Aufatmen im PC-Markt: Erstes Wachstum nach sechs Jahren Stagnation

Laut den Analysten der Marktforscher Gartner ist der PC-Markt im zweiten Quartal 2018 das erste Mal nach sechs Jahren wieder gewachsen. So konnten die Hersteller weltweit insgesamt 62,1 Mio. PCs ausliefern. Das entspricht gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017 einem Anstieg um immerhin 1,4 %. Es handelt sich dabei eben um das erste Wachstum im direkten Vergleich mit dem Vorjahr seit dem ersten Quartal 2012. Gleichzeitig warnt Gartner aber, dass es noch zu früh zum Feiern sei.

So sei das Wachstum primär durch erhöhe Nachfrage im Segment für Geschäftskunden entstanden. Betrachte man hingegen den Bereich für Privatkunden, bleibe es bei Einbußen. Das habe immer noch mit einem Paradigmenwechsel im Nutzungsverhalten zu tun. Denn für immer mehr Anwendungen, seien es Social Media, Online-Bankind oder Shopping, reiche den Privatkunden mittlerweile ein Smartphone aus.

Die obigen Daten beziehen sich auf Desktop-PCs, Notebooks und ultramobile Geräte wie die Microsoft Surface. Chromebooks und Tablets wie die Apple iPad fließen aber nicht mit ein. Gartner betont, dass es sich bei den Angaben noch um Schätzungen handele. Lenovo liegt nun übrigens in den Auslieferungsmengen so nahe mit HP zusammen, da man mittlerweile das Joint Venture mit Fujitsu für Lenovo anrechnet.

Vom Wachstum bei Geschäftskunden profitieren entsprechend auch Hersteller wie Lenovo und Dell besonders, weil sie dort stark platziert sind. Acer und Apple, die ihren Fokus auf Privatkunden legen, erreichen deutlich geringere Zuwächse. Speziell für Acer wird es entsprechend schwierig, sich an die Marktbedingungen anzupassen. Das Unternehmen wildert aktuell immer stärker im noch recht profitablen Gaming-Segment.

Im Land des Donald Trumps stiegen die Verkaufszahlen besonders, weil im zweiten Quartal vor allem staatliche Einrichtungen und Schulen umrüsten. In der EMEA-Region und damit auch Deutschland stieg ebenfalls die Nachfrage bei Geschäftskunden. Russland war in diesem größeren Gebiet aber vor allem die Triebfeder für das Wachstum. Aus dem Rahmen fällt vor allem China. Denn dort sank die PC-Nachfrage entgegen des Trends im Vergleich mit dem Vorjahr um 3,6 %. Das liegt daran, dass dort viele Unternehmen die Erneuerung der IT auf 2019 verschoben haben.

Ob es insgesamt weiter bei Wachstum im PC-Markt bleiben wird? Das sehen wir dann in den nächsten Quartalen 2018. Bei den Analysten von Gartner ist man zumindest vorsichtig optimistisch.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Roger Bergamt says:

    Dank Windows 10 ist das halt so.Viele Firmen graden nun gezwungenermaßen up.Wenns kein frisches Bios mehr gibt(Spectre und seine Freunde) bleibt nichts anderes übrig als neue Hardware zu kaufen.

  2. Ach, Gartner. Da muss man auch immer ganz genau hingucken, wer die Studie bestellt und bezahlt hat. Nur dann kann man sie richtig einordnen.

  3. Michel Ehlert says:

    Naja ich hab mir Anfang des Jahres nen gebrauchen Laptop gekauft.. Der alte war auch gebraucht… hielt 4 jahre.. Aber nun nurtze ich fast nur noch das Huawei Mediapad M5 Pro.. Ich Denke die Zeit der normalten DesktopPC´s ist bald vorbei.

  4. Ich denke, dass zumindest im privaten Bereich die Verkaufszahlen noch weiter zurückgehen. Wofür brauchen die Leute denn heutzutage noch einen richtigen Rechner? Letztlich haben die meisten damit doch schon viele Jahre nur relativ einfache Dinge erledigt, etwa E-Mails, Social Media oder dann und wann mal einen Brief geschrieben. Das alles geht aber auch mit dem Smartphone, wenn das nicht reicht, tut es ein Tablet. Bei mir ist das am häufigsten genutzte Gerät auch ein iPad, und ich mache sicherlich mehr „Computerdinge“ als der 08/15-Anwender. Ich habe zwar noch einen Laptop, den nutze ich aber nur für die Dinge, die mit dem iPad tatsächlich nicht gehen, z.B. die Verwaltung der Musiksammlung mit iTunes. Insofern denke ich nicht, dass sich der Trend zukünftig verändert. Und auch im Bereich der Unternehmen werden die Zahlen vielleicht irgendwann mal wieder ansteigen, dann aber auch wieder einige Jahre sinken, denn die Rechner, die heute angeschafft werden, werden auch noch in einigen Jahren anstandslos ihren Dienst tun.

    • Ich denke es hat eher einen viel positiveren Grund – die Langlebigkeit der heutigen Windows Rechner. Meinen letzten Desktop habe ich 2013 zusammengestellt und bis auf ein paar SSDs hat sich daran nichts geändert – dennoch reicht er für mir derzeit noch für die alltäglichen Dinge wie Photoshop, Lightroom, Arduino IDE etc..
      Wir haben einfach einen Punkt erreicht wo es es äußerst lange dauert bis sich ein Upgrade wirklich rechnet – mal von der Gamer Szene und 4k/8k Video Editing abgesehen. Ähnlich wird es in den vergangenen Jahren in den Firmen ausgesehen haben – wenn die Qualität des Systems stimmt halten sie einfach ewig.

      Was die Tablets betrifft.
      Wenn ich mir die Menschen im Umfeld anschaue die ihre wirklich uralten Laptops/Desktops gegen ein Tablet getauscht haben, in der Hoffnung dass es genügen würde, stelle ich schon vermehrt fest dass diese sich wieder nach einem Laptop oder dergleichen sehnen. Selbst jene die nur seltenst produktiv an solchen Geräten arbeiten erreichen bei Tablets schnell eine Frustrationsgrenze weil dort die Usability einfach nicht die gleiche ist. Displaygröße, gescheite Tastatur, Anwendungen, Multitasking, Dateisystem …

      • Das erkenne ich durchaus auch so oder in ähnlicher Form, aber das kommt meiner Meinung nach auch daher, dass zwar neue Geräte wie Tablets angeschafft werden, die aber anders ausgelegt sind als der klassische PC oder Laptop. Und so hängen viele Nutzer noch in althergebrachten Strukturen fest, die oft mit Geräten wie Tablets oder gar Smartphones nicht oder nur auf Umwegen genutzt werden können. Das erfordert eben auch ein Umdenken, was viele noch nicht erkannt haben und viele auch schlicht nicht wollen. Und auch wenn ich der Meinung bin, dass für sicher 99% der Anwender ein Tablet den PC komplett ersetzen kann, bleibt eben trotzdem noch der Rest, für den das insgesamt nicht das geeignete Arbeitsgerät ist.

        • „Selbst jene die nur seltenst produktiv an solchen Geräten arbeiten erreichen bei Tablets schnell eine Frustrationsgrenze….“
          Exakt so siehts aus.
          Speziell Menschen ohne Adleraugen, die ordentliche Monitor-Diagonalen gewöhnt sind, geben bei den Mäusekinos erfahrungsgemäß recht schnell auf.
          Hinzu kommt nervige Bedienbarkeit, zum „ordentlichen“ tippen muss das Tablet etwa im gleichen Winkel wie eine Tastatur, gehalten werden, zum schauen dann wieder aufrecht, usw…
          Meine Tablets sind als Küchen/Werkstatt/Toilettenradios geendet und ich bin wieder auf (Windows) Convertibles umgestiegen.
          Aber jedem das seine… 😉

  5. Mein Sermon says:

    Mit den Formfaktoren der Notebooks und Tablets konnte ich mich nie so wirklich anfreunden.
    Dabei habe ich es wirklich versucht(selbst eine BT-Tastatur für das Tablet half da nicht). Einen
    Mini-/Midi-Tower würde ich mir aber auch nicht mehr hinstellen. Mini-PC’s sind schon seit
    längerem mein Ding…derzeit am interessantesten sind für mich die Intel NUC’s.
    Klein und leistungsstark (keinen großen unförmigen Kasten) so will ich das haben.
    Aber eine „richtige Tastatur mit richtiger Maus und einem richtigem Monitor“…sind für mich nach wie vor
    alternativlos.

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