Ausprobiert: Dell XPS 12 Ultrabook und Tablet

Ein erster Blick auf das Dell XPS 12 soll dieser Beitrag sein. Das Gerät steht seit ein paar Tagen bei mir auf dem Schreibtisch und ich muss sagen: ich kann wirklich gut damit arbeiten, obwohl es nicht perfekt für mich ist. Normalerweise habe ich mobil das MacBook mit Retina-Display und ich darf auch vorab schon verraten, dass ich ein MacBook Air dem Dell XPS 12 vorziehen würde, was allerdings eher eine private Einstellungssache und mit meinen persönlichen Vorlieben und Nutzungsverhalten verbunden ist.

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Das Besondere am Dell XPS 12 ist sicherlich die Tatsache, dass es per Umklappen zu einem Windows 8-Tablet gemacht werden kann. Hier kann ich dann theoretisch schon gleich erklären, warum ich ein traditionelles MacBook derzeit vorziehen würde: ich selber habe zuhause die Möglichkeit, Notebook und Tablet zu trennen.

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Da brauche ich dann kein Gerät mit integriertem Tablet, zumal ich die Meinung vertrete, dass Windows 8, Stand heute, als Tablet-OS einfach unbrauchbar ist. Dies liegt weniger an Windows 8 – es ist die Tatsache, dass es immer noch keine guten Apps gibt. Ich kann mit der neuen Oberfläche nichts anfangen – im knapp 23.000 Apps starken Windows Store gibt es kaum etwas, was mich vom Hocker reißt. Da muss noch einiges geschehen – das ist jedenfalls meine Hoffnung.

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Im Bereich Touch muss einfach etwas passieren – und das kann auf den Notebooks halt nur Windows schaffen. Linux ist nun einmal eine Randerscheinung in der breiten Masse, alles andere deckt Apple ab. Der Markt da draußen ist nicht nur mobil, traditionelle Rechner werden nicht sterben und Entwickler tun gut daran, mal vernünftige Apps für Windows 8 zu zaubern. Viele der Leser kennen meine Denkweise, einige können das nachvollziehen, einige nicht. Ist logisch: gibt ja verschiedene Anwendungstypen. Aber nun genug der Laberei.

Tastatur:

Kommen wir aber nun zum Dell XPS 12, welches mich relativ schnell gefangen nehmen konnte – ich tippe sogar diesen Beitrag auf dem Ultrabook, das kommt nicht von ungefähr: hätte mir das Dell XPS 12 nämlich nicht gefallen, dann hätte ich den Beitrag am iMac geschrieben. Fakt für mich: das Gerät hat eine geile Tastatur.

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Druckpunkt ist erste Sahne, die Tasten liegen so gut beieinander, da spüre ich kaum einen Unterschied zum MacBook, ich bin also direkt wieder im Flow drin. Das Tippen macht Spaß und auch längere Texte sind nicht anstrengend. Dazu ist die Tastatur mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Mag der eine vielleicht brauchen. Für die Tastatur gibt es von mir den Daumen nach oben.

Touchpad:

Ich bin ein komischer Vogel, was Touchpads betrifft – aber zum Glück hat sich in vielen Gesprächen mit anderen Techies herauskristallisiert, dass nicht nur ich alleine so ticke. Ebenfalls Fakt: das MacBook hat das beste Touchpad, was Genauigkeit, Funktionen und Smoothness betrifft. Es gibt nichts besseres, Punkt. Ich hasse ungenaue Touchpads wie die Pest, wirklich. Das ist einer der wichtigsten Punkte bei einer Kaufentscheidung bei einem Notebook. Gut, das kann dem Latte sein, der eine Maus am Notebook anschließt, ich mache sowas nicht.

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Wenn ich manchmal bei meinem Schwiegerpapa oder bei anderen Leuten ans Notebook gehe, bekomme ich ne Halsschlagader wie eine Fleischwurst, weil ich mich so darüber aufrege. Es gibt Hersteller, die das mittlerweile besser und genauer machen – die aktuelle Samsung-Reihe ist brauchbar. Dell hat es beim XPS 12 auch kapiert. Da ist ein Multitouch-Touchpad drin, nicht einmal von Synaptics – aber es ist super genau und smooth. Ich selber stelle grundsätzlich vertikales und horizontales Scrolling immer auf den Wert 1, damit es runder ist – probiert das mal bei euch in den Touchpad- / Maus-Einstellungen ein. Für das Touchpad gibt es von mir auch den Daumen nach oben.

Display:

Das Display des Dell XPS 12 ist 12.5 Zoll groß (12,5-Zoll-FHD-WLED-Display) und weil man es ja auch als Tablet benutzen kann, ist es mit Corning Gorilla Glass verstärkt. Das Display hat eine gute Ausleuchtung und knackige Farben. Was viele Einsteiger nicht beachten: Auflösung! Die lassen sich irgendeinen Schrott mit 1280 andrehen und wundern sich, warum so wenig auf dem Dispay dargestellt wird.

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Faustregel: immer mehr als 1280 nehmen, selbst 1366 x 768 ist mir persönlich viel zu wenig. Ab 1440 x 900 macht längeres Arbeiten Spaß. Persönliche Meinung. Das Dell XPS hat *trommelwirbel* 1920 x 1080 auf 12.5 Zoll. Hier müsst ihr schauen, wie es um eure Augen bestellt ist. Könnte vielleicht dem einen oder andere zu klein sein – ist schon hart an der Grenze. Zum besseren Verständnis mal ein Screenshot, während ich schreibe, ohne Korrektur und Co – das ist mein Bild gerade:

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Die anderen Windows 8 GUI-Elemente sind allerdings ein bisschen anders dargestellt, sodass ihr da keine Probleme mit den Augen haben solltet. Die Auflösung ist schick, ich mag das, deshalb auch hier: Daumen hoch für das Display des XPS 12 von Dell.

Lautsprecher:

Auch ab und an wichtig! Während ich hier tippe, habe ich Spotify laufen. Ich brauche laute Musik beim Schreiben. Viele Notebook-Lautsprecher sind Schrott, Dell holt guten Sound aus den kleinen Boxen, lässt aber Bass vermissen. Kommt in Sachen Sound ans MacBook Air ran, allerdings liegt man weit hinter dem MacBook mit Retina-Display zurück. Logo, kleiner, weniger Platz und das Dell kostet die Hälfte. Lautstärke lässt sich nicht nur via Tastatur regeln, auch sind Hardware-Tasten vorhanden. Sound geht also voll in Ordnung für das kleine Ding. Daumen nach oben.

Akku:

Kann ich ehrlich gesagt noch nicht viel zu sagen, ich hab noch nicht einmal das Netzteil ausgepackt und das Ding nicht einmal aufgeladen! Hab mir Windows eingerichtet, Apps installiert, schreibe hier schon eine ganze Weile und der Akku meldet gerade noch 65 Prozent Leistung, was angeblich noch 2.5 Stunden sein soll. 5 bis 6 Stunden sind bei normaler Arbeit sicherlich drin – sportliche 8 gibt man auf der Webseite von Microsoft an, was Humbug ist. Normal. Übrigens: der Akkuzustand kann von außen anhand von LEDs abgelesen werden und es gibt für Dauernd-am-Schreibtisch-Nutzer die Option, dass man den Akku in einen Modus für dauerhaften Stromanschluss setzt.

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Haptik:

Karbonfasern, Aluminium und Gorilla Glass. Nuff said? Ernsthaft, gut gelungen.  Die Aluminiumschiene fasst die Tastatur ein, ebenfalls wird das drehbare Display eingefasst, die Unter- und Rückseite besteht ebenfalls aus Karbonfasern, das fühlt sich griffig und rutschfest an, Fingerabdrücke gibt es nicht, das ist wertig – definitiv kein Schrott. Ebenfalls befinden sich kaum Aufkleber und anderer Müll am Gehäuse. Zwei Stück auf der Handballenablage gibt es, die waren ohne Probleme und Rückstände zu entfernen. Anschlüsse sind alle fest. Fasst sich robust an und das Ding würde ich sogar ohne Täschchen in den Rucksack werfen. Daumen hoch!

Anschlüsse, Leistung und Lautstärke:

Mini-Display-Port, 2 x USB 3.0, Klinke für den Kopfhörer, WLAN, Bluetooth, 1,3 Megapixel Cam – dafür keinen Kartenleser. Das ist mau, aber wohl den Abmaßen geschuldet. Dafür gibt es keinen Daumen nach oben, Kartenleser darf man heute wohl noch verbauen. Der Lüfter ist unter Last definitiv hörbar, regelt aber auch schnell wieder in einen angenehmeren Pegel für das Ohr.

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Im Inneren des Dell XPS habe ich in meiner Ausgabe einen Intel Core i5 der dritten Generation (Intel® Core™ i5-3317U Prozessor mit (1,7 GHz, bis zu 2,6 GHz mit Turbo-Boost-Technik 2.0), 4 Gigabyte RAM und eine 128 Gigabyte große SSD. Das Gerät lief zumindest bei meinen Anwendungen sehr performant, ich als Online-Schreiberling bin da allerdings sicherlich nicht die Referenz.

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Erstes Fazit?

Das Dell XPS 12 ist seit langem wieder ein Ultrabook, welches ich gerne benutze.  Eine Maschine, die gut verarbeitet ist und zum Schreiben einlädt. Allerdings muss gesagt werden, dass es trotz seiner 12.5 Zoll 1.54 Kilo wiegt (jaja, jammern auf hohem Niveau)- sollte man vielleicht auch bei der Tablet-Nutzung bedenken. Zu haben ist das Dell XPS ab 1199,-, variiert halt je nach Ausstattung. Sonderpunkt gibt es von mir in der Kategorie: „Keine überflüssige Schei**e an Software drauf“. Während andere das Gerät mit Müll zuballern, hat Dell es anscheinend begriffen, dass dies nervt.

Dies war mein persönlicher Erfahrungsbericht mit dem Gerät, kein Test unter Laborbedingungen. Ich lege bei meinen Geräten eher Wert auf Arbeitsspaß und -qualität. Lieber 100 Punkte im Benchmark weniger, dafür ein gutes Touchpad, eine gute Tastatur und ein rundes Gesamtgerät. Also, lasst euch beim Kauf eines Computers nicht verarschen, schaut nicht nur auf Hundert Trillionen Gigahertz und massig RAM, sondern sucht euch das Gerät aus, was euch Spaß macht und welches sich für euch gut anfühlt. Ob das nun Apple, Dell, Lenovo oder whatever ist – spart nicht am falschen Ende. Es muss alles zusammen passen.

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Und falls ihr euch immer noch fragt, warum ich immer noch das MacBook Air vorziehen würde, welches ich eingangs erwähnte: das hat einfach mit Windows 8 und dem für mich bislang nicht vorhandenen Vorteil zu tun. Ich selber benötige bislang kein Notebook mit Tabletfunktion. Nicht jetzt, vielleicht kommt das irgendwann, wenn der App-Markt für Windows 8 mal richtig an Fahrt aufnimmt. Nichts ist so beständig wie der Wandel.

In diesem Sinne: schönes Restwochenende und falls ihr Fragen zum Dell XPS 12 habt: immer her damit, ich schau dann, ob ich eure Fragen beantworten kann 🙂

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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78 Kommentare

  1. also ich kann da machen was ich will das geht mit dem scrollen nich auf dem touchpad…

  2. Kann man sich das Teil irgendwo mal live und in Farbe ansehen oder vertickt Dell immer noch nur online?

  3. Der Preis ist schon nicht ohne. Dafür, dass ich weder privat, noch beruflich ein Note-/Ultrabook brauche. Schade eigentlich. Wäre nämlich genau das, was ich mir sonst so vorgestellt habe.

  4. Sehr cooles Teil! Aber gleich 1200$ EU = 1200€ ist mehr als happig. Ich denke da muss man sich noch 1-2 Jahre gedulden bis man sich die Dinger leisten kann. Die Preise für die kleinen 13″ Geräte sind ja endlich auch drastisch gefallen.

  5. @caschy wie sieht es da im Moment bei Dell und vor allem bei dem Gerät mit der Linux unterstützung aus? Dell hatte ja schon immer was mit Kooperation in Richtung Ubuntu und Co. auch wenn das etwas nachgelassen hat.
    Windows 8 wollte ich auch nicht haben auf dem Ding

  6. Ich benutze seit einem Monat ein Lenovo Yoga. War damit eigentlich zufrieden bis ich gestern mal das XPS 12 in der Hand hatte. Das XPS macht meiner Meinung nach einen hochwertigeren Eindruck. Konnte allerdings Leistung usw nicht testen. @Caschy, Du hast doch auch ein Yoga, gibt’s da auch mal einen kurzen Bericht?

  7. @caschy Kann man bei dem Gerät die Festplatte wechseln? Ich habe dazu bisher nichts finden können.

  8. @caschy: schöner Beitrag, denn mich liebäugel auch mit diesem Gerät; Alternativ würde mich noch das Lenovo IdeaPad Yoga 13 interessieren;

    –> Eine Sache die du noch ergänzen könntest, oder ich habs überlesen: Wie gut ist die Stabilität und das Umklappen des Displays? Ich denke das hier evtl. eine Schwachstelle ist. Gerade wenn man im aufgeklappten Zustand Touch nutzen möchte; <–

    @ll: Die sich über den Preis gedanken machen, es ist kein Tablett, es kein Ultrabook, es ist ein Convertible und hier ist technisch mehr Aufwand zu leisten;

  9. Das Yoga ist klasse, hat aber eine kleinere Auflösung & ein schlechteres Touchpad. Muss ich gucken, wann ich zum Bericht komme.

  10. @Martin: Reicht denn kein USB-LAN-Adapter für ein paar Euros aus der Bucht?

  11. So isses: USB auf WLAN-Adapter.

  12. @s4m0ne:
    Die Stabilität des Wechselmechanismus ist ziemlich zufriedenstellend! Touch im Notebookmodus (und im „Stand“ Modus, wie es Lenovo nennen würde) ist kein Problem. Manchmal scrolle ich über Webseiten, indem ich mit der Hand das Display umfasse und der Daumen die Wischnbewegung ausführt. Für mich persönlich sehr angenehm.

  13. @Phil: was sagste denn dazu, dass Lenovo alte Treiber fürs Touchpad ausliefert und selbst die neuen keinen Wisch per 3erSwipe anbieten, um wie beim Mac im Browser eine Seite zurück zu gehen? Kann das Dell, datt Lenovo nicht, nervt SEHR.

  14. @Peter Baum
    leider nein, zu mindestens der LAN Adapter vom ZenBook U31A ging zwar im Windows aber nicht für den PXE Boot, weil für die Softwareverteilung muss halt das BIOS den Adapter schon erkennen, sowie es beim ZenBook ist, die direkt an Adapter mitliefern.

    Ich muss aber gestehen ich habe nur den einen Adapter probiert.

  15. Warum soll ich dazu was sagen? Ich hab doch gar kein Lenovo 😉 Ist doof für die Yoga Benutzer. Eigentlich ist’s ziemlich unverständlich und dumm von Lenovo. Aber ich denke, wer sowas nutzen möchte, kann sich ja vor dem Kauf informieren und dann zum Dell greifen.

    Ich hatte ja beim Dell am Anfang auch paar Probleme mit dem Touchpad. 80% davon waren gar keine Probleme, sondern es war meine eigene Dummheit und 20% konnte ich per Einstellungen beseitigen.
    Ich kenne das Touchpad vom Macbook nicht, kann daher nicht sagen ob es besser ist. Ist mir aber auch schnuppe, da ich mit dem vom Dell zufrieden bin – mit der Funktionsweise und von der Haptik/Optik.

  16. Einleuchtender, griffiger, unabgehobener, charmant geschriebener und sehr gut lesbarer und differenzierter Quick-Test mit Kenne und Tranparenz. Herzlichen Dank … auch für den größten Teil der Kommentare 😉

  17. Guter Test der doch eine schnelle Übersicht gibt, ob man denn gleich 1200 $ investieren sollte. Aber auch bei diesem schicken Teil nicht blind auf die verbaute SSD Festplatte verlassen. Bei einigen SSD Platten ist leider immer noch keine Festplatten Datenrettung möglich, so das ein vernünftiges Backup zwingend ist.

  18. Weiß jemand ob man das Gerät mit einem Stift bedienen kann? So einen von Wacom oder so…?

  19. @Daniel, das Gerät hat leider keinen Digitizer eingebaut 🙁

  20. @Daniel:
    http://accessories.euro.dell.com/sna/PopupProductDetail.aspx?c=de&l=de&cs=dedhs1&sku=A6413250&price=0
    Damit sollte das eigentlich gehen. Ansonsten frage ich mich, warum das Ding im Zusammenhang mit dem Gerät verkauft wird.

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