Apple WWDC: macOS Mojave kommt mit Dark Mode, einem neuem Mac App Store und mehr

Auf der diesjährigen WWDC gab Apple einen enorm großen Ausblick auf sämtliche kommenden Updates seiner zahlreichen Betriebssysteme, wie iOS 12, tvOS 12, watchOS 5, aber natürlich auch auf das kommende macOS mit dem Codenamen Mojave. Und jenes Update wird tatsächlich groß ausfallen, denn es werden nicht nur einige neue Apps implementiert, sondern vor allem auch viele, viele neue Funktionen auf den Nutzer warten.

Eine der noch kleineren Neuerungen dürfte bereits jetzt zahlreiche Fans haben, die darauf warten: der Dark Mode, mit dem das Betriebssystem in ein dunkles Design getaucht wird und meiner Meinung nach schon längst überfällig war. Der Fokus soll hiermit eindeutig auf den Benutzerinhalt gelenkt werden.

Das dunkle Design wird dabei auf alle integrierten Mac-Apps wie Mail, Nachrichten, Karten, Kalender und Fotos angewendet. Der neue Dynamic Desktop passt das Hintergrundbild des Desktops zudem automatisch an die Tageszeit an, so Apple. Entwickler dürfen außerdem dank einer neuen API den Dark Mode ebenso in ihre Apps integrieren.

Mit der neuen Funktion „Stacks“ lassen sich unübersichtliche Desktops besser organisieren. Dateien werden hierbei basierend auf ihrem Dateityp in Gruppen gestapelt, während der Nutzer die Stacks nach Attributen wie Datum oder auch Tags sortieren kann. Der macOS-Finder bekommt eine neue Galerieansicht verpasst, innerhalb derer Anwender visuell durch ihre Dateien blättern können.

Dank der sogenannten Quick Actions am unteren Rand lassen sich außerdem ganz schnell PDFs erstellen und mit einem Passwort versehen und mehr. Das neue Quick Look-Feature lässt euch zudem eine Datei in voller Größe als Vorschau öffnen. Hier könnt ihr dann Bilder drehen, sie zuschneiden oder auch PDFs markieren und Video- oder auch Audioclips trimmen, ohne eine zusätzliche App dafür öffnen zu müssen.

Ein weiteres neues Feature hört auf den Namen „Continuity Camera“ und verzahnt das iPhone noch stärker mit dem Mac. Aktiviert ihr die Funktion, geht euer iPhone an und ihr könnt direkt ein Foto knipsen. Dieses Bild taucht anschließend umgehend im geöffneten Dokument auf und kann dort wieder verarbeitet werden. macOS Mojave führt außerdem erstmals die Anwendungen News, Aktien, Sprachmemos und Home für den Mac ein. Hier ist sicherlich letztere am interessantesten für zumindest die Anwender unter euch, die auf HomeKit-kompatible Hardware setzen.

Jenes Zubehör lässt sich dank Home-App nun auch direkt vom Mac aus steuern, quasi Licht anschalten, Kaffee kochen lassen oder Musik starten, ohne sich vom Rechner entfernen zu müssen.
Eine weitere Neuigkeit wurde bereits mit der Vorstellung von iOS 12 vorgestellt: Gruppen-FaceTime. Hier können bis zu 32 Teilnehmer gleichzeitig miteinander über FaceTime kommunizieren, aus dem Gruppenchat direkt zu FaceTime wechseln und dem Gespräch beitreten, wann immer sie das wollen. Dabei ist es egal, ob die Teilnehmer via iPhone, iPad oder Mac kommunizieren, selbst eine Apple Watch kann in Verbindung mit FaceTime Audio genutzt werden.

Der Mac App Store wurde komplett ummodelliert. Dazu zählt ein völlig neuer Look, bei dem im Entdecken-Tab neue und aktualisierte Apps hervorgehoben werden und die anderen Tabs für Erstellen, Arbeiten, Spielen und Entwickeln dem Benutzer mehr Möglichkeiten lassen, gezielt nach Apps zu suchen.

Produktseiten werden nun mit Video-Previews und deutlich mehr Infos versehen, Ratings und Reviews zu den Apps wandern mehr in den Vordergrund als bisher. Demnächst sollen außerdem noch einige Apps größerer Entwickler ihren Weg in den Mac App Store finden, wie zum Beispiel Office von Microsoft, Adobe Lightroom CC und weitere.

Ein weiterer wichtiger Part im Update gilt der Sicherheit und Privatsphäre der Benutzer. So warnt der Safari-Browser dank erweiterter Intelligent Tracking Prevention zukünftig, wenn Web-Inhalte wie Like-Buttons oder auch Teilen-Schaltflächen versuchen, euch insgeheim zu tracken.

Des Weiteren gibt Safari fortan nur noch vereinfachte Systeminformationen aus, wenn ein Benutzer im Netz surft. Das soll es Trackern erschweren, euch anhand eurer Systemkonfiguration verfolgen zu können. Außerdem erfordern neue Datenschutzfunktionen von nun an die Erlaubnis des Anwenders, wenn die Mac-Kamera oder das Mikrofon verwendet werden sollen oder aber auf persönliche Daten des Anwenders (E-Mail-Verlauf oder auch die Nachrichtendatenbank) zugegriffen werden soll.

Die Mac-Apps News, Aktion, Sprachmemos und Home wurden mit Hilfe von iOS-Frameworks, die an macOS angepasst wurden, auf den Mac gebracht. Gegen Ende 2019 sollen diese Frameworks den App-Entwicklern zur Verfügung gestellt werden, um es ihnen zu erleichtern, ihre Apps vom iOS auf das macOS zu portieren. Zum immer mal wieder gerüchteweise thematisiertem Merging von iOS und macOS sagte Craig Federighi nun noch einmal ganz klar und unmissverständlich „Nein!“. Dennoch wolle man es, wie bereits erwähnt, Entwicklern vereinfachen, ihre Apps von einer auf die andere Plattform zu bekommen.

Weitere neue Funktionen:

  • Screenshots bieten neue Steuerelemente auf dem Bildschirm für einfachen Zugriff auf alle Screenshot-Optionen und neue Videoaufzeichnungsfunktionen. Ein optimierter Workflow ermöglicht die einfache Freigabe von Screenshots, ohne den Desktop zu überladen.
  • Mit Continuity Camera können Mac-Benutzer mit ihrem iPhone oder iPad ein Foto machen oder ein Dokument in der Nähe scannen und es sofort auf ihrem Mac anzeigen lassen.
  • Markup-Tools sind jetzt in Finder, Quick Look und Screenshots integriert, so dass schnell und effizient Kommentare zum Inhalt hinzugefügt und mit anderen geteilt werden können
  • Xcode 10

Verfügbarkeit

Die Developer-Beta von macOS Mojave ist ab heute bereits unter developer.apple.com für alle Mitglieder des entsprechenden Entwicklerprogramms verfügbar. Mit einer öffentlichen Beta können wir dann gegen Ende Juni dieses Jahres rechnen. Die finale Version von macOS Mojave wird dann ab Herbst kostenlos für alle Mac-Besitzer mit Geräten von Mitte 2012 oder später veröffentlicht. Außerdem bekommen alle Mac Pro-Modelle von 2010 und 2012 mit empfohlenen Metal-fähigen Grafikkarten das Update verpasst.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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24 Kommentare

  1. Gibt es konkrete Aussagen dazu, dass Mojave nicht mehr auf einem MacBook Pro/Air 2011 laufen wird?

  2. Der Dark Mode ist schon sehr nice. Wünsche ich mir auch für iOS.

  3. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass der 2011er-iMac rausfliegt. Ich habe meinen 2011er i7, parallel zu meinem 2015er i5, bis Anfang letzten Jahres verwendet. Im Rendern in Final Cut war er schneller. Der Geekbench-Wert lag einige hundert Punkte über den Late 2015. Ich konnte ihn im letzten Frühjahr auch noch für etwas über 1300 Euro verkaufen. Das Gerät hat seine Liebhaber, alleine schon weil man ihn problemlos öffnen kann und wird auch noch oft im professionellen Bereich verwendet.

    Daher traurig dass er rausfliegt, insbesondere wenn man bedenkt wie sehr Apple einen auf ökologisch machen will – stellt funktionierende Computer, mit der Leistung von aktuellen Geräten, aber dennoch aufs Abstellgleis …

    • Apple verabschiedet sich von OpenGL und OpenCL und setzt auf Metal. Dafür wird ne modernere GPU benötigt. Aber ich kann mir gut vorstellen dass es wieder ein Patcher für ältere Macs gibt.

      • Ahh, ja ok das klingt dann doch ziemlich plausibel, auch wenns ein radikaler Schritt ist und man sicher hätte einen Übergang schaffen können. Einfach so noch sehr brauchbare Computer auszusperren ist halt ärgerlich und schade. Aber nun verstehe ich wenigstens dass es nicht total aus reiner Willkür entschieden wurde. Danke 🙂 Bin auch gespannt ob es eine Lösung geben wird.

        • Plausibel ist da gar nichts sondern Absicht. Irgendwie muss man ja das Volk dazu bewegen sich wieder was neues zu kaufen. Denen wäre es wie alle Herstellen am liebsten wenn man was gekauft hat, das man es gleich wieder wegwirft und wieder neu kauft.

          • Es könnte auch sein dass man sich lieber auf die eigene API konzentriert, anstatt alles auf zwei Grafikbibliotheken zu optimieren und anzupassen.

            Aber sicher, alles wegwerfen und neu kaufen. iOS 12 unterstützt nur iPhone 5s und neuer (wie auch iOS 11). Besitzer von iPhone 5 und älter müssen jetzt neu kaufen. Danke Apple!

    • Black Mac says:

      Aus der Vergangenheit wissen wird, dass Apple immer zwingende technische Gründe hatte, um eine Funktion einzustellen oder gar nicht erst anzubieten. Boshaftigkeit oder Willkür waren nie dabei.

      Ausserdem funktionieren diese Rechner heute viel besser als damals, als sie gekauft wurden. Ich sehe da keinen Grund zur Klage.

      • „zwingende technische Gründe“ – was für ein Quatsch. Natürlich könnte Apple auch ältere Systeme supporten, vermutlich lohnt es sich nur finanziell nicht. Genauso, wie eine Verbesserug der defekten GPU der 2011er MacBook Pros. Oder das aktuelle Problem mit den Flügeltasten (siehe https://www.youtube.com/watch?v=UTo8-GbSBc8)
        Sie könnten, wenn sie wollten.

        • Als die letzten Macs rausgefallen sind ging es um eine Netzwerkkarte und fehlende Treiber, die von Broadcom nicht geliefert wurden. Dazu um einen fehlenden Treiber für den Synaptics Digitizer im 2009 MacBook, der nicht alle neuen Gesten unterstützen würde. Du kannst den Installer patchen und trotzdem installieren, musst aber mit den Einschränkungen leben.

          Die Probleme mit den GPUs kamen von der bleifreien Lötpaste, die seit 2011 häufiger eingesetzt wurde. Bzw von der fehlerhaften Verarbeitung der Paste. Bei Apple steht keiner mit dem Lötkolben am Band, das ist Sache der Zulieferer.

          Verglichen mit Vorgängermodellen fallen die Flügeltasten auch nicht häufiger aus. Das ist Idiotenpropaganda.

          • Genau – die GPU-Probleme kamen von den Lötpunkten – was wäre so schwer daran gewesen, eine fehlerbereinigte Revision des Logic Boards zu veröffentlichen? Stattdessen wurde dasselbe fehlerbehaftete Modell einfach erneut verbaut.
            Das meine ich – man könnte es ändern. Man könnte auch Metal um Treiber für ältere Grafikkarten erweitern. Oder weiterhin Alternativen zu Metal bieten (ging bis High Sierra ja auch), notfalls mit abgespeckten Features.
            Apple könnten, wenn sie wollten.

            • Yup, die Probleme kamen von den Lötpunkten. Wer Ahnung hat kann mit Heat Gun und Lötpaste bewaffnet die GPU neu reballen.
              Das Board wurde nicht neu verbaut. Denn sonst würden spätere Modelle den gleichen Fehler aufweisen. Dem ist aber nicht so. ¯\_(ツ)_/¯

              Sicher, wenn sie wollten dann könnten sie weiterhin 50% der Zeit in die Unterstützung von OpenGL und Open CL investieren. Und 50% in Metal, welches bessere Performance und mehr Features bringt, und viel weniger Overhead.
              Oder sie könnten 100% ihrer Zeit in die eigene und modernere Technologie stecken. Hmm, schwere Entscheidung…

              • Aber ganz sicher wurde dasselbe Board erneut verbaut. Bei mir selbst zweimal getauscht und hat immer noch dasselbe Problem.

                Ich verstehe die Entscheidung aus einem Marketing-Blickwinkel – aber als Kunde ärgert es mich trotzdem, dass mein 7 Jahre altes Gerät nun aufs Abstellgleis muss, oder künftig Sicherheitslücken aufweisen wird.

  4. „…denn es werden nicht nur zahlreiche neue Apps implementiert…“
    Wenn ich richtig gezählt habe sind es 4 Apps.

    „…sagte Tim Cook nun noch einmal ganz klar und unmissverständlich „Nein!“.“
    Ähm…das war Craig, nicht Tim.

    Davon abgesehen, wenn ich die 1-2Sätze von Craig richtig verstanden habe, wird es beim neuen macOS nicht mehr möglich sein(???) andere Schriftarten, als die mitgelieferten Fonts zu verwenden und keine plugins mehr unterstützt.

    • Du hast da natürlich vollkommen Recht, ich habe das Ganze mal angepasst. Sry, hier hatte ich tatsächlich noch beim Schreiben das Bild von Tim vor Augen 😀

    • Ich habe es so verstanden dass macOS nicht mehr „mitteilt“ was man individuell noch installiert hat an Fonts oder Plugins um das Tracking über Fingerprinting zu erschweren.

    • Black Mac says:

      Das hast du komplett falsch verstanden. Es werden nur noch die Standard-Fonts und keine Plug-Ins mehr angezeigt, wenn es darum geht, die einmaligen Merkmale deines Rechners zu verschleiern. Damit wird es praktisch unmöglich, deinen Rechner zu identifizieren und zu tracken. Laut Craig ist also zum Beispiel dein MacBook nicht mehr von Millionen anderer MacBooks zu unterscheiden.

      • @Jens @Black Mac: Danke für die Info!!! Dann hab ich das wirklich komplett falsch verstanden.

  5. habe auch einen 2011 imac derist noch top mit ssd ist er noch unschlagbar… das die sowas ins abstellgleiss packen… und nächstes jahr fliegen die 2012 raus tztztzt…. die können lieber trotzdem das os anbieten aber auf die funktion verzichten…

    ich krieg die dev build nicht installiert…also doch raus 🙁

    • AppleRola says:

      ich hatte bei meinem air mitte 2012 auch anfänglich schwierigkeiten die dev-beta zu installieren. beim dritten versuch hat es dann doch noch geklappt. 😉

      • Ich kann die beta garnicht ausm app store laden… Da kommt dann die.meldung das.mein mac dies nicht unterstützt…. Werde mal ein dev.dmg versuchen

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