Attacke der Zahlendreher: Amazon, Google und Microsoft im dritten Quartal

dollarWie die Zeit vergeht…Das wusste schon Marty McFly. Wieder mal ist ein Quartal um. Und schon sind Amazon, Google und Microsoft am Start, um uns ihre Quartalsergebnisse vorzulegen. Dabei  sind meistens weniger die Zahlenspielchen an sich das Spannende, sondern der Einblick in die größten Produkterfolge und -misserfolge. Speziell Amazon hat überrascht: Statt eines erwarteten Verlusts konnte der Online-Riese mit 79 Mio. US-Dollar Gewinn aufwarten. 25,6 Mrd. Umsatz waren drin, so dass die Aktie ein Plus von 10 % verbuchen durfte.

Amazon konnte seinen Gewinn in erster Linie dank der Erfolge in den USA erreichen. Allerdings hat auch die Cloud-Sparte, Amazon Web Services, den Umsatz angekurbelt. In jenem Bereich verbucht Amazon ein Umsatzplus von satten 78 % – also 2,09 Mrd. US-Dollar Einnahmen waren drin. Kein Wunder, dass Amazon es mittlerweile für die Zukunft für möglich hält, mit seinen Amazon Web Services mehr Einnahmen und Gewinne zu erzielen, als mit dem reinen Online-Handel. Wie sich nun die neuen Kindle auf Amazons Einnahmen auswirken werden, sieht man dann im vierten Quartal.

Google feiert mit seinem neuen Quartalsbericht gar eine Premiere, da man unter dem Mutterkonzern Alphabet alles zusammenfasst. 18,7 Mrd. US-Dollar Umsatz sind das aktuelle Ergebnis. Das entspricht einem Anstieg von 13 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr – da erwirtschaftete Google 16,5 Mrd. US-Dollar. Auch den Gewinn konnte man von 2,7 auf ca. 4 Mrd. US-Dollar ankurbeln. Google hat nun sogar angekündigt Aktien im Wert von 5 Mrd. US-Dollar zurückkaufen zu wollen – der Wert je Aktie stieg von 6,25 auf 7,35 Dollar. Besonderes Wachstum verzeichnete Google im Bereich der mobilen Suche.

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Microsoft spricht wiederum von Einnahmen in Höhe von 20,4 Mrd. US-Dollar und operativen Ergebnis von 5,8 Mrd. US-Dollar sowie einem Reingewinn von 4,6 Mrd. US-Dollar. Ähnlich wie Google geht auch Microsoft für seine Quartalsergebnisse neue Wege und teilt seine Zahlendrehereien nun in die drei Bereiche für Produktivität und Geschäftsprozesse, „Intelligent Cloud“ sowie „More Personal Computing“ ein. Im erstgenannten Bereich gibt es ein Minus von 3 %, während die Cloud-Sparte dagegen um 8 % gewachsen ist und für Microsoft das größte Potential aufweist. Denn im Segment für „More Personal Computing“ beträgt das Minus sogar 17 %. Microsofts Aktienkurs stieg um 4,9 % nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse

Größte Erfolge für Microsoft: Office bzw. Office 365 spült Geld in die Kassen. Mittlerweile gibt es laut den Redmondern über 18 Mio. Abonnenten von Office 365. Was Windows betrifft, konnte man zwar 110 Mio. Rechner mit Windows 10 versorgen, doch die Windows-OEM-Einnahmen sanken trotzdem um 6 %. Trotzdem beharrt Microsoft darauf den PC-Markt durch Windows 10 langfristig anzukurbeln.

Düster sieht es dagegen für Windows Phone aus: Die Einnahmen fielen um 54 %. Nur 5,8 Mio. Lumia- und 25,5 Mio. Nicht-Lumia-Phones wurden weltweit abgesetzt. Auch die Surface verbuchten im Qurtal nur noch 672 Mio. US-Dollar Einnahmen. Im gleichen Zeitraum 2014 waren es noch 908 Mio. US-Dollar. Damit wird Microsoft aber wohl leben können, da die neuen Modelle wie das Surface Book erst in Kürze verfügbar sind und dann erst die Moneten fließen.

Neben Office punktet bei Microsoft noch die Xbox-Sparte: Hier stiegen die Einnahmen um 6 % dank Xbox Live. Allerdings sanken die Hardware-Einnahmen, was Microsoft vor allem auf das abnehmende Interesse an der Xbox 360 schiebt. Wie viele Xbox One / Xbox 360 genau verkauft wurden, verriet der Konzern nicht.

Insgesamt können damit Amazon, Google und Microsoft allesamt zufrieden sein – alle haben am Ende Wachstum erreicht. Alle Unternehmen sehen Potentiale in der Cloud, was die Quartalsergebnisse deutlich unterstützen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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3 Kommentare

  1. Seh ich das richtig? Bei Microsoft ist alles defizitär außer Office und Clouds?

    Amazon macht mir Angst…

  2. Nur 5,8 Mio. Lumia- und 25,5 Nicht-Lumia-Smartphones mit Windows Phone wurden weltweit abgesetzt.

    Das ist unglücklich formuliert. Die Nicht-Lumia-Smartphones sollen vermutlich Handys sein und keine Smartphones oder? Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass über 30 Mio. Windows Phones verkauft wurden und davon nur 5,8 Mio. von Microsoft stammen.

  3. Also meiner bescheidenen Meinung nach kann man überhaupt nichts defizitär aussagen. Es werden lediglich Entwicklungen zum Vergleichszeitraum angegeben. Das einzige, was wir wissen ist, dass MSFT 4,6 Mrd. Dollar Gewinn gemacht hat.

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