Auswertung Umfrage März: Lossless-Audio-Streaming ist kaum jemandem einen Aufpreis wert

Den März über wollten wir von Euch erfahren, ob Ihr denn bereit wärt, mehr Geld für Musikstreaming zu bezahlen, wenn die Musik in höherer Qualität – sprich im Lossless-Fprmat – ausgeliefert wird. Anlass für die Umfrage war ein Vorstoß von Spotify, mit Spotify Hi-Fi auf Kundenjagd zu gehen. Ein Interesse an höherer Streamingqualität scheint im Ergebnis überschaubar, könnte sich für Streamingdienste aber trotzdem lohnen. Ganz klar ist vielen eine höhere Qualität allerdings keinen Aufpreis wert.

Kommen wir zu den Zahlen der Umfrage. 10 Prozent der Teilnehmer zeigen sich unentschlossen, bei ihnen kommt es wohl auf das individuelle Angebot an. 3 Prozent und damit 98 Teilnehmer zahlen sogar bereits für Lossless-Streaming, hier müssten sich Neuangebote sicher anstrengen, um die Nutzer dazu zu bewegen, den Dienst zu wechseln.

76 Prozent der Teilnehmer, also 2708 abgegebene Stimmen, sind indes nicht bereit, einen Aufpreis für Lossless-Streaming zu bezahlen. Das klingt viel, spricht aber irgendwie auch für die Streamingdienste, die für die Masse ansprechende Qualität liefern. Einen großen Unterschied zwischen einer guten Streamingqualität (320 kbps) und Lossless hört man im Alltag selten. Das sieht bei intensivem Musik hören schon anders aus.

Aber immerhin 11 Prozent der Umfrageteilnehmer wären bereit, für höhere Qualität tiefer in die Tasche zu greifen. Bedenkt man dann wiederum, dass ein Streamingdienst wie Spotify 50 Millionen zahlende Nutzer hat, kann sich durchaus auch so ein kleiner Anteil finanziell lohnen. Aber als Alleinstellungsmerkmal für großen Kundenzuwachs eignet sich eine höhere Streamingqualität offenbar nicht.

Hier noch einmal die Ergebnisse der Umfrage:

Audio-Streaming: Mehr Geld für höhere Bitrate?

  • Nein, würde ich nicht zahlen (76%, 2.708 Votes)
  • Ja, würde ich zahlen (11%, 378 Votes)
  • Unentschlossen (10%, 361 Votes)
  • Ich bezahle bereits für Lossless-Streaming (3%, 98 Votes)

Total Voters: 3.545

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17 Kommentare

  1. 5 Millionen Nutzer, die jeweils 5 Euro mehr im Monat zahlen, sind immerhin 300 Millionen Euro im Jahr und ich glaub nicht, dass die auf bessere Qualität mehr den Künstlern/Verleger abgeben bzw nur minimal. Die Serverkosten werden auch überschaubar bleiben.

  2. @Dro, sehe ich ähnlich. Selbst bei „intensivem Musikhören“, was ich ab und zu mal mache, kann ich persönlich absolut keinen Unterschied hören. Ich kenne auch niemanden der das von sich behauptet, ebenso kenne ich keine Untersuchung, die zu einem anderen Ergebnis kommt. Aber vielleicht gibt es ja wirklich Menschen mit einem absoluten Ausnahmegehör, ist doch schön, dass Spotify was für die anbietet.

  3. @Dro,

    ich glaube die Quintessenz des Artikels war, dass Benutzer den Unterschied zwar teilweise schon hören, aber nicht wissen, lossless und was komprimiert ist.
    Das ist auch die eigentliche Schwierigkeit – Menschen fehlt da der objektive Maßstab, wie sich gut klingende Musik anzuhören hat und manche Musik klingt weiter komprimiert für das menschliche Ohr sogar angenehmer als lossless.

    Ansonsten finde ich, dass die Umfrage – wie alle Umfragen hier – totaler Blödsinn und nur zur Belustigung da sind.
    Aus der Umfrage „Lossless-Audio-Streaming ist kaum jemandem einen Aufpreis wert“ abzuleiten ist schlicht ein Witz. Von den Teilnehmern der Umfrage auf „50 Millionen zahlende [Spotify]-Nutzer“ zu schließen auch.

  4. Einen *AUFPREIS* ist es mir nicht wert, jedoch würde ich bei identischem Preis durchaus mehr digital kaufen. Aber so lasse ich es lieber sein und hole mir die CD. 😉

  5. Henry Jones jr. says:

    @Yofi: Kritik kann man an jeder Umfrage üben, aber soll man es deswegen gleich bleiben lassen? An der politischen Sonntagsumfrage nehmen beispielsweise weniger Menschen teil.
    Ich würde es auch komplett anders herum interpretieren als du: wenn man davon ausgeht, dass hier im Blog im Schnitt mehr technikaffine Menschen lesen/abstimmen (die eventuell sogar eher bereit sind einen Aufpreis zu zahlen), dann kann man davon ausgehen, dass bei allen Spotifykunden noch weniger bereit sind für Lossless zu zahlen.

  6. @Yofi
    Ich glaube, es erwartet hier auch keiner eine statistische Aussage, sondern eben Unterhaltung. Halt mehr so eine „kleine Umfrage“ im Bekanntenkreis. 😛

  7. Mithrandir says:

    @Henry Jones jr.:

    Du triffst die Annahme, dass technikinteressierte Menschen ebenfalls audiophil sind. Das kannst du so aber nicht voraussetzen. 😉

    Bei der Sonntagsumfrage nehmen zwar weniger Menschen teil, allerdings ist die Gruppe aus statistischen Gesichtspunkten so zusammengesetzt, dass sie repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ist.

    Die Teilnehmer an der Blog-Umfrage dürften aber keinen Querschnitt der Spotify-Hörer darstellen. Von daher ist die Menge auch zweitrangig. 😉

  8. Sebastian says:

    Für einen Losless-Codec in CD-Qualität würde ich nicht zahlen. Wohl aber für einen Codec, der die Musik auf ein insgesamt anderes Niveau hievt.

  9. Bei den meisten Abspielgeräten würde sich die Qualitätsverbesserung nicht bemerkbar machen. Smartphonelautsprecher können sowas nicht wiedergeben. Die Boxen müssen also nicht nur Power haben sondern die Qualität auch wiedergeben können. Tun aber auch nur die wenigsten in einem tieferen Preissegment. Von Kopfhörer gilt gleiches und die wenigsten zahlen über 100€ für in Ohr stecker (sehr Ungesund die Teile).
    Solange kein guter Wirkungsgrad mit egal welche Membranen vorliegt solange bringt die beste Zuspielqualität auch nichts.

  10. Henry Jones jr. says:

    @Mithrandir:
    Du verdrehst meine Aussage aber gewaltig.

    „Du triffst die Annahme, dass technikinteressierte Menschen ebenfalls audiophil sind.“

    -nein, das tue ich nicht. Zwischen “eher“ und „ebenfalls“ besteht ein großer Unterschied.

    „Das kannst du so aber nicht voraussetzen.“

    -habe ich auch nicht vorausgesetzt, sondern so interpretiert. Mein Gedanke ist: technikaffine Menschen haben eher eine hochwertige Stereoanlage als der Durchschnitt. Leute die viel Geld in ihre Stereoanlage investieren, sind dann auch eher bereit für Lossless zu zahlen.

    Muss nicht stimmen, kann aber 🙂

  11. „Einen großen Unterschied zwischen einer guten Streamingqualität (320 kbps) und Lossless hört man im Alltag selten. Das sieht bei intensivem Musik hören schon anders aus.“

    Nö, echte Blindtest hat noch keiner bestanden. Diese Urban Legende wird aber nie aussterben.

    Vor allem heute gibt es gar keine Musik mehr die nicht deutlich Dynamik Komprimiert ist.

    Hier müsste man schon künstliche Voraussetzungen schaffen. Selbst dann schafft es keiner.

  12. Ich betreibe seit rund einem Jahr einen eigenen Musikserver, auf dem ausschließlich Lossless-Files gespeichert sind. Zudem habe ich mir den Vollverstärker Cambridge 851A und einen Hi-Res-Streamer von Bluesound mit eigenem DAC gekauft und angeschlossen. Wohnung ausgemessen und dazu Referenz-Boxen von Klipsch bestellt. Das Ergebnis: Hammer. Handelt es sich um eine gute Aufnahme oder gar um Remasterd-Material, ist ein Unterschied absolut herauszuhören. Dabei spielt allerdings auch die Raumakustik eine entscheidende Rolle. Die Hardware ist eher Beiwerk. Künstler wie Dire Straits, Porcupine Tree oder Tool kommen besonders zur Geltung. Hört man dagegen nur Popmusik, ist eine Aufwertung der Files meines Erachtens unnötig.

  13. JaJa gleiches Thema: mit bose/ sonos oder beats Kopfhörer braucht man kein Flac!

    Bsp. VERSTÄRKER: NAD, Musical Fidelity, meinetwegen Marantz aber nur die Pearl Serie.

    Einen ebenbürtige CD Spieler mit D/AC oder USB und dann bitte die CD original hören, dann losless FLAC und dann als mp3.. Vielleicht je einen tag anhören und man nimmt DEFINITIV UNTERSCHIEDE WAR.
    Lautsprecher mindestens der 800€ Stückpreis klasse, anders ist es schwierig zu erklären.. die Kette und noch mehr der LS muss gewisse Merkmale vorweisen… Ohne die geht hochauflösend nicht. Und genau in diesem Bereich finden die Unterscheide statt.

    Viel Spaß mit euren Beats und AKGs und 5.1anlagen… Musik = 99% Stereo .. Am besten potente Stereo Kette!

  14. Henry Jones jr. says:

    An die letzten beiden Kommentatoren: habt ihr auf eurer Anlage tatsächlich mal einen Blindtest gemacht?

  15. Ich habe Playlisten erstellt, bei denen MP3-Files und Lossless-Files abwechselnd gespielt wurden. Der Unterschied ist im Testfall enorm gewesen. Beispiel: Beastie Boys Remastered „Check Your Head“ als FLAC und selbes als MP3 eingespielt. Speziell die Höhen sind bei vielen Stücken extrem herauszuhören. Es kommt allerdings, wie schon vorher erwähnt, nicht nur auf die Hardware an. Auch die Raumakustik spielt eine wichtige Rolle.

  16. Henry Jones jr. says:

    Naja, die Raumakustik ändert sich ja nicht durch die Komprimierung ;-), aber ich glaube, ich weiß schon, was du meinst.

    Interessant wäre dann noch, welche Bitrate du im MP3 Format benutzt hast und ob die Dateien tatsächlich aus dem selben Master umgewandelt worden sind. Wenn ich es richtig verstanden habe, wusstest du beim Hören auch, welche Version gerade gespielt wurde, oder?

    Ich bin da deshalb so kritisch, weil ich beispielsweise den Blindtest (auf meiner relativ guten Anlage) nicht bestehe und ich auch keinen Grund sehe, den oben verlinkten Heise Artikel als Schwachsinn zu sehen. Dort wurden ja sehr hochpreisige Komponenten verwendet.

  17. Da steht doch.. ungewohnte Anlage.. Das ist ja nicht das gleiche wie Zuhause

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