Ausprobiert: Reolink Argus 2 Außen- und Innenkamera mit Solarpanel

Bereits Mitte des letzten Jahres hat euch Caschy die vergleichsweise kostengünstige Innenkamera Reolink Argus vorgestellt, die komplett auf Cloudspeicherung und Abos verzichtet und aufgrund des Batteriebetriebs im Grunde überall im Haus aufgestellt werden kann, ohne dass eine Stromquelle in der Nähe sein muss. Mittlerweile hat das Unternehmen eine neue Version der Kamera, die Reolink Argus 2, vorgestellt, welche ich mir nun über die letzten zwei Wochen einmal genauer anschauen konnte.

Äußerlich kaum verändert, bietet die Argus 2 die größten Neuerungen im Inneren. Natürlich hat sich auch am Batteriebetrieb nichts geändert. Damit man nun aber nicht alle paar Wochen bis Monate (je nachdem, wie häufig man die Kamera zwischendurch ansteuert) nach draußen flitzen muss, um das Akkupack zu laden, gibt es ein optionales Solarpanel (rund 30 USD) als Zubehör, das die Kamera bei ausreichend Sonnenlicht durchgehend mit Strom versorgen soll. Auch das Panel habe ich der Vollständigkeit halber für meinen Test genutzt.

Kommen wir doch aber erst einmal zu den reinen Spezifikationen der Reolink Argus 2:

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Bildsensor: SONY 1/2.8″ CMOS Sensor (Sternenlicht-Sensor)
Auflösung: 1920 x 1080 (2,0 Megapixel)
Objektiv: Fixiert, mit IR CUT
Sichtwinkel: Diagonal: 130°
PIR-Erkennungsreichweite: Bis zu 9 Meter
PIR-Erkennungswinkel: Horizontal: 120°
IR-Sichtweite: Bis zu 10 Meter
Abmessungen: 119 x 65 x 59 mm
Gewicht inkl. Akku: 350 g
WLAN: IEEE 802.11b/g/n (WEP/WPA-PSK/WPA2-PSK), 2,4 GHz
Akku: SAMSUNG/18650/5200 mAh/3,63 V, wiederaufladbare Lithium-Batterie
Laufzeit: 4 – 6 Monate
Betriebstemperatur: -10°C bis +55°C
Lagertemperatur: -40°C bis +70°C
Sonstiges: IP65-Zertifizierung, wetterfest, microSD-Slot (bis zu 64 GB), Mikrofon und Lautsprecher für Zwei-Wege-Audio, App für iOS und Android
Preis: 129,99 USD (Stand: 03.03.2018)

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Nachdem ich die Kamera nun eine geraume Zeit im Einsatz habe, könnte ich es mir sehr einfach machen und behaupten: Die Reolink Argus 2 ist die gleiche Kamera wie das Vorgängermodell, nur optisch dezent verändert. Natürlich ist es so einfach dann doch nicht. Dennoch möchte ich einfach mal damit anfangen, wo sich die beiden Geräte wie ein Ei dem anderen ähneln. Zur Einrichtung muss ich an dieser Stelle kein Wort mehr verlieren. Auch hier hat sich nichts verändert zu dem, was euch Caschy damals berichtete. Ansonsten besitzt die Argus 2 nun einen Mikro-USB-Ladeanschluss auf der Rückseite und der Bewegungssensor auf der Vorderseite fällt etwas kleiner als zuvor aus, selbiges gilt für die Schlitze des Mikrofons. Das sind aber wirklich alles nur kleine Anpassungen.

Neben der sonst fast identischen Optik funktionieren die beiden Kameras wirklich nahezu komplett gleich. Das liegt vor allem daran, dass sie natürlich auf ein und dieselbe App setzen. Diese hat zwar inzwischen das eine oder andere Update erhalten, an den Funktionen hat das aber nichts geändert. Dies gilt allerdings leider auch für die negativen Aspekte der App. Weiterhin handelt es sich hier nicht um die zugänglichste Oberfläche, wenngleich die einzelnen Menüpunkte meistens kaum einer Erklärung bedürfen.

Neben den üblichen Einstellungen lässt sich ein QR-Code mit Familienmitgliedern und guten Bekannten teilen, der diesen dann bei Verwendung der Reolink-App  ermöglicht, auf euer Kamerabild zugreifen zu können. Weiterhin lassen sich maximal drei zusätzliche Mailadressen einrichten, die eine Benachrichtigung erhalten, sobald der Sensor der Kamera Alarm schlägt.

Auch an den Qualitätseinstellungen hat sich bis heute nichts geändert. Die Argus 2 nimmt bis maximal 1080p auf, bei einer Bildrate von bis zu 15 fps. Full HD geht bei den Aufnahmen durchaus in Ordnung. Auch der sogenannte Sternenlicht-Sensor, der für das Bild in der Nacht zuständig ist, macht gute Arbeit. Hier würde ich die 10 Meter Aufnahmereichweite laut Hersteller durchaus abnicken. Unsere beiden Katzen schaffen es auch heute noch, den Bewegungssensor (Person in Range / PIR) zu triggern. Da die beiden abends drinnen sind, geht das aber in Ordnung. Tagsüber hat vor allem unser großer Kater des Öfteren dafür gesorgt, dass ich eine Bewegungsbenachrichtigung auf meinem Smartphone erhielt, nur dass der Kater auf dem mitgesendeten Snapshot nicht erkennbar war, weil er vermutlich einfach zu flink unterwegs ist.

Was mich an der Argus 2 aber nun vor allem interessiert, ist ihr Einsatz im Außenbereich und das auch noch in Verbindung mit dem Solarpanel. Schaut man sich das Zubehör so an, zweifelt man auf dem ersten Blick durchaus ein wenig daran, dass die Cam ohne Probleme mit Regen, Schnee und Co. umgehen können soll.

Möchte man die Kamera nun also außen statt innen verwenden, so befindet sich dafür im Lieferumfang eine separate Gummihülle, welche die sensible Technik schützen soll. An deren Rückseite befindet sich eine Gummiklappe, die den Zugang zum Mikro USB-Anschluss sichert. Für die Verwendung des Solarpanels klappt man die Lasche dann eben hoch und klemmt den Stecker des Ladekabels vom Panel auf den Anschluss. Auch wenn dieser von Gummi umschlossen und durch die Lasche zusätzlich abgesichert ist, so ganz traue ich der Wetterfestigkeit an dieser Stelle noch nicht. Unter ungünstigen Umständen kann da nämlich noch immer Wasser hinter drängen, was der Elektronik sicher nicht gut tut. Naja, bisher funktioniert die Kamera allerdings noch und das bei den fiesen Wetterbedingungen, die hier in den letzten Tagen geherrscht haben.

Denn nicht nur die Kälte (teils bis zu 14 Grad Minus über Nacht), sondern auch der Schnee in der Zwischenzeit, haben der Kamera so einiges abverlangt. Der Hersteller schreibt, dass die Kamera bei bis zu 10 Grad Minus betriebsbereit sei. Für meinen Test habe ich natürlich aber auch mal bei noch kälteren Temperaturen geprüft und konnte feststellen, dass zumindest das Streaming dann noch funktioniert. Die Aufzeichnung im Falle einer festgestellten Bewegung verweigerte dann allerdings den Dienst, hier steigt dann ganz offensichtlich auch die eingelegte microSD-Karte aus.

Wo die Kälte dann aber tatsächlich zuschlägt, erkennt man ganz gut beim Akku. Dieser leidet nämlich trotz des angeklemmten Solarpanels deutlich. Zu Beginn meines Tests konnte ich noch keine geeignete Stelle für die Cam finden und ließ sie im Vorbau unseres Hauses ihren Dienst verrichten. Dieser ist natürlich um einiges wärmer und bekommt auch noch den Großteil des Tages direktes Sonnenlicht ab. Hier lud der Akku am Tag um knapp 5 Prozent, was zwar erstaunlich wenig ist, dennoch aber früher oder später voll aufgeladen war.

Draußen krepelt die Batterie nun schon seit Tagen bei um und bei 30 Prozent herum und kann vom Ladestrom des Panels geradeso überleben. Wäre es nun allerdings noch ein paar Wochen derart kalt, wäre der Akku dann auch irgendwann leer und müsste durch ein paar Sonnentage erst wieder reanimiert werden. Oder aber man entfernt den Akku für eine Weile und lädt ihn im Haus. Ihr seht aber: Die Ideallösung ist die Argus 2 selbst in Verbindung mit dem Solarpanel nicht. Dazu ist der Akku weiterhin zu unzuverlässig. Solltet ihr einen Platz finden können, an dem das Panel tatsächlich den ganzen Tag über mit Sonne versorgt wird, könnte sich das natürlich deutlich positiver auf die Lebenszeit auswirken. Bei mir daheim geht das allerdings leider nicht.

Was bleibt mir nun also bisher zur Reolink Argus 2 zu sagen? Für derzeit umgerechnet rund 105 € (ohne Import) bekommt man eine gut auflösende und schnell auf Bewegungen reagierende Kamera, die nicht nur für den Innen-, sondern vor allem auch für den Außenbereich einsetzbar ist. Die Cam ähnelt ihrem Vorgänger in den meisten Aspekten wie ein Ei dem anderen. Für den vernünftigen Außeneinsatz benötigt es meiner Meinung nach aber definitiv das zusätzliche Solarpanel, da der wiederaufladbare Akku ansonsten zu wetterfühlig ist und sich zu schnell entlädt. Wer die Kamera etwas geschützter unter einem Carport-Dach oder so ähnlich verbaut haben möchte, wird sich darüber freuen, dass das Verbindungskabel des Solarpanels angenehm lang ausfällt, sodass man dieses trotzdem an der Hauswand oder einem anderen gut von der Sonne beleuchteten Ort anbringen kann.

In den kommenden Wochen soll das Wetter hier zwar wieder wärmer, dafür aber deutlich regnerischer werden. Ein guter Umstand, um euch unter Umständen demnächst noch einmal davon berichten zu können, wie wasserdicht die Verbindung zwischen Cam und Panel dann wirklich ist 😉

 

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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14 Kommentare

  1. Danke für den Bericht. Ich suche eine Cam die generell auch außen funktioniert und vor allem keinerlei Cloud oder Abo Driss dabei hat. Da wäre ich bei der ja ziemlich am Ziel. Speichert sie nur auf der SD Card oder wäre auch eine Kombination mit einer Synology möglich?

  2. Die Argus 1. Gen war auch schon wetterfest.
    Das schrieb Cashy sogar im Blog.

    • Moin Paul. Ich habe den Artikel mal entsprechend angepasst. Tatsächlich bietet auch die erste Generation der Argus bereits eine IP65-Zertifizierung und kann dementsprechend außen eingesetzt werden.

  3. Marvin Junik says:

    Ich würde gerne noch etwas mehr über die Funktion der Kamera/App erfahren,

    Kann ich die Kamera über die App aktivieren/deaktivieren?
    Kann man in der App feste „aufnahme Zeiten“ einstellen?

  4. Das sieht auf dem einen Foto so aus,
    als ob das Grundstück vom Nachbarn mit drauf ist.
    Das ist nicht erlaubt.

  5. @Marvin Junik: Die Kamera ist im Grunde immer erst dann aktiv, wenn man die App öffnet und den Stream startet. Außer natürlich, du aktivierst den Sensor. Dann geht sie aktiv, sobald der Sensor das verlangt. Einen Zeitplan dafür kannst du in der App anlegen, ja.
    @Plattfuss: Ich nehme keine Fotos von Grundstücken auf, bevor ich mich nicht bei den Nachbarn versichert habe, dass das in Ordnung geht. Danke dennoch, dass du auf diesen Sachverhalt hingewiesen hast. 😀

    • Danke für die zügige Antwort.
      Werde die Kamera mal im Auge behalten, aber sie gehört zu den Favoriten.

      Guter informativer Blog, werde weiter folgen und ihn empfehlen….

  6. Kann die Cam NICHT empfehlen! Habe 3 der Argus 1 im Einsatz und bin SEHR zufrieden. Aufgrund der Akkus und des Solar Panels entscheid ich michbfür 3 Argus 2 Kameras. Beim Testen fiel mir allersings auf, dass die Bilder, die per Mail versendet werden, vollkommen überbelichtet und GRÜN sind. Der Reolink Support konnte nicht helfen, daher habe ich alle 3 zurückgesendet und bin nun froh, dier 1er behalten zu haben.

  7. Ich suche ja eine wetterfeste Kamera mit Internet Smarthome mit Strom-Anbindung ohne Batterie für die Haus- und Grundstücksüberwachung per Internet. Kann mir jemand eine empfehlen?

  8. Wo gibt’s denn die Argus 2 für 105 EUR? Bei Amazon kostet die immerhin 149 EUR, wäre daher interessant zu wissen… (online konnte ich jetzt auf die Schnelle kein derartiges Angebot finden) – Solarpanel ist wohl ein Muss, wenn man im Urlaub das Grundstück überwachen will, daher tendiere ich zu der 2.

  9. @ Annette
    hier gibt es zwar die Kamera für umgerechnet 105 EUR = https://reolink.com/de/product/argus-2/
    Allerdings kommt dann noch die Einfuhrumsatzsteuer hinzu. Das macht dann 124,63 EUR
    Das Solarpanel ist in diesem Preis nicht enthalten.
    Bei den 149,- EUR bei AMAZON ist das Solarpanel nicht enthalten

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