films etwas hergeben. Und Regisseur James Cameron gelingt es in diesem Sci-Fi-Action-Blockbuster, dass manch gestandener Mann eine Träne für einen Cyborg vergossen hat.

Die Fortsetzungen erreichten nie wieder den Charme von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“, so dass mehrere hilflose Reboots – ob nun mit oder ohne Arnie – nicht mehr an den Erfolg dieses Meilensteins anknüpfen konnten. Selbst hier im Blog folgen doch fast jede Woche Anspielungen auf diesen Film: Geht es um das Thema künstliche Intelligenz, ist selten ein Kommentar wie „Skynet kommt“ allzu weit. Diese Magie und diesen bleibenden Eindruck konnte „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ nur entfalten, weil der Film neben knalliger Action und tollen Charakteren gar nicht mal so blöd ist. Hier geht es auch um Themen wie Menschlichkeit, freien Willen und den Einfluss unserer Entscheidungen – ob gut oder schlecht gemeint – auf die Zukunft.

Ist „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ der beste Film der 1990er-Jahre? Das kann man sicher nicht so einseitig festlegen. Auf jeden Fall hat er es hier an die Spitze geschafft, da er mit Sicherheit einer der einflussreichsten gewesen ist und bis heute sicherlich nicht nur bei mir zum Klassiker avanciert ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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11 Kommentare

  1. Michael Schmidt says:

    Ich bin jemand der ungern meckert gerade da die liste wirklich gut ist, aber einen großen „twist“ in aussicht zu stellen ist oft noch schlimmer als ihn gleich komplett zu verraten. Gerade dass man nicht weiß dass es einen großen twist am ende gibt hat die filme ja so großartig gemacht. Wenn man es vorher weiß und schon den ganzen film am rumüberlegen ist dann ist das schade.

    Bin froh die schon alle gesehen zu haben. 🙂

    Grüße

  2. @Karin
    Ja, es ist nicht leicht, mit der Frage umzugehen, wie man Kevin Spacey mit dem Wissen von heute in seinen Filmen ansieht.
    Aber auch ich finde die beiden genannten Filme großartiges Kino. Sollte man Deiner Meinung nach all diese Filme nicht mehr ansehen?
    Ähnliche Gedanken kommen mir natürlich auch bei der Cosby-Show. Wobei hier der Hauptdarsteller wegen anderer Straftaten vor Gericht stand (steht??).

    Ich versuche hier zwischen Mensch und Schauspieler in seiner jeweiligen Rolle zu trennen.
    Ich meine damit, dass ich seine Rolle und seine Leistung gut finden kann, ohne damit seine Taten im realen Leben zu billigen.
    Ist aber schwierig bei dieser Art von Verbrechen.

    • Ich muss gestehen, dass ich außer des Faktes kaum etwas zum Hergang weiß. Ist Spacey denn offiziell verurteilt bzw. der Vorfall bewiesen?
      Ist per se ja aber eine sehr schwierige Eingangsfrage, die man sicherlich nicht allumfassend in einem Blog beantworten kann/mag. Persönlich bin ich auch eher abgeneigt, die Werke (so gut sie auch sein mögen) zu unterstützen – W. Allen oder Fassbinder waren in meiner Jugend so Vorfälle. Auch Tom Cruise-Filme ignoriere & boykottiere ich bis heute aus Prinzip. Bei Spacey merke ich aber eine gewisse innere Ambivalenz, die ich ohne Fakten nicht eindeutig beantworten mag.

      Von daher zurück zur Filmliste: Ja T2 ist in meinen Augen der beste Actionfilm aller Zeiten WENN er Teil der eigenen Jugendkultur war.

  3. Ohne den letzten Satz hätte man dich vielleicht sogar ernst nehmen können.

  4. Nach den ständigen Preiserhöhungs-Orgien von Amazon Prime die letzten Jahren hab ich es diesen Sommer gekündigt und bin nicht traurig darum.

  5. Eh Karin! Ich weiß nicht was du mit 14 so angestellt hast aber wir haben es krachen lassen. Infomier dich mal über Pädophilie.

  6. Terminator 2 von 1991? Ich wollte gerade schreiben das stimmt nicht das war später, aber es ist wahr. Ich habe am 1.1.91 bei SGI damals angefangen und mit den SGI-Workstations wurden die digitalen Special Effects gemacht. OMG auf Personal Iris et al wurde das gemacht RESPEKT (die Kisten hatten 20-35Mhz und maximal 128Mbyte Memory (unbezahlbar)). Werde ihn mir wohl mal wieder ansehen müssen.

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