Auswertung Umfrage Mai 2022: Verbot von StreamOn / der Vodafone Pässe erhält Zuspruch

Die Bundesnetzagentur hat sowohl StreamOn der Deutschen Telekom als auch die Vodafone Pässe verboten. Das ist das Aus für die Zero-Rating-Angebote. Die Vermarktung für Neukunden endet am 1. Juli 2022. Für Bestandskunden bleibt die Nutzung noch bis Ende März 2023 möglich. Umstritten waren beide Optionen seit jeher. Der Vorwurf lautete, dass sie ein „Zwei-Klassen-Internet“ fördern würden. Dieser Kritik schließen sich offenbar viele Leser an, wie die Ergebnisse unserer Umfrage aus dem Mai 2022 unterstreichen.

Ein Zurück wird es bei dieser Entscheidung im Übrigen nicht mehr geben: Die Telekom und Vodafone akzeptieren die Entscheidung, wenn auch mit Bedauern. Solltet ihr nicht ganz auf dem Laufenden sein: StreamOn und die Vodafone Pässe ermöglichten es, dass bestimmte Angebote von offiziellen Partnern nicht auf das mobile Datenvolumen angerechnet worden sind – z. B. Apple Music, Spotify oder auch Amazon Prime Video. Viele Kunden empfanden das natürlich als nette Option.

Dagegen halten konnte man, das ist auch genau die Argumentation der Bundesnetzagentur, dass jene Angebote gegen die Netzneutralität verstoßen, weil sie eben nicht jeglichen Datenverkehr gleich behandeln. Zudem lässt sich unterstellen, dass derlei Optionen am Ende nur ein Alibi sind, um darüber hinwegzutäuschen, dass in Deutschland Datenvolumen immer noch unverhältnismäßig teuer ist und „echte“ Flatrates vermieden werden. Man rechnet daher auch seitens der Bundesnetzagentur damit, dass der Wegfall von StreamOn und der Vodafone Pässe nun dazu führen wird, dass die Anbieter ihre Tarife durch niedrigere Preise oder höheres Datenvolumen für Kunden attraktiver machen.

Doch was habt ihr für eine Meinung? Im Mai 2022 lautete die Frage: „Verbot von StreamOn und Vodafone Pass: Das finde ich…“. Insgesamt haben dabei 5.367 Leser abgestimmt – vielen Dank für die rege Teilnahme! Es war jeweils nur eine Antwort möglich. Das Gros der Befragten teilt offenbar die Ansichten der Bundesnetzagentur: 57 % (3.071 Stimmen) gingen an die Option, dass die Bundesnetzagentur richtig entschieden habe.

10 % (515 Stimmen) hatten keine eindeutige Meinung und rund ein Drittel der Abstimmenden, 33 % (1.871 Stimmen) hält das Verbot für einen Fehler. Hattet ihr das so in etwa erwartet? Oder hattet ihr mehr Widerstand prognostiziert?

Meine Meinung? Ich finde das Verbot richtig und gebe der Argumentation der Bundesnetzagentur recht. Ob die Telekom und Vodafone aber tatsächlich als Ausgleich ihre Tarife verbessern, sehe ich wesentlich skeptischer.

Verbot von StreamOn und Vodafone Pass: Das finde ich...

  • Gut, eine richtige Entscheidung der Bundesnetzagentur. (57%, 3.071 Votes)
  • Schlecht, das Verbot ist ein Fehler. (33%, 1.781 Votes)
  • Weiß ich nicht / Egal (10%, 515 Votes)

Total Voters: 5.367

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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107 Kommentare

  1. so ganz verstehe ich da aber nicht. Wie kann die telekom mir jetzt noch eine Vertragsverlängerung mit Stream On Optionen dann anbieten? Die Laufzeit ist ja wieder zwei Jahre.

  2. Die Leute die hier kommentieren, haben zu 99% keine Ahnung. Die Diskutieren über etwas, wovon sie leider einfach keine Ahnung haben und erfüllen das Klischee der Wissenschaft, das viele Menschen nur vis zur nächsten Wand denken, während die Profis schon 10 Schritte weiter sind und die Wirkung besprechen und vllt sogar wie man „Effekte“ lenken kann.

    Im Text steht doch das es ein Alibi-Produkt ist. Könnt ihr euch was darunter vorstellen? Da gehts auch um Marketing und alles.
    Es macht keinen Sinn zu meinen, das das Verbot einen negativen Effekt hat.
    Weil wir JETZT 5 Jahre nach StreamON mit hoher Wahrscheinlichkeit längst gestaffelte Mbits-Tarife auf dem Markt hätten (ohne Festnetzzwang bezahlbar).

    Natürlich werden Vodafone und die Telekom nicht direkt das auf den Markt schmeißen, was wir und alle vorstellen, das wäre ja auch zu einfach und dann könnten Hand und Franz sich nicht beschweren, das die Verbots-Aktion voll nach hinten losgegangen ist.

    Die beiden Anbieter (die in Deutschland vorrangig den Markt bestimmen) müssen laut Netzagentur entweder MEHR Datenvolumen für weniger Euro anbieten oder gestaffelte Mbits-Tarife für den GLEICHEN Preis oder weniger im Monat. Und eine echte Alternative kann nur letzteres sein.

    Abwarten.
    Was Vodafone davon hält, haben sie uns bereits gezeigt, da hoffe ich inständig das die Netzagentur nochmal ein ernstes Wort mit Vodafone spricht für diese Dreistigkeit

    • Hand Franz says:

      Hätte, hätte Fahrradkette.

      Wenn vermeintliches Wissen um Wahrscheinlichkeiten zu Verbesserungen führte, wäre Deutschland dank Leuten wie Dir bereits Weltmarktführer aller Klassen. Das Problem ist nur: so funktioniert Wirklichkeit nicht. Du kannst maximal mit dem argumentieren, was jetzt Teil Deines Wissens ist. Und Du kannst sogar, wie alle anderen Menschen eine eigene Meinung haben. Mit Spekulationen die eigene Meinung aber als vermeintliche Wahrheit zu kaschieren, führt jedoch zu nichts.

  3. Das Verbot ist ein absoluter Rückschritt!!
    Wer jetzt denkt, dass es bald richtige Flatrates für einen günstigen Preis gibt, irrt sich gewaltig.

    Es darf nicht vergessen werden, dass das Mobilfunknetz ein Shared-Medium ist, mitunter Umständen tausenden Geräten pro Zelle. Das einem einzelnen Teilnehmer zur Verfügung gestellte Downloadvolumen richtig sich dabei nach der Netzkapazität und entspricht in Summe Zeitschlitze für wenige Minuten pro Monat.
    Um mehr Datenvolumen anbieten zu können muss daher erst einmal die Netzkapazität steigen, z.B. indem die Downloadgeschwindigkeit des Netzes steigt oder eine Mobilfunkzellenverdichtung stattfindet. Der Anstieg des zur Verfügung gestellten Datenvolumens bei den preislich gängigen Verträgen lässt sich daher sehr gut extrapolieren, auch übereinstimmend mit der Vergangenheit.

    Und BTW, Ausländischen Verträge haben andere Restriktionen, z.B. eine geringe Downloadgeschwindigkeit, Downloadgrößen max. 50 MB etc. oder ein wesentlich höhere Zellendichte. Ein Mobilfunkmast an jeder Straßenecke ist in Deutschland aufgrund von Bürgerprotesten einfach nicht zu machen.
    StreamOn ist daher eine hervorragende Lösung für Deutschland gewesen, denn es hat nur eine geringe Netzgrundlast (verteilt über den Tag) erzeugt und die uneingeschränkte Nutzung vieler Dienste gewährleistet. Richtige Flatrates würden aufgrund der deutschen Mentalität nur dazu führen, dass DSL-Verträge etc. gekündigt würden und das Netz in den Stoßzeiten (z.B. abends) aufgrund von Tethering komplett überlastet wäre.
    Die Netzneutralität hier anzuführen ist auch total verfehlt, wo gibt’s denn da jetzt Probleme und wer wird eingeschränkt? Sollte QoS auch verboten werden, entspricht ja auch nicht der Netzneutralität?

    • Guter Punkt. Wer glaubt, dass im Internet alle Pakete neutral behandelt werden, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Deshalb finde ich die Diskussion auch müßig.

  4. Auf Golem scheinen die ersten Details zu den neuen Telekom MagentaMobil Tarifen geleakt worden zu sein (Presseevent dann am 8. Juni).

    40 GB für 60 Euro. Unlimited für 85 Euro.

    Nachdem schon Vodafone nach dem Verbot keine Bezahlbaren Unlimited Tarife anbietet, scheint sich auch bei der Telekom nichts zu bewegen.

    Also, wie erwartet, wurden die Theorien der „StreamOn gehört verboten – dann kommen bezahlbare Unlimited Tarife“ Fetischisten erneut widerlegt. Danke noch mal!

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