Audi denkt über eigene E-Ladesäulen in Großstädten nach

Quelle: Audi

Der Autohersteller Audi wägt aktuell ab eigene E-Ladesäulen in deutschen Großstädten aufzubauen. Zumindest erklärte das der Vorstandschef Markus Duesmann gegenüber dem Handelsblatt in einem Interview. Demnach sei das öffentliche Ladenetz aktuell noch lückenhaft. Audi wolle aber nicht zusehen, wie die Adoption von E-Fahrzeugen und der Verkauf eigener Modelle am Mangel an Ladestationen scheitere.

Offenbar erwartet man da jedoch von seinen Kunden auch eine gewisse Zahlungsbereitschaft, denn Duesmann spricht von einer „Premium-Ladeinfrastruktur in großen Städten“. Was da nun genau „Premium“ werden soll, muss man natürlich mal abwarten. Vorbild soll wohl Ionity sein, ein Gemeinschaftsunternehmen von Audi, Porsche, VW, BMW, Daimler, Ford und Hyundai, das 300 Schnellladesäulen an Autobahn-Rastplätzen und Tankstellen aufgebaut hat. Derartiges wolle man eventuell auch in Innenstädten leisten.

Eine Milliarde Euro könnte entsprechend in 200 bis 300 Schnellladepunkte fließen. Porsche könnte man da ebenfalls für die „Premium-Ladeinfrastruktur“ mit ins Boot holen. Allerdings sind die Pläne noch nicht in trockenen Tüchern. Eventuell überlässt man auch Ionity das Handeln. Wie lange Audio wiederum noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren anbieten wolle? Das sollen generell die Kunden entscheiden. Vermutlich werde irgendwann in den 2030er-Jahren damit Schluss sein.

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24 Kommentare

  1. Sehr gut, ich würde da auch noch ein paar Jahrzehnte drüber nachdenken. Ich mein, ist ja nicht so, dass Audi nicht eh schon schön bei den E-Fahrzeugen hinterher hängt und dann Modelle rausbringt, die für den Massenmarkt uninteressant sind.
    Aber man kann sich ja beruhigt zurücklehnen und sich über die geilen Spaltmaße freuen, die kein anderer so hinkriegt…

  2. Wahrscheinlich auch zu premium Preisen. Das macht das ganze wieder so uninteressant. Bin selbst Nissan Leaf Fahrer und kann zum Glück zuhause laden.

  3. Ich kann nicht verstehen warum Hersteller außer Tesla jetzt noch eigene Ladesäulen errichten wollen. Die sollen gefälligst in Ionity investieren und Ionity muss dann auch endlich in Städten tätig werden und nicht nur an Autobahnen.

    Zum Glück will der Gesetzgeber bald Preisobergrenzen fürs Laden einführen, zumindest sofern Förderungen in Anspruch genommen werden. Auch soll das Ladekarten Chaos beseitigt werden.

  4. Wolfgang D. says:

    Der Traum von der markenabhängigen „Tankstelle“, um den Kunden noch besser abziehen, ähm, „besseren Service bieten“ zu können. Diesmal: Premiumstrom. Die von der Elektronik gesammelten Bewegungsdaten reichen wohl nicht, um die klare Aussage „mehr Reichweite!!!!!“ der Kunden zu verstehen.

    Wir können nur froh sein, dass die Elektrifizierung bei Fahrzeugen in diesem Schnee-Winter noch nicht so weit ist, wie irgendwelche Spinner es immer wieder fordern.

    • In einem E-Auto werden nicht mehr personenbezogene Daten sondern eher weniger gesammelt, als es jetzt schon im Auto der Fall ist, wenn man ein Smartphone in der Tasche hat.

      An jeder Ladesäule wird es bald möglich sein, auch ohne Registrierung zu laden, also direkt zB Kreditkarte ranhalten. So wird es durch ein Gesetz möglich gemacht.

      Und die Norweger müssen ganz große Spinner sein, die fahren seit Jahren im tiefsten Winter mit ihren E-Autos durch die Gegend. Im Gegenteil: Ich wäre froh wenn ich jetzt ein E-Auto hätte. Per App lasse ich es auftauen und aufwärmen und brauche mir keine Gedanken darum machen dass ich meinen PS-starken Motor auf Kurzstrecke schädige, wenn er kaum warm wird.

      • Wolfgang D. says:

        @HO „Und die Norweger müssen ganz große Spinner sein“
        Wieviel Laternenparker mag es dort wohl geben, bei welcher Bevölkerungsdichte, und wer hat schon sonst die Möglichkeit, sein grünes Gewissen durch Verkauf von böser fossiler Energie zu finanzieren.

      • Kniffel König says:

        Träum‘ einfach weiter!
        Wer es mit der Verkehrswende ernst meint, sollte in Großstädten gar keine Fahrzeuge mehr für Einheimische erlauben. Fahrt mal schön mit dem ÖPNV! Da braucht es vor den Mietskasernen auch keine Ladesäulen. Die Verwandtschaft auf dem Land fährt sowieso nicht mit eAutos. Die sind dort völlig nutzlos.

        • Wolfgang D. says:

          @Kniffel König „Fahrt mal schön mit dem ÖPNV!“

          Solche Sprüche können eigentlich nur von Dauerarbeitslosen kommen, wo der Discounter fußläufig um die Ecke liegt. Oder der Geldsack in seiner Münchener Loftwohnung mitsamt Stellplatz verarscht hier nur Normalos, damit die Innenstädte endgültig zu leeren Spielstraßen verkommen.

  5. Naja da wollen wir mal Abwarten.
    Kohleaustieg, Atomkraftausstieg, Solartechnik kaputt gewirtschaftet genau so wie die Windkraft kaputt geregelt. Die Kabel in der Erde sind auch schon 60 Jahre alt. Aber wir schaffen das . Allein was der Atomaustieg kosten wird…das wurde uns allerdings auch noch nicht gesagt. Bin nur gespannt wer das bezahlen wird. Mit Sicherheit nicht die Energieindustrie. Naja,schauen wir mal

  6. Too little, too late.

    • Wolfgang D. says:

      Ich bin übrigens neugierig, wie die ehemals führende deutsche Fahrzeugindustrie, die Unternehmen der Elektromobilität aus China, von unserem Markt fernhalten will. Sollten die jemals ernsthaft bei uns einen Vertrieb aufbauen wollen.

      Bei den Motorrollern drängt ja Niu Technologies heftig, und findet wohl seine Käufer. Sogar mit Vertriebspartnern hier in der Nähe.

  7. Wenn darüber nachgedacht wird, heißt das wahrscheinlich dass man prüft inwieweit man mit den Lobbyisten entsprechende Regierungsstellen bearbeiten kann um eine, am besten steuerlich finanziert/begünstigte, Infrastruktur aufzubauen mit dem geringsten Risiko für Audi und dem Steuerzahler als Sicherheit.
    Am Ende gibt es eine Infrastruktur die für den Kunden so zerklüftet ist das man Umwege zum Laden planen muss.
    Dazu ein Tarifdschungel denn keiner überblickt.
    Der Gesetzgeber hätte hier die Chance per Gesetz eine Grundlage zu schaffen die eine faire Infrastruktur und einheitlichem Bezahlsystem per Karte/mobilem bezahlen für alle schaffen könnte.
    Nur so lange die sich die Gesetze von Lobbyisten mit eigenen Interessen schreiben lassen, solange wird eMobilität so aussehen wie das Heilige römischer Reich deutscher Nationen.
    Der große Gewinner wird Tesla bleiben, da sie als erste am Markt waren.

    • Alles was du kritisierst ist gerade in der Vorstufe zum Gesetzgebungsverfahren.
      Künftig soll der Ausbau von Schnellladern stark gefördert werden, jedoch gibt es 1A Standorte nur zusammen mit abgelegenen Standorten, der Betreiber kann sich also nicht nur die Sahne-Standorte aussuchen und auf dem Land sitzt man dann auf dem trockenen. Zudem müssen die Betreiber eine Preisgrenze fürs Laden akzeptieren. Und dann soll es noch ganz einfach werden zu bezahlen, nämlich einfach per NFC mit seiner EC/Kreditkarte.

  8. Ich denke, da ist der Zug abgefahren. Tesla hat den Vorteil der eigenen Infrastruktur und wird ihn noch eine ganze Weile für sich nutzen können.

    Die anderen Hersteller müssen zusehen, flächendeckend Infratruktur (beispielsweise IONITY, da sind ja sowieso schon einige Hersteller mit involviert) aufzubauen. Wichtig ist hier vor allem auch ein transparentes Preismodell. Ohne mehre Ladekarten ist man ja heute noch aufgeschmissen.

    • Tesla ist gut aufgestellt, aber abgefahren ist der Zug nun wirklich nicht.

      „Tesla betreibt in Deutschland derzeit knapp 700 Supercharger Ladepunkte mit in der Regel bis zu 250 kW Leistung. Bei der reinen Anzahl von Ladestationen ist Tesla hier also nicht mehr im Vorteil“, erklärt Geschäftsführer Ulrich Heitmann. Ein Blick auf die Cirrantic-Daten untermauern diese Aussagen: In Deutschland stehen aktuell rund 740 Schnelllader, die die 250-kW-Schallmauer knacken. 1243 leisten 150 bis 250 Kilowatt, 2427 zwischen 50 und 150 kW und 281 unterbieten die 50 kW-Marke.“

      • Ich meinte eher, der Zug ist abgefahren, was das Aufbauen einer Marken-exklusiven Infrastruktur betrifft. Das bezog sich nicht auf BEV allgemein!

        Zum der anderen Aussage: Natürlich ist Tesla im Vorteil, da sie ja auch auf alle anderen Ladepunkte ausweichen können, die allen Fahrzeugen zur Verfügung stehen. Die Zahl verfügbarer Ladepunkte ist also immer um die exklusiven Stationen höher.

  9. Ultimate, V-Power, Ultima, Excellium
    so etwa dann auch bei den Stromtankstellen? Wer will so etwas? Strom ist Strom. Es geht wohl eher um die maximale Ladeleistung, wobei auch nicht jeder hier das Maximum braucht, da nicht jedes BEV oder PHEV gleich schnell laden kann.
    Mein erster Gedanke beim Durchlesen des Beitrages war: warum errichten die Automobilhersteller die Ladesäulen zunächst nicht bei den Automobilhändlern? Die gibt es überall: in der Stadt und auf dem Land. Dann noch ein schickes kleines Cafe oder Imbiss dabei, um die Ladeszeit sinnvoll zu überbrücken. Man kann bei Bedarf auch Ausschau nach einem neuen Fahrzeug halten. Möglicherweise also ein Win/Win Situation.

    • Wolfgang D. says:

      @Holgi „Ultimate, V-Power, Ultima, Excellium, so etwa dann auch bei den Stromtankstellen?“
      Analog zur Cetan/Oktanzahl, gibt es dann eben mehr oder weniger maximalen Ladestrom, wer schneller Laden will zahlt mehr, pro kWh. Bei der Auditanke darf dann eben nur die Eigenmarke schnell saugen.

      Wobei gerade bei der jetzigen Wetterlage offensichtlich wird, was für ein Unfug es wäre, diese Technologie breit und zwangsweise in den Markt drücken zu wollen. 12h Standzeit auf der BAB, und wie kommt man an die zugeschneiten Ladesäulen, Radwege sind bei diesem Wetter ebenfalls ein schlechter Witz… Es bleibt also beim Drittwagen zum Einkaufen, für Begüterte zur Beruhigung des Gewissens.

      • „Wobei gerade bei der jetzigen Wetterlage offensichtlich wird, was für ein Unfug es wäre, diese Technologie breit und zwangsweise in den Markt drücken zu wollen. “
        Umgekehrt wird ein Schuh draus:
        elektrisch tanken muss so selbstverständlich sein, wie Mineralstoff tanken. Es beschwert sich auch keiner, dass Tankstellen nicht von Schnee geräumt sind.

        • Wolfgang D. says:

          „Es beschwert sich auch keiner, dass Tankstellen nicht von Schnee geräumt sind“
          Weil die geräumt sind. Jedenfalls solange das Personal zur Arbeit kommen kann.

          „elektrisch tanken muss so selbstverständlich sein“
          Dann brauchen wir externe mobile Riesenakkus, Wechselakkus, oder wie bekommt man den leergelaufenen Akku auf der BAB oder so, nach 12h Standzeiten bei laufender Heizung, wieder voll? Ist ja nicht so wie der Handynutzer, immer auf der Suche nach der nächsten Steckdose für sein Ladeteil.

          Dazu die Sache mit der Wartung bei Ladesäulen, wenn ich mal an den Zustand der Telefonzellen zuletzt denke. Respekt vor fremdem Eigentum ist heute ja ebenfalls nur noch Glückssache, siehe angezündete PKW.

          Unter dem Strich bleibt, man nutzt Fahrzeuge, weil sie einen bestimmten Bedarf voll abdecken. Den man auch bezahlen kann. Nicht aus politischen Gründen. Wenn sie den Zweck nicht erfüllen, ist es nur überflüssiges Spielzeug für Leute mit zu viel Geld, einfach Mode, wo Leute anderswo für das eigene gute grüne Gewissen ausgebeutet werden.

  10. uuuuund gute Nacht Audi.
    In ein paar Bereichen pfeifft es nur so und Leute fehlen aber erst mal Ladestationen bauen, Vollidioten

  11. Unglaublich. Und ich Dödel will eigentlich nur eine Ladesäule, an der ich mit meiner EC-Karte oder meinem Handy zahlen kann. Im Prinzip also das, was mir die klassische Tankstelle schon heute bietet.
    Offensichtlich bin ich zu blöde den Vorteil einer markenabhängigen Ladesäule zu erkennen. Den Vorteil des Modells mit den tausend verschiedenen Ladekarten, die nur an bestimmten Säulen, abhängig von der Neigung der Erdachse, funktionieren habe ich mangels Intellekt auch noch nicht durchdrungen.

    • Sehe ich ähnlich. Es kann ruhig zig Anbieter geben, von mir aus jede Gemeinde ist ihr eigener Anbieter. Hauptsache da ist eine Anzeige die mir sagt, welche Gebühren anfallen und ich mit EC Karte zahlen kann. Ich verstehe auch, dass die KW/h nicht 30 Cent sein muss, Wartung, Standort, Geräte, Bereitstellung, Arbeit etc kostet alles Geld. Ein Preis unabhängig von den Tausenden Kooperationen.

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