Ausprobiert: beyerdynamic DT 240 PRO – guter Klang, hoher Tragekomfort

Hier im Blog haben wir immer mal wieder den einen oder anderen Kopfhörer im Test, einige davon durfte ich dann sogar selbst ausprobieren. Musik wird bei mir entweder beim abendlichen Bloggen oder aber beim Sport gehört, dann tatsächlich auch am liebsten über Kopfhörer. Das liegt daran, dass meine Familie nebenbei noch ihrem Alltag nachzugehen versucht und mein breit ausgelegter Musikgeschmack vielleicht nicht jedermanns Sache ist 😉

Mich erreichte nun vor einigen Tagen ein Paket, welches uns von beyerdynamic zugesandt worden ist und den DT 240 PRO beinhaltete. Hierbei handelt es sich um einen „kompakten“ Over-Ear-Kopfhörer, der Studioqualität bieten und sich aufgrund seines geringen Gewichts für lange Sessions eignen soll, so der Hersteller. Das wollte ich dann natürlich auch gerne einmal ausprobieren, schließlich sitze ich beim Schreiben auch gerne mal etwas länger vorm Bildschirm und habe mir dabei tatsächlich schon den einen oder anderen Kopfhörer “abgewöhnt”.

Im Karton befinden sich neben dem Kopfhörer eine Tasche für selbigen, ein 1,25 Meter langes Klinkenkabel, sowie ein 6,35 mm-Adapter für entsprechende Anschlüsse. Ja, richtig gelesen, der beyerdynamic DT 240 PRO ist kabelgebunden, was für Studio-Kopfhörer aber nicht ungewöhnlich sein dürfte.

Die Verarbeitung des Geräts lässt nichts zu wünschen übrig, hier beweist der Hersteller die oft so hochgelobte, deutsche Qualität. Das Headband wirkt sehr robust und in Verbindung mit den Alugabeln kommt beim verwendeten Kunststoff als Hauptmaterial auch nicht das Gefühl auf, dass es sich hier um ein billig zusammengeschustertes Gerät handeln würde. Und ein erster Eindruck vom Gewicht, so rein aus dem Handgelenk? Joa, da könnte der Hersteller durchaus Recht behalten.

Spezifikationen

Spezifikationen beyerdynamic DT 240 PRO

  • Typ: Over-Ear (hierzu kommen allerdings später im Text noch ein paar Zeilen)
  • akustische Bauweise: geschlossen
  • Wandlerprinzip: dynamisch
  • keine Kabelfernbedienung
  • Übertragungsart: kabelgebunden (Kabel ist abnehmbar)
  • Nennimpedanz: 34 Ohm
  • Übertragungsbereich: 5 – 35.000 Hz
  • Kennschalldruckpegel: 99 dB SPL (1 mW/500 Hz)
  • max. Schalldruckpegel: 119 dB SPL (200 mW/500 Hz)
  • Nennbelastbarkeit: 100 mW
  • Nennandrückkraft: ca. 5,2 N
  • Gewicht ohne Kabel: 196 g (mit Kabel knapp 230 g)
  • Preis: rund 95 €

Das 1,25 Meter lange Klinkenkabel reicht für die meisten Einsatzbereiche sicherlich schon vollkommen aus, kann aber aufgrund seiner Spiralform laut Hersteller auch noch bis zu 3 Meter gestreckt werden, wobei das Kabel am Ende logischerweise einfach nur noch heftig spannt und ihr den Kopfhörer so kaum lange auf dem Kopf halten könnt.

Schön zu sehen ist an dieser Stelle, dass beyerdynamic mitgedacht hat und sowohl der linken, als auch der rechten Hörmuschel einen Anschluss für das Klinkenkabel spendiert hat. So kann dann wirklich jeder selbst entscheiden, wie er sich das Gerät für seinen Arbeitsbereich oder ähnliches einrichtet.

In Sachen Tragekomfort möchte ich dem Hersteller vollends beipflichten: hier drückt auch nach mehreren Stunden Tragen gar nichts. Eher habe ich in der Zwischenzeit teils sogar beinahe vergessen, dass ich einen Kopfhörer trage. Das liegt am wirklich angenehm geringen Gewicht und der Tatsache, dass sowohl Headband, als auch Polsterung ausnahmsweise mal perfekt mit meinem Eierkopp harmonieren. Lediglich das Kabel erinnert mich dann doch wieder daran, zum Aufstehen vielleicht dann doch mal den Kopfhörer abzulegen, statt einfach loszugehen. Chapeau! beyerdynamic, ganz klares „Daumen hoch“ von mir.

Was ich indes so gar nicht verstehen kann, ist, wie der Hersteller das Gerät ganz frech als „Over-Ear“ beschreibt. Ja gut, mit „kompakt“ als Zusatz, aber dennoch nicht wirklich akzeptabel. Das Problem ist nämlich, dass die Ohrmuscheln meine gar nicht mal zu groß geratenen Ohren überhaupt nicht voll umschließen, was meiner Meinung nach nicht das Zertifikat „Over-Ear“ verdient hat.

Setze ich das Gerät vernünftig auf und richte die Ohrmuscheln dann für einen angenehmen Sitz aus, so schauen links und rechts leider noch die Ohrläppchen heraus (ist unten im Foto auch hervorragend zu erkennen). Dass der DT 240 PRO zwar dennoch Außengeräusche klasse außen vor lässt, ist zwar bemerkenswert, dennoch erwartet man von einem Over-Ear schon allein vom Namen her, dass er das Ohr vollkommen überdeckt. Und dass sich beyerdynamic dieser Tatsache durchaus bewusst ist, sieht man schon daran, dass auch die Produktpage zwischendurch von „Over-Ear-Design“ spricht…

Doch kommen wir zum Klang der DT 240 PRO. Das Gerät wird vom Hersteller vor allem für Podcaster, Musiker und Filmemacher empfohlen, nichts davon trifft auf mich zu 😀 Ein recht gutes Gehör habe ich meiner Meinung nach aber in den letzten Jahren dennoch entwickeln können. So hörte ich mich in den letzten Tagen quer durch meine, aber auch öffentliche Playlists, um ein möglichst breites Spektrum von Musik abgedeckt zu wissen.

Was mir als erstes aufgefallen ist: vor Außengeräuschen schirmt das Gerät erstaunlich gut ab und das ohne ANC oder weiteren Firlefanz. Nach außen dringt gemäß Aussagen meiner Frau aber ebenso wenig, was auch erwähnt werden sollte. Höhen und Mitten wirken klar definiert, Bässe sind sauber und robust wahrzunehmen, ab und an fehlt ihnen aber meiner Meinung nach ein wenig Kraft. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, da ich mich hier auch wirklich nur auf wirklich basslastige Musik beziehen möchte.

Ansonsten bietet der DT 240 PRO nämlich ein äußerst rundes Klangbild, was den Ansprüchen von Studioqualität sicherlich schon ziemlich gerecht werden sollte. Ein professionelles Urteil dürft ihr aber an dieser Stelle nicht von mir erwarten, hierfür habe ich dann garantiert nicht das perfekte Gehör. Dennoch gefällt mir persönlich der Klang ausgesprochen gut. Punkt.

Für aktuell unter 100 € erhält man mit dem beyerdynamic DT 240 PRO ein wirklich gelungenes Gesamtpaket, wenn man mal vom Kabelzwang absehen möchte. Heutzutage setzt man ja vielerorts schon gerne auf Bluetooth-Lösungen, die dann aber auch ihre eigenen Schwächen haben. Solltet ihr auf der Suche nach einem wirklich komfortablen Kabel-Kopfhörer sein, der auch noch einen starken Klang bietet, dann sei euch der DT 240 PRO echt ans Herz gelegt.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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8 Kommentare

  1. Drakenson says:

    Hast du zufällig auch den DT 770 Pro da und konntest die beiden vergleichen? Mir fehlt irgendwie das Verständnis wie sich die beiden Geräte unterscheiden? Der 770 liegt mit 130€ in einer vergleichbaren Preiskategorie, ist mit der 32Ohm Version ebenfalls für Mobile Zwecke zu haben und liest sich auch sonst sehr ähnlich von der Ausstattung. Wo möchte sich Beyerdynamic mit diesem Produkt hier platzieren?..

    Gruß Drakenson

    • Da muss ich dich leider enttäuschen, der DT 770 PRO liegt/lag mir hier bisher nicht vor. Er bietet ja laut Hersteller noch zusätzlich ein Bassreflexsystem, wobei ich nicht beurteilen mag, ob das nun wirklich den Unterschied macht. Ansonsten kann ich da auch nur zitieren, was BD werbewirksam auf seiner Produktpage hierzu schreibt:
      „Der DT 770 PRO genießt bei Tonprofis Referenzstatus, denn die akustische Feinzeichnung des Kopfhörers fördert musikalische Details zu Tage, die ihn für das Monitoring prädestinieren. Hohe Frequenzen werden in ein analytisches und differenziertes Klangbild übersetzt. Tiefste Bässe werden definiert und knackig wiedergegeben.“
      Ich denke, dass du da tatsächlich einen Fachhändler oder wirklich gut ausgestatteten Elektronikmarkt aufsuchen und die Geräte hörend miteinander vergleichen müsstest. Mit meinen Blogger-Ohren würde ich da sicherlich nicht die Unterschiede heraushören, wie es der Profi zu hören vermag.

      • @Drakenson
        Ich habe den DT 770 PRO (250 Ohm) und kann den zitierten Part auf jeden Fall unterschreiben. Sehr gutes analytisches Klangbild und durchaus knackige Bässe (für meinen Geschmack schon fast etwas viel, aber da scheiden sich ja die Geister). Da jeder etwas anders/anderes hört/hören will kann ich nur empfehlen beim Fachhändler mit deiner mitgebrachten Musik durchzuhören, das ist die 20% Preisunterschied zum Internet auf jedenfall wert.
        UVP liegt der DT 770 übrigens bei 159€ der DT 240 bei 99€ also durchaus kein kleiner Unterschied (von wegen gleiche Preiskategorie). Außerdem bekommst du mit dem 770 einen echten Over-Ear (zumindest gehen meine Lauscher komplett rein in das flauschige Teil 😉

  2. BD baut eigentlich immer durchaus brauchbare Lautsprecher. Umsomehr verwundert es mich, dass sie nicht endlich mal eine ANC Alternative zum BOSE Quiet 35 abliefern. Hier lässt man sich die Butter vom Brot nehmen. Ich selbst habe vor dem Bose auch Beyerdynamic Kopfhörer benutzt, in Bus und Bahn ist ANC in Kombination mit Blutooth aber einfach siginfikant angenehmer.

    • Ich bin mir sicher dass BD nicht an Klangverfälschung durch ANC glaubt. Die machen das in einigen Modellen passiv.

  3. Würde es den DT770 Pro mit Bluetooth und AptX und AAC geben, ich würde den sofort kaufen.

    • Der Amiron Wireless ist so eine Art DT1770 Pro in Wireless.
      Habe einen DT990 und einen Amiron Wireless, letzterer ist deutlich besser.
      Für mich hat er sich gelohnt, aber es der Preis ist momentan noch etwas happig.

  4. Der DT 240 PRO wird übrigens in China und nicht in Deutschland gefertigt. Hier wird der DT 770 hergestellt und bildet nach meinem Geschmack das insgesamt beste Prei-Leistungsverhältnis. Überzeugender Klang, super Tragekomfort und durch seine modulare Konstruktion können mögliche Defekte meist selbst repariert werden. Als einzigen Nachteil sehe ich das festmontierte Kabel an.

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