ARD und ZDF vergrößern Angebot an Lerninhalten

Als die neuen Beschränkungen und Schulschließungen bekannt wurden, machte eine Nachricht der britischen BBC die Runde: tonnenweise Lerninhalte wolle man bereitstellen, auf die die Menschen dann im TV und auch online zugreifen können. Da wurde natürlich der Ruf in Deutschland nach den Ambitionen von ARD und ZDF in dieser Sache laut.

ARD und ZDF erweitern nun nach eigenen Angaben ihr Bildungsangebot. Der Bildungskanal ARD-alpha reagiere auf die derzeitige Lage und sende unter dem Titel „Schule daheim“ ab dem kommenden Montag werktags zwischen 9 und 12 Uhr Lernformate für alle Schularten und Fächergruppen, teilte eine ARD-Sprecherin am Mittwoch gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit.

Zudem werde es ab Montag auf allen Plattformen des Kinderkanals von ARD und ZDF (KiKA) für insgesamt drei Wochen „Sonderprogrammierungen“ geben. Das ZDF habe bereits sein Angebot unter dem Titel „Terra X plus Schule“ in der ZDF-Mediathek und auf dem entsprechenden Youtube-Kanal „beträchtlich verstärkt“, des Weiteren kommen jede Woche neue Videos aus den Bereichen Erdkunde, Biologie, Chemie und Physik hinzu.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Thomas Wilfert says:

    Schlimm dass dies erst jetzt geschieht. Schlimm dass ARD und ZDF erst jetzt merken was ihr „Auftrag“ ist. Die ARD hat in allen Bundesländern Regionalsender. Dort wäre es möglich speziell die jeweiligen Lehrplände der Kultusministerien zu unterstützen. Das jetzt dargelegte Angebot der öffentlich rechtlichen ist armseelig und nicht die Spur zielgerichtet. Der Hinweis auf Online- und Mediathek Inhalte ist ein Schlag ins Gesicht für Leute die in ländlichen Gebieten mit langsamen Intenet leben. Die Reaktion der öffentlich rechtlichen ist armseelig und jämmerlich wie immer wenn es um deren sog. Auftrag geht. Schlimm!

    • Herr Hauser says:

      Im Frühjahrs-Lockdown gab es doch sowas auch bereits. Es gibt auch lineare Angebote.

      Dafür, dass es immer noch leider genug gibt die ein schlechtes Internet haben, da nicht gescheit ausgebaut, dafür kann ARD und ZDF nichts.

    • Nicht dass ich die früheren Beiträge verlinkte 🙂

    • „Schlimm dass ARD und ZDF erst jetzt merken was ihr „Auftrag“ ist.“

      Es sei aber anzumerken, dass die ÖR Sender keinen Bildungsauftrag haben. Das wird zwar gerne postuliert, ist aber ein Mythos.

      • Was ist eigentlich deren Auftrag?

      • Das vll. nicht, aber ihre Angebote haben u.a. „der Bildung zu dienen“. Und das ganz ehrlich, haben sie auch schon vor Corona nicht in dem Umfang geleistet, wie ich es für meine Gebühren erwarten würde. Der Fokus ist viel zu unterhaltungslastig! Nichts gegen gebührenfinanziertes Fernsehen, Radio und Internetauftritt, dann aber bitte wirklich unabhängig, ohne Werbung und auf das Wesentliche konzentriert.
        Dieser fette Apparat, den wir da jetzt haben, muss weg!

        • @Baba: im Prinzip ist deren Auftrag, Inhalte zu „allen wesentlichen Bereichen des Lebens“ zu generieren.

          „Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung
          ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern. Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen. Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten. Auch Unterhaltung soll einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entsprechen.“

          Quelle: https://www.ard.de/download/538848/Staatsvertrag_fuer_Rundfunk_und_Telemedien_in_der_Fassung_des_20__Aenderungsstaatsvertrags__vom_8__bis_16__12__2016.pdf

          D.h. praktisch: wenn zur Unterhaltung in Deutschland gehört, dass sich Leute gegenseitig mit Knüppeln auf den Kopf hauen, dann gehört es auch zum Auftrag des ÖR, eine solche Sendung zu produzieren.

          @Maceo: wie Du oben am Ende des Zitats sehen kannst, ist Unterhaltung aber auch Teil des Auftrags. Und ja, „der Bildung dienen“ ist Teil des Auftrags, aber nicht mit einem Bildungsauftrag für Heranwachsende zu verwechseln. Demokratie setzt die Existenz einer unabhängigen Quelle voraus, aus der sich die Bürger mit Informationen versorgen können. Diese Informationen dienen als Basis für demokratische Prozesse, wie die politische Teilhabe, also der Teilnahme an Wahlen, runden Tischen, Volksbefragungen etc. Oder anders gesagt: der Bürger soll gebildet werden, damit er als Souverän Entscheidungen auf der Basis seines Wissens um eine Sache treffen kann.

          Das mag man jetzt gut oder schlecht finden. Wenn man das ändern will, müsste man allerdings den Staatsvertrag ändern.

    • @Thomas Wilfert
      Klar, die ÖR senden für 13 Jahrgänge, 10 Fächer und 3 Schulsysteme Unterrichtshilfen. Problem weitgehend gelöst.

  2. Bitte bedenkt -bevor ihr die Mistgabeln raus holt- dass ein Lernprogramm via TV wirklich toll und löblich ist, aber einen „richtigen“ Unterricht per Präsenz oder geeignetem digitalen Format nicht ersetzen kann, da alleine Nachfragen oä gar nicht statt finden können. Mit anderen Worten: Das öffentlich Rechtliche erfüllt einen netten kleinen Zusatzdienst, aber für den wirklichen Lehrauftrag sind andere Organe zuständig (Die es in 10 Monaten geschafft haben so gut wie gar nichts auf die Beine zu bekommen)

    • In der Tat, die Anpassung des Schulwesens an die Anforderungen der Schüler in der Pandemie kommt mir vor wie die Digitalisierung Deutschlands. Jede Legislaturperiode setzt die Kanzlerin das Thema ganz oben auf die Agenda. Und dass sie das jedes Mal tun kann (muss?), zeigt ja schon, wie es da (nicht) vorangeht. Soll heißen: auch ich wundere mich darüber, dass seit Monaten aller orten über die Probleme der Bildung diskutiert wird, es aber im Gegenzug keine mir bekannten Meldungen über neue und erfolgreich umgesetzte Konzepte gibt.

      Das erscheint mir, als gäbe es in diesem Sektor keine Akteure, die in der Lage oder Willens wären, den Status Quo auch nur mit der Kneifzange anzufassen.

      Und ja, auch ich wundere mich, dass man einerseits die TUI mit 4,8 Milliarden Euro stützt, Luftfilter für Schulen aber mit „zu teuer“ abgelehnt werden. Und: die TUI ist eine AG, an der alleine zwei ausländische Milliardäre knapp 50% Anteile haben. Miese Prioritäten…

  3. Ich müsste mein Mathe mal wieder auffrischen. Hoffe da kommt etwas Frontalunterricht

  4. In meiner Kindheit gab es Bildungssendungen am Vormittag im Fernsehen. In beiden Teilen Deutschlands in den Hauptprogrammen. Wenn ich krank war, habe ich das oft gesehen.

    Wenn das jetzt über ARD alpha gesendet wird, ist das unzureichend. Denn dieser Kanal ist in den meisten Teilen Deutschlands garnicht über Antenne empfangbar. Nicht jeder hat Kabelfernsehen. Sowas gehört tatsächlich entweder in die Hauptprogramme oder in die Dritten. Letztere Senden ja vormittags eh nur Wiederholungen. Und einen Lehrer zu finden, der gerne vor der Kamera Unterricht macht, wird ja wohl möglich sein. Billiges Programm, einfach zu realisieren.

    Klar ersetzt TV nicht echten Unterricht. Aber Lerninhalte, die erklärt oder vorgeführt werden müssen, eignen sich perfekt. Und es entlastet Eltern, wenn sie ihre Kinder auch mal vor den TV setzen können, während sie arbeiten und diese dann Sinnvolles sehen.

  5. Wer es nutzen will der soll es dann auch bezahlen! Mein Haushalt braucht sowas nicht. Ich bin dafür dieses Monster aus der Steinzeit deutlich zu schrumpfen. In Zeiten wo überall Internet ist braucht man nicht in jedem Land einen Sender. Da konnte man die Kosten schonmal deutlich reduzieren.

  6. Onkel Wanja says:

    Naja, mit den Lerninhalten der Öffentlichrechtlichen ist das so eine Sache. Wenn man sich so das Angebot von FUNK, dem „Jugendfernsehen“ von ARD und ZDF so betrachtet… Da gibt es oder gab es ein Format, in dem die Protagonisten für die Charlie Hebdo Anschläge Verständnis aufbringen. Die haben aber noch mehr Irrsinn im Angebot. Ob ARD und ZDF selbst bei Videos aus den Bereichen Erdkunde, Biologie, Chemie und Physik auf die übliche Agitprop verzichten kann, wage ich zu bezweifeln. Erziehungsfernsehen eben 🙂

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